Zur Anlage des Alten Israelitischen Friedhofs zu Leipzig

Allgemeines

  • Der Eingang zum Alten Israelitischen Friehof befindet sich an der Berliner Straße 123 (Straßenbahnlinien 34 und 39, Haltestelle Hamburger Straße)

  • Öffnungszeiten
    April bis September So-Do 9-19 Uhr, Fr 9-16 Uhr
    Oktober bis März So-Do 9-16 Uhr, Fr 9-14 Uhr
    Sa geschlossen

  • Der Eintritt ist frei. Männliche Besucher müssen eine Kopfbedeckung tragen.

  • Der Alte Israelitische Friedhof zu Leipzig (AIF) liegt im Leipziger Nordosten zwischen Berliner und Dessauer/Theresienstraße. Das langgestreckte Areal (ca. 48 x 410 m in Nord-Süd-Richtung) umfasst 19.829 qm, also knapp zwei Hektar und beherbergt 4.053 Grabstellen. Er ist damit der größte jüdische Friedhof Sachsens. Im Westen wird er begrenzt von den Höfen der Wohnhäuser an der Hamburger und Dessauer Straße, im Osten von der Wand zum Städtischen Nordfriedhof.

  • 1992 wurde der Alte Israelitische Friedhof von der Sächsischen Staatsregierung als Flächendenkmal ausgewiesen, was zahlreiche Instandsetzungsmaßnahmen zur Folge hatte. „An keinem anderen Ort werden die verschiedenen Abstufungen der Assimilation/Integration jüdischen Lebens in das Leben der bürgerlichen Großstadt im Zusammenhang mit der bürgerlichen Emanzipation der Juden so deutlich wie hier.“*

  • Die historischen Friedhofsbücher verzeichnen in den Zeiträumen 1864-1928 sowie 1938-45 ca. 5.000 Beerdigungen. Erhalten sind etwa 4.050 Grabstellen und Wandgräber. Die Grabmäler zeigen ein Spektrum von traditionellen, meist fortschreitendem Verfall ausgesetzten Steinen bis zu teilweise großzügig und aufwändig angelegten Grabstätten im Stile christlicher Bestattungsrituale, worin sich die seinerzeit zunehmende Liberalisierung und Säkularisierung der Leipziger Juden widerspiegelt.

  • Das Areal ist durch hohe Trennwände in fünf hintereinanderliegende Abteilungen gegliedert. Ein Hauptweg durchmisst die Anlage längsseits von der Berliner bis zur Dessauer Straße und teilt jede Abteilung in ein linkes und ein rechtes Gräberfeld.

  • * nach: Der Alte Israelitische Friedhof zu Leipzig als außerschulischer Lernort, hrsg. von der Ephraim Carlebach Stiftung, Leipzig 2011