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Superliga: Kommts zur Revolution?Alarmstufe Rot bei der Uefa

Uefa-Präsident Aleksander Ceferin hält die Super League für ein «zynisches Projekt», das es zu verhindern gilt.

Der internationale Fussballbetrieb läuft auf eine epochale Entscheidung zu, wenn am Montag und Dienstag die Uefa am Genfersee tagt. Der grosse Bruch deutet sich an – zwischen einem Dutzend Topclubs und dem Rest der Branche. Andrea Agnelli, der Chef der europäischen Clubvereinigung ECA, kündigte dort nach Informationen der «Süddeutschen Zeitung» eine Absichtserklärung zur Schaffung einer Super League an. Überfallartig.

Agnelli soll dabei auch gleich seinen Verein Juventus in die Gruppe von damit zwölf Clubs eingereiht haben, die dieses Drohszenario schon seit Monaten gegen Europas Fussballgemeinde betreiben: Real und Atlético Madrid, der FC Barcelona, Inter und die AC Milan, nun auch Juventus sowie die englischen Vereine Manchester United, Manchester City, Chelsea, Liverpool, Tottenham und Arsenal gehören dem Bund der Spalter an; je nach Quellenlage sind auch weitere Topclubs dabei.

Dieser Vorstoss kommt nur Stunden, bevor die Uefa am Montagmorgen über die Reform ihrer Champions League berät, die ohnehin wegen grosszügiger Zugeständnisse an die Grossclubs umstritten ist: Das wirft nicht nur Stilfragen auf, es könnte die Parteien an die Bruchlinie führen.

«Genug ist genug»

Die Uefa reagierte noch am Sonntag mit einer Mitteilung. Man habe zusammen mit den englischen, spanischen und italienischen Verbänden und den entsprechenden Ligen erfahren, dass einige Clubs planen, eine «sogenannte Super League» anzukündigen. Man werde zusammenstehen, um dieses «zynische Projekt» zu stoppen. Sollten Clubs an der Super League teilnehmen, werde man sie aus den nationalen Ligen verbannen, die Spieler könnten zudem nicht mehr für ihre Nationalteams auflaufen. Man bedanke sich bei Clubs aus anderen Ländern «besonders bei den französischen und deutschen Clubs», die sich dem Vorhaben nicht angeschlossen haben. Das Statement endet mit den Worten «Genug ist genug.»

Die Auswirkungen einer Abspaltung wären gewaltig, es ginge nicht zuletzt um Milliardenklagen von Sendern und Sponsoren, sollte die Champions League künftig ohne Real, Juve oder Chelsea stattfinden. Doch die Uefa hat noch eine zusätzliche scharfe Waffe zur Hand in einem Rechtsstreit mit den grössten Gierschlünden der Branche: die Rückendeckung der Europäischen Kommission in Brüssel.

Uefa-Präsident Aleksander Ceferin liess sich im Dezember von EU-Kommissarin Ursula von der Leyen persönlich die hohe Schutzbedürftigkeit des europäischen Sportmodells zusichern, mit offenen Ligenbetrieben samt Auf- und Abstiegen. Die avisierten harten Sanktionsmassnahmen dürfte das zusätzlich politisch und juristisch absichern.

Poker mit höchstem Einsatz

Schon seit längerem laufen viele Planspiele im Dunstkreis einer Superliga, angetrieben auch von Gianni Infantino, dem Boss des Weltverbandes Fifa und Erzwidersacher Ceferins. Die klare Reaktion von Uefa und beteiligten Ligen dürfte dem Projekt noch vor der offiziellen Verkündung den Stecker gezogen haben. Klar ist aber: Die ECA pokert mit höchstem Einsatz. Und Agnelli wiederum spricht mit gespaltener Zunge: Er ist Uefa-Funktionär, Chef des Klubverbunds ECA – und Wortführer der Abtrünnigen?

Auch Fanvertreter lehnten eine Super League am Sonntag einhellig ab. Auch nicht ganz unwichtig für die Business-Pläne der Super-League-Träumer, zumal in pandemischen Zeiten noch weniger anzunehmen ist, dass die breite europäische Fan-Basis eine solche Attacke auf die Grundfesten des Spiels verzeihen – oder gar goutieren – könnte.

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