Naturbeobachtungen

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Die Stare ziehen wieder durch die Streuobstwiesen.
Die Stare ziehen wieder durch die Streuobstwiesen.

April 15

 

Die Zugvögel sind letzte Woche wieder angekommen.

 

Es ist ja nicht so, dass im Winter keine Vögel anwesend wären. Feldspatzen, Hauspatzen, Kohlmeisen, Blaumeisen, Sumpfmeisen, Schwanzmeisen, Dompfaffherren- und damen, Rotkehlchen, Amseln und je später der Winter, desto abwechslungsreicher: die ganze Palette der Drosseln, selbige sind aber keineswegs Standvögel der hiesigen Streuobstwiesen, sondern  schon Durchzieher! Die Spechte geben sich gezwungenermaßen entsprechend der Witterungsbedingungen ein Stelldichein auch im Garten oder am Futterhaus, genauso wie auch Goldammern und die aus den (wie der Name schon sagt) bergigen Regionen vor dem Winter flüchtenden Bergfinken. Einige Buchfinkenmännchen sind zu sehen -die Weibchen ziehen sich mehr gen Süden zurück- und auch die Kleiber kommen aus den Streuobstwiesen an die Futterstellen. 

Jetzt aber, im beginnenden Frühling müssen wir wieder genauer hinschauen. Die Stare ziehen vorbei, teils in größeren, teils in kleineren Gruppen, und die Grasmücken und Zipzalpe zählen zu den ersten Ankömmlingen.

 

Was haben sie gemeinsam? Sie sind wieder da, der Insektenfutteralien wegen zum Beispiel. Deshalb haben sie auch einen spitzen bis kräftigen Schnabel. Und jetzt kommt der schwierigere Teil, sie sehen sich ja schon ein bisschen ähnlich: Der Schnabel, wie erwähnt, die eher windschnittige Figur, hier zierlicher oder kompakter, da kräftiger, und die nicht ganz so auffälligen Federkleid-Farbvariationen: so im Braun-Gelb-Grün-Bereich am häufigsten. Deshalb der Größe nach, und hierbei orientiert sich die Bestimmungsbücherwelt an den Sperlingen.Vermutlich in der Annahme, dass diese jedermann kennt. Hier trotz alledem noch ein paar Vergleichsdaten:

 

Haussperling, ca. 14-15 cm lang, das entspricht knapp der Länge eines Geodreiecks oder nicht ganz der vierfachen Länge einer Streichholzschachtel. Das Gewicht variiert in einem grossen Bereich zwischen 13 und 40 Gramm. - Was die Körperlänge betrifft, kann der grau und bräunlich gefärbte Hausrotschwanz da mithalten. Heckenbraunellen-Kaliber, in der Gewichtsklasse wie die dicksten Spatzen wird man aber nicht auffinden. Sie kommen auf knapp die Hälfte des spätzischen Höchstgewichtes. Das macht sich natürlich bemerkbar.
 



Die anspruchslosesten und deshalb auch häufigsten Spechte trifft man häufig in den Streuobstwiesen. Die Buntspechte werden gerade einmal amselgroß und leuchten mit ihrem vielfarbigem Gefieder, ähnlich den Äpfeln durch die Bäume. Auch an den Futterhäusern der Region wir man ihn von allen Spechtarten am häufigsten treffen, nimmt er doch auch Meisenknödel und Futterhäuser als Nahrungsquellen an. Im langsam vor sich hin alternden Holz der Obstbäume  sucht er nach Käfern, Ameisen, Blattläusen und Spinnen. Von ihm Stammen die kleinen Absplitterungen im Holz der Bäume.

Die Spechte sind aktiv in den Streuobstwiesen. Um an Ameisen und andere Holzbewohner zu gelangen, hämmern sie teilweise tiefe Löcher. Nicht alle Spechte allerdings sind fleißige Holzarbeiter. Grün- und Grauspecht, wobei in den hiesigen Streuobstwiesen eher der Grünspecht zu finden ist, sind weitestgehend auf Ameisen am Boden spezialisiert,

weshalb vor allem der Grünspecht  bei stärkerem Schneefall stark dezimiert wird. Obwohl auch der Schwarzspecht, die größte europäische Spechtart, im Geislinger Gebiet vorkommt, war hier wohl eher ein Buntspecht am Werk, den Schwarzspecht sehe zumindest ich eher selten in den Streuobstwiesen -er ist wohl eher Waldbewohner.   



Das Schachbrett (Melanargia galathea) ist auch ein regelmäßiger Gast auf den Geislinger Disteln. Wie auf dem Vergleichsbild aus Gerstetten zu sehen, ist das Tier variabel in Farbausprägung und Musterung. 



Immer wieder schön ist auch das elterliche Verhalten der Vögel zu beobachten. Während eines längeren Aufenthalts auf unserem Balkon, war für den kleinen Rotschwanz doch einiges, auch beunruhigendes am, hinter der Scheibe versteckten, Beobachter zu bemerken. Selbiges ging den Eltern genauso, und Alt- wie auch Jungvogel verschwanden "sang- und klanglos". Immerhin für ein paar Bilder hat´s gereicht.

Da ist die Hoffnung wohl größer, als das Angebot.
Da ist die Hoffnung wohl größer, als das Angebot.

Der etwa sperlingsgroße Vogel, einer der am häufigsten anzutreffenden Brutvögel im Gebiet, ist überall auf den Hochpunkten eines herausragenden landschaftsgelstaltenden Elements, vom Holzpfosten bis zum Dachfirst zu entdecken. Klimatisch mögen ihn die Hauswände, oft sonnenseits derselbigen ausgesetzt, an seine Herkunft als Felsenbewohner- bzw. brüter, erinnern.

Der Hausrotschwanz ist, wenn er denn da ist, sehr aktiv und bei seinen Aktivitäten immer wieder zu beobachten. Der Vogel wirkt beweglich, agil und sehr schlank wie allgemein Vögel, die aufgrund der Bevorzugung von Insektennahrung einen sehr schmalen, spitz zulaufenden Schnabel haben. Charakteristisch ist auch das "In-die-Knie-gehen" der Tiere mit begleitendem Wippen der Schwanzfedern, das an Bach- und andere Stelzen erinnert.

Da schimmert auch ein Rotschwanz durch, im Wäscherschloss.
Da schimmert auch ein Rotschwanz durch, im Wäscherschloss.


Im Geislinger Frühling ist dann doch kräftig was los:

 

Misteldrosseln, Stieglitze, Rotkehlchen und Co sind eifrig unterwegs im ergrünten Stadtpark. Glück, dass wenige der Besucher des Biergartens und Passanten das muntere Treiben bemerken.

Wie zu sehen blühen gerade ebenfalls die Kastanien und sorgen für das rechte Bouquet "drumherum".



In diesem warmen Winter ist es mit dem Teilzeitwinterschlaf der Eichhörnchen nicht weit her, und so trifft man selbige putzmunter in den Streuobstwiesen an.



Einmal Kleiber im Ausguck
Einmal Kleiber im Ausguck

Wasseramselbrut an der Fils

An der Fils hinter dem Michelberg-Gymnasium hat sie sich eingenistet - die Wasseramsel. Tief schießt sie über die Wellen des Flusses, schnurgerade, im Schnabel Futter für die Jungen, in ihrem an einen Fels geklebten Nest. 

Eine kurze Zwischenlandung am Fuß des Abhanges folgt, aufmerksam blickt sie sich um. Schnelles Auffliegen, kolibrigleich schwebt sie kurz unter der schräg nach unten gerichteten Öffnung des aus Moos bestehenden Nestes und füttert die Jungen, die auch noch nach Verschwinden der Mutter ihr schrilles bettelndes Piepen ausstoßen. 

Das Nest ist im Schatten unter dem Felsen schwer zu finden. Hier glich die Kamera einiges aus.
Das Nest ist im Schatten unter dem Felsen schwer zu finden. Hier glich die Kamera einiges aus.

Nicht nur sie zu beobachten, auch ihr Körperbau ist interessant. Sie vereint zwei Phänomene in sich, die schlecht zueinander passen: fliegen und tauchen. Setzt ersteres einen leichten Körperbau voraus, ist dieser für den Aufenthalt unter Wasser eher nachteilig. Außer dadurch, dass die meisten ihrer Knochen im Gegensatz zu denen anderer Vögel mit Knochenmark gefüllt sind, gleicht die Wasseramsel den Nachteil der vogeltypischen Leichtbauweise durch eine spezielle Fortbewegung unter Wasser aus. Sie bewegt sich am Grund immer gegen die Strömung mit leicht nach vorn gebeugtem Körper fort und wird so nach unten gepresst. Um allerdings auf den Grund zu gelangen, das kann sowohl vom waagrechten Flug, einfachem Laufen ins Wasser oder Springen von einem Stein aus erfolgen, ist Muskelmasse gefragt. Sie befördert sich mit kräftigen Schlägen ihrer abgerundeten Flügel nach unten. Vom Scheitel bis zur Sohle spezialisiert lässt der Vogel auch die Krallen nicht aus. Diese sind mit Hornschienen oder -platten verstärkt, um beim Laufen im schnellfließenden Gewässer, so seine Vorliebe, keinen Schaden zu nehmen. Die Krallen sind zur Erhöhung der Standhaftigkeit besonders spitz. Die agile Art mit ihrem Markenzeichen, dem Wippen mit dem Schwanz, bildet mit fünf anderen eine eigene Familie. Cinclus cinclus, so ihr wissenschaftlicher Name gehört zu den Cinclidae, den Wasseramseln.

 

Domenik Gebhardt 


Quelle: Stern,G.Thielcke,F.Fester,R.Schreiber; Rettet die Vögel-Wir brauchen sie; Herbig Verlagsbuchhandlung, München.Berlin,1978 



Mönchsgrasmücken-Rückkehr

Mönchsgrasmücken Weibchen -----------  Artikel vom 30.04.13
Mönchsgrasmücken Weibchen ----------- Artikel vom 30.04.13

 

 

 

 

 

 

 

Seit einigen Wochen sind sie wieder hier, die Mönchsgrasmücken. Schon ertönt wieder ihr geschwätziger Gesang. Leicht zu sehen sind sie nicht, gut getarnt in der unauffälligen braunen Tracht bewegen sie sich durchs Unterholz. Dabei stellt das Männchen eine schwarze, das Weibchen

eine rostrote oder wahlweise rehbraune Kappe zur Schau. Ein eindeutiges Indentifikationsmerkmal des Vogels.

Mönchsgrasmücken Männchen, der Ehemann der vorhergehenden Dame
Mönchsgrasmücken Männchen, der Ehemann der vorhergehenden Dame


Aufenthaltsort Baum - Grauschnäpper in der Birke

Ein Grauschnäpper auf Ausguck
Ein Grauschnäpper auf Ausguck
...und beim Losfliegen
...und beim Losfliegen
schon ist er weg
schon ist er weg
dieses Mal beehrt uns der Grauschnäpper in der Birke
dieses Mal beehrt uns der Grauschnäpper in der Birke



Mönchsgrasmücke am WMF Parkplatz



Schafsstelzen im Rohrrachtal

Leuchtend gelb sticht die Schafsstelze -aus dem Rohrachtal um den Friedhof herum- heraus. Und das, obwohl ich zumindest nach dem Beobachten von Bach- und Gebirgstelze keine dritte Stelzenart erwartet hatte. Umso größer ist die Freude, und dann gleich zwei Exemplare.