„Du weißt gar nichts, Jon Schnee.“ Da hat Ygritte aus "Game of Thrones" (GoT) vollkommen recht. Denn Jon weiß nicht, dass die englischen Rosenkriege das globale Phänomen "Game of Thrones" inspiriert haben. Auch Werke von Shakespeare und anderen bekannten Autoren basieren auf dem historischen Machtkampf. Wir wollen es besser machen als Jon und begeben uns auf Entdeckungsreise.

Game of Thrones für Fortgeschrittene

Im Geschichtsunterricht geschlafen? Das geht schon in Ordnung, wir haben da mal einen Spickzettel vorbereitet. Im Grunde sind die englischen Rosenkriege “Game of Thrones” für Fortgeschrittene. Wie bei GoT wird hier um Macht, Ehre und Reichtum gekämpft. Aber eben richtig und in echt. Jahrzehntelang. Unzählige Menschen haben deswegen ihr Leben verloren.

Aber was genau ist passiert?

Es ging um viel, es ging um den englischen Thron. Die Häuser Lancaster und York stammen beide vom Haus Plantagenet ab und fühlten sich somit als rechtmäßige Thronerben. So begannen die Rosenkriege zwischen den beiden Adelshäusern mit einer Schlacht in St. Albans im Jahr 1455. Sie endeten erst nach 30 Jahren mit dem Sieg Lancasters in der Schlacht von Bosworth. Henry Tudor wurde als Heinrich VII. zum König gekrönt. 

Schon in der Schule ist es uns schwer gefallen, bei den vielen Daten und Fakten in Geschichte durchzusteigen. Umso dankbarer sind wir für diese besonders anschauliche Darstellung der Rosenkriege von TED-Ed.

Wer den Geschichtstest mit Sternchen bestehen möchte, notiert auf dem Spickzettel auch, dass „die Kriege kein durchgehender Konflikt waren, sondern vielmehr eine Reihe von kurzen Kampagnen oder Mini-Kriegen. Es gab Jahre, sogar Jahrzehnte, in denen Frieden herrschte”. Wir bedanken uns mit einem imaginären Strauß Rosen beim Blog-Team von "Nordkomplott" für diese Details.

Warum heißt es eigentlich Rosenkriege? 

Rosenkrieg hört sich fast romantisch an. Aber Kriege sind alles andere als romantisch. Wieso ist dann die Rede von Rosen? Ganz einfach: Beide Adelshäuser trugen eine Rose im Wappen. Die weiße Rose stand für das Haus York, die rote Rose für das Haus Lancaster.

Die besten von den Rosenkriegen inspirierten Romane

“Game of Thrones” steht für gefährliche Machtspiele, blutige Schlachten und unzählige Intrigen. Cersei aus dem Haus Lannister fasst es treffend zusammen: „Wenn man das Spiel der Throne spielt, gewinnt man oder man stirbt. Dazwischen gibt es nichts.“ Da müssen die Autoren der Fernsehserie doch eine rege Fantasie gehabt haben, oder? Nicht unbedingt, denn die Geschichte Englands hat das Drehbuch geliefert. Wir haben uns mal angesehen, wie sehr die Rosenkriege die moderne und klassische Literatur inspiriert haben.

Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer 1

Die Legende begann mit Game of Thrones – Das Lied von Eis und Feuer. Dieser Geniestreich von George R.R. Martin ist der Auftakt zur fulminanten Fantasy-Reihe und hat als Fernsehserie Millionen in den Bann gezogen. Im ersten Teil dieser packenden Erzählung wird Eddard Stark König. Doch fiese Intriganten und heimtückische Komplotte bedrohen nicht nur seinen Thron, sondern gleich das ganze Königreich. Ähnlich wie bei den Rosenkriegen geht es bei GoT um den Thron und Macht. Aber auch im Detail können wir Parallelen feststellen. Da wären vor allem die Charaktere wie Daenerys, die Henry Tudor erstaunlich ähnlich ist. Auch Theon Greyjoy kommt uns bekannt vor, denn wie George Plantagenet verrät auch er seine engsten Vertrauten.

Game of Thrones: Alle Hörbücher zur Fernsehserie

Sturmvogel

Die Handlung von Sturmvogel ist sehr nah an den echten Rosenkriegen. Aber wird dieser Roman anders ausgehen als die Wirklichkeit? Im ersten Teil der Serie “Die Rosenkriege” von Conn Iggulden beginnt das lancastrische Königshaus von Heinrich VI. zu wanken, gerät in einen Konflikt mit Frankreich und schließlich in den Rosenkrieg mit dem Hause York. Wird die weiße Rose hier den Thron an sich reißen? 

Julian - Königstreue

Das Spiel der Könige des deutschen Schriftsteller-Teams Rebecca Gablé und Florian Bald spielt zur Zeit der Rosenkriege, erzählt aber die Geschichte des jungen Julian. Julian gerät bei der rot-weißen Fehde zwischen die Fronten. Wird er, wie schon seine Vorfahren, dem Hause Lancaster und somit Heinrich VI. seine Treue schwören oder sich mit dem Erzrivalen York verbünden?

Preis der Macht

Kaiser Lothar ist tot. Sofort entbrennt ein erbitterter Kampf um seine Thronnachfolge. In Schwert und Krone von Sabine Ebert treiben Welfen, Askanier und Wettiner ein raffiniertes Intrigenspiel. Wer wird der nächste Kaiser?

Wolfsschwestern

Philippa Gregory stellt bei ihrem Historienroman die Schicksale dreier Königinnen in den Mittelpunkt. In Das Erbe der Tudors sind Margaret Tudor (Königin von Schottland), Katharina von Aragón (Königin von England) und Mary Tudor (Königin von Frankreich) auf Leben und Tod miteinander verbunden.

Shakespeare hat aber nicht bei den Rosenkriegen abgekupfert, oder?

Selbst ein Genie wie William Shakespeare musste die Zutaten für eine gelungene Handlung irgendwo herbekommen. Da liegt es nahe, sich in der heimatlichen Geschichte umzusehen. So entstand Richard III. Es überrascht uns also nicht, dass es eines der blutigsten Werke des größten englischen Dramatikers ist. Besagter Richard will um jeden Preis auf den Thron von England und ermordet alle, die sich ihm in den Weg stellen. Wo haben wir so was Ähnliches nur schon mal gehört?

Richard III

Die englischen Rosenkriege als packende historische Fiktion

Mit ihren Machtspielen, Schlachten und Intrigen haben die englischen Rosenkriege eine einzigartige Vorlage für zahlreiche Werke der Literatur geliefert. Mit diesen historischen Romanen taucht ihr in diese packende Epoche ein.