Michelle Bachelet will ein anderes Chile
Die künftige Präsidentin Chiles verspricht, vom neoliberalen Modell abzurücken und für mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen. Die Erwartungen an die Kinderärztin sind hoch – vielleicht zu hoch.
Michelle Bachelet, man kann es nicht anders sagen, ist ein politischer Superstar. Sie war die erste Frau an der Spitze des chilenischen Verteidigungsministeriums und die erste Präsidentin des südamerikanischen Landes. 2010 beendete sie ihr Amt mit einer Popularität von 84 Prozent, und am Sonntag ist sie nach einer von der Verfassung erzwungenen vierjährigen Unterbrechung mit einem Glanzresultat wiedergewählt worden – auch dies hat seit Chiles Rückkehr zur Demokratie niemand geschafft. Die 62-jährige Kinderärztin erreichte einen Stimmenanteil von 62 Prozent, während ihre konservative Gegnerin Evelyn Matthei 38 Prozent erhielt.