1. az-online.de
  2. Uelzen
  3. Stadt Uelzen

Winterwetter im Landkreis Uelzen: Unfälle „en masse“

KommentareDrucken

Das Winterwetter sorgt für Unfälle auf den Straßen.
Das Winterwetter sorgt für Unfälle auf den Straßen. © Pia Bayer

Das Winterwetter im März sorgt am heutigen Freitag, 10. März, für Verkehrsunfälle in Stadt und Landkreis Uelzen. Die Polizei spricht von „hauptsächlich Blechschäden“ und „leicht verletzten Personen“.

Uelzen/Landkreis ‒ Das Schneetreiben am heutigen Freitag hält Rettungskräfte und Polizei auf Trab. Sie haben sich um Verkehrsunfälle in Folge des Wetters zu kümmern. Aktuell werden der Redaktion Unfälle auf der B4 bei Bienenbüttel gemeldet, sowie im weiteren Verlauf der Bundesstraße.

Um 5.30 Uhr ist bereits am Hoystorfer Berg ein Transporter ins Schlingern geraten, er kippte in der Folge um. Zwischen dem Ortsausgang Bostelwiebeck und dem Abzweig in Richtung Groß Thondorf/Himbergen kam ein Lkw im Kurvenbereich nach rechts von der Fahrbahn ab.

Die Polizei in Uelzen spricht von „Unfällen en masse“, um man sich am heutigen Vormittag zu kümmern habe ‒ „hauptsächlich Blechschäden“ und mitunter „leicht verletzte Personen“.

Kreisstraßenmeisterei räumt und streut seit 3.30 Uhr

Der Winterdienst der Kreisstraßenmeisterei Uelzen hat am Freitagmorgen um 3.30 Uhr seine Arbeit aufgenommen und befindet sich aktuell bereits auf der zweiten „Runde“ durch den gesamten Landkreis. „Es wird sowohl geschoben als auch geräumt“, berichtet Kreis-Pressesprecher Martin Theine.

Sämtliche sechs Räumfahrzeuge seien ununterbrochen im Einsatz. Bislang wurden bereits rund 60 Tonnen Salz beziehungsweise Sole ausgebracht. Zur Einordnung: In der gesamten Winter-Periode 2022/23 - also seit November - sind es bislang rund 500 Tonnen gewesen.

Jedes Räumfahrzeug ist mit einer Person besetzt. Acht weitere Mitarbeiter sind damit beschäftigt, quasi per Hand beispielsweise an Bushaltestellen und anderen besonderen Gefahrenbereichen für Fußgänger Schnee zu entfernen und zu streuen.

Schon immer Schnee im März

„Der März war immer schon prädestiniert für Schnee“, sagt Manuela Kapak-Wendt, die Leiterin der Straßenmeisterei Uelzen der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV). Sämtliche acht Fahrzeuge sind ebenfalls seit dem frühen Morgen im Dauereinsatz, nehmen teilweise sogar schon den dritten Umlauf in Angriff, wobei pro Umlauf 62 Tonnen Salz/Sole auf die Straßen gebracht werden.

Kapak-Wendt weiter: „Zunächst war das ein normaler Winterdienst-Einsatz für uns. Aber es schneit jetzt weiter und ich mache mir Sorgen, dass aus Norden noch mehr Schnee herunterkommt. Eigentlich sind wir nur bis 22 Uhr im Einsatz, aber wir sind mit Mann und Maus draußen, haben die Lage im Griff.“ Beispielsweise im Landkreis Lüneburg fielen rund 20 Zentimeter Schnee - und es schneit kräftig weiter. Hier sind die Straßenverhältnisse sehr viel schlechter als im Landkreis Uelzen.

Sie appelliert an alle Verkehrsteilnehmer, die Fahrweise dem Wetter anzupassen: „Dass wir alle im Einsatz sind, heißt nicht, dass überall alle Straßen schnee- und eisfrei sein können. Man kann nicht überall auf Bundes- und Landesstraßen 100 km/h fahren.“ Manuela Kapak-Wendt erinnert sich für den aktuellen Winter nur an eine Nacht mit noch mehr Schnee - „aber da hat es früher getaut und die Straßen waren schneller wieder schwarz als heute.“

Hansestadt Uelzen: 15 Fahrzeuge unterwegs

Die Betrieblichen Dienste der Hansestadt Uelzen starteten nach Angaben von Stadtsprecherin Ute Krüger um 8 Uhr mit dem Räumen und Streuen der Fahrbahnen, brachten dabei über die vier Fahrzeuge für die Fahrbahnen haben etwa 15 Tonnen Salz aus. „Die elf Kleinfahrzeuge auf den Geh- und Radwegen verstreuen gemäß Vorgaben nur abstumpfende Mittel, also ein Sand-Salz-Gemisch im Verhältnis von 1:8 bis 1:10“, erläutert Krüger.

Für Samstag und Sonntag ist die Winterdienst-Bereitschaft bereits angesetzt, ehe ab Montag mit dem Einzug von zweistelligen Temperaturen vorerst Ruhe einkehren wird.

Stadt Lüneburg: Erst streuen, dann räumen

In Hansestadt und Landkreis Lüneburg ist der Winterdienst von AGL (Stadt) und SBU (Kreis) auch seit 3 Uhr unterwegs - mit vier Großfahrzeugen und 25 Kleintraktorenfahrzeuge, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Die Geh- und Radwege seien geräumt und die Fahrbahnen zunächst gestreut worden. „Auf Fahrbahnen streuen wir bevor wir räumen, damit der Schnee nass bleibt und nicht anfriert“, erklärt AGL-Betriebshofleiter Frank Fugel (Stadt Lüneburg). So werde die anschließende Räumung erleichtert.

Ab 10 Uhr wird der Winterdienst wir dem zweiten Einsatz auf Geh- und Radwegen im Schiebebetrieb starten, gefolgt von der Fahrbahnkolonne um 11 Uhr. „Wir gehen aktuell davon aus, dass wir im Laufe des Nachmittags noch einen weiteren Einsatz fahren werden“, so Fugel.

Der Landkreis Lüneburg teilt mit, dass auch zahlreiche Busse nicht oder stark verspätet ans Ziel kommen, weil Straßen nicht geräumt sind oder sie im Stau stehen. Daher seien Schülerinnen, Schüler und Berufspendler betroffen gewesen. Das Busunternehmen KVG versuche aber, den Schulbusverkehr für den Heimweg sicherzustellen.

Wälder und Friedhöfe besser meiden

Pro Einsatz im Räumdienst müssten bis zu fünf Stunden gerechnet werden, teilt die Hansestadt Lüneburg mit. Ein weiterer Einsatz am Abend wird daher nicht erfolgen. In der Nacht wird die AGL wieder ab 2 Uhr unterwegs sein. Im Laufe des Samstags soll sich die Wetterlage beruhigen. „Wir haben aber schon jetzt die Rufbereitschaft für das ganze Wochenende angeordnet“, erklärt Fugel.

Wegen des starken Schneefalls warnt die Hansestadt Lüneburg auch vor dem Betreten der Wälder und Friedhöfe. Wegen der Schneemassen in den Baumkronen drohen Astabbrüche. Der Waldfriedhof Lüneburg ist deswegen bereits gesperrt. „Wir haben diverse Kronenausbrüche, die auf Grund des anhaltenden Schneefalls noch zunehmen könnten“, sagt Friedhofsleiter Hans Hockemeyer. Die Ausbrüche seien nicht vorhersehbar und daher gefährlich.

Auch interessant

Kommentare