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Neues Leitbild für den Wald in den beiden BaselDer Wald begeistert die Bevölkerung – und bereitet ihr Sorgen

Der Basler Regierungsrat Kaspar Sutter (l.) und sein Baselbieter Amtskollege Thomas Weber präsentierten am Montag oberhalb von Liestal das neue Wald-Leitbild 2050.

Für Politiker gibt es zurzeit sicher unangenehmere Termine als einen Medienanlass im frühlingshaften Wald. Und so waren der Basler SP-Regierungsrat Kaspar Sutter und sein Baselbieter SVP-Amtskollege Thomas Weber also bestens gelaunt, als sie am Montagvormittag oberhalb Liestals das neue Leitbild für den Wald in den beiden Basel 2050 präsentierten. Der Zeitpunkt war nicht zufällig gewählt, ist doch der 21. März der Internationale Tag des Waldes.

Die Ausgangslage für das neue Leitbild war so besorgniserregend wie herausfordernd – und die Antworten auf diese Herausforderungen sind so komplex wie anspruchsvoll. Klimawandel, hohe Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft und der Bevölkerungsdruck setzen dem Wald zu. Zur Veranschaulichung eine nackte Zahl: 40 Millionen. So viele Stunden verbringt die Bevölkerung allein in der Region Basel pro Jahr im Wald. Darum verblüfft es nicht, wenn Kaspar Sutter, Vorsteher des Basler Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt, überzeugt ist, dass «der Wald unsere Unterstützung braucht».

Unterstützung, die das neue «Leitbild Wald» explizit vorsieht. Nicht als konkrete Massnahme, aber als Leitfaden. «Gemeinsam für den Wald von morgen: vielfältig, widerstandsfähig, wertschöpfend und zugänglich», lässt sich die Vision des herausgebenden Amts für Wald beider Basel in einem Satz formulieren.

Wissen und Verständnis fördern

Es folgen acht Leitsätze rund um das Waldmanagement, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, Bodenfruchtbarkeit oder etwa Innovation. Nur weil unsere Grossväter etwas schon immer so gemacht hätten, heisse das nicht, dass es heute immer noch richtig sei, gab dazu der Baselbieter Volkswirtschaftsdirektor Thomas Weber zu bedenken.

Öffentlichkeitsarbeit und Waldpädagogik spielen für Kaspar Sutter eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, wie die Bevölkerung Wald und Freizeit verbindet. 40 Millionen Stunden sind kein Pappenstiel. Man wolle aber nicht mit Geboten und Verboten lenken, sondern Wissen und Verständnis fördern. Etwa darüber, wer eigentlich die Waldbesitzer sind. Denn obwohl der Wald öffentlich zugänglich ist, gehört er zu einem Viertel privaten Eigentümern, zu drei Vierteln den Bürgergemeinden.

Bei den unter 30-Jährigen etwa habe dieses Wissen um den Wald mitsamt seinem Spektrum an Leistungen besonders viel Potenzial, erklärte Ueli Meier, Leiter des Amts für Wald beider Basel. Dass der Wald Sauerstoffproduzent, Rohstofflieferant und Biotop für Flora und Fauna ist, wissen noch die meisten; dass er auch Schutzwall, Sportplatz und Arbeitgeber ist, schon weniger. «Und dass er eine zentrale Rolle bei der Filterung von Trinkwasser spielt, ist den meisten nicht bewusst», so Meier. Dieses Verständnis sei denn auch entscheidend bei der Erreichung der Ziele, die sich das neue Leitbild setzt.

Zufriedene Bevölkerung

Der Kantonsförster saugt sich diese Einschätzung nicht aus den Fingern. Ihr zugrunde liegt eine repräsentative Umfrage, deren Ergebnisse er ebenfalls anlässlich des Medienanlasses am Montag präsentierte. «Waldmonitoring soziokulturell» nennt sich die Umfrage, an der rund 500 Einwohnerinnen und Einwohner teilgenommen haben.

Das Ergebnis zeigt eine Bevölkerung, die den Wald schätzt, seinen Schutz befürwortet und dafür den Einsatz von Subventionen gutheisst. Noch 2010 begrüssten lediglich 66 Prozent der hiesigen Bevölkerung, dass die öffentliche Hand die Waldpflege unterstützen sollte. Heute sind es 94 Prozent. 90 Prozent geben ausserdem an, mit der Waldpolitik zufrieden zu sein. «Dieser Wert ist erstaunlich hoch», schloss Ueli Meier, «damit hätten wir nicht gerechnet.»

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