Rinderherden schützen
„Vielen ist noch gar nicht bewusst, dass Herdenschutz bei Rindern nicht mit Zaunbau gleichzusetzen ist, sondern viele Maßnahmen beinhalten kann”, betont Nebenerwerbslandwirt und Herdenschutzberater Simon Zimmermann. Die Wahl der geeigneten Schutzmaßnahmen hänge vom Alter der Rinder und anderen Faktoren ab.
Herdtfelder betont, dass die Umsetzung dieser Herdenschutzmaßnahmen keine Voraussetzung für eine Entschädigung im Falle eines Risses ist: „Ausgleichszahlungen bei Rindern werden auch dann gewährt, wenn keine Förderung für die Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen in Anspruch genommen wird”, so der Wildtierexperte. Anders verhalte es sich mit Blick auf die Entnahme sogenannter „Schadwölfe”. Für eine Entnahme dieser Tiere brauche man Rechtssicherheit, so Lieber, „das heißt, die Betriebe müssen Herdenschutz praktizieren. Findet dann ein erster Übergriff an Rindern statt, wird der Wolf angezählt, findet ein zweiter Übergriff statt, so sieht das Konzept eine Entnahme vor.”
Vorgestellt wurde das neue Herdenschutzprojekt von BLHV, Naturpark Südschwarzwald und der EZG Schwarzwald Bio-Weiderind. Es zielt darauf ab zu zeigen, wie Herdenschutz auf den Betrieben praktikabel umgesetzt werden kann. Dazu werden die Erfahrungen von zehn Pilotbetrieben erfasst. Der im Projekt beschäftigte Herdenschutzberater Simon Zimmermann bringt es auf den Punkt: „Wir machen Herdenschutzberatung Plus. Wir betrachten die Situation ganzheitlich und haben auch Themen wie FFH-Flächen im Blick.”