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KDA mahnt einen würdigeren Umgang mit älteren Menschen an

Vorsitzende des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA), Helmut Kneppe, mahnt vor dem Hintergrund der Schließung von Senioreneinrichtungen sowie des aktuellen Streits um die Finanzierung der Pflegereform dringend einen würdigeren Umgang mit älteren Menschen an.

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Foto: KDA Foto: KDA

„Die Würde des Menschen ist der Grundwert unserer Verfassung. Es ist der Leitgedanke, der unser Zusammenleben tragen muss“, sagte Kneppe. Er forderte eine umfassende Reform der Altenhilfe. „Die Schließungen von Einrichtungen werfen grundsätzliche Fragen unseres Pflegesystems vor dem Hintergrund der demografischen, der sozialen, der personellen und der finanziellen Entwicklungen auf“, erklärte Helmut Kneppe. Aktuell wird über eine Senioren-Einrichtung des diakonischen Johannesstifts in Berlin berichtet, deren Pachtvertrag aufgehoben wurde. Es müsse gewährleistet sein, dass mit allen Kräften dafür gesorgt werde, dass sich die betroffenen Menschen behütet und mitgenommen fühlten. Über diesen Fall hinaus gehe es um die Gesamtsituation der Betreuung und Pflege in Deutschland.

„Es kann nicht sein, dass ältere Menschen Angst um ihr Dach über dem Kopf in einer Einrichtung haben müssen. Es darf nicht sein, dass betreuungsbedürftige Menschen mit der Frage leben müssen, kann ich mir Teilhabe, Pflege und Betreuung morgen noch leisten?“, betonte Kneppe und mahnte mit Blick auf die Finanzierungsfrage: „Würde ist auch ein Auftrag an staatliches Handeln.“

Kneppe sagte: „Hilfebedürftigkeit und das Altern sind gesamtgesellschaftliche Aufgaben! Wir müssen Teilhabe, Betreuung, Alter und Pflege rasch neu organisieren und in die Mitte der Gesellschaft zurückbringen. Konkret bedeutet das eine verbreiterte Finanzierungsgrundlage und eine Demokratisierung.“