"Fast alle Figuren zu klischeehaft" - Pressestimmen zum Tatort
Der 14. Tatort aus Wien trägt den Namen "Die Kunst des Krieges". Manchen Kritikern war er zu klischeehaft, manchen einfach zu überzogen. Hier die Pressestimmen.
Pressestimmen zum Tatort aus Wien. In "Die Kunst des Krieges" zeigt Thomas Roth, Autor und Regisseur des Films, Schleuserkriminalität und Flüchtlingsausbeutung in Österreich. Warum der aktuelle Tatort trotzdem nicht überzeugt, zeigen die Pressestimmen.
Tatort aus Wien: "Der Showdown war ziemlich überzogen"
"Eigentlich sind die "Tatort"-Beiträge aus der österreichischen Hauptstadt stets eine unterhaltsame Angelegenheit und somit eine Bereicherung für die altehrwürdige Krimireihe. Vor allem der letzte Fall, in dem die gesamte Castingshow-Szene gekonnt durch den Kakao gezogen wurde, sorgte für Wogen der Begeisterung. Doch "Die Kunst des Krieges" kann leider weder das Niveau von "Sternschnuppe" halten, noch dem vergangenen Sonntag ausgestrahlten schwäbischen Hi-Tech-"Tatort" "HAL" das Wasser reichen." nordbayern
"Vielleicht berührt der neue „Tatort“ aus Wien deshalb nicht, weil er eine Welt beschreibt, die dem durchschnittlichen Sonntagabend-Krimizuschauer in seinem Fernsehsessel so fremd ist wie dem Vegetarier die Käsekrainer." Münchner Merkur
"Autor und Regisseur Thomas Roth konfrontierte Fellner und Eisner in „Die Kunst des Krieges“ mit aktuellen Themen wie Schleuserkriminalität und Flüchtlingsausbeutung. Leider waren im fast alle Figuren zu klischeehaft geraten. Deshalb berührten deren Schicksale nicht so richtig, weil sie alle wie Abziehbilder wirkten. Und der Showdown war dann doch ziemlich überzogen." Kölner Stadt-Anzeiger
"Krassnitzer und Neuhauser sind als Team stark wie eh und je, umspielen die Drehbuchschwächen elegant, aber alles retten können sie nicht. Schlimm ist das Sammelsurium an Erklärungen zu Flüchtlingen, das wie ein Volkshochschulkurs über eine oberlehrerhafte Kollegin (Kristina Sprenger) vermittelt wird. Eine typische Schwäche vieler Krimis, denen die Qualität abgeht, Dinge aus sich heraus zu erklären: Sie langweilen mit Vorträgen. Aber auch dem Polizistenduo hat man schon originellere Dialoge aufgeschrieben." derwesten.de
Pressestimmen zum Tatort: "Eisner und Fellner bleiben sehenswert"
"Aber wie der in die Jahre gekommene Chefinspektor bei einer seiner seltenen Verfolgungsjagden alsbald außer Atem ist und dennoch den Sprung aus dem Fenster auf ein Autodach wagt, so schwerfällig kommen auch die Ermittlungen voran, um dann dennoch mit einem Finale Furioso auf dem Dach einer Wiener Bettenburg zu enden. Der 14. Tatort mit dem kauzigen Oberstleutnant und der etwas milieugeschädigten Majorin strotzt nicht gerade vor Action. Auch diesmal geben Zwischenklänge den Ton an. Beide dürfen mit viel Freiheit ihre Charaktere ausleben." Sächsische Zeitung
"Die Story: solide. Die Stilmittel: überzeichnet. Die Ermittler: ein Traum. Das Hündchen: herzallerliebst. Es gab schon makellosere "Tatort"-Krimis aus der Donaumetropole. Unterhaltsam (und ein bisschen lehrreich) war's trotzdem." web.de
"Angesichts des gelungenen Showdowns mit der entführten Victoria auf dem Dach eines Wiener Wohnblocks wird dieser etwas misslungene Kunstgriff aber locker wieder ausgebügelt. Zugute zu halten ist dem Krimi auch, dass er mit dem Problem von Schlepperbanden ein hochaktuelles Thema aufgreift und im Kontrast zu den vorherrschenden Ressentiments gegen illegal hier lebende Menschen deren unglaubliches Leid vor Augen führt. " t-online.de
"Doch das Drehbuch von Thomas Roth, der auch für die Regie verantwortlich ist, will dann doch oft zu viel. Die Folge wirkt zum Teil konstruiert und spielt zu sehr mit Klischees. Ein Krimi zwischen Gut und Böse – Grautöne gibt es nicht. Zu viele Handlungsstränge sind deshalb vorhersehbar. So gelingt es nicht, die Spannung über die gesamte Länge aufrechtzuerhalten. Dabei lohnt es sich durchaus, bis zum Ende dabei zu bleiben, das mehr an einen Actionfilm aus Hollywood als an einen ‚Tatort‘ erinnert." klatsch-tratsch.de
"Der Showdown auf dem Hochhausdach, na ja, da wollte der Regisseur wohl noch etwas klassische Spannungszutat hineingeben, bis das Blut spritzt. Am Ende kommt Moritz schon wieder auf den Hund, einen neuen. Eisner und Fellner bleiben sehenswert." Lübecker Nachrichten
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