Skoda Octavia Scout im Fahrbericht
Hemdsärmeliger Alltagspartner

Der Skoda Octavia Scout spielt gern im Dreck und gönnt dem 184-PS-TDI endlich den Einsatz als Allradler. Wir sind den Outdoor-Kombi gefahren.

07/2014, Skoda Octavia Scout Fahrbericht
Foto: Uli Sonntag/Skoda

Ein paar Zentimeter mehr Bodenfreiheit hier, ein paar Plastik-Verkleidungen da und fertig ist das Make-Up fürs Offroad-Derivat. Mit diesen kosmetischen Tricks versucht so mancher Hersteller über mangelnde Offroad-Kompetenzen hinweg zu täuschen. So einfach machten es sich die Skoda-Ingenieure beim Topmodell des neuen Octavia Scout aber nicht. Ausgestattet mit permanentem Allrad-Antrieb, 6-Gang-DSG und dem 184 PS starken 2,0 TDI aus dem Octavia RS, macht dem tschechischen Pfadfinder so schnell keiner etwas vor. Auch nicht beim Preis, denn selbst der stärkste Scout ist mit 32.650 Euro noch 100 Euro günstiger als der sportliche RS-Bruder mit Frontantrieb.

Unsere Highlights

Skoda Octavia Scout bietet viel Traktion

Je nach Bedarf schickt der Skoda Octavia Scout seine 380 Nm an alle vier Räder und sorgt so auch auf steilen Offroad-Passagen für ausreichend Traktion und ein sicheres Fahrgefühl. Schlaglöcher und spärlich gepflasterte Straßen steckt der Offroader ebenso locker weg und lässt es auch nicht an Rückmeldung am Lenkrad missen. Dank des serienmäßigen Schlechtwegepakets, dass 17 Zentimeter Bodenfreiheit, einen Unterbodenschutz und eine geänderte Dämpferabstimmung bereit hält, fühlt sich der hochbeinige Skoda Octavia Scout im Grünen sichtlich wohl, ist aber auch im Alltag bestens gerüstet. Egal ob auf der Autobahn oder in der Stadt. Dank serienmäßiger Komfort- und Sicherheits-Features wie Tempomat, Start-Stopp-Automatik und Bremskraftrückgewinnung, neun Airbags und Multikollisonsbremse, die den Wagen nach dem Crash selbstständig weiter abbremst, taugt der Scout aber auch zum patenten Alltagspartner. Dafür spricht auch der angegebene kombinierte Verbrauch von 5,1 Liter auf 100 Kilometer.

Bis zu 2 Tonnen Anhängelast

Bi-Xenon-Scheinwerfer (1.115 Euro), Spurhalte-Assistent (520 Euro) oder Anhängerkupplung (690 Euro) kosten extra. An letzterer darf der Scout neuerdings bei 8 Prozent Steigung sogar bis zu 2 Tonnen ziehen. Dem Pferdeanhänger steht also kaum etwas im Weg. Möglich macht das die neue Haldex-Kupplung, die die Kraftverteilung dynamisch regelt und im Vergleich zum Vorgänger zudem noch 1,4 Kilogramm einspart. Insgesamt soll der Offroader im Vergleich zu seinem Vorgänger je nach Ausstattung sogar bis zu 29 Kilogramm abgespeckt haben. Und das, obwohl der neue Skoda Octavia Scout sogar um 2,6 cm in der Länge auf nun 4,68 Meter zugelegt hat.

Im Innenraum bleibt der Octavia Scout ganz Octavia Combi. Wie das Basis-Modell bietet der Scout 610 Liter Kofferraumvolumen und bei umgeklappter Rückbank sogar 1.740 Liter. Für noch mehr Stauraum lässt sich gegen einen Mehrpreis von 80 Euro auch der Beifahrersitz umklappen. Dann schluckt der Kombi auch Gegenstände mit bis zu 2,92 Meter Länge.

Im Cockpit fühlt sich der Octavia-Kenner sofort wie zuhause. Einzig die Scout-Signets am serienmäßigen Lederlenkrad, den Schwellern, dem Schaltknauf und den beheizten Vordersitzen deuten darauf hin, dass dieser Skoda zu Höherem berufen ist. Ob das als Kaufanreiz für die Kunden ausreicht, zeigt sich schon ab August, wenn der neue Octavia Scout zu den Händlern rollt.

Technische Daten
Skoda Octavia Scout 2.0 TDI 4x4 Scout
Grundpreis32.950 €
Außenmaße4685 x 1814 x 1531 mm
Kofferraumvolumen610 bis 1740 l
Hubraum / Motor1968 cm³ / 4-Zylinder
Leistung135 kW / 184 PS bei 3500 U/min
Höchstgeschwindigkeit219 km/h
Verbrauch5,0 l/100 km
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AUTO MOTOR UND SPORT 11 / 2024
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Erscheinungsdatum 08.05.2024

148 Seiten