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Siebtes Todesopfer nach Unfall in Südtirol

160 Einsatzkräfte waren einem Bericht zufolge im Einsatz. (Foto: Freiwillige Feuerwehr Luttach/5. Januar 2020)

Die Zahl der Toten nach dem Unfall in Südtirol erhöhte sich auf sieben. Das teilte die Polizei in Bozen am Montag mit. Nachdem ein Autofahrer am Sonntag in eine Gruppe junger deutscher Feriengäste gerast war, sei nun eine der verletzten Menschen – eine Frau aus Deutschland – im Spital in Österreich gestorben.

Der Lenker kommt in Haft. Der 27-Jährige sei aus dem Spital in Bruneck entlassen worden und werde ins Gefängnis nach Bozen gebracht, sagte ein Polizeisprecher.

Die Ermittlungen der Behörden in Südtirol hatten einen Alkoholwert von fast zwei Promille ergeben. Ausserdem gehen die Ermittler von überhöhter Geschwindigkeit aus. Bis Montag reisten immer mehr trauernde Angehörige aus Deutschland nach Südtirol. Viele kamen zum Spital in Bruneck, rund zwanzig Fahrkilometer von Luttach entfernt. Dort befanden sich die Toten, um abschliessend identifiziert zu werden.

Der Mann aus der Region war in der Nacht zu Sonntag im Wintersportort Luttach in eine Gruppe junger Skitouristen gerast. Dabei wurden – zusätzlich zu den sieben Toten – weitere zehn Menschen verletzt. Dem Fahrer drohen bis zu 18 Jahre Haft wegen der Schwere des Unfalls. Nach Medienberichten besteht womöglich auch Suizidgefahr beim Lenker.

Der Unfallort in Luttach: Offenbar gab es hier seit längerem Klagen über zu schnell fahrende Autos. (Foto: Freiwillige Feuerwehr Luttach)

Am Sonntagabend hatte die Staatsanwaltschaft in Bozen mitgeteilt: «Aufgrund der gesamten Unfalldynamik ist von einer erheblichen Übertretung der Geschwindigkeitsbegrenzung auszugehen. Es wird ein Gutachten zur genauen Feststellung der Geschwindigkeit in Erwägung gezogen.» An der Unglücksstelle sind fünfzig Kilometer pro Stunde erlaubt.

An der Unfallstelle erinnerten am Montag weiter Grablichter, Blumen und Bilder an die Katastrophe. Bürgermeister Helmut Klammer betonte erneut sein Mitgefühl mit den Angehörigen. «Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Familien», sagte er. Berichte, wonach es häufig Beschwerden wegen betrunkener Raser gegeben haben soll, bestätigte er nicht. Er verwies auf die Tempo-50-Schilder, die aufgestellt sind. Mehr könne die Gemeinde nicht tun, sagte er.

Ein Mann zündet am Unfallort in Luttach eine Kerze an. (05. Januar 2020) Foto: Helmut Moling/Keystone

Die Polizei in Bozen erläuterte, dass die Untersuchungen noch liefen und nicht klar sei, wie schnell der Mann wirklich fuhr. Die jungen Urlauber befanden sich auf dem Heimweg von einem Discobesuch. Gegen 1.15 Uhr stiegen sie aus einem Shuttlebus und überquerten die Hauptstrasse, als es zum Unglück kam. Die Toten seien um die zwanzig Jahre alt, erklärten die Behörden.

Bestürzung über die Landesgrenzen hinaus

Der Verkehrsunfall hat in und weit über Südtirol hinaus tiefe Bestürzung ausgelöst. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel zeigte sich tief betroffen. «Die Nachrichten aus Südtirol sind erschütternd – ein fröhlicher Abend, der in der Katastrophe endet», erklärte Merkel in einer von Regierungssprecher Steffen Seibert am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter verbreiteten Stellungnahme. Merkel trauere mit allen, «die dort heute Nacht Kinder, Geschwister, Freunde verloren haben». Den Verletzten wünschte sie Kraft und baldige Genesung. Auch der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte zeigte sich in einer Stellungnahme tief betroffen und sprach den Familien und Freunden der Opfer sein Mitgefühl aus.

Nach zahlreichen schweren Autounfällen in kurzer Zeit in Italien ist in der Hauptstadt Rom eine Kundgebung für den 23. Februar für mehr Sicherheit auf den Strassen geplant. Dazu rufen mehrere Verbände auf, darunter auch Velofahrer.

Die Gegend liegt in Italien an der österreichischen Grenze und ist als Ski- und Wintersportgebiet bekannt. Luttach ist ein Dorf der Gemeinde Ahrntal, das etwas mehr als tausend Einwohner hat. Es liegt in der Nähe von Bruneck. Der Ort ist bekannt bei deutschen Jugendgruppen, die zum Skifahren kommen.

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SDA/red