Zweifel an Schlag des "Müllsammlers"

Die Anwältin des als „Müllsammler“ und „Kran-Kletterer“ bekannten Mannes aus Kinderhaus will den mutmaßlichen Faust-Schlag des Angeklagten gegen eine Nachbarin gerichtsmedizinisch untersuchen lassen. Dazu stellte sie am Amtsgericht heute einen entsprechenden Beweis-Antrag – das Gericht prüft diesen Antrag nun.

Zeugen hatten den Faust-Schlag am Mittwoch vor Gericht zwar bestätigt. Entsprechende Spuren im Gesicht der Nachbarin seien in einem Fernseh-Interview am Tag nach dem Angriff aber nicht zu sehen gewesen, begründete die Anwältin ihren Antrag heute im Gerichtssaal. Auch das Video-Material des Fernseh-Interviews will die Anwältin vor Gericht als Beweismaterial verwenden. Auch hierzu stellte sie heute einen Beweis-Antrag.

Angeklagter will Anwältin eigentlich loswerden

Es handelt sich bei der Anwältin um eine der beiden Pflicht-Verteidiger, die dem Mann aus Kinderhaus im Rahmen dieses Verfahrens zur Seite gestellt wurden. Der Angeklagte versucht seit Prozessbeginn mit Anträgen, sie von ihrer Pflicht zu entbinden, weil er sich von ihr und ihrem Kollegen nicht gut vertreten fühlt. Nach ihren Beweisanträgen heute hörten das Gericht und die Besucher im größten Gerichtssaal dann aber tatsächlich mal lobende Worte aus dem Mund des Angeklagten in Richtung der Pflicht-Anwältin.

Faustschlag einer der letzten Knackpunkte

Die Liste der Vorwürfe vonseiten der Staatsanwaltschaft Münster gegenüber dem Mann aus Kinderhaus ist lang – viele Taten hat der Angeklagte schon zugegeben – wie diverse Menschen beleidigt und bedroht zu haben oder Dinge bei seiner Kran-Kletteraktion auf der Ecke Hammer Straße/Hermannstraße auf dem Baustellengelände beschädigt oder zerstört zu haben. Die Nachbarin angegriffen zu haben, bestreitet er bisher aber vehement.

Über den Prozesstag berichtet ANTENNE MÜNSTER-Reporter Chris Overmann im Gespräch mit Nachmittagsmoderatorin Sophie Saemann: