Werkstattpraxis: Sensoren
Induktiver Drehzahlsensor

Induktive Drehzahlsensoren werden eingesetzt, um berührungslos und somit verschleißfrei Winkel, Wege und Geschwindigkeiten zu messen, beispielsweise die genaue Kurbelwellenposition.

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Foto: Decoster, BMW

Durch die vom drehenden Zahnkranz hervorgerufenen magnetischen Flussänderungen wird in der elektrischen Spule eine Wechselspannung induziert. Die Signalfrequenz, die direkt proportional mit steigender Drehzahl wächst, dient dem Motorsteuergerät als führende Drehzahlinformation.

Bei einem ungleichförmigen Zahnkranz, also einer Zahnlücke, dient der Sensor auch zur Positionsbestimmung (zum Beispiel Kurbelwellen- oder Nockenwellenpositions-Sensor).

Unsere Highlights
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Decoster, BMW

Schnitt durch den Kurbelwellenpositions-Sensor:1 Dauermagnet, 2 Gehäuse, 3 Motorgehäuse, 4 Weicheisenkern, 5 Wicklung,6 Geberrad mit Zahnlücke (Bezugsmarke), 7 Luftspalt

Die üblichen Impulsräder bei Benzinmotoren haben in der Regel 60 Zähne, von den zwei ausgelassen sind.

Der Abstand zwischen Zahnkranz und dem Drehzahlsensor, der Luftspalt, hat einen großen Einfluss auf die Signalamplitude. Bei zu kleiner Signalamplitude kann es vorkommen, dass das Signal vom Steuergerät nicht erkannt wird.

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Decoster, BMW

Schaltskizze: Verbindung zwischen Steuergerät und induktivem Geber, beispielsweise Drehzahlsensor am Zahnkranz

Anwendungsbeispiele

Messung der Motordrehzahlen sowie zur Bestimmung der präzisen Position von Kurbel- und Nockenwelle, zudem Geschwindigkeits-Sensoren, frühere Raddrehzahl-Sensoren etc.

Häufige Beanstandungen

Startschwierigkeiten, Aussetzen des Motors, Abgasrelevante Fehler: MIL-Leuchte, Aufleuchten der ABS-Leuchte, Ausfall der Geschwindigkeitsregelanlage.

Prüfmöglichkeiten

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Decoster, BMW


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Decoster, BMW

Verlauf der Induktionsspannung anhand eines Signal-Oszillogramms mit „Zahnlücken“-Anzeige