Avid-Quintett für schuldig befunden
Drahtzieher Josea wird Kaution entzogen – Ex-Minister wegen Betrugs verurteilt
Von Marc Springer, Windhoek
In dem mit Spannung erwarteten Urteil kam Richter Christie Liebenberg am Freitag zu dem Ergebnis, der durch Suizid ums Leben gekommene Gründer von Avid, Lazarus Kandara, habe das von der SSC erlangte Geld von Beginn an veruntreuen wollen und dabei in gemeinschaftlicher Absicht mit dem Angeklagten Nico Josea und dem südafrikanischen Börsenmakler Alan Rosenberg gehandelt.
Diese Schlussfolgerung sei angesichts von Zeugenaussagen und Kontobewegungen unausweichlich, wonach Avid von dem SSC-Geld zunächst 29,5 Millionen N$ an die Firma Namangol Investments überwiesen und deren alleiniger Teilhaber Josea davon 20 Mio. N$ an Rosenberg transferiert hat. Weil dieser später 15 Mio. N$ in das Privatkonto von Josea einbezahlt und jener während seiner Vernehmung vor Gericht den Ursprung dieses Geldes nicht schlüssig erklärt habe, könne als gesichert gelten, dass es Teil der SSC-Investition war.
Demnach sah es Liebenberg als erwiesen an, dass Josea unter anderem Diebstahl durch Unterschlagung begangen hat. Weil ihm dafür eine Haftstrafe droht und deshalb die Gefahr seiner Flucht gestiegen ist, wurde ihm nach der Urteilsbegründung die Kaution entzogen. Folglich wird Josea in Haft bleiben, bis das Verfahren am 16. Mai zur Festlegung eines Datums für die Strafanträge fortgesetzt wird.
Seine sechs Mitangeklagten sind hingegen alle einem Arrest entgangen, obwohl vier von ihnen wegen weniger schwerwiegenden Vergehen schuldig gesprochen wurden. So sah Liebenberg bei dem ehemaligen Vizeminister Paulus Kapia, dem früherer Parlamentarier Ralph Blaauw und der Buchprüferin Inez /Gâses den Tatbestand des Betrugs erfüllt, weil sie die SSC durch Vortäuschung falscher Tatsachen in den Irrglauben versetzt hätten, dass Avid ein renommiertes Anlageunternehmen sei und überdurchschnittliche Rendite erzielen könne. Der Richter wiedersprach damit den Beteuerungen der drei ehemaligen Avid-Direktoren, wonach sie eine rein passive Rolle gespielt hätten und von Kandara für den Zweck instrumentalisiert worden seien, mit ihrem Namen für das vermeintliche Renommee von Avid zu bürgen, um die SSC zu der Investition zu verleiten.
Die Anwältin Sharon Blaauw, wurde zwar auf Anklage des Betrugs freigesprochen, dafür aber wegen fahrlässigen Geschäftsgebarens verurteilt. Dies begründete Liebenberg damit, sie habe ihre Aufsichtspflicht als Direktorin von Avid vernachlässigt, indem sie Kandara blind vertraut und ungeprüft sämtliche von ihm verfassten und an die SSC gerichteten Schreiben unterzeichnet habe. Damit habe sie dazu beigetragen, die SSC in den Glauben zu versetzen, dass die bereits zweckentfremdete Investition bei Avid in sicheren Händen sei.
Obwohl das Ehepaar Blaauw, Kapia und Gâses durch ihr Verhalten dazu beigetragen hätten, die SSC zu täuschen, war ihnen Liebenberg zufolge nicht bewusst, dass Kandara das Geld der SSC veruntreuen wollte. Josea hingegen müsse klar gewesen seien, dass die an seine Firma (Namangol Investments) überwiesenen 29,5 Mio. N$ nicht von Kandara, sondern von der SSC stammten. Weil Josea ferner diverse „irrationale“ Transaktionen zwischen ihm und Kandara nicht habe erklären können, bleibe allein die Schlussfolgerung, dass die beiden von Beginn an die Unterschlagung des SSC-Geldes geplant hätten.
Bei dem gegenüber der SSC als Avid-Teilhaber ausgegebenen Ex-Brigadegeneral der NDF, Mathias Shiweda, und dem zwischenzeitlich als Avid-Direktor fungierenden Anwalt Otniel Podewiltz konnte Liebenberg hingegen kein strafwürdiges Verhalten feststellen und sprach diese beiden Beschuldigten auf alle Anklagepunkte frei.
In dem mit Spannung erwarteten Urteil kam Richter Christie Liebenberg am Freitag zu dem Ergebnis, der durch Suizid ums Leben gekommene Gründer von Avid, Lazarus Kandara, habe das von der SSC erlangte Geld von Beginn an veruntreuen wollen und dabei in gemeinschaftlicher Absicht mit dem Angeklagten Nico Josea und dem südafrikanischen Börsenmakler Alan Rosenberg gehandelt.
Diese Schlussfolgerung sei angesichts von Zeugenaussagen und Kontobewegungen unausweichlich, wonach Avid von dem SSC-Geld zunächst 29,5 Millionen N$ an die Firma Namangol Investments überwiesen und deren alleiniger Teilhaber Josea davon 20 Mio. N$ an Rosenberg transferiert hat. Weil dieser später 15 Mio. N$ in das Privatkonto von Josea einbezahlt und jener während seiner Vernehmung vor Gericht den Ursprung dieses Geldes nicht schlüssig erklärt habe, könne als gesichert gelten, dass es Teil der SSC-Investition war.
Demnach sah es Liebenberg als erwiesen an, dass Josea unter anderem Diebstahl durch Unterschlagung begangen hat. Weil ihm dafür eine Haftstrafe droht und deshalb die Gefahr seiner Flucht gestiegen ist, wurde ihm nach der Urteilsbegründung die Kaution entzogen. Folglich wird Josea in Haft bleiben, bis das Verfahren am 16. Mai zur Festlegung eines Datums für die Strafanträge fortgesetzt wird.
Seine sechs Mitangeklagten sind hingegen alle einem Arrest entgangen, obwohl vier von ihnen wegen weniger schwerwiegenden Vergehen schuldig gesprochen wurden. So sah Liebenberg bei dem ehemaligen Vizeminister Paulus Kapia, dem früherer Parlamentarier Ralph Blaauw und der Buchprüferin Inez /Gâses den Tatbestand des Betrugs erfüllt, weil sie die SSC durch Vortäuschung falscher Tatsachen in den Irrglauben versetzt hätten, dass Avid ein renommiertes Anlageunternehmen sei und überdurchschnittliche Rendite erzielen könne. Der Richter wiedersprach damit den Beteuerungen der drei ehemaligen Avid-Direktoren, wonach sie eine rein passive Rolle gespielt hätten und von Kandara für den Zweck instrumentalisiert worden seien, mit ihrem Namen für das vermeintliche Renommee von Avid zu bürgen, um die SSC zu der Investition zu verleiten.
Die Anwältin Sharon Blaauw, wurde zwar auf Anklage des Betrugs freigesprochen, dafür aber wegen fahrlässigen Geschäftsgebarens verurteilt. Dies begründete Liebenberg damit, sie habe ihre Aufsichtspflicht als Direktorin von Avid vernachlässigt, indem sie Kandara blind vertraut und ungeprüft sämtliche von ihm verfassten und an die SSC gerichteten Schreiben unterzeichnet habe. Damit habe sie dazu beigetragen, die SSC in den Glauben zu versetzen, dass die bereits zweckentfremdete Investition bei Avid in sicheren Händen sei.
Obwohl das Ehepaar Blaauw, Kapia und Gâses durch ihr Verhalten dazu beigetragen hätten, die SSC zu täuschen, war ihnen Liebenberg zufolge nicht bewusst, dass Kandara das Geld der SSC veruntreuen wollte. Josea hingegen müsse klar gewesen seien, dass die an seine Firma (Namangol Investments) überwiesenen 29,5 Mio. N$ nicht von Kandara, sondern von der SSC stammten. Weil Josea ferner diverse „irrationale“ Transaktionen zwischen ihm und Kandara nicht habe erklären können, bleibe allein die Schlussfolgerung, dass die beiden von Beginn an die Unterschlagung des SSC-Geldes geplant hätten.
Bei dem gegenüber der SSC als Avid-Teilhaber ausgegebenen Ex-Brigadegeneral der NDF, Mathias Shiweda, und dem zwischenzeitlich als Avid-Direktor fungierenden Anwalt Otniel Podewiltz konnte Liebenberg hingegen kein strafwürdiges Verhalten feststellen und sprach diese beiden Beschuldigten auf alle Anklagepunkte frei.
Kommentar
Allgemeine Zeitung
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