Der Marienmonat Mai ist eingeläutet und fängt in Bayern gleich mit dem Hochfest "Maria Schutzfrau Bayerns an. Aus diesem Anlass hielten die Schwestern des Klosters Neustift eine erste Maiandacht im Klausurgarten. Zu Beginn gab Priorin Helene Binder eine Einführung zur Geschichte und Bedeutung des Hochfestes. Die Gottesmutter Maria war als Fürsprecherin in Bayern wohl schon immer sehr beliebt. Ein besonders großer Marienverehrer war offensichtlich der bayerische Herzog Maximilian I. (1573-1651). Bereits 1620 ließ er an der Fassade seiner Residenz eine Marienstatue anbringen. Im Jahre 1638 schließlich, stellte er auf dem Hauptplatz eine weitere, goldene Marienstatue mit Krone und Zepter und dem Jesuskind auf dem Arm, auf eine hohe Säule. Dort steht sie noch heute vor dem Münchner Rathaus und gibt dem Ort seinen Namen: Marienplatz.
Es war übrigens König Ludwig III (1845-1921) dem es es ein Anliegen war, den vom Herrscherhaus eingeführten Titel "Patrona Bavarie" von kirchlicher Seite anerkennen zu lassen. Im April 1916 kam Papst Benedikt XV. dieser Bitte nach und führte das neue Hochfest ein, das erstmals am 14. Mai und seit der Liturgiereform schließlich immer am 1. Mai gefeiert wird.
Untermalt vom Gurren der Tauben, die von Priorin Helene als Hinweis auf das Wirken des Heiligen Geistes gedeutet wurden, grüßten die Schwestern die Gottesmutter mit Liedern und Gebeten und erbaten von Ihr Schutz und Fürsprache, ganz besonders für die bayerische Provinz der Benediktinerinnen der Anbetung.
Christ ist erstanden von der Marter alle; des solln wir alle froh sein,
Christ will unser Trost sein. Kyrieleis.
Wär er nicht erstanden, so wär die Welt vergangen; seit dass er
erstanden ist, so lobn wir den Vater Jesu Christ. Kyrieleis.
Halleluja, Halleluja, Halleluja! Des solln wir alle froh sein, Christ will
Christ will unser Trost sein, auch in schwierigen Zeiten, auch wenn alles trostlos erscheint. Durch seine Auferstehung dürfen wir hoffen wieder alle Hoffnung und wir dürfen uns freuen!
Wir, die Benediktinerinnen der Anbetung wünschen Ihnen alle eine frohe und gesegnete Osterzeit,
die Freude und die Hoffnung des Auferstandenen Christus möge Sie begleiten, stärken und tragen!
Liedtext: Bayern/Österreich 12. bis 15. Jh.
Foto: Brigitte Maimer
Am 8. März 2024, dem Weltfrauentag, wurde die bisherige Priorin der französischen Provinz in ihrem Amt bestätigt.
Schon einen Tag zuvor hatte sich das Provinzkapitel (mit Generalpriorin Sr. Helene Binder) im Mutterhaus der französischen Provinz in Bellemagny (Elsass) versammelt, um den Rechenschaftsbericht von M. Mirjam über die letzten drei Jahre Ihrer Amtszeit (seit dem letzten Provinzkapitel) zu hören. Anschließend wurden die Kuverts mit der Befragung der Schwestern geöffnet und dann die sogenannte Vorwahl vorgenommen. Hier wählen die Schwestern des Provinzkapitels sozusagen zur Probe, um ein erstes Meinungsbild zu bekommen.
Am Wahltag feierte man am Morgen die Votivmesse zum Heiligen Geist, der der Ordensreferent der Diözese Strasbourg, P. Dehan, vorstand. Mit ihm konzelebrierte der Spiritual der Schwestern, P. Chalmel. Daran anschließend war dann die Wahl der Priorin unter Vorsitz von P. Dehan und Generalpriorin Sr. Helene Binder im Kapitelsaal.
M. Mirjam wurde wiedergewählt, nun schon zum vierten Mal. Nach unseren Konstitutionen muss sie dafür „postuliert“ werden, weil eine Priorin nur für zwei Amtszeiten gewählt werden kann. Der Bischof hat die Postulation genehmigt, und so wurde die Wahl bzw. Postulation von M. Mirjam durch den Ordensreferenten P. Dehan, der den Bischof vertrat, bestätigt.
In der Klosterkirche wurde denn die Wiedergewählte dem gesamten Konvent und den ebenfalls anwesenden Schwestern aus Neustift (Sr. Christa, Sr. Klara und Sr. Gabriele) präsentiert.
Anschließen feierte man bei einem fröhlichen Mittagessen. Von uns bekam M. Mirjam ein Bild des hl. Joseph, den sie sehr verehrt, geschenkt. Das Bild wurde als Klosterarbeit von den Eltern von Sr. Gabriele handgefertigt (siehe Foto).
Neustift, 12. Februar, 15:00 Uhr: Die Hausglocke ertönt, aus den Zimmern kommen die Ordensfrauen, teilweise verkleidet, und verlassen das Haus. Was ein wenig befremdlich wirken mag, ist nichts anderes, als das Erkunden der Rettungswege im Kloster Neustift.
Brandschutz ist eines der großen Anliegen, mit dem sich die Ordensleitung gemeinsam mit der Brandschtuzbeauftragten, Sr. Cäcilia, seit einiger Zeit intensiv befasst. Es hat sich schon vieles getan, angefangen beim Einbau von Brandschutztüren, Rauchmeldern und Rauchabzügen und so weiter im Haus, bis hin zu einer Informationsveranstaltung zu diesem Thema. Schilder markieren die Fluchtwege innerhalb der Gebäudlichkeiten, so dass man im Notfall so schnell wie möglich das Haus verlassen kann und im Freien zeigen Schilder die Sammelplätze an, die man dann aufsuchen muss.
Die beste Austattung hilft aber nichts, wenn das in der Praxis nicht funktioniert. So unternahmen die Schwestern des Klosters Neustift am Montag, der eben zufällig auch der Rosenmontag war, einen sogenannten Rettungsspaziergang. Hier kam es noch nicht darauf an, dass der Ernstfall geprobt wird, sondern die Fluchtwege sollten erst einmal erkundet werden. Auch die Lage und Anzahl der Sammelplätze wurde bei dieser Gelegenheit auf ihre "Notfalltauglichkeit" geprüft.
Es klappte alles "wie am Schnürchen" und an den Sammelplätzen gab es dafür eine kleine Belohnung.
Das war aber erst der Anfang, denn das richtige Verhalten im Brandfall wird in naher Zukunft bei Übungen und Probealarm und unter möglichst realitätsnahen Bedingungen trainiert werden.
An diesem Tag war es erst einmal genug und im Anschluss an den Rettungsspaziergang gab es eine zünftige Faschingsgaudi im Kloster.
Lange Zeit war es eine Tradition im Kloster Neustift, bis sie irgendwann "eingeschlafen" ist, nun soll wir sie wiederbelebt werden : die Mitfeier der Kar- und Ostertage. Dabei geht es nicht nur darum, dass die Teilnehmer die Liturgie mitfeiern. Im gemeinsamen Gebet, Gesprächen, Betrachtungen, kreativen Einheiten und vielem mehr, möchten sich die Schwestern gemeinsam mit Ihnen intensiv auf Ostern vorbereiten und neue Zugänge zum Geschehen um die Kar- und Ostertage finden.
Mitfeier der Kar- und Ostertage
im Kloster Neustift
28. – 31. März 2024
Beginn:
Donnerstag, 28.03.2024,
17 Uhr mit der Messe vom letzten Abendmahl
Ende:
Sonntag, 31.03.2024, 13 Uhr (nach dem Mittagessen)
Kosten: Gesamt: 218,50 €
(beinhaltet 188,50 € Übernachtung und Verpflegung und
30 € Kursgebühr)
Gestaltet von Schwestern des Klosters Neustift
Anmeldeformular anfordern:
telefonisch: 08542 9600 41
per Mail:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!***
Benediktinerinnen der Anbetung
Klosterberg 25
94496 Ortenburg
www.benediktinerinnen-der-anbetung.de
www.2343ec78a04c6ea9d80806345d31fd78-gdprlock/benediktinerinnenderanbetungneustift
Foto: Detail aus dem Kreuzweg im ehemaligen Erholungshaus der Barmherzigen Brüder in Kostenz,
aufgenommen von Brigitte Maimer
Nach einem langen, erfüllten Leben,
aber unerwartet, durfte unsere liebe
Schw. M. Irmtraud (Berta) Froschauer
am 15.01.2024 ihren Weg in die Ewigkeit antreten.
Ihr Leben begann am 20.07.1938 als letztes von 13 Kindern des Schmiedemeisters Kilian Froschauer und dessen Ehefrau Rosa, geb. Wöß, in Neustift, Kreis Rohrbach, Oberösterreich, Diözese Linz. Sie wurde nach ihrer Tante auf den Namen Berta getauft. In den Jahren 1944 – 1952 besuchte sie die Volksschule am Heimatort. Nach der Schule half sie im Elternhaus in der Landwirtschaft und im Haushalt mit. Im Jahr 1944 sind zwei ihrer Brüder im Krieg gefallen. Wie zwei ihrer Schwestern, wollte Berta auch zur Post gehen. Während der Vorbereitung auf die Prüfungen zum Postdienst machte sie Exerzitien im Kloster Schweiklberg, wo ein Cousin von ihr eingetreten war. Nach diesem Aufenthalt fasste sie den Entschluss ins Kloster zu gehen.
Sie trat am 01.10.1958 in unsere Gemeinschaft ein und erhielt bei der Einkleidung am 03.05.1959 den Namen Irmtraud. Die erste Profess legte sie am 03.05.1960 ab und in der ewigen Profess am 03.05.1963 durfte sie ihr ganzes Leben Gott schenken.
Im Kloster war sie zunächst mit Hausarbeiten beschäftigt. Am 15.09.1962 folgte die Versetzung in die damalige Kinderheilstätte in Neustift/Passau. Dieser Ort sollte über 30 Jahre ihr Arbeits- und Lebens-bereich sein. Sie erlebte die vielen Veränderungen des Hauses mit, von der Kinderheilstätte zum Kindererholungsheim und schließlich zum Altenheim. Sr. Irmtraud war in vielen Arbeitsbereichen, die ihr von Ihrer Familie her vertraut waren. Sie setzte sich z. B. mit Freude für ihre Gruppen ein, spielte mit ihnen und machte weite Spaziergänge. Die Kinder waren bei ihr gut aufgehoben, denn sie war sehr zuverlässig und gewissenhaft.
Sr. Irmtraud fand ab 04.12.1993 ein neues Arbeitsfeld in der Krankenabteilung des Mutterhauses Neustift. Hier versorgte sie kranke und alte Mitschwestern. Diese Herausforderung nahm sie mit Vertrauen auf Gottes Hilfe an, indem sie sich mit gewohnter Disziplin den vielfältigen neuen Aufgaben stellte. Besonders zu erwähnen sind die jahrelangen Nachtdienste, die sie übernommen hat. Allerdings nahm die Sehfähigkeit ihrer Augen zunehmend ab. Bei einem Sturz erlitt sie eine schwere Kopfverletzung, die einen längeren Aufenthalt im Krankenhaus zur Folge hatte. Anschließend wohnte sie weiter in der Krankenabteilung und half mit, soweit es ihr Gesundheitszustand erlaubte. Sie machte gerne noch weite Spaziergänge bei Wind, Wetter und Sonnenschein, gerade wegen den Rheumaschmerzen, die sie plagten. Eine Lungenembolie verschlechterte ihren Gesundheitszustand zusehends. Letzen Samstag, dem 13.01.2024 kam sie mit großen Atembeschwerden ins Krankenhaus, wo sie am 15.01.2024 an einer akuten Lungenentzündung verstorben ist.
Besondere Freude bereiteten ihr die Urlaubstage zu Hause bei ihren beiden Schwestern und die Tref-fen mit ihren Nichten und Neffen und deren Familien. Ein solcher Tag war ihr noch am 5. Januar ver-gönnt, der auch für die Angehörigen jetzt in den Stunden der Trauer Trost sein kann.
Sr. Irmtraud war eine gewissenhafte und fleißige Schwester, sie betete und arbeitete gern. Konzentriert und ruhig sah man sie bei der Anbetung und bei der hl. Messe. Großes Vertrauen hatte sie zur Gottes-mutter Maria, ihr Lieblingsgebet war: „Ich setze mein Vertrauen, oh Maria, nur auf dich. Auf deinen Schutz zu bauen bemüh‘ ich täglich mich. Und wenn die Todesstunde, ein ewiges Los dereinst, so nimm und bringe mir die Kunde, ein ewiges Leben sei für mich bereit.“
Wir danken Sr. Irmtraud für all Ihr Beten, ihr Arbeiten und Leiden und wir danken Gott, dass er Sr. Irmtraud in unsere Gemeinschaft berufen hat. Möge ER ihren mühevollen Dienst und all das, was sie für uns und die vielen Menschen getan hat, mit der ewigen Freude in reichem Maß vergelten.
Wir bitten um das Gebet für die liebe Verstorbene.
Neustift, 15.01.2024
Priorin und Konvent
der
Benediktinerinnen der Anbetung
Das Requiem findet am Freitag, 19.01.2024 um 14:30 Uhr in der Klosterkirche Neustift statt,
anschließend ist die Beerdigung.
Wir wünschen Ihnen von ganzem Herzen
Gottes Schutz und Segen für das Neue Jahr!
Möge Ihnen das Jahr 2024 Gutes bringen
und möge Gott uns alle mit SEINER Liebe und Fürsorge begleiten!
Jahreswechsel
365 Tage fügen sich zusammen
zu einem Kranz von Erinnerungen,
einem bunten Bild
mit hellen und dunklen Farben,
einer Melodie
mit lauten und leisen Tönen.
365 Tage voller Geschichten,
voller Hoffnungen, Enttäuschungen.
Ich denke an Worte,
die gesagt wurden oder ausblieben,
Zeichen und Gesten,
deren Bedeutung ich nur ahnen konnte,
Wünsche und Träume,
von denen genug noch auf Erfüllung warten.
365 Tage geschenkte Lebenszeit.
Soviel Grund zur Dankbarkeit!
Vor mir liegt der Rest meines Lebens.
Fortsetzung? Neubeginn?
Ich will versuchen,
zu ergänzen, was unfertig ist,
zu füllen, was leer blieb,
zu sagen, was ausgesprochen werden muss.
Wird es mir gelingen?
Text:Gisela Baltes
Foto: Brigitte Maimer
Fest der Liebe
zwischen Gott und den Menschen.
Die Liebe unseres Gottes,
die die Welt bewegt, trägt und erhält,
macht sich klein und verletzlich
und offenbart sich in einem hilflosen Kind.
Seine Liebe setzt einen neuen Anfang,
um die Welt, die sich von ihm entfernt hat,
wieder neu an sich zu binden.
Durch dieses Kind spricht Gott
sein Wort in die Welt,
seine Liebeserklärung an uns Menschen.
In und mit diesem Kind
lässt Gott sein Wort der Liebe
wachsen, reifen, Frucht tragen
und sich vermehren,
bis heute.
Jahr für Jahr feiern wir
dieses Fest der Liebe
in der Hoffnung,
dass die Liebe auch in uns
wachse, reife und Frucht trage.
© Gisela Baltes
Wir wünschen Ihnen allen ein gnadenreiches, frohes und frohmachendes Weihnachtsfest und erholsame Feiertage!
Nach einem langen, erfüllten Leben durfte unsere liebe
Schwester M. Emerentiana (Therese) Lang OSB
am Morgen des 07.11.2023 ihr Leben in die Hände Gottes zurückgeben.
Die Heimat von Sr. Emerentiana lag in Böhmen, Kreis Krumau, wo sie am 03.10.1931 als jüngstes von fünf Kindern des Arbeiters Franz Lang und dessen Ehefrau Maria, geb. Peter, in Plattenschlag, Diözese Budweis, geboren wurde. Nachdem der Vater die Familie verlassen hatte, musste die Mutter mit den größeren Geschwistern die kleine Landwirtschaft selbst bewältigen, um zu überleben. Vom sechsten bis zum 14. Lebensjahr besuchte sie die Volksschule in Stein. Nach dem Schulabschluss blieb sie zuerst zu Hause und be-gann anschließend eine Lehre als Schneiderin. Im Juli 1946 wurden die Deutschen aus dem Böhmerwald vertrieben. Nach einigen Lageraufenthalten kam die Familie nach Aham bei Loitzenkirchen. Hier besuchte sie die Fortbildungsschule und arbeitete anschließend als Strickerin. Vom dortigen Ortspfarrer angeregt, kam sie 1948 in die hauswirtschaftliche Berufsfachschule in Neustift. Hier lernte sie das Kloster und die Schwestern kennen.
Am 01.09.1949 trat sie in unser Kloster ein und erhielt am 18.04.1950 das Ordenskleid. Es folgte am 19.04.1951 die erste Profess und am 03.05.1957 die Ewige Profess. 1952 – 1954 besuchte sie die Fachschule für Kindergärtnerinnen in Würzburg, und bereits am 03.08.1954 wurde sie als Leiterin des Kindergartens nach Teublitz versetzt. Dieses Kinderheim war ihr Wirkungsfeld für 39 Jahre. Der Kindergarten in Teublitz bestand zwar schon seit 1932, aber in den Jahren nach dem II. Weltkrieg nahm die Zahl der Kinder zu, so dass in den Jahren 1957/58 ein neuer, größerer Kindergarten gebaut wurde. Die Bildungsarbeit am Kleinkind war für Sr. Emerentiana ein großes Anliegen. Sie war sehr bemüht, Talente und Fähigkeiten bei den Kindern zu entdecken und zu fördern. Von ehemaligen Kindergartenkindern wurde sie als humorvoll und überaus gütig beschrieben und sie war sowohl bei den Kindern, als auch bei deren Eltern sehr beliebt. In der Zeit vom 19.09.1980 bis 31.07.1993 stand sie der kleinen Gemeinschaft als Oberin vor. Mit Teublitz blieb sie innerlich bis an ihr Lebensende verbunden, erzählte oft von ihrer Zeit dort und hatte ein Foto von der Stadt in ihrem Zimmer hängen.
Als die Filiale 1993 aufgelöst wurde, kam Sr. Emerentiana in unser Altenheim in Neustift bei Passau. Dort leistete sie noch mehrere Jahre wertvolle Dienste, indem sie Gymnastik und Bewegungsspiele anbot. Nach einem Sturz im Januar 2010 erholte sie sich nicht mehr. Diabetes und Schwerhörigkeit ließen sie immer mehr nach innen reifen. Trotz allen gesundheitlichen Schwierigkeiten und Einschränkungen führte sie ein tiefes Gebetsleben. Ihr strahlender Blick und ihr Gesichtsausdruck gaben Zeugnis von ihrer Gottverbundenheit. Wir danken Sr. Emerentiana für alle Gebete und Dienste für die Menschen und für unsere Gemeinschaft. Möge der Herr ihr nun alle Mühe mit der ewigen Freude lohnen!
Wir bitten um das Gebet für die liebe Verstorbene.
Neustift, 07.11.2023
Priorin und Konvent
der
Benediktinerinnen der
Anbetung
Das Requiem findet am Samstag, 11.11.2023, um 10:00 Uhr in der Klosterkirche Neustift statt, anschließend ist die Beerdigung.
Generalpriorin Sr. Helene Binder und die Priorin der Französischen Provinz, Sr. Mirjam Hofbrückl haben mittlerweile Madagaskar verlassen und sind auf dem Heimweg.
Wir möchten an dieser Stelle noch einige Fotos aus dem Land unserer neuen Niederlassung zeigen.
DONNERSTAG, 26.OKTOBER 2023
Heute Vormittag war P. Lambert hier mit dem Auto der Universität, samt Chauffeur.
Wir besprachen mit ihm nochmal unsere Grundstücksangelegenheit.
Dann verabschiedete er sich von uns, weil es für ihn diese Woche zeitlich nicht mehr möglich ist, bei uns vorbeizuschauen.
Zum Mittagessen kochten unsere Schwestern heute ein köstliches Omelette mit Gemüse und Salat aus dem eigenen Garten. Bernadette machte einen Gurkensalat. Aber M. Mirjam und ich trauen uns die nicht gekochten Sachen doch noch nicht essen, obwohl wir dieses Mal noch keinerlei Gesundheitsprobleme aufgrund des Essens hatten.
Am Nachmittag war, wie jeden Donnerstag-Nachmittag, die öffentliche Anbetungsstunde in der Anbetungskapelle der Pfarrei, die unsere Schwestern animieren. Bestimmt über zwanzig Leute waren da, auch Sr. Elsy. Und hier ist es so, dass die Leute von Anfang an frei mitbeten (=ihre persönlichen Gebete laut sagen) und dann auch Lieder anstimmen, sodass die Moderatorinnen nur kleine Impulse zu geben haben und das ganze dann fast wie von selber läuft. Die Lieder waren wie immer sehr beeindruckend, mit madagassischem „Schmelz“ gesungen.
Nach der Anbetung sprachen wir mit Mr. Martin und Sr. Elsy über das Grundstück, das uns zum Kauf angeboten wurde. Beide meinten, hier seien noch viele Unsicherheiten, die erst geklärt werden müssten.
Am Abend waren wir im Konvent von Sr. Elsy zum Abendessen eingeladen. Dabei waren auch die Novizin der Schwestern, Larissa, Sr. Angda, eine Schwester, die die Erstprofess schon abgelegt hat und Sr. Angeline, die „vierge consacre“ (= "gottgeweihte Jungfrau", die an der Schule der Brüder und hier im Orphelinat als Lehrerin arbeitet).
Am Ende des Essens packten wir unsere Geschenke aus. M. Mirjam hatte einen großen Koffer voller Kinder-T-Shirts dabei (bestimmt ca. 80-90 Stück). Die hatte sie von einer elsässischen Familie geschenkt bekommen aus Dankbarkeit, weil die Schwestern von Bellemagny für die Familie gebetet hatten und das Gebet sehr geholfen hat. M. Mirjam hatte die T-Shirts nach Größen schon vorsortiert. Alle T-Shirts sind weiß mit einem Aufdruck eines elsässischen Künstlers darauf, der Typisches für das Elsass darstellt.
Dann hatten wir einen Sack voller Süßigkeiten für die Kinder des Orphelinats dabei, sehr viele davon von unseren Schwestern in Wien, die z.B. auch noch Luftballons etc. dazugegeben hatten.
Sr. Elsy will die T-Shirts und einiges von den Süßigkeiten den Kinder zu Weihnachten geben.
FREITAG, 27. OKTOBER 2023
Nach dem Frühstück fuhren Sr. Julia und Sr. Fabienne in die Stadt, um für uns in madagassischen Geschäften einzukaufen. Das sollten ja nur madagassische Leute tun, weil von Europäern gleich mindestens das Doppelte verlangt wird.
Sie kauften viele kleine Kunstgegenstände (Krippen, Taschen, Geldbeutel etc.), die wir hier in Europa weiterverkaufen wollen für unseren Madagaskar-Fond. In Neustift ist ja bei Ehemaligen-Treffen am 10. November ein Flohmarkt zugunsten Madagaskars geplant.
M. Mirjam und ich hüteten inzwischen das Häuschen. Da kam überraschend Besuch: Eine Ordensschwester und eine junge Frau. Sie stellten sich vor als Sr. Abel und Mademoiselle Eliane. Sr. Abel ist Ausbildungsleiterin bei den Missions- und Anbetungsschwestern von der Hl. Familie. Das ist eine internationale Ordensgemeinschaft, die in der Schweiz ihr Generalat hat und hier in Madagaskar fünf Niederlassungen, eine auch in Tana.
Die beiden waren gekommen, weil sie fragen wollten, ob Eliane bei uns eintreten könnte. Wir mussten ihnen, nachdem, was sie uns erzählten, leider absagen.
Insgesamt hatten wir ein längeres Gespräch, indem Sr. Abel z.B. erzählte, dass es in der Diözese Tana ein Internoviziat gibt, das allerdings aufgrund der großen Menge der Novizen und Novizinnen zweigeteilt wurde: in einen nördliche und eine südliche Region. Zum nördlichen Teil gehören 21 Gemeinschaften, zum südlichen 17.
Sie erzählte auch, dass die Anzahl der Neueintritte seit einigen Jahren zurückgehe und dass es auch hier in Madagaskar Gemeinschaften gebe, die seit mehreren Jahren keine Eintritte haben.
Kurz nachdem die beiden gegangen waren, kam Sr. Elsy mit einigen Töpfen, angefüllt mit unserem Mittagessen. Eigentlich hatten wir, weil Sr. Julia und Sr. Fabienne nicht da waren, ausgemacht, dass wir zu ihr kommen, aber sie fand es besser, mit Reis, Nudeln, gekochtem Gemüse und Piement (scharf eingelegte Mangos) zu uns zu kommen. Ihre Novizin Larissa half ihr beim Tragen, ging dann aber wieder zu den Aspirantinnen, um mit ihnen zu essen.
Es war gut, dass wir „unter uns“ (M. Mirjam, Sr. Elsy und ich) waren. So konnte uns Sr. Elsy ausführlich zum Grundstückskauf und zu finanziellen Fragen beraten. Am Vormittag hatte sie uns ja schon ihren Hausmeister Ferdinand vorbeigeschickt, der die Türe unseres Tabernakels reparierte. Sr. Elsy ist uns wirklich eine sehr große Hilfe und Stütze.
Etwa gegen zwei Uhr nachmittags kamen Sr. Julia und Sr. Fabienne mit Mr. Martin. Sie waren sehr hungrig und aßen erst mal das, was wir reichlich übrig gelassen hatten. Und dann erzählte Mr. Martin die Ergebnisse seiner Recherchen bzgl. des Grundstücks. Und er meinte, es wäre gut, die Notarin, die uns P. Lambert empfohlen hatte, als unsere Notarin unbedingt zu nehmen.
Wir hatten ja mit den Grundstückseignern ausgemacht, dass wir uns spätestens am Samstag nochmal bei ihnen melden und ihnen zu- oder absagen.
Jeden Freitag ist hier in Anjomakely nach der Abendmesse um 17.00 Uhr ein sog. „Salut“. Das ist eine Aussetzung und besondere Verehrung des Altarsakraments. Es waren mehr Leute als sonst zur Abendmesse gekommen, obwohl es wolkenbruchartig mit Gewitterdonner heftig regnete, schon vor und dann den ganzen Gottesdienst hindurch. Zwischendrin fiel immer mal wieder der Strom aus, zum Schluss dann ganz. Trotzdem war diese Anbetungszeit sehr stimmungsvoll und anrührend. Das Licht wurde, solange es da war, gedimmt, und das Allerheiligste angestrahlt und mit ruhigen, aber innigen Lieder und Gebeten verehrt.
Im Anschluss an die Messe und den „Salut“ waren wir bei P. Jaques-Leonce zum Abendessen eingeladen. Weil der Strom nun endgültig ganz weg war, fand unser Essen samt Entree bei Kerzenlicht statt, das hatte auch was Romantisches. Der Pfarrvikar. P. Nikola, war diesmal nicht dabei, weil er seinen kranken Bruder besuchen musste. Diesmal gab es bei P. Jaques-Leonce nicht Poulet Malagasy 😊 (= Huhn auf madagassische Art, d.h. im Wasser gekocht und darin noch schwimmend) wie die letzten Male, sondern Fisch „frite“ (gebratener Fisch) und Fisch gekocht mit trockenem oder in Wasser schwimmendem Reis, je nach Gusto.
Als wir nach Hause kamen, gab es noch immer keinen Strom. Sr. Zarita stand schon an der Haustüre und bot uns Kerzen an, damit wir uns einigermaßen zurechtfinden konnten. Doch ich wollte lieber meine Stirnlampe nutzen, die war praktischer als eine Kerze, um mich in meinem Zimmer zurechtzufinden.
Es geht weiter mit den Reiseberichten aus Madagaskar:
DIENSTAG, 24. OKTOBER 2023
Heute Morgen haben Sr. Julia, Sr. Fabienne und Bernadette schon vor dem Frühstück den Hühnerstall gereinigt. Sie bringen die Exkremente in eine Grube auf dem Gelände. Dort werden sie mit anderen Küchenabfällen oder Kompost vermischt und sind so ein begehrtes Düngemittel, das die Schwestern auch verkaufen.
Heute wollten wir eher zu Mittag essen (mit der Mittagshore zuvor), weil wir am Nachmittag um 15 Uhr einen Termin beim neuen Bischof von Antananarive, Bischof Jean de Dieu, haben. Sr. Julia hatte diesen Termin mit ihm vereinbart, damit er mich und Sr. Mirjam kennenlernen kann.
Beim Hineinfahren in die Stadt hatten wir natürlich den obligatorischen Stau, aber nicht ganz so massiv wie gestern. Das Bischofspalais liegt ganz oben auf einem der großen Hügel Antananarivos, auf gleicher Höhe mit dem Königinnen-Palast und dem Palast des Präsidenten.
Wir kommen schon etwa eine halbe Stunde vor dem Termin dort an. Da waren auf dem Platz vor der Kathedrale unzählige Priester versammelt. Heute war ein großer Tag für die Priester der Diözese. Hier wird an einem bestimmten Tag, - und der war heute - öffentlich verkündet, welcher Priester in welche Pfarrei versetzt wird. Angeblich wissen es alle zuvor nicht. Auch der Priester unserer Pfarrei Anjomakely, P. Jaques-Leonce, rechnete fest mit einer Versetzung, weil er schon zehn Jahre hier ist, und er hat uns das auch angekündigt. Aber, siehe da, heute wurde vermeldet, dass er doch in Anjomakely bleibt. Wir freuen uns natürlich sehr, auch die Schwestern hier. Er hat ja hier mit Sr. Elsy begonnen, das Orphelinat aufzubauen und er steht auch unseren Schwestern immer hilfreich zur Seite. Er hat sie auch sehr optimal in die Pastoral der Pfarrei eingebunden und es gelingt ihm, alle Ordensgemeinschaften hier zu einem guten Miteinander zu führen und zu erhalten.
Es war also heute schon ein großer Gottesdienst in der Kathedrale mit allen Priestern der Diözese, anschließend waren die alle Priester zum Essen eingeladen. Gleich neben der Kathedrale ist ja das große Priesterhaus, in dem jeder Priester der Diözese ein Zimmer hat, damit er jederzeit in der Hauptstadt übernachten kann. Da ist auch ein entsprechend großer Speisesaal. Und gerade, als wir an der Kathedrale ankamen, war das Essen der Priester zu Ende und sie strömten allen auf den großen Platz.
Sr. Julia kennt unzählige der Priester, und so war es ein großes „Halli und Hallo“ mit Begrüßungen, Vorstellen von uns Priorinnen etc. Einige der Priester kennen wir ja auch schon, z. B. P. Jerome, der uns beim letzten Besuch zum Flughafen gefahren hat.
Dann gingen wir, am Grab der seligen Victoire vorbei, zum Palais des Bischofs. Dort saß eine junge Ordensfrau im Empfang, die uns freundlich anwies, auf den vorgegebenen Bänken Platz zu nehmen und zu warten, bis uns der Bischof holt. Die junge Schwester gehört zu einer Ordensgemeinschaft, die von einem der Vorgänger des jetzigen Bischofs gegründet wurde speziell für die Dienste der Diözese. Über dem Eingangstor des Palais hängt das Wappen des Bischofs. Man sieht einen Fuß der gewaschen wird 😊 (Fußwaschung) und darunter steht auf malagasy: „Die Liebe kennt keine Furcht“.
Bischof Jean de Dieu kam dann ca. um halb vier heraus und holte uns in sein ziemlich prachtvoll eingerichtetes Empfangszimmer. Er wirkte etwas müde, was nach diesem für ihn sehr angefüllten Tag kein Wunder war. Er ist seit wenigen Monaten Bischof hier, und gerade dabei, in der Diözese etwas „aufzuräumen“. Wir hatten einen sehr freundlichen, positiven Austausch miteinander. Er freut sich, dass wir in seine Diözese kommen und denkt, dass unser Charisma für die Diözese, für die Stadt, ja für ganz Madagaskar eine Chance, ja sogar ein Glück ist. Er konnte sich aus seinem Gespräch mit Sr. Julia und Sr. Fabienne noch daran erinnern, dass wir ein Grundstück kaufen wollen und fragte nach wie es damit steht. Wir erzählten ihm, wer wir sind, unser Charisma, unsere Lebensweise etc. Er fragte z.B. nach, was „Semicloitre“ = „halbklausuriert“ bedeuten soll, weil er das noch nie gehört hatte. Insgesamt hatten wir ein sehr gutes Gefühl nach dem Gespräch und wir fühlen uns nun wirklich willkommen in der Diözese.
Nach diesem etwa 20-minütigen Gespräch mit dem Bischof gingen wir noch zum Grab der seligen Victoire, der „Apostolin Madagaskars“. Sie ist der erste von der Kirche seliggesprochene Mensch Madagaskars (beim Besuch von Papst Johannes Paul II. in Madagaskar). Hier beteten wie immer viele Menschen an ihrem Grab und stellten ihre Wasserflaschen auf den Sarkophag, damit die Kraft der Victoire auf das Wasser übergeht.
Anschließend fuhren wir noch zum Einkaufen in zwei „Nobel-Geschäfte“ in der Vorstadt von Tana. Dort können auch Europäer einkaufen, ohne übervorteilt zu werden. Wir kauften unsere Essensvorräte für die nächsten Tage und auch Mitbringsel für Europa: Tee, Gewürze, getrocknete Bananen…
Beim Abendessen fiel heute wieder andauernd der Strom aus, sodass wir immer wieder im Finstern saßen, manchmal nur 30 Sekunden, manchmal einige Minuten. Unsere beiden Schwestern haben für diese Fälle eine große Akku-betriebene Lampe, die wir dann schon vorsichtshalber eingeschaltet ließen.
MITTWOCH, 25. OKTOBER 2023
Heute war eine Wallfahrt angesagt. Wir trafen uns schon um fünf Uhr morgens zum Frühstück, um dann um halb sechs mit unserem Auto abzufahren Richtung Ampefy, ein Marienwallfahrtsort, der ca. 70 km von hier entfernt ist. Allerdings mussten wir durch die Stadt Antananarivo und da war schon der große Morgenstau, in dem wir ca. 2 Stunden lang festsaßen. Anschließend gibng es auf der Route National 1 Richtung Ampefy. Diese Straße ist sehr gut ausgebaut und in fast perfektem Zustand, bis auf wenige überraschen kommende Locher. So kamen wir hier relativ schnell vorwärts. Allerdings waren dann in den Ortschaften, durch die wir kamen immer wieder kleinere Staus, sodass wir nach vier Stunden an unserem Ziel ankamen.
Das Sanctuaire von Ampefy ist eine Marienfigur, die auf einem großen „Untersetzer“ auf einem Hügel nahe der Stadt hoch aufragt. Hier ist der geographische Mittelpunkt Madagaskars, es sind also von Norden nach Süden und von Ost nach West jeweils gleich weite Entfernungen. Hier, in der Mitte Madagaskars, wollten Jesuitenmissionare die Mutter Gottes setzen zum Segen und zum Schutz. Die Wallfahrt ist relativ gut besucht, vor allem am Wochenende, und so sind auch, obwohl wir während der Woche hier sind, einige Souvenirverkäuferinnen, die mit ihren Bauchläden auf uns zukommen und uns z.B. selbstgebastelte Schildkröten etc. verkaufen wollen. Auch Fotographen sind, da, die uns fotografieren möchten, und mit dem Verkauf der Fotos etwas Geld verdienen wollen.
Auf dem Weg hinauf fuhren wir an sechs ganz in weiß gekleideten Personen vorbei, vier Frauen und zwei Männer. Unsere Schwestern erkannten sofort, dass es sich dabei um sog. „Exorzisten“ handelt. Die Exorzisten sind eine protestantische Sekte, die sich auf Exorzismus spezialisiert hat. In Madagaskar gibt es 237 christliche Sektenkirchen und ca. 15 % Muslime (das erzählte uns P. Thierry, der seine Doktorarbeit darüber geschrieben hat).
Neben der Marienstatue gibt es eine Kapelle, bei der auch größere Pilgergruppen ihre Gottesdienste feiern können. Das Heiligtum liege auf einer Halbinsel in einen großen See hinein und man hat von hier oben auf alle Seiten hin einen wunderbaren Ausblick auf den See und seine Landschaften rundherum. Viele Menschen leben hier von der Fischerei und diese Fische wollen sie an den Straßen entlang an die hierherkommenden Leute verkaufen.
Auf unserer Wallfahrt begleiteten uns P. Thierry und sein Mechaniker. P. Thierry hat seinen Mechaniker immer dabei, wenn er sich weiter als 30 km von der Hauptstadt entfernt. Das war auch heute wieder notwendig, denn fünfmal mussten die beiden Halt machen, um das Auto zu reparieren.
Weil wir auf der Fahrt zum Heiligtum hin und zurück durch große Waldlandschaften fuhren, waren wir dankbar für die Begleitung durch die beiden. An so manchen Stellen dieser Straße wurden Menschen und sogar einige "Taxi-Brusse" (Kleinbusse, die über Land fahren) von bewaffneten Banditen überfallen und ausgeraubt. Es ist hier zwar ca. alle 5 km eine Polizeikontrolle aufgebaut, die hilft aber scheinbar wenig.
Ampefy ist ein ziemlich touristischer Ort Madagaskars, aufgrund seiner schönen Lage am See. Da gibt es dann auch entsprechende Restaurants. Vom Cousin Sr. Fabiennes wurde uns eines empfohlen, das von einem katholischen Diakon und seiner Familie geführt wird. Es hat eine wunderbare Lage am See, und hier konnten wir auf der Terrasse mit wunderbarem Ausblick auf den See hinaus sehr gut madagassisch zu Mittag essen, für umgerechnet insgesamt ca. 27 Euro für Essen und Trinken für fünf Personen.
Bei der Rückfahrt gerieten wir in einer Vorstadt Antananarivos in eine große Demonstration, die von Polizeit und Militär abgesichert war. Zunächst wussten wir nicht, was das zu bedeuten hat, wir steckten fest in einer großen, uns entgegenkommenden Menschenmasse. Doch dann sahen wir auf einem Wagen, der ganz nah an uns vorbeifuhr auf einem Aufbau oben drauf zehn der 13 Kandidaten der vereinigten Opposition für die Präsidentschaftswahlen nächste Woche hier in Madagaskar. Sie hatten alle weiße Oberkleidung an, ebenso auch ihre Anhängerschaft. Zu ihnen gehören auch die beiden ehemaligen Präsidenten Madagaskars, und sie begrüßten uns in unserem Auto direkt mit Zuwinken und einem Lächeln nur 5 Meter von uns entfernt. Unsere Schwestern waren ganz aufgeregt, die ehemaligen Präsidenten so nah zu sehen.
Auf der Rückfahrt von Ampefy nach Anjomakely legten wir einen Zwischenstopp ein, um die Kathedrale von Miarinarivo zu besichtigen. Aus dem Pfarrhaus nebenan kamen drei Priester, die uns gleich einluden zu einer kleinen Erfrischung, doch wir hatte dazu leider keine Zeit, weil wir um 18 Uhr in anjomakely sein mussten. Der Küster sperrte uns auf, und wir bewunderten die große Kathedrale mit ihren schönen Glasfenstern. Für uns bemerkenswert war der Tabernakel dieser Kathedrale, der sich neben dem riesigen, prächtigen Bischofsthron befindet. Der Tabernakel ist nämlich nur als kleine, ganz einfache Holzhütte gestaltet, so wie sie hier von den Leuten als Wohnhäuser gebaut werden. Wir erkannten dies als ganz richtig, aber halt für uns Europäerinnen etwas ungewohnt. Denn in Bethlehem war Jesus ja auch nur in einer Hütte bzw. „Krippe“.
Für die Rückfahrt nach Anjomakely brauchten nicht ganz so lang wie für die Hinfahrt, weil wir in Tana nur etwa eine Stunde im Stau standen.
Gerade noch rechtzeitig kamen wir zur Messe, die heute im Orphelinat mit allen Kindern und Schwestern gefeiert wurde. Auch Sr. Elsy ist inzwischen aus Vinaninony zurück und will zwei Wochen hierbleiben. Sie kümmerte sich den ganzen Tag lang schon intensiv darum, dass eine neue Solaranlage auf dem Dach installiert wird (die alte gab beim letzten Gewitter ihren Geist auf).
Nach der Messe gab es ein gemeinsames Abendessen mit P. Jaques-Leonce, den Schwestern und den Aspirantinnen. Die Aspirantinnen hatten dafür eine große festliche Tafel aufgebaut.
Es geht weiter mit dem Reisebericht aus Madagaskar von Priorin M. Helene Binder:
SAMSTAG, 21. OKTOBER 2023
Morgens gleich nach dem Frühstück sind Sr. Julia und Sr. Fabienne aufgebrochen zur Eierauslieferung an die Universität (300 Eier) und einige hundert an die Schwester von Sr. Fabienne, die die Eier weiterverkauft.
M. Mirjam und ich haben uns dann nach der Anbetung den ganzen Vormittag damit „amüsiert“, den neugekauften Drucker für unsere beiden Schwestern zu installieren. Das war einigermaßen schwierig, weil die Gebrauchsanweisung tatsächlich nur in chinesischer Sprache war. Aber wir haben uns an den Bildern orientiert und es schließlich geschafft (samt Download des Treibers und der Software per Internet bei den Brüdern). Er funktioniert jetzt und M. Mirjam konnte schon die Listen für die Delegiertenwahl für das Provinzkapitel nächstes Jahr in Frankreich ausdrucken. An dieser Wahl sollen auch Sr. Julia und Sr. Fabienne teilnehmen, sie sind ja Mitglieder der Französischen Provinz.
Mittags kam P. Lambert, der neue Rektor der Katholischen Universität in Tana, zum Essen. Er hatte unseren Schwestern sehr beim Autokauf geholfen, dafür haben ich ihm zum Dank ein Geschenk überreicht.
Zunächst feierten wir mit ihm in unserer kleinen Kapelle Eucharistie. Dann haben unsere beiden Schwestern köstlich aufgetischt: es gab Fisch (wie hier üblich noch mit allen Gräten drin, das war einige „Arbeit“), Reis, Kartoffeln und Blumenkohl. Der Blumenkohl hat hier in Madagaskar auch politische Bedeutung, weil sich die zusammengeschlossenen Oppositionsparteien der bevorstehenden Präsidentenwahl den Namen „Blumenkohl“ gegeben haben. Es sind dreizehn Einzel-Parteien, die nun eine Opposition sind. Wie es weitergehen kann, wenn sie tatsächlich gewinnen sollten, weiß noch niemand.
Beim Essen sprachen wir mit P. Lambert über die Präsidentschaftswahl. Der erst Wahldurchgang ist in einer Woche, aber P. Lambert hat noch keine Wahlbenachrichtigung erhalten, auch unsere Schwestern nicht. Er sagte, das sei typisch für Madagaskar. Nur wenig funktioniert richtig und fast alles ist korrupt. Als Beispiel erzählte er den Erhalt der Baugenehmigung für ein von seinem Vorgänger und dann von ihm als Rektor neu errichtetes Universitätsgebäude. Letzte Woche hat er die Baugenehmigung erhalten – seit einigen Monaten finden schon Vorlesungen in dem Gebäude statt. Der Überbringer wollte Geld in bar, und erzählte noch, er müsse so viel verlangen, weil sie ja schließlich zwei Jahre lang an der Baugenehmigung gearbeitet hätten…
Wir sprachen mit P. Lambert auch über das Grundstück in Anjomakely, das wir kaufen wollen. Er riet uns zur Vorsicht, gerade auch, weil wir ja Ausländer sind. Diesen gegenüber haben die Madagassen ein ein- bzw. ausnehmendes Wesen, d.h. sie wollen von ihnen soviel herausholen, wie es geht. Zudem ist ja die Korruption überall gegenwärtig, auch in den Ämtern und in der Verwaltung. Nur mit Geldgeschenken geht es richtig schnell vorwärts. Das allerwichtigste ist ein redlicher, zu uns haltender, möglichst nicht korrupter Notar. Auch in Madagaskar bestimmt der Käufer den Notar. P. Lambert versprach, sich bei einem guten Freund von ihm zu erkundigen, mit dem er in Universitätsangelegenheiten schon viel zusammengearbeitet hat. Er wird sich die kommende Woche noch bei uns melden.
Nach dem Essen besichtigte er das Grundstück. Als er es sah, meinte er, es sei ein sehr gutes Grundstück, und wir sollten es so schnell wie möglich kaufen damit uns nicht evtl. ein anderer Käufer zuvorkommt.
MONTAG, 23. OKTOBER 2023
Heute Morgen brachen wir nach dem Frühstück auf zu einem Besuch des Benediktinerpriorats Mahitsy nord-westlich von Antananarivo. Zuvor aber wollte die Schwestern noch zu einer Druckerei in der Stadt fahren und dort die restlichen Bücher für das Offizium abholen, die sie dort herstellen ließen. Die Druckerei hat die Bücher des Französischen Offiziums, wie es in Bellemagny und Dijon gesungen wird, kopiert und in Ringbücher gebunden. Einige Bände waren schon fertig, als M. Mirjam und ich hier in Madagaskar eingetroffen sind. Die restlichen wollten wir heute abholen.
Wie üblich standen wir im Stau, so ca. eine Stunde, bis wir an der Druckerei ankamen. Dort stellt sich heraus, dass die Bücher noch nicht fertig sind. Wir mussten uns also unverrichteter Dinge, wieder so ca. eine Stunde im Stau, aus Antananarivo hinaus Richtung Mahitsy begeben.
Die Stadt Mahitsy liegt ca. 30 km nord-westlich von Tana, und teilweise kann man auf der gut erhaltenen Route National 4 relativ zügig fahren. Mahitsy ist die Heimatstadt von Sr. Julia, hier wohnt ihre Mutter und einige ihrer Geschwister mit ihren Familien, und auch Sr. Fabienne hat einige Verwandte hier. Wir durchqueren die Stadtmitte und fahren stadtauswärts auf einer sehr breiten, fast neuen, von den Chinesen gebauten Straße bergauf. Es ist die sogenannte „Rue des oeufs“, „Straße der Eier“, weil es an ihr entlang riesige Hühnerfarmen mit tausenden von Hühnern gibt. Die Hühnerzucht wurde den Menschen von Mahitsy von den Mönchen des Priorats beigebracht. Jetzt werden diese großen „Hühnerfabriken“ von weltlichen Privatpersonen betrieben.
Nach einigen Kilometern bergauf auf der komfortablen „Chinesenstraße“ nehmen wir eine Abbiegung nach links. Das ist nun ein ziemlich schwer zu befahrendendes schmales Sträßlein durch den Bergwald. Sogar die gute Chauffeurin Sr. Julia tut sich schwer, die großen Löcher und Rinnen nah am Abhang des Berges zu umfahren. Aber wir schaffen es und kommen an der Abtei an.
Das Benediktinerkloster Mahitsy wurde von der französischen Abtei La-pierre-qui-vivre 1954 gegründet und erbaut. Es ist die einzige Benediktiner-Gemeinschaft von Männern in Madagaskar, benediktinische Frauenabteien gibt es mehrere. Z.B. gibt es vier Kommunitäten der "Benediktinerinnen von der Charite" (sie führen eine Schule) am Fuße des Berges am Stadtrand von Mahitsy. Zisterziensische Männerabteien gibt es mehrere in Madagaskar, z.B. die Trappisten von Maromby.
Als wir das Priorat Mahitsy heute besuchten, war gerade hier gerade eine Fortbildung in monastischer Spiritualität („FTIM“) für die jüngeren Mitglieder der benediktinischen Gemeinschaften in Madagaskar. Wir kamen gegen Ende der Mittagshore an und sahen sie noch alle aus der Kirche ausziehen.
Nach der Mittagshore begrüßten uns der Prior der Abtei P. Luc-Ange und P. Epiphane. Das Kloster Mahitsy ist noch immer ein Priorat der Abtei La-Pierre-qui-vivre und hat daher keinen Abt. Sie führten uns in ein kleines Gästeempfangszimmer, in dem schon das Mittagessen für uns auf dem Tisch stand: Salat, Reis, Erbsen mit Fleisch, Brot, und warmes Reiswasser. Die beiden Mönche verließen uns und aßen mit ihrer Gemeinschaft.
Zurzeit leben hier 26 Mönche und ein Eremit. Die Mönche haben eine Landwirtschaft, bauen u.a. Mais und Maniok an. Sie leben aber hauptsächlich von einer großen Hühnerzucht: Sie haben über 4000 Hühner, von denen sie ca. 1000 im Käfig halten. Die anderen haben sie in „Bodenhaltung“, d. h. die Hühner können frei im Stall herumlaufen. Sie rechnen ca. acht Hühner auf einen Quadratmeter.
P. Epiphane führte uns nach dem Mittagessen über das Gelände. Wir sahen uns die Ställe für die Hühner an, und sahen auch von weitem den Kuhstall mit 4 Kühen.
Als wir nach der Wasserversorgung fragten, erzählte er uns, dass es hier auf dem Berg zwei Quellen gibt: eine heißt St. Josephe, die andere St. Benoit. Sie geben bisher immer genügend Wasser für die Mönche, für die Hühner und auch für die Gäste. Manchmal, wenn es gar nicht regnet müssen sie schon etwas haushalten, aber bisher geht es immer. Sie merken aber auch hier den Klimawandel…
Dann führte er uns auch durch das Kloster. Vom Kreuzgang aus konnten wir einen Blick ins Refektorium und in den Kapitelsaal werfen, und auch die wunderbare Aussicht genießen, die man von hier oben kilometerweit über das Land hat. Rechtzeitig zur Non kamen wir an der Kirche an und wir schlossen uns dem Gebet der Mönche an. Alles wurde in madagassischer Sprache gesungen, mehrstimmig und sehr stimmungsvoll anrührend. Anschließend waren wir uns einig, dass unsere Schwestern dieses Offizium lernen und übernehmen sollten. Hier gibt es ja schon die Bücher dafür und man kann es sich gut von den Mönchen beibringen lassen.
Im kleinen Klosterladen kaufen Sr. Julia und Sr. Fabienne Regelauslegungen für Einkehrtage in malagasy. Auch die Erzählungen der Wüstenväter zweisprachig (in Französisch und Malagasy). Auch ein von den Mönchen aus Kräutern selbst hergestelltes Öl, dass für alles hilft, äußerlich und innerlich.
Auf der Rückfahrt besuchten wir kurz die Familie von Sr. Julia. Ihre Mutter und zwei ihrer Brüder nahmen uns in Empfang, später kam auch die Ehefrau eines Bruders mit ihrem zuletzt geborenen Sohn dazu. Wir plauderten allerdings nur kurz und machten ein paar Fotos.
Auf der Rückfahrt kamen wir wieder in den obligatorischen Stau auch im Radgebiet von Tana und auf der Straße nach Anjomakely (bei jedem Kreisverkehr), sodass wir wieder etwa zwei Stunden bis zum Orphelinat brauchten. Spätnachmittags gab es ein Gewitter mit viel Regen, dass mit häufigen Abschwächungen dazwischen bis ca. acht Uhr abends anhielt.
Bernadette war heute den ganzen Tag schon im Häusschen der Schwestern und hatte die Hühner versorgt. Für uns hatte sie schon zum Abendessen Kartoffeln gekocht. Wie gut, dann wir kamen ziemlich hungrig und erschöpft zuhause an.
DONNERSTAG,19. OKTOBER 2023
Nach der Laudes um 7.00 Uhr in der kleinen Kapelle unserer Schwestern haben wir gemeinsam gefrühstückt. Dabei erzählten uns Sr. Julia und Sr. Fabienne von ihrer Pastoral hier im Ort.
Jeden Donnerstagnachmittag gestalten sie eine gut besuchte öffentliche Anbetungsstunde in der Anbetungskapelle der Pfarrei (an der Pfarrkirche). Sie ist immer ähnlich aufgebaut:
- erst das Gebet um das Erbarmen Gottes
- dann das Gebet darum, dass wir in rechter Weise beten können
- dann das Dankgebet
- dann das freie Gebet der Leute (hier tragen die Leute ihre Bitten etc. vor)
Einmal im Monat (von Donnerstag auf Freitag) ist dann anschließend an diese Anbetungsstunde erst die Messe für die Pfarrei und dann die ganze Nacht Nachtanbetung. Unsere beiden Schwestern sind die ganze Nacht dabei. Es nehmen viele Leute teil. Anfangs war diese Nachtanbetung öffentlich, aber weil dadurch auch etwas zwielichtige Leute in das Pfarrgelände hineingelangten, ist es beschränkt worden auf die "Garde d‘honneur". Die "Garde d‘Honneur" (= Ehrengarde) ist eine Gebetsvereinigung, die hier in der Ortschaft ca. 60 Mitglieder hat. Einige Leute bleiben die ganze Nacht. Es gibt zwei Kaffee-Pausen und am Morgen ein Frühstück. Manche schlafen auch zwischendrin ein Stündchen in der Kapelle.
Die Schwestern erzählen auch, dass durch diese Anbetung schon kleine Wunder geschehen sind: Bekehrung vom madagassischen Volksglauben zur christlichen Religion, kleine Heilungen, Lösung von Problemen etc.
Heute ist es wieder sehr heiß, wir haben hier so an die 30 Grad Celsius. In den letzten Wochen hat es verhältnismäßig wenig geregnet, erzählen die Schwestern. Erst in den letzten Tagen gab es etwas Regen. Das Wasser ist sehr knapp, wir haben im Bad eine große Tonne, die die Schwestern für uns schon im Vorfeld mit Wasser gefüllt haben (für die Toilette und zum Waschen). Gott sei Dank. Aber es soll besser werden, wenn es jetzt wieder etwas regnet, sodass dann hoffentlich auch Wasser aus dem Wasserhahn kommt.
Am Vormittag hatte ich ein Gespräch mit Frère Gilbert, dem Superior der Brüdergemeinschaft nebenan. Er erzählte mir, dass sie jetzt nur noch zu zweit sind. Einer der Brüder braucht für den Unterricht noch eine Ausbildung, er ist jetzt in die Gemeinschaft der Brüder nach Tana umgesiedelt, um von dort aus noch zu studieren. Aber sie haben jetzt ein Praktikantin an der Schule, die bei den Brüdern wohnt.
Am Nachmittag nehmen M. Mirjam und ich an der Anbetungsstunde in der Anbetungskapelle der Pfarrei teil, die von Sr. Julia und Sr. Fabienne jeder Woche gestaltet wird. Wir fahren mit unserem neuen Auto hin, Sr. Julia ist auch auf den löchrigen Straßen hier inzwischen eine sehr versierte Chauffeurin.
Ablauf der Anbetungsstunde ist oben schon beschrieben. Es sind etwa 20 Leute da, überraschend viele junge Leute, auch Männer. Vor der Kapelle ziehen alle ihre Schuhe aus, gehen schweigend hinein und fangen schon mal schweigend ihre persönliche Anbetung an. Und schon beim ersten Teil der Anbetung, wo es um die Bitte um das Erbarmen Gottes geht für unsere Fehler etc. beten viele Leute frei und laut vor allen Leuten, was sie bedrückt. Das zieht sich durch. Unsere beiden Schwestern animieren und beten vor, und immer wieder beten die Leute laut ihre Anliegen oder Preisungen etc. Zwischendrin wird immer wieder der Barmherzigkeitsrosenkranz gebetet. Sr. Julia spielte mit der Gitarre und die Gesänge sind immer mehrstimmig und sehr innig. Insgesamt wurde sehr „inbrünstig“ gebetet, die Leute alle kniend oder auf Gebetshockern. Sogar eine Frau mit einem sehr kleinen Baby war da.
Um 17.00 Uhr ist der Pfarrgottesdienst, an dem wir teilnehmen wollen. Bis dahin ist nach der Anbetung noch etwas Zeit und so fahren noch zum Grundstück, das uns zum Kauf angeboten wurde, mit dem Auto sind das nur drei Minuten. Mr. Martin begleitet uns. Er ist im Pfarrkomitee und hat uns das Grundstück vermittelt. Auf dem Grundstück spielen Kinder. Wir gehen die Grundstücksgrenzen ab. Aus einem Nachbargrundstück dröhnt sehr laute Musik herüber. Dort ist ein sog. „Espace“, ein Haus, in dem Hochzeiten und andere Feierlichkeiten durchgeführt werden mit entsprechend lauter Musik. Wir hörten die laute Musik nur im unteren Teil des Grundstücks. Weiter oben am Hang hört man es nicht so laut, da sind noch andere Häuser dazwischen.
Morgen Nachmittag haben wir mit den Grundstückseigentümern ein Gespräch.
Den Pfarrgottesdienst (täglich um 17.00 Uhr) in malagasy hält P. Nikola, der Pfarrvikar. Auch eine kleine Chorgruppe (alle in langen weißen Gewändern mit Schleier) mit einem Keyboard ist dabei zur Animation. Im Anschluss sprechen wir draußen vor der Türe noch mit Sr. Harlette, der Schulleiterin der Ecole St. Anne (Grundschule der Pfarrei neben der Kirche). Sie ist mit Sr. Julia zur Schule gegangen. Die Gemeinschaft der Schwestern von Sr. Harlette zählt vier Schwestern. Die älteste von ihnen ist über siebzig und führt ein Dispensaire im Ort.
FREITAG, 20. OKTOBER 2023
Als ich zum Frühstück gehe, fragen mich die Aspirantinnen, ob ich noch genügend Wasser habe. Das ist nicht der Fall, und so versprechen sie mir uns Sr. Mirjam, unsere Wasser-Tonnen in unseren Bädern aufzufüllen. Gott sei Dank. Sr. Zarita erklärte uns heute Mittag das Problem der momentanen Wasserknappheit. Erstens regnet es zu wenig, schon die letzten Monate viel zu wenig. Das wenige Wasser das in großen Zisternen noch da ist, wird über Pumpen verteilt. Der Strom für die Pumpen ist momentan zu schwach, sodass sie das Wasser nicht aus den großen Zisternen pumpen können. Wenn es regnen würde, wäre das Problem gleich gelöst, weil überall Regenauffangbehälter stehen.
Als wir vom Grühstück in unser Häuschen zurückgehen, stehen schon mehrere Aspirantinnen bereit und füllen mehrere Eimer Wasser in unsere Tonnen im Bad.
Für Nachmittag war ein Treffen mit den Eigentümern des Grundstücks in Anjomakely, das wir kaufen wollen, vereinbart. Wir fuhren mit P. Jaques-Leonce und mit Mr. Martin hin. Mr. Martin ist Mitglied des Pfarrkomitees und der Garde d’honneur und wurde uns von Sr. Elsy empfohlen.
Wir begannen, das Grundstück abzugehen und sie zeigten uns den Katasterplan des Grundstücks, den ich abfotografierte. Problematisch könnten die Stromleitungen werden, die am nördlichen Ende über das Grundstück gehen, auch eine Wasserleitung im Grundstück, die nicht genau geregelt ist. Ebenso der Lärm, der von einem Espace nebenan im unteren Teil des Grundstück sehr laut zu hören ist. Wir versprachen, uns bei ihnen bis Ende nächster Woche zu melden. Bis dahin wollen wir uns noch mit P. Lambert, Sr. Elsy, und Mr. Martin beraten.
Der Abendgottesdienst mit P. Eduard war heute wieder im Haus der Aspirantinnen, weil die Kirche des Orphelinats immer noch keinen Strom hat. Zum Gottesdienst war auch schon Bernadette da, die junge Frau, die unseren beiden Schwestern öfters aushilft. Sie war dann auch bei unserem Abendessen dabei und bleibt bei unseren Schwestern über Nacht bis morgen Vormittag. Nächste Woche wird sie dann für einige Tage hier sein. Wenn Sr. Julia und Sr. Fabienne mit uns unterwegs sind, brauchen ja die Hühner eine Versorgung, das macht dann Bernadette.
Unsere Neugründung in Madagaskar schreitet recht gut voran. Generalpriorin Sr. M. Helene Binder und die Priorin der französichen Provinz, Sr. Mirjam Hofbrückl sind wieder nach Madagaskar geflogen, um einiges Wichtige dort vor Ort zu erledigen. Wieder lässt uns M. Helene an dieser Stelle an ihren Eindrücken und Erlebnissen teilhaben.
Mittwoch, 18. Oktober 2023Gestern abend sind M. Mirjam und ich pünktlich mit einem Air France Flug am Flughafen in Antanananarivo gelandet. Es war ein sehr angenehmer Flug mit relativ wenigen Turbulenzen. Im Flugzeug hatten wir mehrere Gespräche mit einer Schwester der „Filles des Charite“ (Schwestern des hl. Vinzenz von Paul), die mit einer befreundeten Frau unterwegs ist zu einer Niederlassung südlich von Fianarantsoa. Sie betreuen dort Waisenkinder. Die Schwestern selber bleibt für einen Monat dort, die Kollegin für drei Monate, um die kleine Schwesterngemeinschaft in Madagaskar zu unterstützen.
Am Flughafen erwarteten uns Sr. Julia, Sr. Fabienne und P. Jaques-Leonce. Sie waren mit seinem Auto gekommen, weil es regnerisch war und unser Auto auf der Ladefläche keine Abdeckung hat.
Mit viel Mühe konnten wir unser Gepäck in seinen Wagen pressen, aber es gelang gerade noch, ohne dass die Türen gesprengt wurden. Etwa eine dreiviertel Stunde fuhren wir durch die menschenleere Stadt bis Anjomakely. Weil wir im Flugzeug noch kurz vor der Landung einen reichlichen Abendimbiss bekamen, hatten wir keinen Hunger und so reichte uns eine Tasse Kamillentee zur Begrüßung vor dem Schlafengehen um halb eins. M. Mirjam und ich können dankenswerterweise wieder im Haus der Aspirantinnen gleich neben unserem Häuschen schlafen.
Erst ab dem späten Frühstück, heute um 8.00 Uhr, konnten wir das jetzt ziemlich neu eingerichtete Häuschen unserer Schwestern bestaunen. Die kleine Kapelle, in der das Allerheiligste aufbewahrt wird, ist nun fertig eingerichtet mit Altar, Tabernakel, Lesepult, einer Bank und mehreren Sitzkissen auf dem Teppichboden. Durch zahlreiche Bilder und schönen Blumengestecke wirkt sie geschmackvoll und wohnlich und hat eine sehr gute Gebetsatmossphäre.
Der Küchenbereich ist nun durch einen großen Vorhang vom Essbereich abgetrennt. Die Räume haben inzwischen alle schöne Vorhänge, die Bernadette, eine befreundete junge Frau geschneidert hat. Sowohl im, als auch vor dem Haus stehen viele Blumentöpfe mit verschiedenen Pflanzen.
Vor dem Häuschen haben unsere beiden Schwestern einen schönen Gemüse- und Blumengarten angelegt, mit vier durch kleine Bambus-Zäune eingegrenzte Bereiche. Die Zäune waren notwendig, weil die zwei Haus-Hunde dauernd die Erde „umgegraben“ haben.
Wir besuchen auch gleich noch die Hühner um ihnen „Grüß Gott“ zu sagen. Inzwischen sind es 117, und sie bescheren unseren Schwestern immer noch ca. 100 Eier pro Tag. Sr. Julia erklärt uns als inzwischen professionelle Hühnerhalterin, dass die Hühner heute noch Vitamine und Anti-Wurm-Mittel brauchen
Ansonsten nutzen wir den Vormittag, um auszupacken und uns zu installieren und unsere Mitbringsel zu sichten und zu organisieren. Mittags kochen Sr. Julia und Sr. Fabienne ein einfaches Essen, weil abends P. Jaques-Leonce und P. Nikola, die beiden Seelsorger der Pfarrei, zum Abendessen erwartet werden.
Rosenkranz und französische Vesper singen wir in der kleinen Kapelle unseres Häuschens um 17.00 Uhr, um 18.00 Uhr feiern wir die Messe mit den Kindern und Schwestern des Orphelinats heute im Haus der Aspirantinnen, weil es in der Kirche des Orphelinats keinen Strom und damit keine Licht gibt nach dem letzten Gewitter vor einigen Tagen. Im Haus der Aspirantinnen haben sie dafür im großen Vorraum Bastteppiche ausgelegt und einen Altar aufgebaut. Zelebranten sind P. Jaques Leonce und der Pfarrvikar P. Nikola. Die beiden kommen im Anschluss zu uns zum Abendessen.
Sr. Elsy ist zurzeit wieder Vinanonany in ihrem Dispensaire. Hier in der Gemeinschaft von Anomakely sind sechs neue Aspirantinnen. Die fünf, die im April bei unserem letzten Besuch noch da waren, haben jetzt für ein Jahr ein Praktikum an verschiedenen Orten bekommen (eine davon im neuen Dispensaire von Sr. Elsy), bevor sie dann das Postulat beginnen. Hier im Aspirantinnenhaus gibt es einen neue Leiterin für die Aspirantinnen: Sr. Kalo-Euphrosine. Sr. Eliane ist an einen anderen Ort versetzt worden. Sr. Zarita ist noch da: sie ist jetzt die Oberin des Konvents hier und arbeitet in der Schule der Brüder als eine Art Ökonomin und in der Schulkantine, Sr. Angeline, die „Vierge consacre“, die auch als Lehrerin an der Schule der Brüder arbeitet, leitet nun das Orphelinat, wenn Sr. Elsy nicht da ist.
Lange Jahre war es eine schöne Tradition, dass die Schwestern des Klosters Neustift zum Adventsbeginn ein besinnliches Wochenende angeboten haben. Nach einer längeren Zeit der Pause soll dies nun wieder aufleben und ein von mehreren Schwestern gemeinsam gestaltetes Besinnungswochenende ins vorweihnachtliche Programm mit aufgenommen werden.
Meditative Elemente wie z.B. Bildbetrachtungen oder meditativer Tanz sind ein Teil des Wochenendes, aber auch kreatives Gestalten und neue Zugänge zu biblischen Texten werden dabei sein.
Wer also inmitten der oft gar nicht so "staden" Adventszeit eine Atempause einlegen möchte, ist herzlich eingeladen.
„Gemeinsam auf dem Weg zur Krippe“
Besinnliches Adventswochenende
8. – 10. Dezember 2023
Beginn:
Freitag, 08.12.2023, 17 Uhr mit Möglichkeit zur Teilnahme am Gottesdienst
Ende:
Sonntag, 10.12.2023, 13 Uhr (nach dem Mittagessen)
Kosten:
Gesamt: 154 €
(beinhaltet 124 € Übernachtung und Verpflegung und
30 € Kursgebühr)
Gestaltet von Schwestern des Klosters Neustift
Anmeldeformular anfordern:
telefonisch: 08542 9600 41
per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
***
Benediktinerinnen der Anbetung
Klosterberg 25
94496 Ortenburg
www.benediktinerinnen-der-anbetung.de
Wir berichteten bereits, dass die Christophorusgilde für unsere Neugründung in Madagaskar eine großzügige Spende zum Kauf eines Autos bereitgestellt hat.
Mittlerweise wurde ein praktischer Pickup angeschafft und Sr. Julia und Sr. Fabienne sind sehr dankbar dafür, da ihr Alltag dadurch sehr erleichtert wird.
Wir wünschen nun allzeit gute Fahrt!
Auf Einladung von P. Karl Wallner OCist, dem Nationaldirektor des päpstlichen Missionswerkes „Missio“ in Österreich, fuhr Generalpriorin Sr. Helene Binder nach Wien, um sich zusammen mit der Priorin unserer Österreichischen Provinz, Sr. Magdalena Niescioruk, mit P. Karl und seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen über unsere Neugründung in Madagaskar auszutauschen und Kooperationsmöglichkeiten zu finden. In der Hl. Messe, die im Missio-Haus täglich gefeiert wird, betete P. Karl für die Neugründung und betonte in seiner Predigt die Bedeutung des hl. Benedikt für Afrika. „Afrika braucht Benedikt“, das ist seine tiefste Überzeugung. Die benediktinische Präsenz mit einem ausgewogenen Lebensrhythmus von Gebet, Arbeit und Lesung waren und sind prägend für den Glauben in Europa und für die Förderung der Bildung, der Kultur und der Landwirtschaft.
Diese Stabilität und Kontinuität braucht das wachsende Christentum in Afrika jetzt. Pater Karl ist auch überzeugt, dass die Orden missionarisch sein müssen. Der Auftrag der Christen und somit konkret der Orden ist es zu senden: „Wer nicht sendet, endet“ meint P. Karl und ermutigt uns weitere Schritte für die Neugründung in Madagaskar zu unternehmen.
Wir danken P. Karl und „Missio Österreich“ für die Offenheit und Interesse an unserem großen Projekt.
Der Link für den Live-Stream Mitschnitt des Gottesdienstes:
https://www.14dd5266c70789bdc806364df4586335-gdprlock/live/aI45iEty1PA?feature=shareGruppenfoto v.l.: Mag. Christoph Lehermayr Chefredakteur allewelt-Magazin, M. Magdalena,
Elisabeth Rittsteuer, Projectmanager Afrika & Asien, M. Helene, P. Karl Wallner
In der Abtei Plankstetten gibt es einen Verein, die sog. „Christophorusgilde“, die Jedes Jahr zum Gedenktag des hl. Christophorus eine Pilgerfahrt zum Kloster Plankstetten organisiert. Heuer zelebrierte Altabt Prof. Dr. Christian Schütz OSB aus der Benediktinerabtei Schweiklberg das Pontifikalamt in der Abteikirche und hielt die Festpredigt. Im Anschluss an den Gottesdienst segnete er am Treppenabgang zu Parkplatz die Fahrzeuge der Pilger, es waren ca. 175!
Die Christophorusgilde finanziert auch die immer wieder Fahrzeuge für missionierende Ordensgemeinschaften. In diesem Jahr ging die Spende für ein Auto an unsere Kongregation, weil wir ja gerade dabei sind, eine Niederlassung auf der Insel Madagaskar zu gründen. Generalpriorin Sr. Helene Binder OSB stellte am Ende der Eucharistiefeier dieses Projekt den Pilgern vor.
Seit Mai dieses Jahres leben zwei Schwestern der Kongregation in Anjomakely, in einer kleinen Stadt ca. 17 km südlich der Hauptstadt Antananarivo. Sie helfen dort in der Pastoral der Pfarrei mit, bis jetzt bei der Erstkommunion- und Firmvorbereitung, in der Begleitung von Gruppen der Pfarrei wie z.B. der sog. „Garde d‘honneur“ (= Ehrengarde: ein Gebetsverein) oder der charismatischen Erneuerung und von Gästegruppen, die in die Pfarrei kommen. Sie halten Einkehrtage und Exerzitien, sie gestalten wöchentliche Anbetungsstunden.
Weil die Pfarrei viel zu arm ist und kein Geld hat, erhalten die Schwestern für ihren Einsatz in der Pastoral keinen Lohn. Daher suchten sie nach einer Möglichkeit, wie sie ihren Lebensunterhalt verdienen können. Mit Hilfe einiger Wohltäter konnten sie sich 130 Hühner anschaffen. Diese Hühner legen pro Tag etwa 100 Eier, pro Woche ca. 800. In drei Geschäften der Stadt Anjomakely, in einer Bäckerei, in einer Schule und sogar an der Universität der Hauptstadt finden die Eier inzwischen Abnehmer.
Für die Auslieferung der Eier hatten sich die Schwestern bisher ein Auto von einer Dame ausgeliehen, für 90 Euro pro Monat. Allerdings hatte das Auto schon mehrere Pannen, was immer sehr viel Stress bedeutete.
So können die Schwestern ein eigenes Auto dringend gut gebrauchen. Für die Auslieferung der Eier, für den Transport ihrer Einkäufe (Hühnerfutter, Nahrungsmittel etc.). Auch für die längeren Heimwege nachts von der Pfarrei zu ihrem kleinen Häuschen, können sie nun das Auto benutzen. Gerade nachts ist es in Madagaskar für zwei Frauen sehr gefährlich, allein zu Fuß unterwegs zu sein. Bisher haben sie sich dafür immer einen Chauffeur suchen müssen. Auch bekommen sie zunehmend Einladungen, Einkehrtage auch an etwas weiter entfernten Orten zu gestalten.
Umso dankbarer ist die Kongregation jetzt für die großzügige Finanzierung eines Fahrzeuges für die Schwestern durch die Christophorusgilde. Dies ist wirklich eine sehr große Hilfe. Generalpriorin Sr. Helene Binder brachte mehrmals Ihren Dank und ihre große Freude darüber zum Ausdruck.
Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr zieht eine Rotkehlchen-Mama ihre Jungen zu Füßen einer Benedikt-Statue bei uns auf dem Klostergelände auf. Sie scheinen sich hier wohlzufühlen und wir Schwestern haben unsere Freude an diesem Familienidyll.
Auch in diesem Jahr laden wir wieder die Mitglieder unseres Benediktusvereins aber auch alle Interessierten zur Mitgliederversammlung ein:
Herzliche Einladung
an alle Mitglieder und Interessierten
1. Approbation der neuen Vereinssatzung
2. Bericht über Einnahmen und Ausgaben im Jahr 2022
3. Bericht v. Priorin Helene Binder über die Neugründung in Madagaskar
4. Gemütliches Beisammensein und Austausch bei Kaffee und Kuchen
am Samstag, 22. Juli, um 14.00 Uhr
im Speisesaal der Columba-Neef-Realschule,
Kloster Neustift, Klosterberg 25, 94496 Ortenburg
Anmeldung erbeten an Sr. Rita unter Tel. 08542/960021
oder per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Unter der Bezeichnung "gestohlene Kinder" wurden jene Männer und Frauen aus Slownien bekannt, die als Kinder während des Terrorregimes der Nationalsozialisten nach Deutschland verschleppt worden waren und in Lagern zu Deutschen umerzogen werden sollten. Die ethnische Gruppe der Slowenen und deren Kultur sollte auf diese Weise verschwinden.
Etwa 6oo Kindern wurde auf diese Weise ein Teil ihrer Identität auch ihrer Kindheit geraubt. Die meisten von ihnen waren Töchter und Söhne von slowenischen Bürgern, die den Nationalsozialisten Widerstand leisteten oder auch nur der Unterstützung von Wiederstandskämpfern verdächtigt wurden. Diese Lager waren auf das ganze Gebiet des damaligen Deutschlands verteilt. Auch ein Teil des Klosters Neustift wurde gegen den Willen des Ordens zur Internierung dieser Kinder zweckentfremdet.
Damit das Leid der Kinder nicht in Vergessenheit gerät, aber auch zur Mahnung an kommende Generationen wurde am 24. Juli 2019 im Garten vor der Klosterkirche eine Gedenkstele enthüllt. Der Verein "Lagerinsassen - Gestohlene Kinder" mit seinem Vorsitzenden Prof. Dr. Janez Zmacv trug maßgeblich dazu bei, dass dieses Zeichen 74 Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges gesetzt werden konnte.
Am 20 Juni 2023 besuche eine Abordnung der Gestohlenen Kinder erneut das Kloster Neustift, um an der Gedenkstele einen Kranz niederzulegen. Subpriorin Sr. Dagmar Kreitmayr begrüßte sie zusammen mit Schwestern des Klosters. Prof. Dr. Zmacv äußerte in seiner Ansprache seinen nochmaligen Dank an das Kloster Neustift für die Errichtung der Gedenkstele und betonte das gegenseitige Wohlwollen.
Anschließend war Zeit für eine Begegnung im Klostergebäude, bevor die Gruppe zum Besuch weiterer Gedenkstätten aufbrach.
"Sie haben Ihr Leben zum Segen für die Kirche und die Mitmenschen eingesetzt", mit diesen Worten würdigte Altabt P. Christian Schütz die Verdienste der drei diesjährigen Professjubilarinnen, die am 18. Mai, dem Hochfest Christi Himmelfahrt ihr Ordensjubiläum feierten. Beim Festgottesdienst, dem er vorstand, teilte er unter anderem mit den Schwestern seine Mut machenden Gedanken zum Alt werden und zog dabei ein durchaus positives Fazit. Ungewöhnlich aber sehr feierlich war die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes. Frau Eugenie Erner erfreute nicht zum ersten Mal die Schwestern mit ihren virtuosen Saxophonspiel und beeindruckte sie mit ihren Gesangsdarbietungen. Dabei wurde sie einfühlsam von Sr. M. Gabriele Kren an der Orgel begleitet.
So ein Tag ist auch immer mit Rückschau und Dankbarkeit verbunden und so konnte Sr. M. Vestina Kitzhofer auf 65 Professjahre zurückblicken. Sie war mehr als 50 Jahre in der Columba-Neef-Realschule, der Mädchenrealschule der Benediktinerinnen der Anbetung, im Schuldienst, davon mehr als 30 Jahre als Rektorin. Für die Schwesterngemeinschaft stand sie lange als Subpriorin zur Verfügung.
Sr. M. Christa Pissinger feiert 60 Professjahre und setzte sich lange Jahre mit ihrem Wissen und Können segensreich als Cellerarin für das Kloster ein. Auch Sr. M. Thea Krottenthaler hat vor 60 Jahren ihre ersten Gelübde abgelegt. Die ausgebildete Erzieherin verbrachte nach ihrem Einsatz im damaligen Mädcheninterant in Neustift viele arbeitsame Jahre in der Heimvolksschule in Fürstenzell.
Nicht vergessen sind aber auch die bereits verstorbenen Schwestern, die 2023 Jubiläum feiern würden. Sr. M. Angela Hafner, Sr. M. Ingrid Schrottenbaum und Sr. M. Costantia Seidl haben vor 65 Jahren und Sr. M. Michaela Brummer, Sr. M. Ulrika Pongratz und Sr. M. Richardis Roitner haben vor 60 Jahren die Gelübde abgelegt. Ihrer wurde in den Fürbitten gedacht.
Foto:stehend von rechts nach links: Altabt Christian Schütz, Subpriorin Sr. M. Dagmar Kreitmayr, sitzend Sr. M. Christa Pissinger, Sr. M. Vestina Kitzhofer, Sr. M. Thea Krottenthaler
In diesem Jahr begehen drei unserer Mitschwestern ihr Professjubiläum.
Sr. M. Vestina Kitzhofer, langjährige Rektorin unserer Colimba-Neef-Realschule, blickt auf 65 Prfessjahre zurück.
60 Professjahre feiern Sr. M. Thea Krottenthaler und Sr. M. Christa Pissinger.
Aus diesem Anlass landen wir herzlich zum feierlichen Gottesdienst am 18. Mai um 9:00 Uhr in der Klosterkirche ein.
Hauptzelebrant ist Abt. em. Christian Schütz.
Für die Schülerinnen der 10. Klassen steht momentan viel auf dem Spiel: Die letzten Schulaufgaben wer-den geschrieben und nach den Pfingstferien beginnen die schriftlichen Abschlussprüfungen. Um die Schülerinnen der Columba-Neef-Realschule auf eine besondere Weise zu stärken, veranstalteten die Benediktinerinnen der Anbetung des Klosters Neustift, die Schulträger der Mädchen-Realschule sind, für die beiden Abschlussklassen einen Klostertag. Nach einer Einführung in die Lebensweise der Klosterschwestern, deren Alltag von der Regel des Hl. Benedikt und der Anbetung geprägt ist, durften die Schülerinnen bei einer Führung das an ihre Schule angrenzende Kloster von innen kennenlernen. Dabei ge-wannen sie einen Einblick ins Refektorium, in dem die Schwestern gemeinsam essen, in verschiedene Arbeitsräume wie Küche, Nähzimmer und Vereinsbüro und in Gemeinschaftsräume wie den Musiksaal, die Handbibliothek und Erholungsräume, in denen sich die Schwestern zu Gesprächen oder Spielen treffen. In einigen Räumen gab es außerdem die Möglichkeit, mit den dort arbeitenden Schwestern oder Angestellten ins Gespräch zu kommen. Besonders interessant waren die „Zellen“, also die Zimmer der Schwestern, die zwar relativ klein, aber seit einigen Jahren mit einem eigenen Badezimmer ausgestattet sind. Und dann durften die Schülerinnen beim „kreativen Arbeiten“ praktisch tätig werden: Verschiedene Schwestern boten Aktivitäten aus ihren Arbeitsbereichen an. So wurde bei herrlichem Wetter eifrig im Garten gearbeitet, in der klostereigenen Töpferwerkstatt entstanden Schalen, Rosen und Mäuse, und im Nähzimmer wurden in Handarbeit kleine Deckchen verziert. Geschick war darüber hinaus beim Flechten eines Perlenarmbands und Falten von hübschen Geschenkschachteln gefragt. Außerdem rührten einige Schülerinnen eine vielseitig verwendbare Körpercreme an und lernten, wie man Seife selbst herstellen kann. Besonders viel Freude bereitete auch das kreative Gestalten eines Schmunzelsteins. Am Ende herrschten sowohl bei den Schülerinnen als auch bei den Klosterschwestern Freude und Dankbarkeit für die abwechslungsreiche und harmonische Zeit miteinander. Nach getaner „Arbeit“ folgte für die Schüle-rinnen als Abschluss eine gemeinsame Anbetungszeit in der Klosterkirche, die einige von ihnen mit vorbereitet hatten und die andere mit ihrem neu erlernten Spiel auf der Veeh-Harfe musikalisch untermalten. So konnte der Vormittag besinnlich ausklingen und die Schülerinnen brachten ihren Dank, aber auch ihre Bitten an Gott zum Leben verheißenden Licht der Osterkerze. Dabei schöpften sie gleichzeitig noch ein-mal Kraft für die kommende Zeit. Eines ist jedenfalls sicher: Die Klosterschwestern wünschen ihren Zehntklässlerinnen nicht nur gutes Gelingen bei der Abschlussprüfung, sondern begleiten sie auch mit ihrem Gebet.
Sr. M. Anna Schütz
Generalpriorin Helene Binder berichtet uns Schwestern regelmäßig von ihren Erlebnissen und Eindrücken in Madagaskar. Wir möchten Sie gerne daran teilhaben lassen.
Samstag, 22. April
Sr. Elsy hat uns heute morgen nach dem Frühstück erzählt, dass sie schon vier Gemeinschaften für einige Zeit hier im Orphelinat quasi durchgangsweise hier aufgenommen hat, z.B. die Brüder von St. Gabriel. Die haben einige Jahre hier gewohnt, bevor sie ihr Kloster gleich nebenan gebaut haben. Auch Schwestern von der Barmherzigkeit waren hier, bevor sie sich in der Ortschaft Anjomakely niedergelassen haben. Die anderen zwei Gemeinschaften habe ich mir nicht gemerkt.
Für uns ist heute ist ein Einkaufstag geplant. Sr. Julia und Sr. Fabienne werden von einem Verwandten von Sr. Fabienne abgeholt und nach Tana zum Einkaufen chauffiert und dort auch von ihm begleitet und beraten. Es ist noch allerhand für den Haushalt in unserem kleinen Häuschen zu besorgen: Kochtöpfe, Pfanne, Kocher, Schüsseln, Kleiderbügel, Klopapier, Reinigungsmittel etc. Auch Wandspiegel für die Schwesternzimmer.
Unsere beiden Schwestern meinen, dass es besser ist, wenn wir Europäerinnen nicht dabei sind. Sie wollen heute auf madagassische Weise einkaufen, an kleinen Ständen, wo man keine festen Preise hat, sondern verhandelt. Und da würde die Anwesenheit von Europäerinnen die Preise gleich um mindestens das Doppelte steigen lassen. Aufgrund des erwarteten und befürchteten Staus am Samstag in Antananarivo werden sie sicher den ganzen Tag für ihre Einkäufe brauchen.
M. Mirjam und ich gehen derweil am Vormittag zu den Brüdern, weil die WLAN haben, und stellen übers WLAN den ersten Kontakt mit unseren Schwestern in Europa her. Ich kann meinen ersten Rapport per E-Mail verschicken und auch Fotos von den ersten zwei Tagen. Dann holen wir uns aus unserem gut mit Wasser versorgten Häuschen mit Eimern Regenwasser für unsere Toiletten-spülung. Dann lassen wir uns ein halbes Stündchen vor dem Hauseingang von der wunderbar warmen Sonne Madagaskars bescheinen. Das geht gut vor dem Eingang unseres Häuschens, weil da kein Durchgangsverkehr ist.
Am Nachmittag beginnen wir nach einer langen Siesta den Brief an den Bischof, den M. Mirjam inzwischen begonnen hat zu entwerfen, durchzusprechen. Wir müssen ja beim Bischof die Genehmigung für die Errichtung einer Niederlassung in seiner Diözese einholen. Und in einem zweiten Brief die Genehmigung dafür, dass wir das Allerheiligste in unserer Hauskapelle aufbewahren dürfen. P. Leonce hat uns für den nächsten Mittwoch Nachmittag einen Gesprächstermin bei Bischof Odon von Antananarivo organisiert. Bis dahin müssen wir unsere Anfragen fertig haben. Wir wollen sie in Französisch und Malagasy verfertigen.
Kurz vor fünf Uhr kommen Sr. Julia und Sr. Fabienne vom Einkauf zurück. Sie haben wirklich das ganze kleine Auto vollgestopft mit allen möglichen Alltags-Gebrauchs-Gegenständen (Besen, Putzlappen, Kochtöpfe, Kleiderbügel, Klobürstenhalter, Teller, Schüsseln, Gläser, Spiegel etc.) Dann fürs erste die notwendigsten Nahrungsmittel (Reis, Öl, Wasser in Flaschen, Gewürze usw.). Wir helfen ihnen noch kurz, all die Sachen reinzutragen. Dann gehen wir in die Kirche des Orphelinats. Dort beten sie gerade den Rosenkranz auf Französisch und um ca. 18.00 Uhr beginnt die Messe hier mit P. Eduard, einem MEP (Missionaire etranger de Paris), der hier regelmäßig das Wochenende über hier ist und die Messen mit Kindern und Schwestern feiert. Das ist der, der nur Malagasy spricht, und mit niemandem Französisch, obwohl er Franzose ist. Nach der Messe sind wir alle von Sr. Elsy zum Abendessen im Speiseraum der Gemeinschaft eingeladen. Wir das sind: wir vier, dann die drei Schwestern der Gemeinschaft von Sr. Elsy hier (Sr. Elsy, Sr. Zarita und Sr. Eliane), dann Angeline, das ist die Vierge Consacre (Gottgeweihte Jungfrau), die hier als Lehrerin arbeitet und praktisch zur Gemeinschaft gehört, dann eine junge Frau, die hier auch Lehrerin ist (ich weiß den Namen nicht mehr) dann Pere Eduard und ein französisches Ehepaar, Lionel und Angeline, von der wohltätigen „Association Sourire de?“. Sie kommen von Vinaninony, wo sie Sr. Elsy unterstützen beim Aufbau eines Dispensaires. Wir hatten einen sehr lustigen, unterhaltsamen Abend, nachdem M. Mirjam den P. Eduard „geknackt“ hatte. Der sprach nämlich wieder nur malagasy mit Sr. Julia, obwohl ihm das französische Paar, Lionel und Angeline, gegenüber saßen. Dann hat ihn M. Mirjam auf das Hospital von P. Jean-Yves in Manansary angesprochen, das wir ja 2017 besichtigt hatten. Und von da ab ist er „aufgetaut“, hat in französisch erzählt, wie der Stand der Dinge dort ist (P. Jean-Yves ist ja auch ein MEP) und es wurde ein sehr netter Abend.
Sonntag, 23. April
Heute können wir um 11 Uhr in der Pfarrei an der Messe in französischer Sprache teilnehmen. Zuvor sind zwei Messen in Malagasy. Vor der Messe um 11 Uhr ist ab 10 Uhr öffentli-che Anbetung in der Anbetungskapelle der Pfarrei.
Nach dem Frühstück um 7 Uhr halten wir unsere Betrachtung und Anbetung. Danach gehe ich, solange es noch etwas kühler ist, mit M. Mirjam übers Gelände des Orphelinats, sie kennt es ja noch nicht. Wir werfen einen kurzen Blick in die beiden Gebäude mit den Schlaf-räumen der Kinder. Die Kinder sind jetzt alle in der Malagasy-Messe. Dann sehen wir, dass der Hausaufgabenraum verlegt worden ist in das Gebäude, wo im November noch die Bib-liothek war. Die Bibliothek ist jetzt im größeren Hausaufgaben- und Lerngebäude. In der „Küche“ ist um diese Zeit noch niemand, am Holzbackofen auch nicht, aber wir entdecken einen neu eingerichteten Lernraum für die älteren Schülerinnen, da sind vier gerade beim Frühstücken.
Dann gehen wir durch die landwirtschaftlichen Gebäude. Hühner sehen wir heute keine, dafür aber drei neue Schweine und acht junge Ferkel, die noch furchtbar ängstlich sind und panisch vor uns davonrennen und sich in eine Stallecke drücken. Wir kommen auch wieder bei den Kühen vorbei. Zwei sind seit November an einer Krankheit gestorben. Die fünf die noch da sind, sind für unsere Begriffe mitleid-erregend mager.
Super saftig und gepflegt ist dagegen der riesige Garten für das Gemüse: Bohnen, Karotten, Salat, Kräuter und vieles andere mehr gedeiht hier prächtig, ebenso in einem anderen gro-ßen Bereich die Sträucher und Bäume: Maniok, Weintrauben, Kaki, Ananas, Bananen, Pa-peias, Litschi, Mangos und andere Früchte, die wir in Europa gar nicht kennen. Wir be-kommen jeden Tag als Nachspeise mittags und abends eine Auswahl dieser köstlichen Früchte aus dem eigenen Garten.
Im großen überdachten Freiraum vor der Kirche des Orphelinats sind Lionel und Angeline von der Französischen Assoziation „Sourire (?)“. Angeline bereitet gerade schriftlich eine Yoga-Lehrstunde für die älteren Mädchen des Orphelinats vor, die sie ihnen geben will, wenn sie von der Kirche zurückkommen. Lionel spielt auf seiner Trompete zu einer mitge-brachten Hintergrundmusik wunderschöne meditative Stücke (er ist von Beruf Saxophon-lehrer). Wir setzen uns noch eine halbe Stunde dazu, das war sehr schön beschaulich und anrührend.
Um 10.40 Uhr startet Frere Gilbert, der Superior der Brüder, mit mir, M. Mirjam und Sr. Fabienne im Auto zur Pfarrei Anjomakely. Sr. Julia und Sr. Zarita gehen zu Fuß über den für mich gefürchteten Weg über die Reisfelder, das wollte mir der gute Bruder ersparen. Danke ihm!
Um 11 Uhr beginnt die Messe in französischer Sprache. Die ist für madagassische Verhältnisse schlecht besucht, das ist scheinbar immer so. Auch die Animation ist hier etwas mau, der Chor und die Band sind nicht so ganz „auf dem Damm“. Seit einigen Wochen haben sie hier in der Kirche einen großen supermodernen Bildschirm, auf dem sie die französischen Messtexte und die Texte der französischen Lieder sichtbar gemacht werden. Das ist sehr praktisch. Die Kollekte wird hier nicht in einem herumgereichten Körbchen eingesammelt, sondern man geht in Prozession wie zur Kommunion nach vorne, wo zwei große Körbe ste-hen, in die man seine Geldgabe hineinwirft. Zu meinem Erstaunen ist dann am Ende der Messe nochmal so eine Kollekte, man spendet also zweimal.
Als wir die Kirche verlassen hat es draußen 29 Grad und wir sind froh, dass uns Frere Gilbert auch wieder zurückfährt. Nach einem köstlichen Mittagessen, dass Sr. Eliane für uns und die Aspirantinnen zubereitet hat, brauchen wir eine längere Siesta. Sie dauert, bis uns Sr. Julia in ihr Häuschen holt, weil P. Lambert dort zu Besuch gekommen ist. Als wir im Novem-ber hier waren, war P. Lambert noch der Vize-Rektor der Katholischen Universität in Tana. Inzwischen ist er der Rektor geworden. Das ist eine riesige Aufgabe mit den ca. 2800 Stu-dentinnen und Studenten. Er bittet uns ums Gebet und lädt uns für Samstag zum Mittagessen ein. Er meint: wenn wir hier wirklich fest ein Kloster installieren wollen, sollten wir am Besten gleich einen Bauplan für unser Kloster entwerfen: wie viele Räume brauchen wir, was muss da sein (Kapelle, Speiseraum, wie viele Schlafräume, Klosterladen, Gästebereich etc.). Wenn man einen konkreten Plan hat, weiß man auch, wie viele Quadratmeter das Kloster braucht und wie viele Quadratmeter das Grundstück haben muss, auf dem wir das Kloster errichten. Er meint: wenn wir ein Haus kaufen, dann ist das nicht ausgerichtet die Bedürfnisse eine Klostergemeinschaft und man muss zuviel ändern, bzw. kriegt es gar nicht so hin, dass es ideal ist. Auch sicherheitstechnisch ist es besser, ein neues unbebautes Grundstück mit einer Mauer zu umgeben. Wenn man mitten im Ort ein Haus mietet oder kauft, wir man von allen Seiten beobachtet, und das ist hier in Madagaskar gefährlich.
Wir meinen, jetzt sofort mit einem Neubau zu beginnen, würde unsere zwei Schwestern momentan überfordern. Sie müssen jetzt ihre Mission hier klären (Anbetung, Gästeempfang etc.?), das ist momentan noch Herausforderung genug.
Auch sprechen wir mit ihm darüber, ob man ein eigenes Konto einrichten soll, oder ob die Visa-Karte ausreichend ist. Er meint, wenn, dann man müsse auf alle Fälle eine französische Bank wählen, keine madagassische. Aber er kennt sich da nicht so aus, verspricht aber, bei einem Bekannten nachzufragen. Wir denken, wir fahren zu einer Bank in und erkundigen uns selbst, was passt.
Gerade als er wegfährt, kommt Sr. Elsy noch vorbei, weil sie uns heute noch nicht gesehen hat. Als wir ein wenig plaudern, erzählt sie uns unter anderem, dass sie zurzeit drei Wochen im Monat in Vinaninony ist, um ein neues Dispensaire aufzubauen, und nur noch eine Wo-che hier im Orphelinat. Sie geht dorthin drei Stunden zu Fuß!
Wir sprechen auch über den Tabernakel, den wir ja noch bräuchten. Sie sagte, sie könnte uns den ihren mitsamt einem Ostensoire leihen, weil sie ja eben nur noch eine Woche im Monat hier in Anjomakely ist.
Auch sagte sie uns, dass sie nahe gelegen (fünf Minuten von hier) ein Grundstück mit einem Haus drauf wüsste, das evtl. für uns geeignet wäre. Das wollen wir uns morgen Nachmittag mit ihr anschauen.
Als es zu regnen beginnt, beschließen wir, die Vesper gemeinsam in unserem Häuschen zu singen (aus den französischen Ordnern). Weil die Kapelle ja noch nicht eingerichtet ist, ma-chen wir das im Refektorium. Wir hätten eigentlich sehr schön gesungen, aber der wolken-bruchartige Regen trommelt so dermaßen laut auf das Blechdach, dass wir unsere Worte und Töne die meiste Zeit nicht mehr hören können!
Das Madagaskar-Gründungsteam, wir haben von der Aussendungsfeier berichtet, ist mit Generalpriorin Sr. Helene Binder und der Priorin der französischen Provinz, Sr. Mirjam Hofbrückl in Madagaskar gelandet. M. Helene hat bereits einen ersten Bericht und viele Fotos geschickt.
Donnerstag, 21. April 2023
Gestern abend sind wir pünktlich mit einem Air France Flug am Flughafen Ivato in Antananarivo gelandet. Pére Jaques Leonce, der Pfarrer der Pfarrei stand schon da mit einer Abordnung seiner Pfarrei, also etwa fünf Leute mit fünf Kindern. Die Präsidentin des Pfarr-Komitees, Madame Remonte, Madame Pauline und andere „Funktionärinnen“ der Pfarrei und der Busfahrer. Sie waren nämlich in einem 12-Sitzer-Bus angerückt, da hatten wir alle und auch unser ganzes Gepäck gerade noch Platz.
Dann hat uns der professionelle Busfahrer (er fährt beruflich Taxi und Bus) in einem atemberaubenden Tempo durch die nachts ziemlich leeren Straßen von Tana chauffiert, sodass wir ca um halb 12 Uhr nachts am Orphelinat in Anjomakely ankamen. Dort fuhren wir durch einen Hintereingang zu „unserem“ Häuschen, wo uns Sr. Zarita und Sr. Eliane in Empfang nahmen. Sie hatten alles vorbereitet: Sr. Julia und Sr. Fabienne sollten schon dort in zwei Zimmern schlafen. Der erste, schnelle nächtliche Eindruck von unserem Häuschen war sehr gut, es ist frisch getüncht, hat vier Schlafzimmer etc. aber natürlich muss die „Feinabstimmung“ erst noch vorgenommen werden.
Für M. Mirjam und mich hatten sie Zimmer im Haus der Aspirantinnen vorbereitet, wo Sr. Julia und ich schon beim letzten Aufenthalt geblieben sind. Ich bekam wieder dasselbe Zimmer wie damals, M. Mirjam das Zimmer, in dem Sr. Julia war. Sr. Eliane hatte uns eine gute Nudelsuppe zum Empfang vorbereitet, die wir gerne noch zu uns nahmen. Dann gings etwa um ein Uhr nachts ins Bett.
Freitag, 22. April
Heute morgen haben Sr. Elsy und Sr. Zarita mit uns gefrühstückt, wir alle zusammen im Haus der Aspirantinnen. Sr. Elsy beteuert uns, wie sehr sie sich freut, dass wir gekommen sind. Wir müssten gut überlegen, wie wir nun weitermachen. Wichtig ist vor allem, die Menschen hier im Glauben zu stärken.
Von den Aspirantinnen sind jetzt nur noch fünf da, vier haben sich seit unserem Besuch im letzten November verabschiedet.
Dafür haben sie jetzt vier neue madagassische Postulantinnen, die heute mit ihrer verantwortlichen Schwester hier ins Haus kamen und mit uns zu Mittag gegessen haben. Sie halten sich gerade in Antananarivo auf, weil sie sich Ihre Pässe für die Ausreise nach Tschad besorgen müssen. Sie werden jetzt, wie alle Postulantinnen der Kongregation der Schwestern von Blois für zwei Jahre in den Tschad gehen, um dort ihr Postulat zu machen.
Am Vormittag hat uns Sr. Zarita eine kleine Führung durchs Gelände gemacht, weil für M. Mirjam ja alles noch ganz unbekannt ist.
Erst sind wir ins Kloster der Brüder gegangen und haben dort ein wenig mit einem der Brüder geplaudert. Im Kloster leben zurzeit drei Brüder der Kongregation des hl. Gabriel Grignon de Monfort, die die gleich nebenan eine Schule mit ca. 500 Schülerinnen und Schülern führen. Der Bruder erzählte uns, dass heute bei ihnen schulfrei ist, aus Respekt und einer gewissen Solidarität mit den Muslimen, die heute den Ramadan mit ihrem großen „Zuckerfest“ beenden. An der Schule haben sie nur vier muslimische Kinder, aber in der Gegend drumherum gibt es doch einige.
Die Brüder sind froh für den schulfreien Tag, weil sie mit den Vorbereitungen für ein großes Fest nächste Woche beschäftigt sind. Drei Tage lang (von Freitag bis Sonntag) wird der hl. Gabriel Grignon de Montfort gefeiert, mit Gottesdiensten, Konzerten, eingeladenen Künstlern etc., ein Riesen-Event. Da sind M. Mirjam und ich noch da und können mitfeiern!
Nach einem kleinen Rundgang über das sehr gepflegte Schulgelände schauen wir uns die Kirche des Orphelinats an. Vor der Kirche versammelten sich, als wir das letzte Mal da waren, jeden Tag die alten armen Frauen aus dem Ort, um erst zu beten, und sich dann das Mittagessen abzuholen. Das hört sich nun allmählich auf, erzählt uns Sr. Zarita, weil die Damen zu alt und zu fußkrank werden. Jetzt bekommen sie einmal pro Woche für die ganze Woche Reis geliefert. Nur noch fünf kommen jeden Tag zum Beten und essen.
Anschließend geht’s in die Gemeinschaftsräume der Klostergemeinschaft. Im Refektorium sind drei Reihen Rotweinflaschen auf einer Anrichte aufgestellt, mit der Aufschrift: „Orphelinat St. Therese. Vin Bio d’Ambohipiadanana. Anjomakely“. Sr. Zarita erzählt uns, dass Sr. Elsy diesen Biowein selbst produziert aus den Weintrauben, die auf dem Gelände wachsen.
Nach einer langen Siesta inspizieren wir unser „Häuschen“ genauer, um zu sehen, was noch einzurichten ist etc. Es ist ja gebaut worden als Dispensaire (Krankenstation), das kann man gut sehen. Die Diele ist ungewöhnlich groß, wahrscheinlich war früher hier der Wartebereich. Gleich links am Eingang ist als Gitterfenster mit einem Loch (übrigens ein sehr schönes Gitter) sowas wie eine Medikamentenausgabe, der Raum dafür ist groß. Hier hätte Sr. Elsy die Kapelle gedacht, und das ist auch gut so. Sie hat schon die Teppiche hineingebracht. Es gibt drei Schlafzimmer, die früher einmal Krankenzimmer waren. Daher sind die Betten noch Krankenbetten. Dann gibt es einen frisch gestrichenen Lagerraum (der kühlste Raum des Häuschens), in dem schon große Regale sind. Er hat auch ein sehr schönes Ausgabe-Gitter. Dieser Raum ist nah an der Küche. Die Küche ist eine Küchenzeile, an die sich gleich ein großer Speiseraum anschließt. Der ist etwas niedrig, weil es ein Anbau ans ursprüngliche Gebäude ist. Alles ist schön geweißelt und sauber.
Es gibt auch eine Dusche und ein WC (jeweils eigener kleiner Raum) mit fließendem Wasser. Die Dusche hat sogar warmes Wasser! Das Häuschen hat eine eigene Solaranlage und ist – im Gegensatz zum Aspirantinnenhaus - an die Wasserversorgung der Brüder angeschlossen (an ihren Chateau d’Eau). Bei denen funktioniert die Wasserpumpe immer. Hier im Aspirantinnenhaus ist sie zurzeit grade wieder ausgefallen, sodass wir das Wasser für die Toilettenspülung in Eimern holen müssen.
Es gibt im ganzen Gründungs-Häuschen funktionierende Elektrizität, d.h. moderne Lichtschalter und überraschend viele Steckdosen, wahrscheinlich weil es mal ein Dispensaire war. Nur in der Küche fehlen sie, und grade dort wären sie jetzt sehr praktisch, um etwa Elektrokochplatten anzustecken etc.
Jetzt heißt es, das Häuschen mit dem nötigsten einzurichten. Wir haben mit Sr. Elsy und Sr. Zarita ausgemacht, dass wir vier noch eine Woche im Aspirantinnenhaus mitessen, und dann ab nächster Woche uns selber im Häuschen versorgen, d.h. dort kochen, essen, beten etc.
Sr. Elsy und P. Leonce wollen uns einen kleinen Tabernakel beschaffen, indem wir nächste Woche mit einem feierlichen Gottesdienst dort das Allerheiligste einsetzen können. Dazu brauchen wir aber noch die Erlaubnis des Bischofs, bei der uns P. Leonce behilflich ist.
O Gekreuzigter, du Vortänzer im mystischen Tanz!
O Bräutigam des geistlichen Hochzeitsfestes!
O des göttlichen Pascha, übergehend von den Himmeln bis zur Erde
und wiederum aufsteigend in die Himmel!
O neue Feier aller Dinge,
o kosmische Festversammlung,
o Freude des Universums,
o Ehre, o Lust, o Entzücken,
durch die der finstere Tod vernichtet,
das Leben dem All mitgeteilt,
die Tore des Himmels geöffnet wurden.
Gott erschien als Mensch,
und der Mensch fuhr empor zu Gott,
da er die Pforten der Hölle zerschmettert
und die ehernen Riegel gesprengt hat.
Und das Volk, das in der Tiefe war,
steht von den Toten auf
und verkündet der Fülle droben:
der Chor der Erde kehrt zurück!
Wir wünschen Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Osterfest!
Text: früher Osterhymnus, Hippolyt von Rom (um 170-235)
Foto: Brigitte Maimer
In einem feierlichen Gottesdienst mit dem Ordensbeauftragten der Diözese Straßburg, Père Dehan wurden am Fest des hl. Benedikt, dem 21.03.23 in Bellemagny, im Mutterhaus unserer französichen Provinz, Sr. M. Julia und Sr. M. Fabienne zur Gründung einer Niederlassung der Kongregation der Benediktinerinnen der Anbetung ausgesandt. Der Bürgermeister von Bellemagny und viele Freunde und Wohltäter des Klosters Bellemagny zeigten durch Ihr Kommen ihre Verbundenheit mit unseren Mitschwestern in Frankreich und unserer Kongregation. Anwesend waren auch Generalpriorin Sr. M. Helene Binder, die Priorin der österreichischen Provinz, Sr. M. Magdalena Niescioruk vier weitere Schwestern aus der österreichischen und deutschen Provinz.
In seiner Predigt sagte P. Dehan in Anlehnung an das Evangelium (Joh. 17, 20-26), dass die Gründung in Madagaskar ein Schritt zur Einheit der Kongregation sei. Er betonte, dass dies das Werk aller Schwestern und nicht nur die Angelegenheit der beiden jungen Missionarinnen sei. P. Dehan legte den Schwestern auch die Liebe Gottes ans Herz, indem er sagte: „Gott ist der erste, der uns liebt, er liebt uns so, wie wir sind, selbst wenn wir uns selbst nicht lieben können. Mit Gott ist man nie zu weit weg, denn er kommt selbst, um alle Angst zu beseitigen.“
Ein Höhepunkt des Gottesdienstes war die Befragung des Gründungsteams, in der sie ihre Bereitschaft zusicherten, die Mission der Gründung zur größeren Ehre Gottes auf sich zu nehmen, die Liebe Gottes nach Madagaskar und dort vor allem zu den Armen zu tragen und die Spiritualität der Kongregation der Benediktinerinnen der Anbetung in Madagaskar auszusähen. Doch auch die Gesamtheit der Kongregation ist gefordert, durch ihr Gebet und ihr Mitwirken die Neugründung nach Kräften zu unterstützen. Die anwesenden Schwestern wurden, in Vertretung aller Schwestern unserer Kongregation, befragt und bekundeten ihren Willen, dies zu tun.
Die Schwestern der französischen Provinz, die madagassische Wurzeln haben, bereicherten den die hl. Messe mit liturgischen Tänzen und Liedern aus ihrer Heimat und indem die Fürbitten in verschiedenen Muttersprachen (Französisch, Malagasy, Deutsch, Polnisch) der Schwestern der Kongregation vorgetragen wurden, erhielt der Gottesdienst zusätzlich eine weltkirchliche Note.
Beim anschließenden Sektempfang und gemeinsamen festlichen Mittagessen wurden Lieder und Tänze, die zum großen Teil aus Madagaskar stammen, zum Besten gegeben und so wurde die Aussendungsfeier ein fröhliches, multikulturelles Fest.
In den nächsten Wochen werden Sr. M. Julia und Sr. M. Fabienne nach Madagaskar aufbrechen um dort eine neue Niederlassung unserer Kongregation zu gründen. Wir alle begleiten sie in Gedanken und in unserem Beten und bitten auch um das Gebet für diese schwierige Mission.
Was haben Knetmännchen mit dem Glauben zu tun?
Und was ist eigentlich dieser Cursillo?
Braucht man zum Glauben Rückgrat?
Was hilft mir auf der Suche nach Sinn?
Wie ist das nun mit den Sakramenten?
Wie gehe ich mit Hindernissen um?
Könnte mir jemand die einzelnen Elemente der hl. Messe erklären?
Was hat es eigentlich mit dem "ewigen vierten Tag" auf sich?
Vom Abend des 23.02. bis Sonntag den 26.02.23 fand zum ersten Mal nach der Corona-Zwangspause wieder ein Cursillo ("kleiner Glaubenskurs") im Kloster Neustift statt. Dabei wurde, getragen vom Gebet und der Eucharistie, grundlegenden Fragen des Glaubens nachgegangen und in Impulsreferaten, Gesprächen, kreativen Einheiten und vielem mehr nach Antworten gesucht.
Diese Tage waren sehr intensiv und gingen in die Tiefe. Aber es war auch Platz für Lachen und Feiern und am Ende gingen Teilnehmer und Mitarbeiter beschenkt mit Glaubenserfahrungen nach Hause.
Und was ist jetzt Cursillo? Das findet man am besten selber heraus.
Bei Interesse kann man sich gerne an Cursillo Passau wenden. Wir Mitarbeiter würden uns freuen!
Fastenzeit, der Frühjahrsputz für die Seele,
Fasten, Verzicht bedeutet nicht nur ein Weniger,
sondern immer auch ein Mehr,
mehr Offenheit,
mehr Freiheit,
mehr Zeit für das Wesentliche.
Nutzen wir die kommenden 40 Tage für dieses Mehr.
Die Schwestern vom Kloster Neustift wünschen Ihnen eine gesegnete Fastenzeit!
Vor dem Mittagsgebet, um 11:20 Uhr hat Gott unsere liebe
Schwester M. Michaela (Theresia) Brummer OSBam 17.02.2023 überraschend zu sich heimgeholt.
Am 13.10.1938 wurde Sr. Michaela als viertes Kind der Landwirtseheleute Max Brummer und Katharina, geb. Diensthuber, in Lofersöd, Kreis Pfarrkirchen, geboren. Vom 03.09.1944 bis 15.07.1952 besuchte sie die Volksschule in Ulbering und anschließend drei Jahre die landwirtschaftliche Berufsschule. Von ihrer Schulentlassung an bis November 1959 arbeitete sie in der elterlichen Landwirtschaft mit. Sie besuchte die halbjährige Haushaltungsschule in Neustift, um ab April 1960 als Hausgehilfin im Exerzitienhaus Maria Hilf in Passau zu arbeiten. Sowohl in Neustift als auch in Passau lernte sie unsere Schwestern kennen.
Am 15.09.1961 trat sie in unsere Gemeinschaft in Neustift ein. Bei der Einkleidung am 03.05.1962 erhielt sie den Namen M. Michaela. Die ersten Ordensgelübde durfte sie am 03.05.1963 ablegen und am 05.05.1966 die Ewige Profess.
Im Kloster hatte Sr. Michaela stets Aufgaben im Haushalt, bei der Wäsche und in der Hauspflege. Als ruhige und verantwortungsvolle Schwester konnte sie 1973 den Meisterinnenkurs für Hauswirtschaft in Bernried (Obb.) machen, den sie erfolgreich abschloss. Aushilfsweise kam sie 1976 für einige Monate in die Heimvolksschule Fürstenzell. Ab 10.09.1980 begann ihr Einsatz im Maristenkloster Fürstenzell. Hier lebte und arbeitete sie 22 Jahre mit Herz, Verstand und Kraft, bis diese Filiale zum 31.12.2002 aufgelöst wurde.
Eine neue Wirkungsstätte wurde für sie das Exerzitienhaus St. Beda in Schweiklberg vom 05.03.2003 bis 11.04.2015. Hier waren Sr. M. Hildegund Meier und Sr. M. Michaela ein verlässliches Team. Sie meisterten viele Aufgaben zur Zufriedenheit der Mönche und Gäste. Auch hier mussten beide Schwestern die Zelte abbrechen und neu in der Heimvolksschule Fürstenzell beginnen. Mit der Entscheidung, die Heimvolksschule an einen anderen Träger zu übergeben, kehrten alle Schwestern am 15.01.2020 ins Mutterhaus Neustift zurück.
Sr. Michaela hat in ihrem langen Klosterleben viele Abschiede erlebt und erfahren, die sie im Gebet durchgetragen hat. Sie war immer eine große, sehr zuverlässige Beterin und hat ihr geistliches Leben sehr gewissenhaft gelebt. In der Gemeinschaft war sie zurückhaltend, unauffällig, aber immer hilfsbereit. Aufgrund ihrer unerschöpflichen Geduld war sie mit allen, die mit ihr zusammen waren, in Frieden. Nach einem Sturz bei der Arbeit, musste sie im Krankenhaus Vilshofen operiert werden. Eine Lungenentzündung und Organversagen beendeten ihr treues Leben in der Nachfolge Jesu.
Wir sind dankbar, dass sie in unserer Mitte war. Möge der Herr sie nun mit ewiger Freude erfüllen.
Wir bitten um das Gebet für die liebe Verstorbene
Neustift, 17.02.2023
Priorin und Konvent
der
Benediktinerinnen der Anbetung
Das Requiem findet am Dienstag, 21.02.2023, um 14:30 Uhr in der Klosterkirche Neustift statt, anschließend ist die Beerdigung.
Der erste Neustifter Flohmarkt vom 3. bis zum 5. Februar war ein voller Erfolg!
Die rund 1500€, die eingenommen wurden fließen in unser Madagaskar Projekt und wir sagen allen Besuchern und Besucherinnen, allen, die für uns die Werbetrommel gerührt haben und natürlich auch unseren Mitschwestern, die viel Zeit und Mühe zum Gelingen des Flohmarktes investiert haben ein herzliches Vergelt's Gott!
Das war nun der erste Flohmarkt, wir glauben, dass es nicht der letzte war.
Wir wünschen Ihnen Gottes Schutz und Segen für das Jahr 2023!
ER ist unser Hirte und wir dürfen ihm vertrauen, dass er uns auch durch die dunklen Stunden unseres Lebens führt. Er schenkt uns aber auch die stillen Stunden, Stunden der Ruhe und der Musse. Er ist es, der uns das Leben in Fülle gibt und so dürfen wir zuversichtlich sein, dass er uns auch im kommenden Jahr immer nahe sein wird.
Psalm 23
Der Herr ist mein Hirte,
nichts wird mir fehlen.
Er lässt mich lagern auf grünen Auen
und führt mich zum Ruheplatz am Wasser.
Er stillt mein Verlangen;
er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht,
ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.
Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang
und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.
Gelobet seist du, Jesu Christ
1.) Gelobet seist du, Jesu Christ,
dass du Mensch geboren bist
von einer Jungfrau, das ist wahr;
des freuet sich der Engel Schar.
Halleluja!
2.) Des ew’gen Vaters einzig Kind
jetzt man in der Krippe find’t.
In unser armes Fleisch und Blut
verkleidet sich das ewge Gut.
Halleluja!
3.) Den aller Weltkreis nie beschloss,
der liegt in Mariens Schoß.
Er ist ein Kindlein worden klein,
der alle Ding erhält allein.
Halleluja!
4.) Das ewge Licht geht da herein,
gibt der Welt ein’n neuen Schein.
Es leucht`t wohl mitten in der Nacht
und uns des Lichtes Kinder macht.
Halleluja!
5.) Der Sohn des Vaters, Gott von Art,
ein Gast in der Welt hier ward.
Er führt uns aus dem Jammertal,
macht Erben uns im Himmelssaal.
Halleluja!
6.) Er ist auf Erden kommen arm,
dass er unser sich erbarm
und in dem Himmel mache reich
und seinen lieben Engeln gleich.
Halleluja!
7.) Das hat er Alles uns getan,
sein’ groß’ Lieb’ zu zeigen an.
Des freu sich alle Christenheit
und dank ihm des in Ewigkeit.
Halleluja!
Martin Luther, 1483 – 1546
Wir wünschen Ihnen allen ein frohmachendes und gnadenreiches Fest der Geburt unseres Erlösers,
Ihre Benedikinerinnen der Anbetung!
Frau Brigitte Pollok-Will, Stadträtin in Vilshofen, Umwelt- und Klimaschutzbeauftragte, war in dieser Woche unserer Columba-Neef-Realschule zu Gast, um die Schülerinnen für das Thema Klimawandel und vor allem Nachhaltigkeit zu sensibilisieren.
Auch wir Schwestern sind gefordert, einen möglichst schonenden Umgang mit den Ressourcen unserer Erde zu pflegen und nachhaltig zu leben. Daher erklärte sich Frau Pollok-Will dankenswerterweise bereit uns am 22.12. in einer eigenen Veranstaltung entsprechende Informationen zu geben. So wurden wir auch mit harten Fakten konfrontiert: Bei momentan weltweit 8 Milliarden Menschen, die die Erde bewohnen gibt es weltweit 12 Milliarden globale Hektar, also nutzbare Fläche, pro Mensch stehen 1,5 globale Hektar zur Verfügung. Das Konsumverhalten der Weltbevölkerung verursacht momentan ein Defizit. Man spricht hier vom ökologischen Fußabdruck, der ein Indikator für Nachhaltigkeit ist. Dabei sind die Fußabdrücke der Industrienationen besonders hoch, das heißt, sie brauchen und verbrauchen mehr an Ressourcen, als zur Verfügung stehen. Für den Lebensstil der Deutschen wären 3 Erden nötig (vor allem Waldfläche für die CO2-Kompensation), Amerika bräuchte ca. 5 Erden. Alle Industrieländer brauchen mehr, als zur Verfügung steht.
Sehr drastisch wurden uns auch die Folgen des Klimawandels vor Augen geführt, der durch den massiv erhöhten Ausstoß von CO2 in die Atmosphäre und den dadurch erzeugten sogenannten Treibhauseffekt verursacht wird. Die Katastrophe ist bereits da und ihre Auswirkunden deutlich spürbar. Paradoxerweise leiden gerade die Menschen in den Ländern momentan am meisten darunter, die die Klimakatastrophe am wenigsten verursacht haben.
Frau Pollok-Will zeigte uns aber auch auf, wo wir ganz konkret an einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Lebensweise arbeiten können. Das große Thema ist hierbei der Verbrauch an fossilen Brennstoffen von denen wir uns weitgehend unabhängig machen müssten. In Mobilität, Ernährung Heizen/Energiegewinnung und Konsum gilt es Stellschrauben anzusetzen. Beispielsweise sind beim Einkauf von Lebensmitteln regionale Anbieter zu bevorzugen und grundsätzlich lange Transportwege zu vermeiden. Obst und Gemüse, das saisonal und von regionalen Anbietern erworben ist, verursacht nur einen Bruchteil an CO2. Natürlich ist hier auch der Wasserverbrauch und der Einsatz von Düngemitteln zu bedenken. Ein wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeit ist auch die Wiederverwertbarkeit und das Recyclen von Rohstoffen. Noch weitere Gesichtspunkte wurden angerissen in Bezug auf Kleidung, den unreflektierten Verbrauch von Papier und einiges mehr.
Für uns Schwestern war der anschauliche und Vortrag von Frau Pollok-Will ein wichtiger Impuls, um mit offenen Augen durch unseren Alltag zu gehen und sensibel dafür zu werden wo und auf welche Weise wir unseren Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung leisten können.
Der Rat freier Schulen (RFS), der alle Privatschulverbände Bayerns bündelt, kritisiert eine Benachteiligung privater gegenüber staatlichen Schulen. Eine große Kundgebung letzten Mittwoch auf dem zentralen Münchner Königsplatz sollte unter dem Motto „Wir melden uns“ auf die Ungleichbehandlung der privaten Schulen hinweisen. Auch unsere Columba-Neef-Realschule gehört zu den Benachteiligten uns so fuhren unsere beiden Lehrerinnen Sr. Anna Schütz und Frau Elke Jagode in die Landeshauptstadt um mitzudemonstrieren. Mit Transparenten und Ansprachen wurde mehr Gerechtigkeit bei der Schulfinanzierung gefordert. Auch die Realschulen Neuhaus und Burghausen, die wie das Gymnasium Freudenhain waren auf der Kundgebung vertreten. Die anwesenden Politiker, Abgeordnete von CSU, Freien Wählern, Grünen und FDP, zeigten vollstes Verständnis für die Forderungen der Schulen und versprachen eine Überarbeitung des Schulfinanzierungsgesetzes noch vor der Wahl. Die Schulen hoffen auch auf eine Hilfe bei den gestiegenen Energiekosten und eine Erhöhung des sogenannten Schulgeldersatzes.
Samstag, 12. November
Heute haben wir einen etwas ruhigeren Tag und ich beginne schon mal, meine Sachen zu sortieren und die Koffer zu packen.
Sr. Julia hat Sr. Eliane angeboten, heute das Mittagessen zu kochen und Sr. Eliane hat das gern angenommen. So kocht Sr. Julia heute zusammen mit zwei Aspirantinnen. Es gibt zum Reis zerkleinerte Maniokblätter mit Fleischstückchen darunter gemischt und Kartoffelgemüse. Die Blätter des Manioks wurden zuvor in einem Mörser mit zwei langen Stangen von den Aspirantinnen zerstampft.
Sr. Eliane nutzt die Zeit, die sie nicht für die Küche braucht, zum Nähen. Sie und Sr. Zarita nähen für die Aspirantinnen Röcke und Schürzen. Sie haben dafür noch Nähmaschinen, die ohne Strom funktionieren und nicht mit einem Fußpedal, sondern mit einem Handrad angetrieben werden.
Am Nachmittag möchte Sr. Julia noch nach Anjomakely hinein (man braucht etwa eine Viertelstunde), um sich dort noch mit einer Verwandten und einer befreundeten Frau zu treffen. Sr. Zarita und Sr. Eliane gehen zum Markt und begleiten sie, alleine hätte sie sich nicht gehen getraut wegen der Kriminalität hier. Wenn die Leute sehen, dass da eine Schwester ist, die in einer europäischen Kongregation lebt, denken sie: die hat Geld. Und das wird sofort gefährlich, auch am helllichten Tag. Alleine gehen ist nicht angeraten, einen Rucksack sollte man garnicht mithaben, und auch der goldene Ring unserer europäischen Ordenstracht z.B. kann Begehrlichkeiten wecken, sodass man ihn besser nicht in der Öffentlichkeit trägt.
Sonntag, 13. November
Heute ist der Tag unserer Abreise, um 22.00 Uhr abends geht das Flugzeug. Normalerweise wäre heute der Sonntagsgottesdienst in der Pfarrei Anjomakely gewesen und alle vom Orphelinat wären dorthin gegangen. Aber Sr. Elsy hat P. Eduard gebeten, für uns die Messe hier im Orphelinat zu feiern, sodass wir schon um 7 Uhr morgens eine recht fröhliche madagassische Messe zusammen mit den Kindern und der Schwesterngemeinschaft feiern konnten.
In einem bestimmten Turnus essen die Schwestern und Aspirantinnen am Sonntag zusammen mit den Kindern des Orphelinats. Das traf diesen Sonntag und so waren auch wir zu dieser großen Mahlzeit eingeladen. Eine halbe Stunde vor Beginn hatten die Kinder aber noch eine Überraschung für Sr. Julia und mich. Sie waren alle in der Vorhalle der Kapelle versammelt und wollten sich mit Tänzen und einer kleinen Ansprache von uns verabschieden. Die verschiedenen Altersgruppen tanzten jeweils einen Tanz für uns (erst die Kleinen, dann die Mittleren, dann die Jugendlichen, dann die Aspirantinnen des Klosters, und dann die zwei Mädchen, die inzwischen Studentinnen an der Uni sind). Die zwei allerkleinsten der Waisenkinder überreichten uns jeweils einen Schal als Geschenk.
Anschließend wurde das Essen am Buffet ausgegeben und alle saßen wie gewohnt auf dem Boden. Für mich und Sr. Julia wurde aber extra ein Tisch mit Bänken aufgebaut und Sr. Elsy und eine Mitarbeiterin des Orphelinats aßen mit uns am Tisch. Als Dessert gab es neben die Bananen aus dem Garten auch die Schokolade, die wir mitgebracht hatten. Schokolade schmeckt ja den Kindern besonders gut und die ist hier sehr selten.
Es war ein sehr schöner, herzlicher Abschied nach unseren zwei Wochen hier.
Um 14 Uhr holte uns P. Lambert ab und wir fuhren mit ihm nach Antananarivo hinein (am Sonntag nur mit ganz minimalem Stau). Er wollte uns noch seinen Arbeitsplatz, die private Katholische Universität von Antananarivo zeigen, an der er der Vize-Direktor ist. Das sehr gepflegte Universitätsgelände liegt auf einem Hügel und man sieht schön auf die Stadt hinunter. Etwa 3900 Studenten und Studentinnen studieren hier Theologie, Philosophie, Management, Kommunikationswissenschaften, Tourismus, Psychologie, Politikwissenschaft, Recht, Wirtschaft, Verwaltung.
Man sieht von hier aus auch hinunter auf das „Grand Seminaire“, das große Priesterseminar, in dem ca. 300 Priesteramtskandidaten aus sechs Diözesen Madagaskars zur Ausbildung leben und studieren. Dort war P. Lambert einige Jahre Studienleiter. Nicht mal hundert Meter daneben ist das große Seminar der Jesuiten. Die haben ihre eigene theologische Ausbildung. Nur zu den Philosophievorlesungen kommen sie hierher an die Uni. Es gibt hier auch eine relativ große Universitätskapelle. Hier ist jeden Mittag eine Messe, an der etwa 40 – 60 Studenten teilnehmen.
Nach der kleinen Besichtigung der Kath. Universität bringt uns P. Lambert in die Stadt hinunter zu P. Jerome. Er ist Pfarrer in einem der ärmsten Stadtviertel von Tana. Die Straßen hin zu seinem Pfarrhaus sind total verstopft mit Leuten, weil hier heute Markttag ist. An den Straßenrändern und zum Teil in den Straßen haben die Leute ihre Marktstände aufgebaut und auch oft einfach nur auf der Straße ausgelegt. Aber wir schaffen es durch das Gewühl hindurch schließlich bis zur Pfarrkirche mit Pfarrhaus. Hier wartet P. Jerome schon auf uns und mit ihm ein P. Thierry, der Sr. Julia begrüßen möchte, die er von früher her kennt. Auch P. Clovis, der wie P. Jerome schon in Bellemagny war und jetzt hier in der Pfarrei mitarbeitet, ist da und der junge Vikar, der auch zum Pfarrteam gehört. Die drei haben eine Köchin, die ein köstliches Abendessen für uns zubereitet hat. P. Jerome und P. Clovis bringen uns dann zum Flughafen, das ist ja doch noch fast eine Stunde Fahrzeit und wir verabschieden uns beim Einchecken von den beiden und damit auch von Madagaskar.
Heute gibt es wieder eine Seite aus M. Priorins Reisetagebuch. Übrigens ist in Madagaskar gerade Sommer und alles steht in voller Blüte. Die Insel hat überhaupt eine sehr reiche Flora und Fauna und ist für Tier- und Pflanzenforscher das reinste Eldorado.
10. November
Heute holt uns der Weihbischof von Antananarive, Monseigneur Pascal, ab zu einer kleinen Tour durch Antananarive. Mit ihm waren wir schon 2017 einige Tage unterwegs in der Diözese Antsirabe, als er dort noch der Rektor des Priesterseminars war. Er ist ein „alter Freund“ und „großer Bruder“ von Sr. Julia. Sie kennen sich gut aus der Zeit, in der Sr. Julia hier in Tana eine Art Funktionärin der Jugendarbeit war.
Wir fahren mit seinem großen Auto (mit Chauffeur) zunächst zur Kathedrale von Antananarivo. Dort stößt auch P. Leonce zu uns, der schon seit gestern hier in Tana ist. Gleich neben der Kathedrale ist ja das Priesterhaus mit ca. 180 Zimmern, in dem jeder Priester, der hierherkommt, übernachten kann.
Die beiden wollen uns eine Anbetungskapelle zeigen, die unter Bischof Odon hier vor einigen Jahren errichtet wurde. Neben der Kathedrale müssen sie zunächst ein Gartentor aufsperren, dann geht es eine steile Treppe nach unten. Dann kommt man zum Eingang des als Oktogon neuerrichteten Gebäudes, das sich über drei Etagen an den Steilhang anschmiegt. Obendrauf steht eine riesige Muttergottes-Statue, die in der Nacht beleuchtet ist und in ganz Tana zu sehen ist. Hier ist ja einer der höchsten Punkte der Stadt.
Die Architektur dieses Gebäudes ist super, man hat durch eine runde Fensterfront einen gigantischen Ausblich hinunter auf die Stadt. Doch zeigen sich schon jetzt erste Zeichen des Verfalls. Das Gebäude wird nämlich praktisch nicht genutzt. Wir steigen die Treppe hinunter zur untersten Etage. Hier steht eine wunderschöne alte Monstranz, und ich dachte erst, dass hier freilich nicht „ausgesetzt“ ist. Doch dann sagten die beiden, dass das hier eine Dauerexposition des Allerheiligsten ist, obwohl hier ja niemand herkommt. Im Stockwerk darüber ist eine Art Gruppenraum. Dieses Bauwerk ist ein Beispiel für eine absolute Fehlinvestition. Hier wurden Unmengen von Geld hineingesteckt und es funktioniert nicht. Niemand findet hierher zur Anbetung oder sonst irgendwas. Der Zugang ist ja zugesperrt und es gibt auch keine Hinweisschilder am Platz vor der Kathedrale. Etwas hilflos gestehen die beiden Priester, dass man nicht weiß, was man damit jetzt anfangen soll.
Zudem ist ja auf dem Platz vor der Kathedrale die kleine Kapelle mit dem Grab der seligen Victoire, die hier sehr verehrt wird. In dieser Kapelle ist neben dem Sarkophag ein kleiner Tabernakel. Als wir hineingehen, sind hier etwa 10 Leute ganz intensiv im Gebet. Diese Kapelle ist sozusagen ein „natürlicher“ Gebetsort, kein „synthetischer“. Draußen an der Kapelle gibt es auch eine Quelle, an der die Leute ihre Wasserflaschen auffüllen und dann auf den Sarkophag stellen, damit das Wasser die Kraft der seligen Victoire aufnimmt.
Wir machen noch einen Abstecher zur Schule, in die Sr. Julia gegangen ist. Sie liegt nur etwa 100 m vom Kathedralplatz entfernt. Dann fahren wir weiter durch die Stadt zu einer Pfarrei, in der P. Pascal etwa ein Jahr Pfarrer war, bevor er Weihbischof wurde. „Fahren“ ist gut gesagt, denn wir stehen bestimmt mindestens eine Stunde im Stau, bei großer Hitze (um die 30 Grad). Das ist nicht ungewöhnlich. Stau ist normal in Tana, versichern mit alle. An diesem Tag in Tana, wo wir verschieden Ziele angefahren haben, standen wir sicher insgesamt mindestens 3 Stunden im Stau. Zweimal wurde der Stau mitverursacht durch eine Polizeieskorte, einmal für den Präsidenten und einmal für den Verteidigungsminister, die sich mit der Eskorte einen Weg durch die verstopfte Stadt bahnen ließen und dadurch den Stau verstärkten. In Tana sind viele alte Lastwägen und Autos unterwegs, die in Europa ausrangiert wurden, ohne Katalysatoren etc. Daher riecht es hier stechend nach Abgas und über der Stadt steht eine Wolke aus Rauch. Ich dachte erst, dies sei Nebel oder Dunst. Aber nein, es sind die Autoabgase und der Rauch, der durch die vielen offenen Feuer in den kleinen Geschäften am Straßenrand etc. verursacht wird. An den Straßenrändern sehen wir überquellende Müllcontainer, in denen ganz arme Leute noch nach etwas Brauchbarem suchen. Meist liegt mehr neben den Containern als drinnen.
Wir kommen dann also in der früheren Pfarrei von P. Pascal endlich an. Hier gibt es eine Schule, die von der Pfarrei geführt wird, daher laufen viele Schülerinnen und Schüler herum. Am Pfarrbüro neben der Kirche ist, oben in einem zweiten Stockwerk eine kleine Anbetungskapelle eingerichtet, die uns P. Pascal zeigen möchte. Sie wird genutzt und hat auch eine gute Atmosphäre. Dann führt uns der jetzige Pfarrer durch seine Pfarrkirche. Sie ist sehr groß und bietet Platz für ca. 500 Leute. Er erzählt uns, dass hier am Sonntag fünf Gottesdienste sind und dass die Kirche dabei in der Regel voll ist. Der erste Gottesdienst ist um fünf Uhr morgens, dann folgt alle zwei Stunden ein weiterer. Das Animationsteam und der Priester wechseln natürlich. Meist schaffen sie es nur knapp, mit einem Gottesdienst fertig zu werden, bis der nächste beginnt, weil ja zwei Stunden eine sehr kurze Zeit sind für eine Messe in Madagaskar.
In Madagaskar fangen die Leute früh am Morgen mit allem an. Am Morgen wird es sehr früh hell und es ist noch kühl. Die Sonntagsgottesdienste sind in der Regel ab fünf Uhr/sechs Uhr am Morgen; da öffnen auch schon die Geschäfte an den Straßen.
Zum Mittagessen sind wir bei einer Dame eingeladen, die eine Mitarbeiterin in der Pfarrei von P. Pascal war. Sie führt uns in ein großes, stattliches Haus, das sie kommerziell für Hochzeitsfeiern vermietet. Ein großer Saal mit großem Außen-Schwimmbecken, von Palmen und tropischen Gewächsen eingesäumt, das dann auch von den Hochzeitsgästen genutzt werden kann. Fanny, so heißt die Frau, freut sich riesig, dass wir bei ihr essen. Sie erzählt uns auch, dass sie in einer Gruppe von Frauen ist „Garde d'honneur“, die sich pro Tag eine Stunde Zeit nehmen entweder zur Anbetung oder zur Rosenkranzbeten oder Schriftlesung etc. Sie ist auch sehr engagiert in der Animation der Pfarrei, organisiert Gottesdienste etc. Sie ist auch gerade dabei, eine Grotte für die Gottesmutter Maria errichten zu lassen. Wir schauen uns die Baustelle an und das Gelände drumherum und machen uns dann auf den Weg zu unserem nächsten Ziel: das große Gelände, auf dem Papst Franziskus 2019 bei seinem Pastoralbesuch hier in Madagaskar den Gottesdienst gehalten hat. Es waren wohl so etwa eine Million Menschen hierher gekommen um mitzufeiern Das Gelände ist riesig (über 300 Hektar). Es war einmal geplant, dass nach dem Papstbesuch hier eine Klinik, eine Universität errichtet wird, aber nichts ist bisher geschehen, das Gelände liegt brach. Auf einem Teil des Geländes ist ein von der Diözese eingerichtetes landwirtschaftliches Versuchsgelände. Das besuchen wir kurz. Hier werden z.B. Reissorten gezüchtet, die weniger Wasser brauchen.
Danach fahren wir (mit viel Stau) nocheinmal den steilen Berg hinauf zur Kathedrale und zum Palast der letzten Königin von Madagaskar. Der Palast ist vor einigen Jahren abgebrannt und wird gerade wieder neu aufgebaut, deshalb kann man ihn innen nicht besichtigen. Aber ein Führer erklärt uns beim Umrunden des Palastgeländes, was es mit den einzelnen Gebäuden auf sich hat. Von hier aus hat man rundherum ein wunderbares Panorama der Stadt. Ein relativ kleiner See, erklärt uns der Führer, ist das Wassereservoir der Stadt. Als ich mich etwas skeptisch zeige, ob das reicht für eine Stadt mit gezählt 4 Millionen Einwohnern (geschätzt sieben Millionen), erklärt er: in Tana haben nur etwa 35 % der Einwohner fließendes Wasser, alle anderen müssen sich das Wasser in Kanistern literweise kaufen und das ist für viele große Familien sehr sehr teuer, kaum bezahlbar.
Nach der Palastbesichtigung wird es schon dunkel und wir machen uns im Wagen von P. Leonce auf den Weg zurück nach Anjomakely
Priorin M. Helene in der letzten Nachricht aus Madagaskar:
"hier mein Rapport vom 8. November. Mit lieben Grüßen!"
8. November
Heute ist eine Wallfahrt angesagt. Wir fahren zum berühmten Heiligtum des Jesuiten Jaques Berthieu in der Ortschaft Ambiatibe.
Père Modeste, ein Priester, der in Tana eine Pfarrei hat, holt uns schon um 6.00 Uhr morgens ab, weil wir doch einen etwas langen Weg haben: erst nach Tana hinein und dann ca. 30 km auf der anderen Seite wieder hinaus. Unterwegs lassen wir in Antananarivo auch die Mutter von Sr. Julia zusteigen, und dann in einem kleinen Dorf auch einen Bruder von Sr. Julia, die uns begleiten.
Sr. Julia geht noch kurz zu Ihrer Familie in diesem Ort und ich spaziere inzwischen mit ihrer Mutter etwas herum. Wir kommen auch zu einer großen Schule, wo die Kinder im Pausenhof gerade sehr diszipliniert „aufmarschieren“. Da kommt eine sehr junge Ordensschwester auf uns zu und wir plaudern ein wenig. Die Schule gehört den Schwestern von St. Joseph de Cluny. Sie sind hier sechs Schwestern mit ungefähr 50 „Laien“-Lehrkräften, die circa 1200 Schülerinnen und Schüler unterrichten.
Als wir weiterfahren, ist die Straße viele km lang sehr gut. Dann kommt, zum Schluss, 5 km vor dem Sanctuaire, eine Abzweigung. Ab hier ist es nur noch – aus unserer europäischen Perspektive - ziemlich kriminelle Sandstraße mit unglaublich großen Löchern und Rinnen. Für die 5 km brauchen wir ca. eine halbe Stunde und ich habe Blut geschwitzt aus Angst, dass wir in irgendeiner Rinne hängen bleiben.
Doch wir erreichen wir die Wallfahrt für Jaques Berthieu. Er hat hier in der Umgebung von Antananarivo als Jesuitenmissionar gewirkt und wurde zum Märtyrer, weil sich die einheimische Bevölkerung gegen die Missionierung gewehrt hat, anscheinend insbesondere gegen das, was die christlichen Moralvorstellungen hinsichtlich Ehe und Sexualität betrifft. Sein Martyrium bestand darin, dass man ihm die Geschlechtsteile abgeschnitten hat, ihn dann erschossen und seinen Leichnam in einen Fluss geworfen hat.
Zur Erinnerung an ihn haben die Jesuiten begonnen, hier eine große Wallfahrt für ihn einzurichten, ca. ab dem Jahr 2000. Das war ein Riesenprojekt. Es sollte eine große supermoderne Wallfahrtskirche entstehen, 2016 wurde der Grundstein gelegt. Das Modell dieser Kirche kann man leider nur noch auf Fotos anschauen, denn irgendwann kam es zum Baustopp, sodass nur noch ein relativ kleines und ungepflegtes Kirchengebäude übrig ist. Die mehrere Hektare große Außengelände aber ist sehr gut „in Schuss“. Hier kommen sehr wenige Einzelpilger, es sind eher kleine oder größere Gruppen oder ganze Pfarreien. Schon ca. ein km vor der Wallfahrtskirche gibt es ein Denkmal für die Stelle, an der der Heilige entmannt wurde. Dann gibt es direkt an der Kirche ein Denkmal an der Stelle, an der er erschossen wurde (ein kleiner Platz mit Bepflanzung). Von der Kirche aus gibt es einen langen, schön angelegten Pilgerweg in ein Tal hinab zu dem Fluss, in den der Leichnam von Jaques Berthieu nach seiner Ermordung geworfen wurde. Die Stelle ist mit einem großen Steinkreuz markiert und gegenüber liegt ein großer Außenaltar mit vielen hundert Plätzen für große Gottesdienste an dieser Stelle. Vom Flusstal kann man auf einem anderen Weg wieder hinauf gehen, dann kommt man zu einem Sanctuaire, das für alle Heiligen und Seligen Madagaskars errichtet wurde. Ihre Bilder sieht man über dem Außenalter in eine Wand eingelassen. Das sind insgesamt fünf: der hl. Jaques Berthieu (ein Jesuit), die selige Victoire (eine Familienfrau und Apostolin), der selige Jan Bezyme (ein Jesuit), Lucien Botovasoa (ein Laie), der selige Raphael Louis Rafiringa (von den „Frères des ecoles cretienne“ = Christliche Schulbrüder).
Die Seligsprechung der seligen Victoire war übrigens die erste Seligsprechung eines madagassischen Menschen überhaupt durch Johannes Paul II am 30. April 1989. Die anderen vier kamen danach dazu.
Von dieser Andachtsstelle für die madagassischen Seligen und Heiligen aus hat man einen großartigen Überblick über das Flusstal. Von da aus gehen wir wieder zurück zum Zentrum der Wallfahrt. Dort ist das Haus des Wallfahrtsseelsorgers, eines Jesuiten, der aber heute nicht da ist. Und das Gästehaus, das von Karmelitinnen geführt wird. Die Karmelitinnen führen auch einen Laden, in dem man Wallfahrtsandenken kaufen kann. Eine freundliche Karmelitin sperrt uns auf – wir sind ja heute die einzigen Pilger. Das Kloster, der Laden und das Gästehaus (alles, wofür die Karmelitinnen zuständig sind) wirken sehr gepflegt und sauber.
Nun ist es Mittag und wir sind schon einigermaßen müde und hungrig. Der Wallfahrtsweg zu den verschiedenen Andachtsstätten betrug ja insgesamt ca.5 km, sagt uns P. Modeste. Gott sei Dank hat P. Modeste in der Nähe eine leibliche Schwester, Sr. Ernestine, im Kloster der Schwestern von St. Josephe d’Aoste. Sie hat uns zum Mittagessen eingeladen. Der Ort, an dem das Kloster ist, ist auch in der Nähe der Heimat von Sr. Julia, sodass einige Verwandte hier sind, um uns zu begrüßen. Ein Bruder von Sr. Julia hatte hier in der Pfarrkirche vor einigen Monaten seinen Primizgottesdienst. Die Schwestern führen hier eine große Schule und überall laufen die Schüler und Schülerinnen in ihren Schuluniformen herum.
Das Essen, das uns Sr. Ernestine serviert, ist königlich: Zur Vorspeise rohe Karotten und Tomaten (davon nehme ich lieber äußerst wenig) oder gebratene Bananen aus dem eigenen Garten. Dann gibt es Nudeln auf italienische Art, weil Sr. Ernestine lange in Italien war, madagassische Würstchen, Kartoffelpüree, und gekochte Avocados, und Reis natürlich. Zur Nachspeise einen Obstsalat mit Papayas, Mangos, Ananas. Zum Trinken: kaltes und heißes Wasser, Bier in Dosen von THB, selbstgemachten Wein, der in kleinen 0,25l Plastikfläschchen abgefüllt ist.
Sr. Ernestine erzählt uns, dass sie immer auf der Suche nach Familien in Deutschland ist zum Schüler-Austausch für die Schüler*innen, die hier in Madagaskar Deutsch lernen. Ich sage ihr zu, dass ich versuche, Familien zu finden, die bereit sind, eine madagassische Schülerin aufzunehmen. Man könnte ja, so meinte sie, sie auch anstellen für bestimmte Arbeiten im Haus, Garten etc. …
Wir bleiben in Kontakt.
Nach dem Essen zeigt uns Sr. Ernestine den wunderbaren Garten des Konventes, in dem Sie Gemüse, Kräuter, und Zierpflanzen anbauen. Sie haben einen Gärtner für alles. Hier ist auch der Brunnen, an dem die Eimer zum Wasserschöpfen stehen, denn auch hier gibt es kein fließendes Wasser. Auch haben sie hier Hühner und Schweine, Gänse und Enten.
5. November
Heute sind wir bei der Familie von Sr. Carmela zum Mittagessen eingeladen. Sie wohnen in Antananarivo im sog. „Siebenundsechzigsten“. Das ist ein Stadtviertel, das einmal vom Präsidenten für Angestellte der Regierung etc. errichtet wurde, dann aber hat er es zum Verkauf freigegeben. Wir essen bei der Nichte von Sr. Carmela, Michaela. Sie wohnt hier in einem Haus im vierten Stockwerk in einer großen Wohnung. Sie arbeitet im Arbeitsministerium, das nicht weit von hier ist. Auch zwei Schwestern von Sr. Carmela sind gekommen: Nadette und Isabell. Nadette hat im Umweltministerium gearbeitet, seit Februar dieses Jahres ist sie in Rente, weil sie 60 geworden ist. Mehrere Male bietet sie uns an, bei der Neugründung behilflich zu sein, weil sie ja jetzt in der Rente Zeit hat und viel Erfahrung in der Administration hat, wenn es z.B. um Verträge, das Finden richtigen Baufirmen etc. geht. Wir sagen erfreut zu. Nadette und Michaela engagieren sich in der Partei der Grünen in Madagaskar. Da hat jetzt schon der Wahlkampf begonnen, weil nächstes Jahr Präsidentschaftswahlen sind. Die beiden sind jetzt schon propagandamäßig unterwegs.
Zum Aperitif gibt es kleine Käsewürfelchen, Chips, kleine sowas wie Jägerwurstwurststückchen und kleine Partywürstchen, dazu Madagassisches Bier der Brauerei THB – sehr gut! Zum Essen gibt es dann Karottengemüse, Scampi und Kartoffelsalat und Brot als Vorspeise, als Hauptspeise dann Thunfisch, in Kokosmilch gebraten, sehr fein, mit Reis, Kartoffelsalat und Brot. Dann kommt ein Käsegang mit zweierlei Käse und dann als Abschluss sehr saftige Äpfel, weil Michaela die Trauben, die sie eigentlich anbieten wollte, nicht mehr bekommen hat. Den Kaffee mit kleinen süßen Stückchen hatten wir schon ganz zu Beginn, als wir gekommen sind, weil Sr. Julia ihnen erzählt hat, dass ich im Auto geschlafen habe, weil ich so müde bin und einen Kaffee bräuchte.
Es war eine sehr schöne, interessante Begegnung und wir hatten einen sehr intensiven Austausch (auf Französisch). In der Familie sprechen alle gut Französisch, weil schon der Vater in der Regierung gearbeitet hat und die Mutter Lehrerin war.
Dann hat uns der Chauffeur, der uns schon in Anjomakely abgeholt hat, auch wieder zurückgebracht. Er hat unten vor dem Haus auf uns gewartet. Er ist im Büro der Regierung (unter Nadette und Michaela) angestellt als Fahrer.
Wir kommen am späten Nachmittag zurück. Um 18.00 Uhr ist Messe mit den Kindern des Orphelinats. Ein P. Eduard von den „MEP“s (Missionaires etrangeres de Paris) ist hier immer von Freitagabend bis Sonntag, um die Messe zu halten. Er spricht aus Prinzip mit niemandem Französisch, obwohl er Franzose ist. Er spricht nur Malgasch. Wenn man nicht Malgasch kann, hat man Pech gehabt, wie ich z.B. Aber auch die Gruppe der Assoziation „Coeur du Monde“, die gerade für ein paar Tage hier sind. Auch mit ihnen hat er nicht gesprochen, weil sie nur Französisch und nicht Malgasch können.
„Coeur du Monde“ ist eine französische Wohltätigkeitsinitiative, die hier in Madagaskar, im Senegal, in Haiti und jetzt auch in der Ukraine finanzielle Unterstützung an Personen und Projekte gibt, die die Benachteiligten und Armen unterstützen. Mit der Hilfe von „Coeur du monde“ hat Sr. Elsy hier in Anjomakely begonnen, die ersten Häuser und auch die Verpflegung etc. wurden von „Coeur du Monde“ bezahlt. Patrick ist der Chef, er hat 5 Leute dabei, die sich mit ihm engagieren, lauter Franzosen und Französinnen. Mit dieser Gruppe und dem Konvent essen wir zu Abend (ohne Sr. Elsy und Sr. Marie-Louise, weil die noch Generalkapitel haben).
Patrick war es, der Sr. Elsy dazu gebracht hat, ihr „altes Leben“ als Krankenschwester in Mahajanga aufzugeben und hier in Anjomakely zu beginnen.
Die Gruppe kommt aus dem Süden Madagaskars, nahe Tulear, wo gerade eine extreme Dürre und Hungersnot herrscht, hier haben sie ein Projekt gestartet. Sie haben vor, weiterzufahren zu den Franziskanerinnen in Tana und nach Tamatave etc., wo sie auch Projekte unterstützen. Vor der Covid-Pandemie waren sie etwa zweimal pro Jahr hier, jetzt sind sie zum ersten mal nach Covid wieder da.
Sonntag, 6. November
Weil wir heute so früh schon auf den Beinen sind, sehen wir die Kinder in Eimern Wasserholen für die Morgenwäsche bzw-Dusche (ein oder manchmal sogar zwei Eimer pro Kind). Es gibt ja hier kein fließendes Wasser.
Die Gruppe von Coeur du Monde hat uns angeboten, mit Ihnen heute nach Tana zu fahren zum großen Sonntagsgottesdienst von Padre Pedro in Akamasoa. Dort nehmen ja immer mind. 3000 Leute teil. Wir nehmen das dankbar an und starten in ihrem 12-Sitzer-Bus mitsamt ihrem Chauffeur und ihrem Guide um 6.30 Uhr nach Tana. Unterwegs, kurz vor Akamasoa, wollen sie auch noch zwei Franziskanerinnen auf die zwei noch freien Plätze in den Bus einsteigen lassen.
Als wir an die Bushaltestelle kommen, sehen wir nur eine Franziskanerin, aber dafür noch drei weitere Erwachsenen und zwei Kleinkinder, die alle mitwollen. Was macht man da? In Madagaskar lässt man alle einsteigen und wir pressen uns im Wagen einfach alle zusammen. Die Ehepaare nehmen den Partner auf den Schoß, die Kinder kann man „oben drüber“ legen und so fahren wir mit 17 Personen in einem 12-Bus die letzten ca. 5 Kilometer nach Akamasoa.
Als wir in Akamasoa in die große Gottesdiensthalle reingehen, werden wir erst mal registriert. Das macht man hier mit allen Fremden (Ausländern), weil die oft von Wohltätigkeitsorganisationen etc. kommen und dann im Gottesdienst zum „Danke sagen“ genannt werden. Dann führt uns ein freundlicher junger Mann auf die Tribüne der Ehrengäste. Hier in der Halle sitzen alle auf Tribünen, bei den Gästen von auswärts ist ein buntes Tuch auf die kalten Betonstufen gelegt. Aus großen Lautsprechern kommt jetzt schon Musik sozusagen zum „Aufwärmen“. Padre Pedro ist heute nicht da, er ist gerade für zwei Wochen auf einer Versammlung der Lazaristen in Reunion. Der Priester heute ist einer seiner Mitbrüder aus dem Lazaristen-Orden.
Der Gottesdienst ist ein riesiges Fest mit begeisterten Gesängen und Tänzen. Es gibt, wie oft hier in Madagaskar, eine große Gruppe von Moderatorinnen/Animatorinnen. Sie machen z.B. die Einleitung zum Gottesdienst, die Dankansprachen an die Wohltäter, die Erklärungen zum Gottesdienst, die Fürbitten zusammen mit dem Chor etc. Der Chor ist sehr wichtig, weil er die Gesänge organisiert. In Madagaskar gibt es keine Gesangbücher, alles wird auswendig gesungen. Nach jeder Fürbitte z.B. eine andere mehrstimmige Melodie. Es gibt auch eine Riesen-Gruppe von Kommunionhelferinnen, hauptsächlich Frauen, die von Pfadfindern begleitet sind.
Die Liturgie wird nochmal besonders lebendig durch „großen Gesten“. Es gibt z.B. eine Prozession, bei der das Evangelium vor der ersten Lesung hereingetragen wird von hinten quer durch die ganze Halle hereingetragen wird. Dafür sind einige hundert Leute aufgestellt – in besondere Tücher gehüllt - , um das Hereintragen des Evangeliums im Tanz feierlich zu präsentieren. Das Evangelium wird übrigens von einer Frau hereingetragen. Der Priester nimmt es in Empfang und geht damit auch nochmal durch die ganze Halle vor und zurück, mit begeistertem Gesang und lauter Musik begleitet. Da wird das Wort Gottes auch sinnenfällig so richtig gefeiert.
Auch mit den Gaben für die Eucharistie gibt es eine solche große Prozession. Auch sie werden durch die ganze Halle von hinten bis nach vorn zum Altar sozusagen „hereingetanzt“.
Die Messe hat an die drei Stunden gedauert und war keinen Augenblick langweilig. Als sie aus ist, tanzen die jungen Leute beim Hinausgehen noch weiter, die Musik spielt ja auch noch weiter aus den Lautsprechern.
P. Lambert, der Vize-Rektor der Katholischen Universität von Antananarivo holt uns ab und bringt uns zurück nach Anjomakely. Sr. Julia kennt ihn gut, er war schon öfters in Bellemany. Sr. Julia fährt dann mit ihm zu ihrer Familie (bis morgen Nachmittag).
Hier in Anjomakely schaue ich am Nachmittag zu, als die Kinder des Orphelinats Tänze proben, im Alter gestaffelt. Die älteren bilden eine Gruppe, die mittleren und die ganz kleinen, ab vier Jahre. Alle schauen jeweils bei den andern zu oder versuchen, die Tänze mit zu lernen. Es war sehr unterhaltsam!
Am Abend gibt es dann eine Präsentation dieser Tänze für die Gruppe von „Coeur du Monde“ und für alle Gäste und Schwestern, die da sind. Ein älteres Mädchen hat eine Dankansprache vorbereitet - und trägt sie auch ganz professionell vor - für alles das, was Coeur du Monde für das Orphelinat getan hat und immer noch tut.
Anschließend gibt es ein großes gemeinsames Abendessen aller, auch Sr. Elsy und Sr. Marie-Louise sind jetzt dabei, weil ihr Generalkapitel jetzt zu Ende ist. Im Aspirantinnenhaus wurde dafür eine große hufeisenförmige Tafel von Tischen aufgestellt. Es gibt, Reis, Huhn, gekochte Bohnen und eine Art Pfannkuchen (Galettes), die etwas süßlich schmecken, die sind eine indische Spezialität. Dazu Wasser oder gekochtes Reiswasser. Ich habe mich an das Reiswasser schon gewöhnt, sodass ich es inzwischen immer nehme.
Nachdem unser Erkundungstrupp zur Neugründung in Madagaskar im Frühjahr dieses Jahres schon Kontakte geknüpft hat und Projekte, die für ein Apostolat interessant wären angeschaut hat, macht sich nun Generalpriorin M. Helene gemeinsam mit Sr. Julia, der Subpriorin der französischen Provinz, persönlich ein Bild vor Ort. Doch lassen wir Sr. Helene selbst zu Wort kommen:
"Wir sind gut in Anjomakely angekommen. P. Jaques Leonce hat uns zum Mittagessen eingeladen und sein Vikar P. Nicola hat uns festlich bekocht. Dann hat er uns in das Orphelinat (Waisenhaus/Kinderheim) von Sr. Elsy gebracht. Hier ist auch eine kleine Gemeinschaft, mit der wir heute (1.11.) um 18 Uhr die Allerheiligenmesse feiern können."
Priorin Helene hat uns versprochen, öfter Fotos und kurze Berichte ihrer Reise zu schicken, die wir hier mit Ihnen teilen möchten.
Nach einem langen, erfüllten Leben, jedoch überraschend schnell, ist unsere liebe
Schwester M. Amata (Franziska) Kellermann OSB am 20. Okt. 2022, um ca. 20:00 Uhr, von Gott in die Ewigkeit gerufen worden.
Am 8. Mai 1935 wurde sie als 15. Kind in eine große Familie hinein geboren. Ihr Vater, Alois Keller-mann und ihre Mutter Katharina, geb. Kornexl, bewirtschafteten eine Landwirtschaft in Edhof, Ge-meinde Grainet, Landkreis Passau. Von 1941 bis 1949 besuchte sie die Volksschule und anschließend die Berufsschule in Hintereben und half auf dem elterlichen Hof bei der Arbeit mit. Von Nov. 1956 bis April 1957 besuchte sie die Hauhaltungsschule in Waldkirchen. Im Oktober 1963 fand sie eine An-stellung im Priesterseminar St. Stephan in Passau.
Am 1. Okt. 1965 folgte sie ihrer leiblichen Schwester, Sr. Claudia, die 10 Jahre zuvor in unsere Ge-meinschaft eingetreten war. Bei der Einkleidung am 5. Mai 1966 erhielt sie den Namen M. Amata. Ihre erste Profess fand am 5. Mai 1967 statt und am 5. Mai 1972 durfte sie ihr Leben in der Ewigen Profess Gott schenken.
Ihre Arbeitsbereiche im Kloster waren das Haus und die Küche. Nach einer Aushilfszeit im Kinder-kurheim Passau/Neustift im Jahr 1973, machte sie 1974 den Meisterinnenkurs in Hauswirtschaft. Gut vorbereitet konnte sie ab 14. Sept. 1975 bis 15. Juli 1989 die Arbeit auf dem Klosterhof im Kronthal zur vollen Zufriedenheit übernehmen. Aushilfsweise war sie 4 Jahre im Herz-Jesu-Heim in Teublitz tätig. Danach wurde sie im Priesterseminar, St. Stephan/Passau von 1993/94 eingesetzt, bis sie am 7. Sept. 1994 in der Heimvolksschule Fürstenzell ihre neue Wirkungsstätte fand. Auch hier setzte sie ihre ganze Kraft im Haus ein, solange dies noch möglich war. Sr. Amata hatte ein großes Herz, in dem Menschen, Tiere, ja die ganze Natur Platz fand. Wegen ihrer Geradlinigkeit wurde sie auch von den Kindern geschätzt.
Am 9. Juli 2012 kehrte Sr. Amata ins Mutterhaus nach Neustift zurück und lebte seither in der Krankenabteilung. Solange es ihr möglich war, half sie mit kleinen Diensten im Bügelzimmer oder beim Gemüseputzen. Auch die Anbetungsstunde um 12 Uhr übernahm sie gerne. Sie freute sich über Besuche aus dem Bayerischen Wald, besonders über die kleinen Kinder ihrer Nichten und Neffen. Über die reiche Lebenserfahrung, die ihre Mutter ihr vermittelt hat, sprach sie oft in großer Dankbarkeit.
Möge Gott ihren mühevollen Dienst und all das, was sie für uns und die vielen Menschen getan hat, mit der ewigen Freude in reichem Maß vergelten.
Wir bitten um das Gebet für die liebe Verstorbene.
Neustift, 20. Okt. 2022
Priorin und Konvent
der
Benediktinerinnen der Anbetung
Das Requiem findet am Dienstag, 25. Okt. 2022 um 14:30 Uhr in der Klosterkirche Neustift statt,
anschließend ist die Beerdigung.
Als das Krankenlager immer schwerer wurde, durfte unsere liebe
Schwester M. Aurelia (Elisabeth) Starnecker OSB am 20. Okt. 2022, um ca. 21:30 Uhr dem Ruf des himmlischen Vaters in die Ewigkeit folgen, wohin ihr ihre leibliche Schwester, M. Siglinde, 2016 vorausging.
Am 30. Sept. 1927 wurde sie als 5. Kind der Landwirtseheleute Johann Starnecker und Anna, geb. Huber, in Fürstberg, bei Kastl/Altötting, geboren. Von 1934 - 1937 besuchte sie die Volksschule in Kastl; danach lebte sie als Pflegekind am Hof von Anton Kirchisner in Haitzing, Kreis Mühldorf, und vollendete dort die Volksschule und die Landwirtschaftliche Berufsschule. Sie hatte hier Gelegenheit, den Haushalt zeitweise selbständig zu führen. Um diese Kenntnisse zu ergänzen, nahm sie 1947/48 am Winter-Halbjahreskurs un-serer Haushaltungsschule in Neustift teil. Während dieser Zeit spürte sie den Ruf Jesu Christi, ihm in unse-rer klösterlichen Gemeinschaft zu folgen. Später entschloss sich auch ihre Schwester Rosa zu diesem Weg, zwei ihrer Brüder erwählte Gott für den Priesterberuf.
Am 15. Sept. 1948 begann Sr. Aurelia das Postulat in Neustift; bei der Einkleidung am 2. Juni 1949 bekam sie den Namen „Aurelia“. Die erste Profess legte sie am 6. Juni 1950, die Ewige Profess am 6. Juni 1956 ab. Sie lernte zunächst das Stricker-Handwerk in der Maschinenstrickerei, das sie mit der Gesellenprüfung 1951 abschloss. Danach half sie ein Jahr bei der Kinderbetreuung in der Kinderheilstätte Neustift/Passau mit. Hier zeigte sich ihre besondere Begabung für die Pflege und Betreuung der Kinder, besonders der Kleinkinder. Nachdem sie von 1952 – 1954 in Würzburg die Ausbildung zur Erzieherin beendet hatte, kehrte sie für zwei Jahre in die Kinderheilstätte zurück. Am 7. Aug. 1956 wurde Sr. Aurelia als Kindergar-tenleiterin in die kleine Filiale Ortenburg „Kindergarten St. Alruna“ versetzt. Dies sollte bis zum August 1999 ihr Aufgabengebiet sein. Mit viel Engagement setzte sie sich für die Verbesserung der Kinderbetreu-ung ein, ob in der Erziehung oder mit verschiedenen Baumaßnahmen. 1963/64 wurde ein neuer Kindergar-ten gebaut, der 1974/75 bereits wieder erweitert werden musste. Die Arbeit in dem neuen Haus, die Zu-sammenarbeit mit Kolleginnen und besonders die Betreuung der Kinder bereiteten Sr. Aurelia viel Freude. Sie konnte bei ihrem Weggehen ins Altenheim Neustift/Passau am 20. Dez. 1999, ein segensreiches Werk für die Bevölkerung der Umgebung hinterlassen.
Sr. Aurelia war gern bei den Menschen, und auch während der Zeit im Altenheim St. Benedikt, unterhielt sie die Bewohner mit ihrer Sitzgymnastik. Nach der Übergabe des Altenheims an einen neuen Träger, ka-men alle Schwestern am 12. Dez. 2018 ins Mutterhaus nach Neustift. Hier nahm Sr. Aurelia mit großem Eifer am Chorgebet und der Eucharistiefeier teil und interessierte sich für das Zeitgeschehen. Nach einem schweren Sturz am 6. Dez. 2021, bei dem sie sich einen Oberschenkel- und Ellenbogenbruch zuzog, kam sie in die Krankenabteilung. Seit Juni 2022 verlor sie ihre Sprechfertigkeit und zusehends nahmen ihre Kräfte ab, so dass sie die letzten Monate ganz auf Pflege angewiesen war.
Wir danken Gott für ihr Lebenszeugnis als Benediktinerin der Anbetung und als eine Frau, der das Schick-sal der Kinder und der ihr anvertrauten Personen sehr am Herzen lag. Möge Gott Sr. Aurelia nun teilhaben lassen an seiner Freude, die alle Vorstellungen übertrifft.
Neustift, 20. Oktober 2022 Priorin und Konvent der
Benediktinerinnen der Anbetung
Das Requiem und die Beerdigung finden am Mittwoch, dem 26. Oktober 2022, um 14:30 Uhr in der Klosterkirche Neustift bei Ortenburg statt.
Nach einem langen Krankenlager durfte unsere liebe
Schwester M. Amalie (Christine) Schicho
am 3. Oktober 2022 um 15:30 Uhr dem Ruf des himmlischen Vaters in die Ewigkeit folgen.
Ihr Geburtsort liegt im heutigen Tschechien, wo sie am 9. Mai 1939 als erstes von 5 Kindern in Deutsch Beneschau, Landkreis Kaplitz, Diözese Budweis, geboren wurde. Ihre Eltern, der Landwirt Josef Schicho und ihre Mutter Christine, geb. Krennauer, mussten 1946 mit den Kindern die Heimat verlassen und fanden in Aiglsöd bei Wegscheid ein neues Zuhause.
Von 1947 bis 1953 besuchte sie die Kath. Volksschule in Krinning. Von 1953 – 1956 war sie Schülerin der Hauswirtschaftlichen Abteilung der Städt. Berufsschule Passau. Die Zeit an der Berufsschule nützte sie zusätzlich zum Besuch einer Nähschule, bevor sie am 18. April 1955 als Stationshilfe in unserer damaligen Kinderheilstätte Neustift bei Passau tätig war. Hier arbeitete sie 4 Jahre bis zum Eintritt in unsere Gemeinschaft am 3. September 1959.
Nach ihrer Einkleidung am 3. Mai 1960 lebte sie im Noviziat im Mutterhaus Neustift. Die 1. Profess konnte sie am 3. Mai 1961 und die Ewige Profess am 3. Mai 1964 ablegen.
Da sich Schwester Amalie gut in kranke Menschen, besonders in Kinder, einfühlen konnte, besuchte sie von 1968 – 1971 die Krankenpflegeschule in Straubing. Sie schloss diese mit Erfolg ab und übernahm ab 1971 übernahm die ambulante Krankenpflege im Bereich der Pfarreien Ortenburg und Dorfbach. Sie wohnte weiterhin in Neustift und besuchte ihre Patienten mit dem Auto. Ihr VW Polo war in der ganzen Gegend bekannt. Da die Zahl der zu Pflegenden immer mehr wuchs, fand Sr. Amalie Unterstützung durch 5 weitere Pflegekräfte in einer Sozialstation. Diese arbeitete sehr segensreich bis 2004, musste jedoch danach an die Sozialstation in Aidenbach übergeben werden, weil Sr. Amalie dieser Aufgabe gesundheitlich nicht mehr gewachsen war. 2012 musste sie sich einer Darmoperation unterziehen. Von da an verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand immer mehr. In den letzten Jahren war Sr. Amalie selbst auf Pflege angewiesen. In übermenschlicher Geduld und tiefer Verbundenheit mit dem gekreuzigten Herrn trug sie ihr langes Leiden.
Versehen mit den heiligen Sterbesakramenten ging sie schließlich am Nachmittag des 3. Oktobers heim zum Vater.
Wir danken Sr. Amalie für ihren Einsatz für unsere Gemeinschaft und für die vielen kranken Menschen, denen sie gedient hat. Möge sie nun bei Gott ihre Erfüllung und Freude finden.
Neustift, 3. Oktober 2022
Priorin und Konvent Benediktinerinnen der Anbetung
Das Requiem und die Beerdigung finden unter Abstands- und Hygieneregeln am Donnerstag, dem
6. Oktober 2022, um 14:30 Uhr in der Klosterkirche Neustift bei Ortenburg statt.
Der Gesangsverein Neustift feierte von 23. bis 25. September seinen 100. Geburtstag.
Eigentlich wurde er dieses Jahr 102 Jahre alt, der Gesangsverein Neustift, aber vor zwei Jahren musste wegen der Corona-Pandemie auf ein größeres Fest verzichtet werden. Dafür waren Freude und Engagement dieses Jahr umso größer.
Neben einem Bayerischen Kabarettabend an dem unter anderem Bayerns wohl bekanntester Hochzeitslader Josef Piendl, besser bekannt als Bäff, mitwirkte, einem Festabend mit Ehrungen und Grußworten und gesanglichen Darbietungen, Festzeltbetrieb und einem Freundschaftssingen im Gemeinschaftshaus Neustift, war einer der Höhepunkte der Feierlichkeiten der Festgottesdienst mit Bänderweihe im Garten des Klosters Neustift. Viele Musikgruppen und Vereine aus dem näheren und weiteren Umland waren dazu eingeladen und ihr Einzug zu Beginn des Gottesdienstes war beeindruckend.
H. H. Pfarrer Anton Haslberger zelebrierte den Gottesdienst der selbstverständlich vom Gesangsverein Neustift gemeinsam mit anderen musikalischen Formationen, die sich im Laufe der Zeit in und um Neustift gebildet haben, wie z.B. der Hammerschmidmusi, musikalisch umrahmt wurde und so eine besonders festliche Note bekam.
Man kann wirklich sagen, dass in und um Neustift ein reiches musikalisches Leben besteht. Zum Gesangsverein Neustift gesellsten sich im Laufe der Zeit mehrere Chöre und Musikgruppen, wie z.B. der Rhythmix - Chor oder der Kinderchor, oder aber auch, die Hammerschmidmusi. Auch die Schwestern des Klosters Neustift durften sich schon oft über deren Darbietungen freuen.
Wieder einmal besuchte uns der Kirchenchor von Pullenried (Oberpfalz), der Heimatgemeinde unserer Sr. Lidwina. Schon 16-mal waren sie hier in unserer „Geistlichen Zelle“, dem Gästetrakt unseres Klosters, zu intensiven Probewochenenden. Nach der zweijährigen Corona-Zwangspause kamen sie dieses Mal nur zu einem kurzen Sonntag-Nachmittagskaffee im Rahmen eines eintägigen Chorausflugs. Zwei Wannen und zwei Eimer voller köstlicher oberpfälzer Zwetschgen hatten sie als Gastgeschenk mitgebracht! Zudem erfreute die Sängerschar uns Schwestern mit einem kleinen Standkonzert an der Pforte.
Am Sonntag, dem 11. September feierten wir alle „runden“ Geburtstage des Jahres in einem erweiterten Abendessen mit allerlei lustigen und kreativen Gratulationseinlagen. Sr. Dagmar als Mitorganisatorin und Moderatorin des Abends hatte sich allerhand zur abwechslungsreichen Gestaltung einfallen lassen.
Einen „runden“ Geburtstag begingen dieses Jahr: Sr. Magdalena (55), Priorin Sr. Helene (60), Sr. Edith (60), Sr. Lidwina (75), Sr. Cyrilla (85) und Sr. Aurelia (95).
Sr. Anna hatte extra für die Feier ein humorvolles Kasperle-Theaterstück geschrieben, in dem die Geburtstagkinder durch entsprechende Figuren dargestellt wurden. Fröhliche Volkslieder zwischendurch hoben die Stimmung zusätzlich. Unsere Schneiderin Sr. Salesia hatte neben den Kleidern für dieses Theaterstück auch Lavendelherzen als Geschenk hergestellt, die viel Freude bereiteten. Das Buffet aus unserer Klosterküche war nicht nur ein Blickfang, sondern es schmeckte auch ganz vorzüglich. Auch besinnliche Texte und spontan beigesteuerte amüsante Erzählungen und Witze der Schwestern machten den Abend zu einem sehr gelungenen frohen und unterhaltsamen Fest.
Während wir Schwestern die Laudes sangen, hat Gott am 10. August 2022, um 6:40 Uhr unsere liebe
Schwester M. Betha (Walburga) Moll OSB
zur immerwährenden Anbetung zu sich gerufen.
Sr. Betha wurde als 7. von 12 Kindern der Landwirts-Eheleute Andreas und Walburga Moll in Vieth, Pfarrei Scheyern, am 23. Oktober 1935 geboren. Sie besuchte von 1942 – 1949 die Volksschule in Scheyern und anschließend zwei Jahre die Fortbildungsschule. Nach der Schulentlassung arbeitete Schwester Betha vier Jahre lang im elterlichen Betrieb. 1953 kam sie zu Frau Finkenzeller nach Zell bei Scheyern zur Aushilfe. Dieser Hof ist ihr für 8 Jahre zur zweiten Heimat geworden, denn dort herrschte eine sehr familiäre und vertrauensvolle, christliche Atmosphäre. Sehr schmerzlich war für sie in dieser Zeit, dass ihre liebe Mutter am 5. Februar 1959 verstorben ist.
Als Jugendliche war Sr. Betha Mitglied der Marianischen Jungfrauenkongregation und der Katholischen Landjugend. Sie liebte das frohe Beisammensein und die Geselligkeit. Aber sie schätzte auch das Gebet vor dem eucharistischen Heiland, wo sie Kraft und Gnade erhielt für ihr Leben. Durch eine Verwandte, Sr. M. Stilla Jäger, die im Kloster Neustift war, hat sie von unserem Anbetungskloster erfahren. Nach Weihnachten 1962 fuhr sie zu Jugendexerzitien nach Altötting und von dort nach Neustift, wo sie am 16. Januar 1962 in unser Kloster eintrat.
Bei der Einkleidung, am 3. Mai 1963 erhielt sie den Namen Maria Betha. Sie legte am 3. Mai 1964 ihre erste Profess ab und am 5. Mai 1967 durfte sie in der Ewigen Profess ihr ganzes Leben Gott schenken.
Ihr Arbeitsbereich im Kloster war zunächst der Garten und ab 1968 die Ökonomie im neuen Klosterhof im Kronthal. Am 3. November 1973 wurde Sr. Betha ins Kinderkurheim nach Neustift bei Passau versetzt. Da sie gut mit Groß und Klein umgehen konnte, wurde sie 1980 nach München zur Ausbildung als Altenpflegerin geschickt. Jahrelang war sie im Krankenstock im Mutterhaus eingesetzt, von 1991 bis 2004 dann als Nachtwache im Altenheim Neustift bei Passau.
Seit 2004 lebte Sr. Betha im Mutterhaus Neustift, war aber immer wieder kurzzeitig zur Aushilfen im Altenheim. Sie war seit ihrer Jugend eine leidenschaftliche Autofahrerin und leistete bis ins Alter Fahrdienste für die Mitschwestern. Ob weite oder nahe Reisen, Sr. Betha war immer bereit. Bei klösterlichen Festen überraschte sie die Gemeinschaft oft mit ideenreichen, lustigen, aber auch tiefsinnigen selbst verfassten Gedichten. Humor und Heiterkeit waren Eigenschaften, die ihr halfen, auch schwierige Zeiten zu meistern. Ihr Gemeinschaftssinn vermisste die gemeinsamen Rekreationszeiten in der Coronazeit sehr stark, denn sie spielte gerne Brettspiele mit Mitschwestern, wobei es meist sehr lustig zuging. Sr. Betha war auch eine große Beterin. Sie saß viele Stunden im Rollstuhl in der Chorkapelle bzw. im Nachtoratorium im Gebet versunken. Die letzten Jahre waren mit Krankheiten angefüllt, die sie mit großer Geduld ertrug. Die Kraft dazu schöpfte sie auch auf dem Krankenbett aus dem Gebet. In den letzten Tagen ihres Lebens konnte sie nicht mehr sprechen. Ein Händedruck war ihre Antwort, als ihre Geschwister und andere Verwandte sie vor ein paar Tagen noch besuchten. Vor einer Woche empfing sie die Krankensalbung. So gestärkt, ist sie heute Morgen, während des Morgengebetes der Schwestern ruhig eingeschlafen. Wir danken Gott, dass er uns Sr. Betha so lange geschenkt hat. Er hat ihre Pilgerfahrt heute beendet und sie bei sich ankommen lassen zur ewigen Freude.
Wir bitten um das Gebet für die Verstorbene.
Neustift, 10. August 2022 Priorin und Konvent der
Benediktinerinnen der Anbetung
Das Requiem und die Beerdigung findet am Freitag, dem 12. August 2022, um 9:00 Uhr in der Klosterkirche Neustift bei Ortenburg statt.
Nach einem langen, treuen Ordensleben durfte unsere liebe
Schwester M. Angela (Rosa) Hafneram
2. August 2022 ihr Leben in die Hände Gottes zurückgeben.
Schwester Angela hat als einziges Kind ihrer Eltern, des Zimmerers Michael Hafner und Rosa Hafner, geb. Höng, am 10. Juli 1937, in Vorderschloß, Ortenburg, Landkreis Passau, das Licht der Welt erblickt. Als Rosa 11 Jahre alt war, verstarb ihr Vater an Krebs. Sie besuchte die katholische Volksschule in Ortenburg und anschließend, 1951/52, die einjährige Berufsfachschule für Hauswirtschaft bei uns in Neustift.
Nach dieser Ausbildung arbeitete sie als Küchenmädchen in Schweiklberg. Dort erwachte im Jahr 1955 der Gedanke an ihren Klostereintritt. Diesen verwirklichte sie am 22. Mai 1956 und wurde Postulantin im Kloster Neustift. Bei der Einkleidung am 3. Mai 1957 erhielt sie den Namen Maria Angela. Am 3. Mai 1958 legte sie ihre 1. Profess ab und am 3. Mai 1961 schenkte sie in der Ewigen Profess ihr Leben für immer ihrem Herrn und Gott.
Ihr Arbeitsbereich im Kloster war das Haus, vor allem die Küche. Am 16. November 1959 kam sie in das Bischöfliche Knabenseminar St. Max in Passau, das 1983 vom Bistum aufgegeben wurde. Als Oberin der Schwesterngemeinschaft, 1982 - 83, fielen Schw. Angela der Abschied und das Ausräumen besonders schwer. Ein Jahr betete und arbeitete sie im Mutterhaus Neustift, bis ihr längster Einsatz im Januar 1984 begann. 18 Jahre lang war Sr. Angela im Maristenkloster Fürstenzell in der Küche tätig, davon als Oberin von 1990 bis 1999. Mit großem Einsatz erfüllte sie Tag für Tag ihren Dienst. Ganz selbstverständlich und ohne viele Worte sorgte sie für das leibliche Wohl der Menschen.
Am 1. Januar 2003 begann für Schwester Angela ein neuer Arbeitseinsatz in der Küche des Kinderheims St. Maria in Fürstenzell. Gesundheitliche Probleme wurde im Laufe der Jahre immer größer, bis sie nach einem längeren Krankenhausaufenthalt am 18. August 2017 ins Mutterhaus Neustift kam. Hier war sie all die Jahre mit dem Rollstuhl, den sie selbst fortbewegen konnte, auf dem Weg in das Bügelzimmer, wo sie gerne mithalf. Es war immer ihr Bestreben gewesen, den Menschen und der Gemeinschaft gewissenhaft und einsatzfreudig zu dienen. Die Kraft zu ihrem schweren Alltag holte sie sich in der hl. Messe und dem Gebet. Ihr Arbeiten und Beten wurden so zu einem Leben nach der Regel des hl. Benedikts.
In den letzten Monaten ließen ihre Kräfte sehr stark nach, bis sie am Dienstagmorgen, dem Todestag ihrer lieben Mutter, friedlich eingeschlafen ist. Möge Gott ihren mühevollen Dienst und all das, was sie für uns und die vielen Menschen getan hat, mit der ewigen Freude in reichem Maß vergelten.
Wir bitten um das Gebet für die Verstorbene.
Neustift, 02. August 2022 Priorin und Konvent der
Benediktinerinnen der Anbetung
Das Requiem und die Beerdigung findet am Freitag, dem 5. August 2022, um 9:00 Uhr in der Klosterkirche Neustift bei Ortenburg statt.
Das 19. Zeltlager der Jungendfeuerwehren des Landkreises Passau fand dieses Jahr in Neustift statt.
Am Wochenende vom 29.07 bis zum 31.07. waren die jungen Feuerwehrleute auf dem Neustifter Berg, wo sie neben vielen sportlichen Aktivitäten und Freizeitangeboten auch Prüfungen ablegten und Leistungsabzeichen erwarben.
Den Abschluss bildete ein Gottesdienst im spirituellen Garten des Klosters Neustift mit H.H. Pfarrer Anton Haslberger. Musikalisch umrahmt wurde er vom Rhytmixchor Neustift, dem auch Mitglieder der Feuerwehrjugend Neustift angehören. Anwesend waren auch Kreisbrandrat Josef Ascher, der Bürgermeister der Gemeinde Ortenburg Stefan Lang und weitere Ehrengäste.
Die Schwestern des Klosters Neustift waren vor allem vom Engagement und der Einsatzbereitschaft der jungen Feuerwehrleute beeindruckt.
Am Samstag, dem 23. Juli 2022, findet wieder der Informationsnachmittag des Benediktusvereins statt. Herzlich eingeladen sind alle Vereinsmitglieder aber auch alle, die Interesse haben.
e
24 Aussteller präsentieren am 18. und 19. Juni 22 im Klostergarten in Raitenhaslach Gutes aus Küche, Keller, Garten und Werkstatt. Auch die Benediktinerinnen der Anbetung sind dabei und bieten Werke aus der Neustifter Klosterkeramik an.
Es wird außerdem ein interessantes und reichhaltiges Rahmenprogramm geben, unter anderem mit Vorträgen über die Hl. Hildegard v. Bingen und ihre Heilmittel aus dem Klostergarten, Führungen durch das ehemalige Klosterareal und musikalischen Schmankerln.
Wir freuen uns, Sie an unserem Stand begrüßen zu dürfen.
Wir bekamen die traurige Nachricht, dass Frau Marianne Mauser, die erste Rektorin und Mitgründerin unserer damaligen Heimvolksschule St. Maria, Fürstenzell, verstorben ist. Frau Mauser war nicht nur eine hervorragende Pädagogin, sondern auch ein ausgesprochen sympathischer und liebenswerter Mensch. Sie war auch nach ihrem Ausscheiden aus dem Schuldienst der Schule und den Schwestern der Heimvolksschule herzlich verbunden und ein gern gesehener Gast dort.
Möge sie nun in Frieden ruhen und möge ihr Gott all das Gute vergelten, das sie während ihres langen und segensreichen Wirkens getan hat.
Herr Robert Drexler, langjähriger Lehrer an der Heimvolksschule St. Maria, erlebte Frau Mauser noch während ihrer aktiven Zeit. Er hat den folgenden Nachruf verfasst und uns dankenswerterweise zur Verfügung gestellt, auch das Foto stammt von ihm.
Ein großes musikalisches Pädagogenherz hat aufgehört zu schlagen
Rektorin i. R. Marianne Mauser im Alter von 91 Jahren ruhig eingeschlafen
Die Schulfamilie der Heimvolksschule St. Maria ist traurig über das Ableben ihrer Gründungsrektorin Marianne Mauser. Leben und Wirken der im Jahr 1931 in Eschlkam als Tochter eines Polizisten geborenen Pädagogin waren eng mit der Geschichte der Heimvolksschule St. Maria verbunden. Nachdem ihr Vater nach Fürstenzell versetzt wurde, lernte sie schon als junges Mädchen im damaligen Kinderheim bei Sr. Gottfrieda das Klavierspielen und dort reifte auch der Entschluss, das Studium für das Lehramt an Volksschulen aufzunehmen. Schon im Herbst 1956 gründete sie im Kloster St. Maria, in Zusammenarbeit mit den Schwestern, die Förderschule für Aussiedlerkinder. 1959 wurde unter ihrer Leitung die Mädchenheimvolksschule für Internatsschülerinnen gegründet, in der sie zunächst mit Frau Schneider, dann im Terzett mit Frau Edith Gion und Frau Klementine Wiedmann wertvolle Arbeit leistete, das Lehrerkollegium – um in der Musiksprache zu bleiben – bis zu ihrer Pensionierung im Jahre 1990 zu einer Big Band anwachsen ließ und die Heimvolksschule zu einer voll ausgebauten Grund- und Hauptschule mit etwa 300 Mädchen - und seit 1982 auch Buben – ausbaute. Ihre loyale Zusammenarbeit mit den Benediktinerinnen der Anbetung, vor allem in Person von Oberin Sr. Elisabeth Peller, ihre guten Kontakte zur Regierung von Niederbayern, vor allem in Person von Regierungsschuldirektor Albin Schindelbeck und ihre freundschaftliche Verbundenheit mit Diözesanbischof Franz-Xaver Eder ebneten ihr so manche Wege und halfen ihr bei der Weiterentwicklung der Schule samt Tagesheim und Internat. Auch über den Berufsverband, der Katholischen Erziehergemeinschaft (KEG), dem sie 69 Jahre als Mitglied angehörte, konnte sie wertvolle Kontakte aber auch prägende Freundschaften schließen.
Würde man jedoch nur die enorme Aufbauleistung als Schulleiterin und Rektorin betrachten, würde man der Person Marianne Mauser nur halb gerecht werden. Unermüdliche Einsatzbereitschaft und ein gesundes Gottvertrauen zeichneten sie aus, pädagogisches Geschick und Ideenreichtum motivierten die ihr anvertrauten Heranwachsenden, die Vermittlung religiöser und lebenswichtiger Werte prägten ihre pädagogische Arbeit. Ihr großes musikalische Können und ihre Begeisterungsfähigkeit für Musik zeigte sie nicht nur als Virtuosin an Klavier und Orgel, als Leiterin des Chors und diverser Instrumentalgruppen sondern auch als Initiatorin großartiger Singspiele und Kindermusicals.
Ihre Rede zur Verabschiedung in den Ruhestand beendete Marianne Mauser mit dem Satz: „Jedes Lebensalter hat seine Vorzüge: Wer für die Zukunft gewinnen will, muss sich von der Vergangenheit lösen.“ Von ihrem irdischen Leben musste sie sich nun wohlvorbereitet lösen – in ihrer himmlischen Zukunft möge Gott ihr all das Gute vergelten, was sie für ihre Familie, für ihre Freunde und für die Schulfamilie der Heimvolksschule St. Maria geleistet und ihnen geschenkt hat.
Robert Drexler (dre)
Am 26. Mai feierte die Kirche das Hochfest Christi Himmelfahrt. Im Kloster Neustift wurde außerdem an diesem Tag das Ordensjubiläum von fünf Schwestern feierlich begangen. Zwischen diesen beiden Festen schlug Altabt Christian Schütz im Festgottesdienst eine Brücke, indem er darauf hinwies, dass Gott in der Himmelfahrt Christi seinem Sohn einen Empfang bereitet hätte. Die Jubiläumsfeier stelle ein Echo von diesem Empfang dar.
Im feierlichen Gottesdienst würdigte er die langjährige Treue von
Sr. M. Marcella Becker und Sr. M. Priscilla Kroiß, 70 Professjahre
Sr. M. Valeria Achatz und Sr. M. Notburga Schadl, 65 Professjahre und
Sr. M. Ruth Ilmberger, 60 Professjahre.
"In diesen Zahlen zeigen sich Lebensspuren, die zur Dankbarkeit einladen." so sagte Abt Christian in seiner Ansprache und versicherte: " Der Jubiläumstag beschenkt Sie mit der Gewissheit, Ihr langer Weg hat ein gutes Ziel."
Ein besonders bewegender Moment war die Erneuerung der Gelübde als die Jubilarinnen aufs Neue gelobten, was sie vor vielen Jahren versprachen und seit dem Tag für Tag leben: Gehorsam, Beständigkeit und klösterlichen Lebenswandel.
Ein besonderes Geschenk machten den Jubilarinnen und allen Schwestern drei ehemalige Schülerinnen der Columba-Neef-Realschule. Monika Halser, Maria Mader, geb. Halser und Silvia Halser bereicherten den Gottesdienst durch ihren wunderbaren Gesang, von Sr. Gabriele an der Orgel einfühlsam begleitet.
Auf Wunsch der Jubilarinnen wurde in diesem Jahr fast ausschließlich im Kreise der Schwestern gefeiert. Priorin Sr. M. Helene Binder drückte dabei ihren Dank und stellvertretend auch den der Mitschwestern in sehr herzlichen Worten aus.
Auf dem Foto von rechts nach links: Priorin Sr. Helene, Sr. Ruth, Sr. Notburga, Sr. Valeria, Sr. Marcella
nicht auf dem Bild: Sr. Priscilla
Am Fest Christi Himmelfahrt, dem 26. 05.22 dürfen wir die Ordensjubilläen von fünf Mitschwestern begehen.
Der Festgottesdienst mit Altabt Dr. Christian Schütz findet um 10:00 in der Klosterkirche statt. Musikalisch begleitet wird er von drei ehemaligen Schülerinnen unserer Columba-Neef-Realschule.
Es feiern:
70 Professjahre: Sr. M. Marcella und Sr. M. Priscilla
65 Professjahre: Sr. M. Valeria und Sr. M. Notburga
60 Professjahre: Sr. M. Ruth
Wir freuen uns mit unseren Jubilarinnen und danken ihnen für ihren langjährigen Einsatz und ihre Treue.
Wer gerne mitfeiern will ist herzlich willkommen beim Gottesdienst um 10.00 Uhr.
„Du hältst mich an meiner Rechten,
und nimmst mich am Ende auf in Herrlichkeit“
(Ps. 73, 23.24)
In der Osterwoche hat der auferstandene Herr unsere liebe Mitschwester
M. Hildegund (Erika) Maier OSB
am 22. April 2022 von ihrem schweren Leiden erlöst und zur ewigen Anbetung heimgeholt.
Als 6. von 15 Kindern des Kraftfahrers Franz Maier und seiner Ehefrau Anna, geb. Aderbauer, wurde Erika am 9. Nov. 1933 in Dorfbach, Pfarrverband Ortenburg, Landkreis Passau, geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie inmitten der großen Kinderschar im Elternhaus und besuchte vom 6. bis 14. Lebensjahr die Volksschule in Dorfbach und anschließend zwei Jahre die Berufsschule ebenfalls in Dorfbach. Der II. Weltkrieg brachte ein Jahr Unterbrechung der Schulzeit. Sie selbst bezeichnet es als großes Glück, die ganze Jugendzeit im Elternhaus leben zu dürfen und der Mutter im Haus und mit den vielen jüngeren Geschwistern zur Hand zu gehen. Um die Hausarbeiten noch besser zu lernen, ging sie vom 11. Sept. 1952 bis 1. Sept. 1953 nach Fürstenzell ins Maristenkloster. Dort führten unsere Schwestern den Haushalt. Hier lernte sie nicht nur alles zur Haushaltsführung, hier lernte sie durch die Schwestern auch das Klosterleben näher kennen. So erwachte in ihr der Wunsch, selber Anbetungsschwester zu werden.
Bereits am 15. Sept. 1953 trat sie in unser Kloster in Neustift ein. Bei der Einkleidung am 1. Mai 1954 erhielt sie den Namen: Maria Hildegund. Die erste Profess folgte am 3. Mai 1955, noch in der Neustifter Pfarrkirche. Die Feier der Ewigen Profess fand am 2. Mai 1959 in der neuen Klosterkirche statt. Doch vorher wurde Sr. Hildegund am 25. August 1956 in das Seminar St. Altmann in Burghausen versetzt. Zusammen mit einigen Mitschwestern musste das ehemalige Krankenhaus für Seminaristen vorbereitet werden. 1962 kam sie ins Mutterhaus Neustift zurück. In der Klosterküche zeichnete sich Sr. Hildegund durch große Einsatzbereitschaft, Ordnungsliebe und Zusammenhalt mit Mitschwestern aus. Von Oktober 1972 bis Februar 1973 half sie im Klosterhof Kronthal aus, kehrte danach ins Mutterhaus zurück, bevor sie am 15. Oktober 1976 in das Exerzitienhaus St. Beda in Schweiklberg gerufen wurde. Dort war sie für die Haushaltsführung und für die Wäsche der Gäste und des Klosters zuständig. Diese Arbeiten verrichtete sie sehr gewissenhaft und zu aller Zufriedenheit. Ihre liebenswerte und aufgeschlossene Art machte sie bei den Mitarbeiterinnen und Gästen sehr beliebt.
Mit dem Ende des Exerzitienhauses in Schweiklberg, fand sie am 18. April 2015 eine neue Heimat in der Heimvolksschule Fürstenzell. Hier lebte sie sich sehr schnell ein, übernahm auch hier die Wäschepflege und half mit, wo sie konnte. Am 15. Januar 2020 kehrte sie mit den dortigen Schwestern ins Mutterhaus Neustift zurück.
Am 6. April 2021, es war der Osterdienstag, erlitt Sr. Hildegund einen schweren Schlaganfall mit Lähmungen und Sprachstörungen, die auch durch die Behandlung im Klinikum und in einer Reha nicht behoben werden konnten. Seit 9. Juli 2021 lebte sie mit dieser schweren Behinderung im Pflegeheim Abundus in Fürstenzell, wo die Verbindung mit unserem Kloster und ihren Angehörigen erhalten blieb.
Sr. Hildegund holte sich die Kraft für Ihre Arbeit und ihr Leben im Gebet. Schon früh am Morgen war sie in der Kapelle zu finden. Ob in einer großen oder kleinen Gemeinschaft, sie hielt immer an den gemeinsamen Gebetszeiten fest. Große Verehrung brachte sie dem hl. Josef entgegen. Ihre Naturverbundenheit machte sie erfinderisch für den Blumenschmuck im Haus und in der Sorge für die heimischen Tiere.
Wir bitten um das Gebet für die liebe Verstorbene.
Neustift, 22. April 2022 Priorin und Konvent der Benediktinerinnen der Anbetung
Das Requiem und die Beerdigung finden unter den bekannten Abstands- und Hygieneregeln
am Dienstag, dem 26. April 2022, um 14:30 Uhr in der Klosterkirche Neustift bei Ortenburg statt.
Ostermorgen
Helle,
die die Nacht vertreibt
Glaube,
der die Hoffnung nährt
Hoffnung,
die an Wunder glaubt
Liebe,
die die Mauern sprengt
Leben,
das den Tod besiegt
© Gisela Baltes
Wir wünschen Ihnen frohe Ostertage!
Der Segen und die Freude des Auferstandenen begleite Sie in dieser Zeit.
Foto: Andreas Jordan
Bereits im August 2015 hat das Generalkapitel der Benediktinerinnen der Anbetung eine Neugründung in Madagaskar beschlossen. Seitdem wurden die Planungen immer konkreter. Schon 2018 beim Generalkapitel in Wien formierte sich aus Sr. Mirjam von der Wiener Provinz, sowie Sr. Raphaelia und Sr. Fabienne, die beide in Madagaskar geboren sind und nun zur Französischen Provinz gehören, ein Erkundungstrupp. Dieser soll vor Ort Kontakte knüpfen, Vernetzungen anbahnen und mögliche Aufgabenfelder sondieren.
Es folgte eine längere Zeit der Vorbereitung und des gegenseitigen Kennenlernens. Für Sr. Mirjiam bedeutete dies auch, sich Kenntnisse in Malagasy, der Landessprache Madagaskars, anzueignen. Schon vor zwei Jahren sollte die kleine Gruppe aufbrechen, was die Corona-Pandemie erst einmal verhinderte. Doch nun war es soweit. Am Vormittag des 28. März 22 ist der Erkundungstrupp in Antananarivo, der Hauptstadt Madagaskars gelandet.
Schon seit mehr als zwanzig Jahren begeistern sich viele madagassische Frauen für das Klosterleben und durchlaufen in Bellemagny, zeitweise auch in Neustift, ihr Novizat. Sie leben, beten und arbeiten als Benediktinerinnen der Anbetung im französischen Mutterhaus der Kongregation. Eine Neugründung in Madagaskar ist daher naheliegend und es ist auch schon länger der Wunsch der madagassischen Mitschwestern. "Wir arbeiten nun mal caritativ, und das Elend in Madagaskar ist sehr groß", so Priorin Helene Binder in einem Zeitungsinterview. Mit der Unabhängigkeit von Frankreich endeten Ausbeutung und Armut bei weitem nicht: "Derzeit findet eine Hungerkatastrophe statt, die einfach schrecklich ist!" Eine hohe Kriminalität und jährlich wiederkehrende Zyklone mit verheerenden Überschwemmungen würden der Insel zusetzen. Zu tun gibt es somit für die Ordensschwestern sehr viel.
Ob und wann es wirklich eine Niederlassung in Madagaskar gibt, wird sich zeigen, doch mit der Entsendung des Erkundungstrupps ist nun ein wichtiger Schritt in diese Richtung getan.
Das Foto zeigt Priorin M. Helene Binder mit einem Lambahoany, ein traditionelles madagassisches Tuch. Es dient vielen Zwecken und findet z.B. Verwendung als Wickelrock oder Schultertuch, aber auch als Babytragetuch, Einkaufstasche oder Picknickdecke.
Wir wünschen unseren Mitschwestern nun Gottes Schutz und Segen, ein gutes Gelingen ihres Vorhabens und sind im Gebet eng mit ihnen verbunden.
„Vater, in deine Hände lege ich
voll Vertrauen meinen Geist.“ (Lk 23,46)
Nach einem langen und treuen Ordensleben durfte unsere liebe Mitschwester
M. Julitta (Berta) Pötzl OSB
am frühen Morgen des 06.03.2022 um 4:20 Uhr, zu der Zeit, in der sie sich gewöhnlich zur eucharistischen Anbetung aufmachte, zur ersehnten ewigen Anbetung Gottes aufbrechen.
Als drittes Kind des Polizeiwachtmeisters Nikolaus Haslbeck und dessen Frau Barbara, geb. Bader, wurde Sr. Julitta am 10.08.1921 in Neustadt/Waldnaab (Opf.), Diözese Regensburg, geboren. Nach 4 Jahren Volksschule in Neustadt und dem Besuch des Mädchenlyzeums in Weiden bis 1937, ging sie anschließend in die kaufmännische Lehre und arbeitete in der Buchhaltung und als Stenotypistin. Da der Vater 1938 nach München versetzt wurde, fand Sr. Julitta vorübergehend in der Stadtverwaltung eine Anstellung, wechselte am 01.07.1939 bis 31.01.1947 in die Notarkasse in München. In den Arbeitszeugnissen werden ihr Pflichtbewusstsein und Zuverlässigkeit bescheinigt und ihr Verhalten als „goldtreu“ bezeichnet. Schon als Jugendliche engagierte sie sich im Pfarrleben als Führerin der weiblichen Pfarrjugend und half bei anfallenden Arbeiten in der Pfarrei.
Am 09.04.1947 trat sie in unser Kloster in Neustift ein, von dem sie durch eine Fügung Gottes erfahren hatte und wozu sie im Gebet in der Gnadenkapelle in Altötting Klarheit erhielt. Es war die eucharistische Anbetung und das Gebet, das sie suchte. Am 31.05.1948 erhielt sie in der Einkleidung den Namen Julitta. Die Erste Profess legte sie am 02.06.1949, die Ewige Profess am 02.06.1955 ab. Im Kloster erkannte man ihre Fertigkeiten in Büroarbeiten und so sollte sie noch im selben Jahr die Berechtigung erhalten, den Unterricht in Kurzschrift an der Schule in Neustift zu erteilen. 1947 legte sie die Prüfung am Ministerium für Unterricht und Kultus in München mit Erfolg ab. 1950 folgte die staatliche Prüfung für Lehrer des Maschinenschreibens ebenfalls in München mit sehr gutem Erfolg. Da in Neustift neben der Haushaltungsschule 1951 eine Mittelschule gegründet wurde, bestand Bedarf an Lehrerinnen für die damalige Mittelschule. Im November 1958 meldet das Kloster Sr. Julitta für den Vorbereitungsdienst zur Mittelschullehrerprüfung in den Fächern Kaufmännisches Rechnen, Buchführung und Betriebswirtschaftskunde bei der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Klöster in Bayern an. Insgesamt war Sr. Julitta von 1947 bis 1990 als Lehrerin in der Realschule eingesetzt. Unzählige ehemalige Schülerinnen denken in großer Wertschätzung und Dankbarkeit an Sr. Julitta, die ihnen nicht nur fachliches Wissen vermittelt, sondern sie auch für ihr Leben in Familie und weiterführenden Berufen vorbereitet hat.
Im Kloster war Sr. Julitta von April 1977 bis Mai 1991 Subpriorin und von August 1983 – März 1998 Kongregationssekretärin. Zusätzlich zur Arbeit in der Schule war sie eine große Stütze für die Priorinnen und für die ganze Gemeinschaft. So lernte sie mit 85 Jahren am Computer nicht nur Schreiben, sondern auch anfallende Post und Büroarbeiten mit E-Mail zu erledigen. Bis in die letzten Tage ihres langen Lebens hatte sie ein treues Gedächtnis für vergangene Ereignisse und ihre Arbeit am PC bis in die letzten Wochen ist mehr als bewundernswert. Vor allem aber ist sie unserer Gemeinschaft ein Vorbild in der Treue zur Anbetung und in ihrer Wachheit für alles, was Klosterleben heute erfordert. Eucharistiefeier, Gebet, Betrachtung und Lesen der Heiligen Schrift waren ihre tägliche Nahrung, man kann sagen, Gott hatte den 1. Platz bei ihr.
Vor 7 Monaten durfte sie in unserer Gemeinschaft in großer Dankbarkeit und geistiger Frische ihren 100. Geburtstag feiern; im letzten Jahresbericht des Klosters wurde ihr selbstverfasstes Zeugnis über ihre Ordensberufung veröffentlicht.
Wir können Gott nur danken, dass er Sr. M. Julitta in unsere Gemeinschaft, in unsere Kongregation berufen hat. Sie hat uns die Liebe und den Frieden vorgelebt. Gott vergelte ihr all das, was sie für uns, ihre Familie und für die vielen anvertrauten Menschen war mit der ewigen Freude, ihn anzubeten, zu loben und zu preisen.
Wir bitten um das Gebet für die liebe Verstorbene.
Neustift, 6. März 2022 Priorin und Konvent der Benediktinerinnen der Anbe-tung
Das Requiem und die Beerdigung finden unter den bekannten Abstands- und Hygieneregeln
am Mittwoch, dem 9. März 2022, um 14:30 Uhr in der Klosterkirche Neustift bei Ortenburg statt.
Am Aschermittwoch ...
Am Aschermittwoch ist alles vorbei.
Nun beginnt eine andere Zeit:
die Zeit der ungeschminkten Gesichter,
die Zeit des Innehaltens,
die Zeit der Wahrheit.
Dann nehme ich mir Zeit,
Ordnung zu schaffen,
mich frei zu machen
von dem, was nicht taugt.
Dann nehme ich mir Zeit,
mich auf mich selbst zu besinnen:
Wo will ich hin?
Führt mein Weg noch zum Ziel?
Am Aschermittwoch ist alles vorbei?
Weit gefehlt!
Jetzt fängt es erst richtig an!
© Gisela Baltes
Foto: R. Soemer/ pixelio
Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Fastenzeit!
In den Konstitutionen der Benediktinerinnen der Anbetung kann man lesen: „die Generaloberin hat das Recht und die Pflicht, alle drei Jahre im Priorat der einzelnen Provinzen die kanonische Visitation vorzunehmen.“ Bedingt durch die Corona-Pandemie sind seit der letzten Visitation im Kloster Neustift bereits mehr als drei Jahre vergangen, doch dieses Jahr konnte sie stattfinden.
Da unsere Priorin Sr. M. Helene Binder gleichzeitig die Generalpriorin der Kongregation ist, übernahm die Priorin der französischen Provinz, Sr. Mirjam Hofbrückl diese Aufgabe. Denn in unserem Regelwerk ist weiter festgelegt: „Die amtsälteste Provinzoberin visitiert das Priorat, dem die Generaloberin vorsteht.“
Die Visitation bietet den Schwestern im Einzelgespräch die Möglichkeit sich darüber zu äußern, wie sie ihr persönliches Leben in unserem Kloster und wie sie die Gemeinschaft auch und vor allem als geistliches Miteinander empfinden.
Schon im Vorfeld konnten sich die Schwestern Hilfe eines Fragebogens schriftlich auf Inhalte vorbereiten, die sie persönlich als wichtig empfanden. Den eigentlichen Anfang der Visitation bildete dann eine gemeinsame Einführung durch M. Mirjam und eine meditative Bildbetrachtung. Die Einzelgespräche waren getragen von einer vertrauensvollen Atmosphäre die M. Mirjam durch ihr geduldiges Zuhören und der ihr eigenen Empathie schaffen konnte.
Zum Abschluss teilte uns M. Mirjam der gesamten Gemeinschaft ihre Erkenntnisse aus den rund 40 Einzelgesprächen und erhaltenen Informationen, Anerkennung und Anregungen in einem Resümee, das sie auch schriftlich niederlegte mit.
Wir sagen M. Mirjam ein herzliches Vergelt’s Gott für diesen wertvollen Dienst an unserer Gemeinschaft.
Nach einem langen, treuen Ordensleben durfte unsere liebe Mitschwester
M. Valentine (Anna) Ackermann OSBam Dienstag, 8. Februar 2022, zur ewigen Anbetung heimkehren.
Ihre Kindheit erlebte sie im ehemaligen Jugoslawien, wo sie am 13. Juni 1925 in Kraljawicevo/Kernei, Kreis Sombor, als ältestes Kind des Gutsbesitzers Michael Ackermann und dessen Ehefrau Katharina, geb. Jauch, das Licht der Welt erblickte.
Nach fünf Jahren Volksschule in Kernei wechselte sie 1936 für ein Jahr in die Bürgerschule nach Subotica; an-schließend wollte sie im Kloster zu Boé Topola Kochen und Handarbeiten lernen. Während des 2. Weltkriegs (1938-1944) half sie im Elternhaus mit. An Weihnachten 1944 wurde sie zusammen mit ihrem Vater nach Russ-land verschleppt und musste 32 Monate schwere Arbeit bei schlechter Ernährung leisten. Völlig erschöpft wurde sie mit ihrem Vater am 20. Juli 1947 von den Russen bei Stalino entlassen und bis Gotha transportiert. Von dort kam sie ins Flüchtlingslager in Regensburg, wo sie ihre Mutter und die jüngere Schwester Katharina wieder traf. Auf Veranlassung eines Arztes erhielt sie einen 7-wöchigen Aufenthalt in Tann (Ndb), wo sie wieder zu Kräften kam. Ihre Eltern hatten inzwischen in Waldhof bei Pfarrkirchen eine Wohnung gefunden. Die dortige Bauernfamilie machte sie mit dem Kloster in Neustift bekannt, wo ihre Tochter als Anbetungsschwester lebte. In ihrem Lebenslauf schreibt Sr. Valentine: „Schon von Kindheit an war dies mein sehnliches Verlangen (Anbetungsschwester zu werden). Ich will mein ganzes Leben von jetzt an dem Heiland erst recht weihen und schenken, zum Dank, weil er mich so wunderbar geführt und gerettet hat.“
Am 12. Januar 1948 trat sie in unser Kloster in Neustift ein. Sie erhielt bei der Einkleidung am 24. November 1948 den Namen Maria Valentine. Der Tag ihrer ersten Profess war der 28. November 1949 und am 28. November 1955 übergab sie in der Ewigen Profess Gott ihr Leben.
Ihre ersten Einsatzorte als Köchin waren die Filialen in Passau St. Max und St. Valentin und unsere damalige Kinderheilstätte, bevor sie 1962 die Klosterküche in Schweiklberg übernahm. Dies war ihr längster Einsatz; von 1962 bis 1998 hatte sie für den Konvent und die Schüler das Essen zu bereiten. Damals steckte die Küchentechnik noch in den Anfängen und forderte alle körperlichen und geistigen Fähigkeiten eines Menschen. Sr. Valentine hat sich im Gebet die Kraft dazu geholt. Schon sehr früh am Morgen, vor ihrem Arbeitstag, war sie in der Kapelle rosenkranzbetend anzutreffen. Das wurde ihr zur Gewohnheit bis ins hohe Alter.
Von 1998 bis 2018 lebte sie im unserem damaligen Altenheim St. Benedikt in Waldesruh. In der Cafeteria versorgte sie die Heimbewohner und Besucher mit ihren selbstgebackenen Kuchen, die von allen sehr geschätzt wurden. In dieser Zeit sorgte sie sich auch darum, dass der Kontakt mit Renovabis, den ihre, inzwischen verstorbene Schwester gepflegt hatte, bestehen blieb. Sie durfte die Ersparnisse ihrer Schwester an Renovabis überbringen, mit denen in Russland zwei Kirchen gebaut werden konnten.
Das ununterbrochene Gebetsleben setzte Sr. Valentine nach 2018 in Neustift fort, auch wenn ihre geistigen und körperlichen Kräfte nachließen und sie ihren täglichen Besuch auf dem Friedhof allmählich aufgeben musste. Nach einem Sturz war ihre Beweglichkeit sehr eingeschränkt und nach einer drastischen Verschlechterung ihres Zustands wurde sie am 5. Februar in der Nacht ins Krankenhaus Vilshofen eingewiesen. Hier hat Gott nun ihren Lebensweg vollendet. Wir danken Sr. Valentine für ihr treu gelebtes Ordensleben und wir bitten Gott ihr nun mit ewiger Freude alles zu vergelten, was sie für uns, ihre Familie und für viele Menschen gebetet und gelitten hat.
Wir bitten um das Gebet für die liebe Verstorbene.
Neustift, 8. Februar 2022
Priorin und Konvent
der Benediktinerinnen der Anbetung
Das Requiem und die Beerdigung finden unter den bekannten Abstands- und Hygieneregeln
am Freitag, dem 11. Februar 2022, um 14:00 Uhr in der Klosterkirche Neustift/ Ortenburg statt.
Am 8. Januar besuchte H.H. Bischof Rudolf Voderholzer zusammen mit der Leitung des Priesterseminars und Seminaristen der Diözesen Regensburg und Passau das Kloster Neustift.
Ihr Interesse galt der Krippe mit Figuren der sizilianischen Künstlerin Angela Tripi und den Ausführungen dazu von Abt em. Christian Schütz.
Angela Tripi hat sich ganz der Krippenkunst verschrieben und modelliert die naturalistischen Figuren aus Ton. Sie werden mit Stoffen drapiert und diese mit einer speziellen Klebermischung gehärtet. Die einzelnen Figuren beeindrucken durch ihre liebevolle und detailreiche Ausgestaltung und sind von faszinierender Ausdrucksstärke.
Bereits in Schweikelberg wiedmete sich Abt Christian einer reichhaltigen Krippensammlung, deren unbestrittener Glanzpunkt eine Tripi-Krippe darstellte. Diese ergänzte er kontinuierlich und heute kann man sie ganzjährig in der Klosterkirche der Benediktinerinnen der Anbetung in Neustift betrachten und meditieren. Erst Ende November ist dazu ein Buch von ihm erschienen.
Bischof Rudolf Voderholzer teilt mit Abt Christian die Faszination und das Interesse für die Theologie der Krippen. So ist es nicht verwunderlich, dass er gemeinsam mit dem Regensburger Priesterseminar zum "Kripperl schauen" gekommen ist. Am Beginn des Ausfluges stand ein gemeinsamer Gottesdienst mit den Schwestern des Klosters, dem der Bischof vorstand. Es konzelebrierten Abt Christian, Regens Msgr. Martin Priller, Subregens Christoph Leuchtner, Präfekt Gerhard Pöpperl und Spiritual BGR Matthias Effhauser. Sowohl Bischhof Voderholzer als auch Abt Christian betonten dabei die Rolle der Krippe als Medium der Evangelisierung.
Nach einer kleinen Stärkung versammelten sich die Teilnehmer vor der Krippe in der Klosterkirche, um sie zu betrachten und dabei den Ausführungen des Altabtes zuzuhören. Manchen mag es verwundern, dass man in dieser Krippe nicht nur das eigentliche Geschehen um Weihnachten findet, sondern auch alttestamentliche Propheten und Figuren, die bis Adam und Eva zurückreichen. Sogar außerbiblische Persönlichkeiten wie z.B. Aristoteles kann man darunter entdecken. Weihnachten beginnt nicht erst mit der Geburt Christi, sondern schon lange vorher. Bereits mit der Schöpfung beginnt der Weg und die Hinführung zur Krippe, so kann man den Erklärungen entnehmen.
Die Liebe von Abt Christian Schütz zur Krippe und seine Begeisterung sieht man ihm an und spricht durch seinen lebendigen und mitreißenden Vortrag.
H.H. Bischof Rudolf Voderholzer und Konzelebranten beim Gottesdienst
"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zum Leben."
Das schreibt Herman Hesse in seinem wunderbaren Gedicht 'Stufen'
Weiter heißt es unter anderem:
"Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten."
Auch wenn uns nicht immer nach "heiter" ist,
wir dürfen hoffen, dürfen voranschreiten, Schritt für Schritt,
Raum um Raum, in ein neues Jahr.
Wir dürfen zurückschauen auf das was war, dürfen es loslassen
und wir dürfen hoffnungsvoll nach vorne schauen
und das Neue Jahr in Gottes Hände legen.
Wir, die Schwestern vom Kloster Neustift wünschen Ihnen für das Jahr 2022
Gottes Schutz und Segen!
Ich steh' an deiner Krippen hier,
0 Jesu, du mein Leben;
Ich komme, bring' und schenke dir,
Was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel' und Mut, nimm alles hin
Und lass dir's wohl gefallen.
Da ich noch nicht geboren war,
da bist du mir geboren
und hast mich dir zu eigen gar,
eh' ich dich kannt', erkoren.
Eh' ich durch deine Hand gemacht,
da hast du schon bei dir bedacht,
wie du mein wolltest werden.
Ich lag in tiefster Todesnacht,
du wärest meine Sonne,
die Sonne, die mir zugebracht
Licht, Leben, Freud' und Wonne.
0 Sonne, die das werte Licht
des Glaubens in mir zugericht',
wie schön sind deine Strahlen.
Ich sehe dich mit Freuden an
und kann mich nicht satt sehen;
und weil ich nun nichts weiter kann,
bleib' ich anbetend stehen.
0 dass mein Sinn ein Abgrund wär'
und meine Seel' ein weites Meer,
dass ich dich möchte fassen.
Eins aber, hoff' ich, wirst du mir,
mein Heiland, nicht versagen:
dass ich dich möge für und für
in meinem Herzen tragen.
So lass mich doch dein Kripplein sein,
komm, komm und lege bei mir ein
dich und all deine Freuden!
von Paul Gerhardt
Wir wünschen Ihnen ein von Gott gesegnetes Weihnachtsfest!
Möge die Freude über den menschgewordenen Gott diese Tage erfüllen und erhellen.
Auch am Tag vor Heiligabend, dem 23.12 laden wir wieder herzlich zur monatlichen Anbetungsstunde von 19:30 bis 20:30 ein. So wollen wir uns im gemeinsamen Beten und Singen und in der Stille vor dem Allerheiligsten auf Weihnachten einstimmen.
Wer im Anschluss daran noch in Stille weiterbeten möchte, hat bis 22:00 die Gelegenheit dazu.
Unserem Spiritual Abt em. Christian Schütz ist vorzeitig ein „Kindl“ geboren, wie er es ausdrückte. Sein neues Krippenbuch
„Das Wunder von Weihnachten verstehen. Eine Weihnachtskrippe und die Heilsgeschichte“ ist in der letzten Novemberwoche im Regensburger Verlag Schnell und Steiner erschienen.
In dem Text von 192 Seiten, der mit einem Vorwort von Bischof Rudolf Voderholzer und mit 30 hochqualitativen Farbfotos der Tripi-Krippe in unserer Klosterkirche ausgestattet ist, erklärt Abt Christan die Bedeutung von Weihnachten für die Menschheits- und Heilsgeschichte.
„Krippen sind nicht nur eine weihnachtliche, jedes Jahr gerne ausgestellte und betrachtete Dekoration, sondern besitzen verborgene Tiefen, die sich erst bei genauem Hinsehen erschließen. Sie erzählen von der Geschichte Gottes mit den Menschen, die eine Geschichte des Heils ist. Die Krippe verbindet die Geschichte des Kindes von Bethlehem mit uns und umgekehrt. Der vorliegende Band stellt diese Bedeutungen und Zusammenhänge mit zum Teil ungewohnten Fragen dar und wirft somit einen anderen Blick auf das Weihnachtsgeschehen.“ So lautet die Beschreibung des Inhalts auf dem Buchdeckel.
Das Buch mit der ISBN-Nummer 978-3-7954-3702-2 ist für 25.- Euro erhältlich in regionalen Buchhandlungen oder direkt beim Verlag Schnell und Steiner in Regensburg. Im Internet kann man dort bestellen unter
www.schnell-und-steiner.de
Wir wünschen dem Buch viele interessierte Leserinnen und Leser!
Macht euch bereit für den König der Könige
Es kommt der Herr der Herrlichkeit.
Ich warte, hoffe, dass er kommt,
um Zerbrochenes zu heilen,
Abgestorbenes zu neuem Leben zu erwecken,
Traurigkeit in Freude zu wandeln.
Er ist gerecht und sanftmütig.
In seinem Dienst will ich
auf Macht verzichten, Barmherzigkeit üben,
nach Gerechtigkeit und Sanftmut streben.
O wohl dem Land, das diesen König hat.
Er bringt Freude und Trost.
Von ihm getröstet und gestärkt will ich
sein Licht und seine Wärme weitergeben,
das Vertrauen auf sein Kommen wach halten.
Macht euer Herz bereit.
Ich suche die Stille, besinne mich,
kehre um, richte mich neu aus.
Voll Freude erwarte ich ihn.
Komm, mein Heiland Jesu Christ
Ich lade ihn ein, bei mir zu wohnen
und mich mit seinem Geist zu erfüllen.
Ich will mich seiner Führung anvertrauen.
Von ganzem Herzen lobe und preise ich ihn.
© Gisela Baltes
Foto: Andreas Hermsdorf, pixelio.de
Wir wünschen Ihnen, trotz aller Unsicherheiten, Ängsten und Sorgen, die die momentane Situation mit sich bringt,
eine hoffnungsvolle und von Gott gesegnete Adventszeit!
Vor genau 100 Jahren, am 16. November 1921 zogen die ersten Schwestern in Neustift ein. Nachdem die deutschstämmigen Schwestern 1918, infolge des ersten Weltkrieges, das Mutterhaus in Bellemagny verlassen mussten, fanden einige von ihnen in der Abtei Schweikelberg Aufnahme und Arbeit und konnten dort ihr Ordensleben weiterführen. Jedoch war es von Anfang an ihr Wunsch, ein eigenens Anbetungskloster zu errichten, dieser ging am 16. November 1921 in Erfüllung.
Am 17. März 1921 wurde ein Bittgesuch an den H. H. Bischof von Passau um Errichtung eines Mutterhauses in der Diözese Passau mündlich genehmigt und wenige Tage später, am 29. März 1921 schriftlich bestätigt. Gleichzeitigt suchte man in der näheren und weiteren Umgebung von Schweiklberg nach einem passenden Objekt dafür, jedoch erwies sich keines der Angebote als geeignet. So wurde z.B. der Erwerb des Klosters Aldersbach ins Auge gefasst, jedoch war dies nicht möglich, da alleine die Renovierung der Gebäude ungeheure Geldsummen verschlungen hätte und diese den Schwestern einfach fehlten.
Ein Meilenstein zur Klostergründung war die Errichtung eines Noviziates und die Aufnahme erster Kandidatinnen in Schweikelberg im Mai 1921.
Am 1. Juli 1921 kam Herr Strenz von Neustift nach Schweiklberg, um den Schwestern ein kleines Anwesen mit zehn Tagwerk Grund anzubieten. Ein zweites Mal sprach er am 10 August vor, diesmal mit einer Abordnung von Neustifter Bürgern, die eindringlich baten, die Schwestern möchten doch in Neustift Fuß fassen. Eine Besichtigung zeigte, dass die Lage des Hauses neben der Kirche und die Möglichkeit dort ein Kloster aufzubauen, sehr günstig war. Das schließlich war der Anfang, sozusagen die Initialzündung zum Entstehen des Klosters Neustift.
Bis zur Gründen des Klosters gehörte ein großer Teil der heutigen Pfarrei Neustift zur politischen Gemeinde Oberiglbach. Die Orte Oberiglbach und Neustift waren aber mit anderen Dörfern kirchlich der Pfarrei Aunkirchen zugeteilt. Die Neustifter mussten damals, je nachdem, wo sie wohnten entweder nach Aunkirchen, nach Oberiglbach, Holzkirchen oder nach Vilshofen zum Gottesdienst gehen, Nur wenige Male im Jahr fand in der Kirche in Neustift ein Gottesdienst statt. Es ist nur zu verständlich, dass die Neustifter eine selbständige Pfarrgemeinde wollten. Auch aus diesem Grund wollten sie den Schwestern bei der Errichtung eines Klosters helfen, da sie sich erhofften, auf diese Weise von der Expositur zur Pfarrei zu werden. Wie wir heute wissen, ging die Rechnung auf, und zwar für beide Seiten.
Das Bittgesuch an den Bischof von Passau vom 19. August 1921 um die Erlaubnis zu einer Niederlassung in Neustift wurde am 26. August 1921 bewilligt. Am 12. September 1921 genehmigte auch der Bischof von Straßburg, der immer noch für unsere Schwestern zuständig war, die Errichtung eines Provinzhauses in Deutschland.
Bereits im Juli und im September 1921 traten die ersten Kandidatinnen in das Noviziat in Schweiklberg ein. Die Leitung wurde M. M. Euphrosine Braun übertragen, die dazu eigens aus Bellemagny nach Schweiklberg kam und damit gleichsam die erste Novizenmeisterin des Klosters Neustift wurde.
Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, stand dem Kauf des ehemaligen Wirtshauses neben der Kirche nichts mehr im Wege und der Grund für das Kloster Neustift war gelegt.
Mit drei bekränzten Kutschen und zwei Begleitwagen holten die Neustifter die Schwestern am 16. November 1921 in Schweiklberg ab. Das ganze Dorf hatte sich versammelt, um M. Paulina Effinger, Sr. Columba Neef, Sr. Thekla Villing, Sr. Bernarda Seßler, Sr. Angela Abend, Sr. Andrea Merz und
Sr. Sophie Welte zu begrüßen.
Dass der Wunsch nach einer eigenständigen Pfarrgemeinde und die Suche nach einer geeigneten Örtlichkeit zur Gründung eines Klosters zusammenfiel, wird als Fügung Gottes betrachtet. Trotzdem gestalteten sich die Jahre des Aufbaus sehr schwer, da die wirtschaftlichen Verhältnisse damals sehr prekär waren. (Weltwirtschaftskrise, Inflation in Deutschland) Die Neustifter unterstützten die Schwestern in den harten Anfangsjahren sehr und das Miteinander der Neustifter Bürger und der Neustifter Schwestern ist auch heute noch ein sehr gutes.
So haben wir viele gute Gründe um Gott für die letzten 100 Jahre aus ganzem Herzen zu danken!
Quelle: Festschrift, 1851 - 2001 Benediktinerinnen der Anbetung
Nach kurzer, schwerer Krankheit und einem langen Ordensleben durfte unsere liebe
Schwester M. Verekunda (Therese) Eder
im Krankenhaus Vilshofen am 30.10.2021 zur immerwährenden Anbetung ihres Schöpfers heimkehren.
Schwester Verekunda wurde am 17.04.1930 in eine große Familie in Vorderfreundorf, Landkreis Freyung-Grafenau, als 8. von 11 Kindern hineingeboren. Ihr Vater Max Eder, Landwirt, verstarb 1936, so blieb die Mut-ter, Lina Eder, geb. Gutsmiedl, mit der Schar der Kinder und der Arbeit in der Landwirtschaft zurück. Die Kinder mussten früh mithelfen, aber Sr. Verekunda erlebte als eine der Jüngsten eine behütete Kindheit, da eine zweite Mutter (Godn) im Haus liebevoll für die Kinder sorgte.
Die 8 Jahre Volksschule besuchte Sr. Verekunda in Grainet; der Berufsschulbesuch musste kriegsbedingt teil-weise ausfallen. Bis zum 23. Lebensjahr war sie im Elternhaus meist in der Landwirtschaft beschäftigt, unter-brochen durch einen halbjährigen Nähkurs.
Vom 05.10.1953 bis 15.01.1955 arbeitete sie als Küchenhilfe in einem Altersheim in Haag (Obb). Da sich Sr. Ver-ekunda schon seit dem 17. Lebensjahr mit dem Gedanken an einen Klostereintritt beschäftigte, trat sie am 01.02.1955 in den Orden der Barmherzigen Schwestern in München ein. Hier konnte sie sich jedoch nicht ein-gewöhnen und bekam Zweifel an ihrer Berufung. Darum kam sie auf ihre ursprüngliche Wahl, das Anbetungs-kloster in Neustift zurück und bat hier um Aufnahme.
Am 15.07.1955 trat Sr. Verekunda in Neustift ein. Es war das Jahr des Baus der Piuskirche. Darum erhielt sie bei der Einkleidung am 03.05.1956 den Namen Verekunda, nach einer Reliquie des hl. Verekundus, die in der neuen Kirche verehrt wird. Am 03.05.1957 folgte die Ablegung der Ersten Profess und am 03.05.1960 legte sie in der Ewigen Profess ihr Leben für immer in die Hand Gottes.
Ihr Arbeitsgebiet im Ordensleben war die Küche an verschiedenen Orten: Vom 18.04.1959 bis 01.06.1962 half sie in Bellemagny, dem Mutterhaus unserer französischen Provinz, aus. Danach kochte sie in der Klosterküche in Neustift für den Konvent, für die Internatsschülerinnen, den Kindergarten und die Gäste des Klosters. 1991 und 1992 musste sie vorübergehend im Kindergarten Ortenburg aushelfen. Anschließend war das Exerzitien-haus in Schweiklberg von 08.10.1992 bis 05.05.2003 ihr anspruchsvoller Arbeitsbereich.
Ab 2003 lebte Sr. Verekunda im Mutterhaus Neustift. Die schwere Küchenarbeit wurde aus Altersgründen eine immer größere Belastung, aber sie half, trotz Behinderung, bei Zuarbeiten für die Küche.
Sie strahlte Zufriedenheit aus und fand in den Gebetszeiten, die sie gewissenhaft einhielt, Kraft für den oft sehr anstrengenden Alltag. Sie war aufgeschlossen und interessierte sich stets für das Zeitgeschehen, das sie in ihr Beten hineingenommen hat. So dürfen wir vertrauen, dass Gott ihre treuen Dienste annehmen wird und ihr zum Fest Allerheiligen seinen Frieden schenken wird.
Wir bitten um das Gebet für die liebe Verstorbene.
Neustift, 31.10.2021
Priorin und Konvent
Der Benediktinerinnen der Anbetung
Das Requiem und die Beerdigung finden unter den bekannten Abstands- und Hygieneregeln
am Dienstag, dem 02.11.2021, um 15:00 Uhr in der Klosterkirche Neustift bei Ortenburg statt.
Wie sieht „unser“ Kloster eigentlich von innen aus und was macht man dort so? Um einer Antwort dieser Frage näherzukommen, durften die Schülerinnen der beiden 10. Klassen einen Vormittag im Kloster Neustift verbringen. Die Benediktinerinnen der Anbetung, die Schulträger unserer Schule sind und deren Kloster direkt an unsere Schule anschließt, öffneten am Mittwoch, den 20. Oktober, für die Abschlussschülerinnen ihre Türen.
Als Einführung erläuterten Priorin Sr. Helene Binder und Sr. Edith Kußmann den Schülerinnen im „Großen Saal“ bzw. im Musiksaal des Klosters, wie die Neustifter Schwestern auf der Grundlage der Hl. Schrift und der Regel des Hl. Benedikt mit täglicher eucharistischer Anbetung und karitativem Wirken ihren Alltag leben.
Was die Schülerinnen gehört hatten, konnten sie nun direkt anschauen: In zwei Gruppen wurden sie durchs Kloster geführt und kamen so beispielsweise zum Büro des Benediktusvereins, in dem Gebetsanliegen entgegengenommen werden, und zum Nähzimmer, in dem das Ordenskleid der Schwestern angefertigt wird. Daneben wurden auch Wirtschaftsräume wie Waschküche und Bügelzimmer und „typische“ Klosterräume besichtigt, z.B. das Refektorium (Speisesaal), die Rekreationsräume (Gemeinschaftsräume für Gespräche und Spiele), die Handbibliothek und einzelne Zellen (Zimmer) der Schwestern.
Noch „lebensnaher“ wurde die Klostererfahrung durch eine Stunde „kreatives Arbeiten“. In dieser Zeit wurden die Schülerinnen unter Anleitung von verschiedenen Neustifter Schwestern künstlerisch oder körperlich aktiv. So wurde bei schönstem Sonnenschein im Klostergarten eifrig Laub geharkt, im zum Atelier genutzten Bauwagen des ebenfalls zum Kloster gehörenden Kindergartens wurden Steine bunt bemalt, in der Neustifter Keramikwerkstatt töpferten die Schülerinnen kunstvoll Figuren und Schalen, außerdem flochten sie Perlenarmbänder und erfanden dabei ganz nebenbei eine neue Knotentechnik. Weitere Angebote, die begeistert genutzt wurden, waren das Nähen von Lavendelsäckchen, farbenprächtige Filzarbeit, das Falten von Origami-Schachteln in verschiedenen Größen und Farben und das Musizieren auf der Veeh-Harfe. Freude bereitete den Schülerinnen (und den Schwestern!) nicht nur die Tätigkeit an sich, sondern auch die Möglichkeit, sich gegenseitig zu begegnen und auszutauschen. So sah man viele strahlende Gesichter und Schülerinnen und Klosterschwestern waren sich einig: „Das war jetzt echt schön!“
Abgeschlossen wurde der Vormittag durch eine von Priorin Sr. Helene Binder gestaltete eucharistische Anbetung. In der Klosterkirche konnten die Schülerinnen ihr Leben vor Gott bringen und bei Gebet, meditativer Musik und Stille zur Ruhe kommen. Auf diese Weise werden sie sicherlich gestärkt in den Schulalltag zurückkehren und die bevorstehenden Abschlussprüfungen im Frühjahr gut bewältigen.
Text und Bilder: Sr. Anna Schütz
Am Samstag den 23. Oktober laden die Neustifter Schwestern, wie jeden Monat am 23, zur gemeinsamen Anbetung vor dem ausgesetzten Allerheiligsten ein.
Von 19:30 bis 20:30 wird die Anbetung von den Schwestern mit Texten und Musik gestaltet, aber auch der Stille wird viel Raum gegeben.
Danach ist die Kirche noch bis 22:00 offen, so dass man noch weiter in der Stille anbeten kann.
Wir freuen uns über alle Mitbeter!
Eigentlich sollte auch dieses Jahr wieder ein Ausflug mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stattfinden, doch dieser musste leider ausfallen. Dennoch wollte man das Jahr nicht ohne einen gemeinsamen Tag vorübergehen lassen. Am Freitag, den 8. Oktober begann dieser "Ausflugstag" mit einer beeindruckenden Orgelmeditation in der Klosterkirche.
Danach gab es die Gelegenheit einen besonderen Ort zu erkunden, unseren spirituellen Garten, der schon seit einigen Jahren für die Schwestern und Gäste des Klosters eine Oase der Stille bietet.
Priorin Sr. M. Helene führte durch den Garten und erläuterte in ihrer lebendigen Art die einzelnen Erlebnisräume.
Der Spirituelle Garten ist übrigens für alle zugänglich. Wer mehr darüber erfahren möchte, findet hier auf unserer Homepage unter "Klostergarten" weitere Informationen.
Für unsere Mitarbeiter war der Gemeinschaftstag mit der Führung durch den Garten jedoch noch nicht vorbei. Da einer der vorerst letzten warmen Tage war, wurde im Klausurgarten ein kleiner Imbiss vorbereitet. Dort war noch Zeit für Begegnung und einen gemütlichen Ausklang.
Nach einem erfüllten, langen Leben, hat Gott, der Herr,
während der Konvent des Mutterhauses die Hl. Eucharistie feierte, unsere liebe
Schwester Adelina (Hedwig) Hafner OSB
im Haus Waldesruh bei Passau am 05.10.2021, um 17:50 Uhr in die ewige Heimat gerufen.
Sr. Adelina wurde als viertes von 9 Kindern des Zugschaffners Hermann Hafner und seiner Ehefrau Katharina, geb. Rettenmeier, am 07.06.1929 in Aalen (Diözese Rottenburg-Stuttgart) geboren. Ihre Kindheit war getrübt durch den frühen Tod ihrer Mutter. Aber bald fand der Vater wieder eine liebevolle Mutter für die Kinderschar. Von 1936 bis 1944 besuchte sie die Volksschule in Aalen. Von April 1945 bis April 1946 leistete sie bei einer
8-köpfigen Familie ein Pflichtjahr, anschließend erhielt sie beim Schwabenverlag in Aalen eine Lehrstelle als Verkäuferin. Diese schloss sie erfolgreich mit der Kaufmannsgehilfenprüfung ab.
Am 01.09.1953 trat Sr. Adelina in unsere Gemeinschaft ein, in der sie am 01.05.1954 das Ordenskleid und ihren neuen Namen erhielt. Ihre Erste Profess war am 03.05.1955 und am 02.05.1959 legte sie in der Ewigen Profess ihr Leben für immer in Gottes Hände.
Sr. Adelina arbeitete anfangs im Büro unseres Anbetungsvereins. Dann kam sie am 01.09.1955 zur Ausbildung als Kindergärtnerin nach Würzburg. Anschließend half sie kurz im Kinderheim Teublitz aus, bevor sie ab 10.10.1960 in das Kinderheim Fürstenzell versetzt wurde.
Fast 60 Jahre ihres Lebens (ab 01.06.1962) wirkte sie im Haus Waldesruh bei Passau, zunächst bei Kindern in der Kinderheilstätte, dann im Kindererholungsheim und als Waldesruh 1981 Altenheim wurde, bei den Senioren. Als Oberin dieses Hauses (vom 12.05.1992 bis 17.01.2003) war sie von den Mischwestern, den Angestellten und den Bewohnern des Heimes sehr geschätzt und geliebt.
Aufgrund der Veränderungen des Heimes „Waldesruh“ wurden für Sr. Adelina mehrere Fortbildungen und Zusatzberechtigungen erforderlich: so ein Aufbau-Seminar zur Heimerzieherin, heilpädagogische Fortbildungen und 1979 eine Zusatzausbildung für Heimleiter in der Altenhilfe. In diesen verschiedenen Aufgabenbereichen war Sr. Adelina durch ihr zuvorkommendes Wesen sehr beliebt. Ihre Kontaktfreudigkeit und Freundlichkeit halfen ihr die Herzen der Kinder zu gewinnen. Mit großem Verständnis und mütterlichem Einfühlungsvermögen betreute sie die Senioren im Altenheim und war ihnen stets eine liebenswerte und humorvolle Schwester.
Als ihre körperlichen Kräfte stark nachließen, war Sr. Adelina seit 2014 selbst auf Pflege angewiesen. In den Monaten der Corona-Pandemie, in denen sie die Isolation und Einsamkeit des Pflegeheims erfahren musste, schenkte sie ihren Mitmenschen gerne ein humorvolles Wort. Aus ihrer tiefen Verbundenheit mit Christus im Gebet, im Empfang der hl. Kommunion und in der stillen Anbetung, schöpfte sie die Kraft, die Beschwerden des Alters zu tragen und auf das Kommen des Herrn zu warten.
Wir bitten um das Gebet für die Verstorbene.
Neustift, 07.10.2021 Priorin und Konvent der
Benediktinerinnen der Anbetung
Das Requiem und die Beerdigung finden unter den bekannten Abstands- und Hygieneregeln
am Montag, dem 11.10.2021, um 14:00 Uhr in der Klosterkirche Neustift bei Ortenburg statt.
Seit Montag, 30.08. tagt im Kloster Neustift das Generalkapitel der Benediktinerinnen der Anbetung, wo wichtige, die ganze Kogregation betreffende, Themen beraten und besprochen und zukunftsweisende Entscheidungen getroffen werden.
Am Dienstag, den 31.08.2021 stand die Wahl der Generalpriorin, die alle sechs Jahre stattfindet, ganz oben auf der Tagesordnung.
Zuvor feierte die Neustifter Klostergemeinschaft gemeinsam mit den den Kapitularinnen, die aus Frankreich und Wien angereist waren eine Hl. Messe um den Segen Gottes und das Wirken des Heiligen Geistes zu erbitten. Der Ordensreferent des Bistums Passau, Dr. Franz Haringer war der Hauptzelebrant des Gottesdienstes. Er sprach den Schwestern, besonders den Kapitularinnen wohltuende und ermutingende Worte zu und stand danach, im Auftrag des Bischofs, der Wahl vor.
Die bisherige Generalpriorin, M. Helene Binder wurde im ersten Wahlgang mit großer Mehrheit für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. Die Benediktinerinnen der Anbetung freuen sich sehr, dass sie weiterhin bereit ist, sich mit ihrer Energie und ihrem Können für die Kongregation einzusetzen und wünschen ihr dafür viel Kraft und vor allem Gottes Segen.
Auf dem Bild oben: Generalpriorin M. Helene mit Priorin Mirjam (rechts) von der Französischen Provinz und Priorin M. Magdalena (links) von die Wiener Provinz
Der Ordensreferent des Bistums Passau, Dr. Franz Haringer beim Zelebrieren der Hl. Messe, links von ihm: Altabt Dr. Christian Schütz
In großer Freude durfte unsere klösterliche Gemeinschaft am 10.08. den 100. Geburtstag unserer lieben Sr. Julitta feiern.
In den Tagen zuvor erwartete sie den außergewöhnlichen Tag mit einiger Sorge; aber in gewohnter geistiger Lebendigkeit nahm sie unsere Glückwünsche sowie die von Verwandten und Freunden entgegen. Vom Bundespräsidenten bekam sie einen Gratulationsbrief, ebenso vom bayerischen Ministerpräsidenten (mit einer silbernen Marienmedaille), vom Landrat und von vielen Menschen, die ihre Wertschätzung für sie durch ihre guten Wünsche zum Ausdruck bringen wollten.
Wir bewundern ihr bis heute hervorragendes Gedächtnis, das sich noch klarer an vieles erinnert es viele jüngere Mitschwestern können. Erstaunlich ist außerdem, dass Sie sich in im Alter noch so gut in die Arbeit am PC eingearbeitet hat und bis vor kurzem wichtige Post für die Ordensleitung erledigte. Die Gemeinschaft schätzt sie als große Beterin und vorbildliche Mitschwester. Viele ehemaligen Schülerinnen, die sie nicht nur in Maschinenschreiben, sondern auch im Prüfungsfach Wirtschaft/Rechnungswesen unterrichtet hat, haben anlässlich ihres 100. Geburtstages in Dankbarkeit an sie gedacht.
Seit 35 Jahren musizieren sie gemeinsam, die fünf Damen der Hammerschmidmusi. Zur besonderen Freude der Neustifter Schwestern feierten sie ihr Jubiläum mit einem Konzert im spirituellen Garten des Klosters Neustift.
Schon öfter haben die fünf Musikerinnen Festgottesdienste in der Klosterkirche mit ihrem virtuosen Spiel umrahmt und bereichert, nun aber zeigten sie, dass sie weit mehr können, als festlich-meditative Gottesdienstuntermalung und was man mit Violine, Kontrabass, Gitarre, Hackbrett und Akkordeon so alles anfangen kann. Was anfangs eher wie gute bayerische Stubenmusi anmutete, entpuppte sich bald zu einer grandiosen, facettenreichen und auch humorvollen musikalischen Weltreise, vom Zwiefachen zum Tango, von internationaler Folkore bis hin zum Boogie-Woogie. Davon, dass sie "unterübt" wären, wie sie zu Beginn des Konzertes anmerkten, bemerkte das Publikum wirklich nichts. Was man aber spürte, war ihre Begeisterung für die Musik und die Freude am Spiel.
Veranstaltet wurde das Konzert vom Förderkreis Schloss Ortenburg, für das leibliche Wohl sorgte der Gesangsverein Neustift. Leider konnte die sehr gute Organisation und das perfekte Zusammenwirken aller Beteiligten nicht verhindern, dass die zweite Hälfte des Konzertes wetterbedingt in der Aula des Klosters stattfinden musste, was aber die gute Stimmung nicht wirklich trüben konnte.
Überraschend für unsere Gemeinschaft hat der Herr unsere liebe
Schwester M. Seraphine (Kreszenz) Bauhuber OSB
am 20. Juli 2021 um 14 Uhr in die ewige Heimat gerufen.
Ihre Kindheit verbrachte sie in der Nähe des Schlosses Adldorf, wo sie als 4. von 5 Kindern des Maurermeisters Josef Bauhuber und seiner Ehefrau Josefa, geb. Reichl, in Kellerhäuser, Kreis Landau/Isar am 23.10.1935 geboren wurde. Die Volksschule besuchte sie von 1942-1950 in Adldorf. Anschließend kam sie nach Neustift in die einjährige Haushaltungsschule. Hier reifte ihr Entschluss, in unser Anbetungskloster einzutreten. Bei der Einkleidung am 01.05.1954 erhielt sie den Namen Sr. M. Seraphine. 1955 übergab sie am 03.05. in der Ersten Profess und 1959 am 02.05. in der Ewigen Profess ihr Leben an den Herrn.
Ihre berufliche Tätigkeit fand Sr. Seraphine zunächst in Haus und Küche in Neustift und ab 1958 im Kinderheim St. Maria in Fürstenzell. 1975 half sie mehrere Monate im Kinderkurheim Neustift bei Passau aus, kehrte aber am 01.11.1975 wieder nach Fürstenzell zurück.
In der Heimvolksschule St. Maria betreute sie mit großem Verständnis und Liebe die Schüler und Schülerinnen in der Freizeit und beim Erledigen der Hausaufgaben. Sie spielte und sang gerne mit den Kindern und war ihnen eine frohe und verständnisvolle Gesprächspartnerin. Später übernahm sie im Kloster den Pfortendienst, betreute die Gäste der Schwestern und war sehr zuverlässig im Telefondienst des Klosters. Nebenbei arbeitete sie im Nähzimmer, wo es immer etwas zu reparieren und zu flicken gab. Sr. Seraphine hielt sehr gewissenhaft ihre Anbetungsstunde, war stets im Chorgebet und weilte gerne im Gebet beim Herrn.
Als die Heimvolksschule Fürstenzell an einen anderen Träger übergeben wurde und alle Schwestern von dort abgezogen wurden, kam sie als eine der ersten am 11.12.2019 ins Provinzhaushaus Neustift zurück. Hier erlebte sie der Konvent als immer freundliche Mitschwester, die trotz mancher Beschwerden zu den Gebetszeiten kam und gerne in der Gemeinschaft war. Sie war aufgrund ihrer fortschreitenden Demenz und ihrer gesundheitlichen Einschränkungen in der Krankenabteilung des Klosters untergebracht, bis ihre Einlieferung ins Krankenhaus Vilshofen aufgrund einer Darmlähmung nötig wurde. Hier durfte sie nach Empfang der Sterbesakramente heimgehen zum Herrn.
Neustift, 21.07.2021
Priorin und Konvent
der
Benediktinerinnen der Anbetung
Das Requiem und die Beerdigung finden unter den bekannten Abstands- und Hygieneregeln
am Freitag, dem 23. Juli 2021, um 14:30 Uhr in der Klosterkirche Neustift bei Ortenburg statt
Im gesegneten Alter von 95 Jahren durfte unsere liebe
Schwester M. Edwina (Angela) Winkler OSB
am 13. Juli um 17:10 Uhr zum Herrn heimgehen.
Sie wurde als 5. von 6 Kindern am 09.11.1925 dem tiefgläubigen Lehrerehepaar Alois und Maria Winkler in Moltketal, Kreis Trebnitz (Schlesien) geboren. Schon beim Empfang der 1. hl. Kommunion erfuhr sie eine große Liebe zu Jesus und ein Einswerden mit ihm, das sie durch ihr ganzes Leben begleitete.
Von 1932 bis 1937 besuchte sie die Volksschule in Moltketal und anschließend bis Juli 1944 die Oberschule in Trebnitz. Im August 1944 erhielt sie die Einberufung zum Kriegshilfsdienst und ab November 1944 kam sie zum Reichsarbeitsdienst und dann zum Kriegshilfsdienst ins Sudetenland. Nachdem 1945 Schlesien Kriegsschauplatz wurde, flüchteten ihre Eltern und fanden in Gifhorn eine neue Heimat. Erst nach Kriegsende erfuhr sie den Aufenthaltsort ihrer Eltern. Im April 1946 wurde ihr vom Braunschweigischen Staatsministerium der Reifevermerk zuerkannt, da alle ihre Zeugnisse verloren gegangen waren. Zur Vorbereitung auf das geplante Hochschulstudium nahm sie dann an einem Abendkurs teil.
Gleichzeitig erwachte in ihr der langjährige Wunsch, in ein Anbetungskloster einzutreten, weil sie ihre besondere Liebe zum hl. Altarsakrament dazu drängte. Am 05.08.1946 bat sie brieflich um Aufnahme in unser Kloster und am 01.10.1946 kam sie zu uns nach Neustift. Auf Wunsch der Oberen besuchte sie bis Juli 1947 den Abiturientenlehrgang im Angerkloster in München, um die 1. Lehramtsprüfung für Volksschulen abzulegen, die sie für ihre künftige Tätigkeit an der Volksschule in Neustift brauchte.
Am 31.05.1948 fand ihre Einkleidung in unserer Gemeinschaft statt, auf die am 02.06.1949 die erste und am 02.06.1955 die ewige Profess folgten.
Um ihre Englischkenntnisse zu verbessern, durfte sie 1954 für ein halbes Jahr nach England und dort legte sie am 16.12.1954 in Cambridge die Prüfung in Englisch für die Mittelschule ab. Vom 03.11.1959 bis 13.07.1960 besuchte sie in München Pasing den Lehrgang für Mittelschullehrer und anschließend erteilte sie in unserer damaligen Mittelschule den Unterricht in Deutsch und Englisch.
Da sich Sr. Edwina von Kindheit an zur Kontemplation gedrängt fühlte, trat sie am 09.09.1969 in das Karmelitinnenkloster in Hainstadt am Main über. Am 06.02.1985 kehrte sie in unsere Gemeinschaft zurück und übernahm anschließend bis März 1999 wieder den Deutsch- und Englischunterricht an unserer Realschule. Auf Anregung der damaligen Priorin bot sie ab Juli 1993 Kontemplationskurse in unserer Geistlichen Zelle an. Mit diesen Kursen hat sie vielen Menschen zum immerwährenden Gebet und zu vertieftem Glauben geholfen, wovon sie selber geprägt war und eine große Begeisterung ausstrahlte. Dazu hat sie sich in gründlichem, unermüdlichem Studium der Hl. Schrift und der Schriften der Mystiker von der Antike bis zur Moderne vertieft. Teresa von Avila war ihr so vertraut als wäre sie es selbst.
Durch ihre mystische Tiefe und ihr Studium erlangte sie eine große Weite des Herzens und der Erkenntnis. Sie engagierte sich einige Jahre auf Veranstaltungen zum interreligiösen Dialog vor allem auch mit dem Buddhismus. In ihren Kursen zur Regel des Hl. Benedikt erschloss sie den Teilnehmer/innen die kontemplative Dimension, für viele eine ungewohnte Perspektive auf dieses Regelwerk.
Sie war es auch, die die ersten Oblatinnen für die Aufnahme zur Oblation vorbereitete.
In den letzten Jahren nahmen ihre geistigen Fähigkeiten nach und nach ab, so dass sie nicht mehr am Gemeinschaftsleben teilnehmen konnte und zuletzt vollkommen auf Pflege angewiesen war.
Der Dreifaltige Gott schenke ihr nun die Erfüllung all ihrer Sehnsüchte! Möge ihr vorbildliches Ordens- und Gebetsleben, ihre stete Einsatzbereitschaft, Anspruchslosigkeit und Dankbarkeit uns alle zur Nachahmung anspornen!
„Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.“
1 Joh 4,16b
Neustift, 14. Juli 2021
Priorin und Konvent
der
Benediktinerinnen der Anbetung
Das Requiem und die Beerdigung finden unter den bekannten Abstands- und Hygieneregeln
am Freitag, dem 16. Juli 2021, um 15:00 Uhr in der Klosterkirche Neustift bei Ortenburg statt.
Die Neustifter Schwestern freuen sich sehr auf das Gartenkonzert am 24.07.21mit der Hammerschmid Musi, die ja schön des öfteren unsere Gottesdienste musikalisch umrahmt und bereichert hat. Wir sind sicher, es erwartet uns ein musikalisches Schmankerl der besonderen Art.
In diesem Schuljahr war es leider so weit: Sr. Klara Engl und Marianne Bledl, die sich jahrzehntelang in verschiedensten Tätigkeitsbereichen für die Schulfamilie der Realschule Neustift engagierten, gingen in den verdienten Ruhestand. Da nun wieder, wenn auch coronabedingt in kleinem Kreise, eine würdevolle Verabschiedung auch mit einigen Schülerinnen möglich war, richtete man eine kleine Feierstunde auf dem Pausenhof aus, zu der neben den beiden Ehrengästen sowie einigen Lehrkräften und Schülerinnen auch Sr. Dagmar Kreitmayr als Subpriorin, Sr. Vestina Kitzhofer als ehemalige Schulleiterin und Andrea Grasmeier aus der Klosterverwaltung und das Reinigungspersonal geladen waren. Schulleiterin Beatrix Kröninger würdigte in ihrer Ansprache das Wirken der beiden „Neu-Ruheständlerinnen“. So trat Sr. Klara Engl bereits 1965 in das Kloster der Benediktinerinnen ein und bekam drei Jahre später die Schule als Tätigkeitsschwerpunkt zugewiesen. Die Aufgaben hier erwiesen sich als vielfältig und erfüllend. Zuerst wirkte Sr. Klara Engl im damaligen Internat, kümmerte sich hier um das Wohlergehen der Schülerinnen und betreute die Reinigungskräfte oder half selbst bei diesen Aufgaben mit, um alles in Ordnung zu halten. Schulleiterin Beatrix Kröninger hob auch Sr. Klara Engls Hobby hervor, das im Malen und Basteln bestand und würdigte ihren immerwährenden Einsatz hierbei. 53 Jahre langes Wirken zum Wohle der Schülerinnen dürften die stets gut gelaunte Schwester mit Stolz erfüllen. So konnten die Weihnachtsbasare an der Schule und im Kloster immer wieder mit neuen einfallsreichen Bastelarbeiten, wie Nikoläusen, Engeln, Krippen der beliebten Schwester aufwarten, die Erlöse kamen stets guten Zwecken zugute. Auch der tägliche Pausenverkauf und vielerlei kleinere, aber wichtige Aufgaben waren ohne Sr. Klara Engl nicht denkbar.
Mit Marianne Bledl wurde eine stets umsichtige und engagierte Mitarbeiterin verabschiedet, die sich 21 Jahre lang nicht nur um die Aufgaben des Reinigungspersonals kümmerte oder als deren Sprecherin fungierte, sondern sich liebevoll beim Pausenverkauf und der Mittagsverpflegung einbrachte, Sr. Klara Engl zunächst dabei unterstützte, und schließlich aber zur „heiß geliebten Pausenchefin für die Schülerinnen“ wurde, wie es Schulleiterin Beatrix Kröninger bezeichnete. Von den Schülerinnen ins Herz geschlossen kreierte sie auch ihre speziellen Käsestangerl mit Frischkäse, wusste über die Wünsche der einzelnen Mädels immer gut Bescheid und versorgte die Schülerinnen im Sommer immer mit dem so beliebten Wassereis. Als ebenso wertvoll wurde Bledls Mitarbeit beim Benediktusverein des Klosters und beim Förderverein der Schule hervorgehoben. Beiden fiel der Abschied nicht leicht, waren sie doch stets mit Überzeugung und Leib und Seele mit ihren Aufgaben verwachsen. Dies wurde auch von Sr. Dagmar Kreitmayr betont, die als Subpriorin in Vertretung des Schulträgers Worte des Dankes überbrachte und viele liebevolle Erinnerungen an die beiden ansprach. Auch vom Lehrerkollegium, der SMV und den Reinigungskräften wurden kurze Dankesworte gesprochen, die wiederum durch kurze Musikstücke unterbrochen wurden, die die Musiklehrkräfte Sr. Gabriele Kren und Andreas Köck sowie Sr Anna Schütz zum Besten gaben. Natürlich durften sich die beiden Ehrengäste auch über verschiedene Abschiedsgeschenke freuen, die von der Schule, dem Lehrerkollegium, dem Elternbeirat und den Schülersprecherinnen der SMV überreicht wurden. Damit ihnen die Schule auch in bildhafter Erinnerung bleibt, übergab Konrektor Michael Trapp den beiden gerahmte Fotoimpressionen aus ihrer Wirkungszeit. Schulleiterin Beatrix Kröninger zitierte in ihrer Rede unter anderem Schiller, der einmal gesagt hat: „Der Abschied von einer langen und wichtigen Arbeit ist immer mehr traurig als erfreulich.“ So herrsche einerseits Wehmut über den Weggang der beiden engagieren Frauen, deren Wirken stets von Fürsorglichkeit und Hilfsbereitschaft geprägt war, andererseits wünschte die Schulfamilie beiden Freude für die neue Etappe in ihrem Leben. Zudem blieben stets gute Erinnerungen an die gemeinsame, gelungene Wirkenszeit, wie es Direktorin Beatrix Kröninger mit dem Zitat des Sprichwortes: „Alle Menschen lassen ein wenig von sich selbst zurück, wenn sie weggehen.“ zum Ausdruck brachte. Auch wenn die Beiden, so Kröninger, analog zu Hape Kerkeling nun sagen können: „Wir sind dann mal weg!“, seien sie jederzeit herzlich willkommen, wieder mal an der Schule vorbeizuschauen
Aufgrund der Corona-Pandemie musste die gemeinsame, von Schwestern gestaltete Anbetung vor dem ausgesetzten Allerheiligsten die am 23. jeden Monats stattfindet, lange Zeit ausfallen. Wir freuen uns sehr, diese Tradition, unter Einhaltung aller gebotenen Maßnahmen, nun wieder weiterführen zu können.
Am 23. Juni von 19:30 bis 20:30 findet die Anbetungsstunde in der Klosterkirche der Benediktinerinnen der Anbetung in Neustift statt, und wir freuen uns auf viele Mitbeterinnen und Mitbeter.
Bitte Maske nicht vergessen!
Für die Benediktinerinnen der Anbetung ist es jedes Jahr etwas sehr Wertvolles, gemeinsam mit den Gemeindemitgliedern von Neustift, das Allerheiligste bei der Fronleichnamsprozession betend durch die Straßen zu begleiten. Doch wegen der Pandemie musste unsere Pfarrgemeinde und somit auch wir, dieses Jahr darauf verzichten und Abt Christian Schütz zelebrierte mit der Klostergemeinschaft am Hochfest einen feierlichen Gottesdienst.
Am Samstag, dem 5. Juni folgten die Schwestern nun gerne der Einladung der Pfarrgemeinde Neustift und nahmen am abendlichen Fronleichnamsgottesdienst, unter Beachtung aller derzeit gebotenen Maßnahmen, vor dem Gemeinschaftshaus teil. Entgegen aller Prognosen machte auch das Wetter mit. Es war schön und bewegend zugleich, die Verbundenheit mit den Gemeindemitgliedern zu erleben und die Gegenwart Gottes im Altarsakrament zu feiern.
Bei der Gestaltung des Blumenteppichs wirkte übrigens auch eine der Schwestern mit.
Eine liebgewonnene Tradition musste letztes Jahr aufgrund der Corona-Pandemie leider unterbrochen werden: die Pfingstwallfahrt der Mönche von der Abtei Schweiklberg nach Sammarei. Die Schwestern von Neustift brachen seit vielen Jahren jeden Samstag vor Pfingsten zeitgleich mit den Mönchen auf, um zu einem der bekanntesten und beliebtesten Marienwallfahrtsorten der Gegend zu pilgern. Auf der letzten Etappe des Fußweges trafen dann die "Schweiklberger", die "Neustifterinnen" und Mitarbeiter und Freunde beider Klöster zusammen um gemeinsam in Sammarei eine hl. Messe zu feiern, die Laudes zu singen und im Anschluss daran miteinander zu frühstücken.
Letztes Jahr fand die Wallfahrt aus bekannten Gründen nicht statt und auch heuer verzichteten die Mönche darauf. Die Schwestern jedoch machten sich am 22. Mai auf, um zur Muttergottes von Sammarei zu pilgern. In der kleinen aber beeindruckenden Kirche brachten sie ihre gemeinsamen und persönlichen Anliegen, in einer von Priorin Helene Binder gestalteten Andacht, vor das Gnadenbild.
Unter anderem beteten sie dabei dieses Gebet von Leonardo Boff:
Komm Heiliger Geist,
du Geist der Wahrheit, die uns frei macht.
Du Geist des Sturmes, der uns unruhig macht.
Du Geist des Mutes, der uns stark macht.
Du Geist des Feuers, das uns glaubhaft macht.
Komm, Heiliger Geist,
du Geist der Liebe, die uns einig macht.
Du Geist der Freude, die uns glücklich macht.
Du Geist des Friedens, der uns versöhnlich macht.
Du Geist der Hoffnung, die uns gütig macht.
Komm, Heiliger Geist!
Mit diesen Worten wünschen wir allen ein frohes und gesegnetes Pfingstfest!
P.S. Auf dem Gruppenfoto sieht man links auf dem Altarblatt eine Darstellung des Martyriums der hl. Korona, deren Namenstag übrigens am 14. Mai war. Wir haben uns sagen lassen, dass sie seit letztem Jahr soviel Beachtung findet, wie nie zuvor.
Am gestrigen Hochfest Christi Himmelfahrt blickten unsere Jubilarinnen auf 70, 65, 60, 50 und 25 Professjahre zurück und die Mitschwestern freuten sich mit ihnen.
Den Festgottesdienst, der auch dieses Jahr leider nicht öffentlich stattfinden konnte, zelebrierte Altabt Dr. Christian Schütz OSB. "Jubilieren heißt sich an Kräfte, Regungen und Freude von damals erinnen und die Anfänge bewahren, pflegen und am Leben erhalten." betonte Abt Christian in seiner Predigt, und legte den Jubilarinnen ans Herz, die erste Liebe und Begeisterung ihres Ordenslebens aufleben zu lassen.
Der Gottesdienst bekam durch den Choralgesang der Schola einen würdigen und feierlichen Rahmen und auch Veeh-Harfen, Gitarren und Hackbrett kamen zum Einsatz.
Es wurde natürlich gefeiert, zwar im kleineren Rahmen, aber nicht weniger fröhlich. Priorin Sr. Helene Binder gratulierte den Jubilarinnen im Namen aller Schwerstern sehr herzlich und richtete bewegende Worte an sie. Sie sagte allen ein großes Vergelt's Gott, für das Jahrzehnte währende Beten und Arbeiten der Schwestern und fasste unseren Dank mit dem Satz: "Danke, dass Ihr da seid!" treffend zusammen.
Sr. Anna verfasste für die Jubilarinnen folgendes Gedicht, dass mit einer bekannten Melodie vertont wurde und im Rahmen der Feier von allen gemeinsam gesungen wurde:
Lobet die treuen und fleißigen Neustifter Schwestern,
lebend im Kloster Scholastika nicht erst seit gestern.
Sie hielten stand, Glaube und Liebe ihr Pfand,
Jesus ihr Leben gegeben.
Schwester Gaudentia, Freude bringt sie an der Pforte,
findet für jeden die richtigen, passenden worte.
Ganz ambulant, Schwester Amalie fand
Kranke an mancherlei Orte.
Schwester Engelberta war lang in der fürstlichen Zelle.
Liebend versorgte sie Kinder an Mütterleins Stelle. Für manchen Gast tat sies Sr. Cyrilla ohn'Rast,
wirkt in der Geistlichen Zelle.
Mutter Mirjam, die geht auf französischen Wegen,
wurde für Bellemagny froher und fruchtbarer Segen.
jegliche Katz' ist Sr. Benedikta ein Schatz,
liebevoll tut sie Kranke auch pflegen.
Warm und meldodisch ist unsere Sr. Rita beim Singen.
Mit ihrer Stimme, da kommen die die Lieder zum Klingen.
Weihrauch ist toll, findet Sr. Scholastika voll,
bringt so das Rauchfass zum Schwingen.
Sr. Angelika pflegte in Passau die Alten.
Sorgfältig tat sie auch Waldesruh-Schwestern verwalten.
Sr. Silvia macht Pfortendienst liebesentfacht,
mag auch servietten fein falten.
Teublitzer Kinder, die brauchten viel Liebe und Spiele.
Emmerentiana war da und umsorgte ganz viele.
Glaube dazu, einsatz ohn Rast und ohn Ruh,
Jesus für immer ihr Ziele.
Auf dem Bild oben, v.l.n.r., stehend: Priorin Sr. Helene Binder, Sr. Angelika Leitl, Sr. Scholastika Niederländer, Sr. Rita Düchting, Sr. Cyrilla Zimmer, Sr. Benedikta Paulus
sitzend: Sr. Gaudentia Zillinger, Sr. Engelberta Krenn, Sr. Silvia Angerer
nicht auf dem Foto: Sr. Mirjam Hofbrückl, Sr. Emerentiana Lang
In Feierlaune: die Jubilarinnen beim gemeinsamen Frühstück
Im Kloster Neustift werden jedes Jahr am Christi Himmelfahrtstag die Ordensjubiläen gefeiert. Da öffentliche Gottesdienste in unserer Klosterkirche immer noch nicht möglich sind, können wir leider auch dieses Jahr keine Gäste dazu einladen. Aber auch im kleinen Kreis freuen wir uns mit und für unsere diesjährigen Jubilarinnen.
auf 70 Professjahre kann Sr. M. Emmerentiana zurückblicken,
auf 65 Professjahre: Sr. M. Engelberta,
Sr. M. Cyrilla,
Sr. M. Silvia,
Sr. M. Angelika
auf 60 Professjahre: Sr. M. Amalie
Sr. M. Gaudentia
auf 50 Professjahre: Sr. M. Rita
Sr. M. Scholastika
M. Mirjam, Priorin der französischen Provinz
auf 25 Professjahre: Sr. M. Benedikta
In Neustift wird heute eine besondere Kirchweih gefeiert: vor genau 65 Jahren, am 24. April 1956, nahm der damalige Bischof von Passau, Dr. Dr. Simon Konrad Landersorfer OSB die feierliche Einweihung der Klosterkirche der Benediktinerinnen der Anbetung vor. Mit dabei waren unter anderem Abt-Primas Dr. Bernardus Kaelin, OSB, der Abt des Klosters Schweiklberg, Willibald Markgraf OSB und weitere prominente Vertreter aus Kirche und Politik.
Die Weihe einer Kirche zu erleben ist etwas ganz Besonderes und so war die Anteilnahme und Freude der Neustifter aber auch der Menschen in der näheren und weiteren Umgebung sehr groß.
Natürlich stellte die Weihe ihrer Klosterkirche für die Schwestern einen wichtigen Meilenstein ihrer Geschichte dar. Vor allem aber waren sie froh und dankbar, nun eine eigene, großzügig und ansprechend gestaltete Kirche für Eucharistie, Chorgebet und Anbetung zu haben. Viele unserer älteren Mitschwestern erinnern sich noch lebhaft an die beeindruckenden und auch bewegenden Feierlichkeiten und erzählen auch heute noch begeistert davon.
Kirchenpatron ist der Hl Pius X, der nur wenige Jahre vor dem Bau der Kirche heiliggesprochen wurde. Somit ist die Klosterkirche St. Pius in Neustift eine der ersten Kirchen weltweit, die dem Hl. Pius geweiht ist.
Vor rund 20 Jahren wurde die Kirche einer Renovierung und Neugestaltung unterzogen. Der Künstler Wolf Hirtreiter gestaltete den Innenraum neu und gab ihm das jetzige lichtdurchflutete und freundliche Aussehen.
Die Bilder aus dem Jahresbericht von 1956 spiegeln etwas von den bewegenden und freudigen Momenten der Feierlichkeiten wieder.
In der zweiten Osterwoche, am 13. April 2021, um 21:30 Uhr wurde unsere liebe
Schwester M. Elfriede (Berta) Graf OSB
von ihrem langen Leiden vom auferstandenen Herrn heimgeholt.
Am 25. April 1928, als Zwillingskind, in Mitterauerbach, Diözese Regensburg, geboren, lebte sie in der großen Familie mit insgesamt 13 Kindern der Eltern Josef und Therese Graf auf dem landwirtschaftli-chen Anwesen. In den Jahren 1934 – 1942 besuchte sie die Volksschule und die Berufsschule in Unter-auerbach. Anschließend blieb sie zu Hause und arbeitete in der Landwirtschaft mit.
Von Herbst 1949 bis Ostern 1950 nahm sie am Halbjahreskurs der Haushaltungsschule in Neustift teil. In ihrem Lebenslauf schreibt sie, „es wäre nun mein größter Wunsch in die Ordensgemeinschaft der Schwestern der ewigen Anbetung eintreten zu können“. Dieser Wunsch wurde am 2. August 1950 er-füllt und am 19. April 1951 fand ihre Einkleidung statt. Dabei erhielt sie den Namen Sr. M. Elfriede. Die erste Profess legte sie am 1. Mai 1952 ab und in der Ewigen Profess band sie sich für immer an unse-re Ordensgemeinschaft. Öfter erzählte sie, dass sie die Regel Benedikts auswendig lernte, falls sie nicht im Kloster bleiben dürfte.
Ihre Arbeitsbereiche waren die Hauswirtschaft und der Garten. Sie lernte das Schusterhandwerk, wo sie auf Grund ihrer praktischen Begabungen eine große Fertigkeit in vielfältigen Arbeiten erlangte.
Als junge Schwester half sie mit großer Liebe bei der Betreuung der Kleinen im Kindergarten mit. Weil sie mit Kindern liebevoll umgehen konnte, wurde sie in den Jahren von 1953 bis 1960 jeweils für einige Monate zur Aushilfe in unserer damaligen Kinderheilstätte in Passau/Neustift eingesetzt.
Sr. Elfriede war eine verantwortungsbewusste, selbstlose und kontaktfreudige Schwester. Sie sah die Arbeit, die Schönheiten der Natur und war immer umsichtig und einsatzbereit.
Seit Januar 2020 hat sich ihr Gesundheitszustand stark verschlechtert. Wiederholt musste sie ins Kran-kenhaus wegen Rippenfellentzündung, Darmverschluss und Stürzen. Im Oktober kamen noch ein Schlaganfall und eine Lungenentzündung dazu. Zu all dem litt sie unter chronischem Husten. Mit größ-ter Geduld ertrug sie die langen Monate, in denen sie bettlägerig, schwerhörig und zum Schluss auch nicht mehr sprechfähig war. Die Kraft dazu schöpfte sie aus dem Gebet. Der Gottesdienst und die tägli-che eucharistische Anbetung waren ihr in gesunden Tagen ein Herzensbedürfnis.
Wir danken Gott, dass er uns Sr. Elfriede so lange geschenkt hat. Er möge ihr nun mit ewiger Freude alles vergelten, was sie für uns, ihre Familie und für viele Menschen gebetet und gelitten hat.
Neustift, 13. April 2021
Priorin und Konvent
der
Benediktinerinnen der Anbetung
Trauergottesdienst und Beisetzung finden auf Grund der aktuellen Lage im Schwesternkreis statt.
Sind wir mit Christus gestorben, so glauben wir,
dass wir auch mit ihm leben werden.“
Röm 6,8
Das Provinzkapitel im Kloster Neustift hat heute, am 07.04.2021 die Priorin der Bayerischen Provinz der Kongregation der Benediktinerinnen der Anbetung gewählt. Nach einem Wahlgang und mit großer Mehrheit wurde Sr. M. Helene Binder für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.
Wir freuen uns sehr, dass Sr. Helene auch weiterhin bereit ist, die Bayerische Provinz zu leiten und wünschen ihr für dieses nicht immer einfache Amt viel Energie, Freude und Kraft und vor allem dass Gottes Segen sie stets begleiten möge.
Im Bild von links nach rechts: die Priorin der Französischen Provinz, Sr. Mirjam Hofbrückl, Priorin Sr. M. Helene Binder, Ordensreferent Dr. Franz Haringer, der als Vertreter des Bistums der Wahl vorstand.
Singt das Lob dem Osterlamme,
bringt es ihm dar, ihr Christen.
Das Lamm erlöste die Schafe:
Christus, der ohne Schuld war,
versöhnte die Sünder mit dem Vater.
Tod und Leben, sie kämpfen
unbegreiflichen Zweikampf;
des Lebens Fürst, der starb,
herrscht nun lebend.
O Maria uns sage,
was sahest du am Pfade?
Das Grab Christi des Lebenden,
die Herrlichkeit des Auferstandenen.
Engel hört' ich künden,
sah das Schweißtuch und die Binden.
Meine Hoffnung Christus erstand:
er geht voraus in's galiläische Land.
Lasst uns glauben,
was Maria den Jüngern verkündet.
Sie sahen den Herrn, den Auferstandenen.
Ja, der Herr ist auferstanden,
ist wahrhaft erstanden.
Du Sieger, König, Herr,
hab Erbarmen!
Ostersequnz nach dem Dichter Wipo gest. 1046
Foto: Ostergruß v. unserer Sr. Klara an die Pfarrgemeinde Neustift und die Besucher unserer Website
Wir wünschen Ihnen allen, in dieser schwierigen Zeit, ein gesegnetes Osterfest,
möge die Freude des Auferstandenen Sie begleiten und tragen!
Normalerweise würden wir an dieser Stelle die Gottesdienstzeiten für die Kar- und Ostertage bekanntgeben. Leider müssen wir jedoch mitteilen, dass auch an den Kar- und Ostertagen 2021 kein öffentlicher Gottesdienst in unserer Klosterkirche möglich ist.
Wir hoffen, dass wir bald wieder Gäste und Mitbeter bei uns begrüßen dürfen und schließen bis dahin alle, die mit uns verbunden sind in unser Gebet mit ein.
In der Ausgabe vom 14. März 2021 des Passauer Bistumsblattes ist ein lesenswerter Artikel über unseren Klostergarten, den Garten der Stille und dessen Gärtnerinnen erschienen. Wir möchten Ihn den Besuchern unserer Webseite nicht vorenthalten:
Passauer Bistumsblatt, Spirituelles Leben Nr. 11 – 14-März-2021
Fotos und Text: Uschi Friedenberger
Frühlings-Erwachen im Garten des Klosters NEUSTIFT BEI ORTENBURG.
Als hätte jemand einen Schalter umgelegt: Wenn man zurzeit unterwegs ist und in die Gesichter der Menschen blickt, entdeckt man immer häufiger wieder ein Lächeln. Grund: Der Frühling kündigt sich an mit den ersten warmen Sonnenstrahlen, mit so manchem Zitronenfalter, mit einer warmen Brise auf der Haut, mit der Hoffnung auf bessere Zeiten. „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…“ heißt es in dem bekannten Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse. Der Garten der Stille im Kloster Neustift bei Ortenburg ist ein betörend schöner Ort, um den Zauber des Frühlingsanfangs einzusaugen
wie ein Lebenselixier. Wir drehen eine Runde mit Generalpriorin Sr. Helene Binder (58) und der Gärtnerin Sr. Ruth Ilmberger (84) durch die erwachende Natur im Klostergarten. „Mich freut es, jetzt im Frühling das alte Laub, die alten Äste, alles Abgestorbene wegzuräumen“ meint Sr. Helene Binder. „Damit bereite ich ja auch den Garten vor, damit das Neue wachsen kann. Mir fällt da immer ein Hymnus ein, den wir singen: ‚Im Frühling die Erde für Ostern bereiten!‘ Es ist so schön zu beobachten, dass das neue Leben herauskommt durch Gottes Kraft. Dass alles wieder neu beginnt. Und ich kann ein bisschen mithelfen, für das Neue Platz zu schaffen, indem ich das Alte wegräume! Das passt auch mit der Fastenzeit gut zusammen. Man schaut ja jetzt, dass man alles, was man nicht mehr braucht, was unwesentlich ist, was abgestorben ist, zur Seite räumt, damit das neue Leben Platz findet.“ Die Generalpriorin der Benediktinerinnen der Anbetung bezeichnet sich selbst schmunzelnd als das „Helferl“ im Garten, denn „Haupt-Gärtnerin“ ist Sr. Ruth. Die 84-jährige gelernte Krankenschwester ist beim Gärtnern eigentlich auch Autodidaktin, hat aber den Garten der Stille sichtlich im Griff und genießt die Freiheit, die sie beim Arbeiten an der frischen Luft verspürt. Dennoch hat die Generalpriorin Sr. Helene Binder als „Helferin“ bei der Gartenarbeit auch ihre festen Aufgaben: „Ich halte die Wege sauber, reche das Laub zusammen, jetzt hab‘ ich gerade die Niedrighecken zugeschnitten, die alten Sachen weggeräumt. Ich zupfe auch das Unkraut, das möchte ich jemand anderem gar nicht anschaffen! Mir gefallen diese Arbeiten, denn da kann man gleich in die erste Sonne und die frische Luft raus, wenn das Frühjahr kommt, das tut schon gut!“ Für Sr. Helene hat das Werkeln im Garten noch einen Nebeneffekt: Für sie sei es auch eine Art „Mittagssport“ Neues Leben erblüht jetzt an allen Ecken im Garten der Stille im Kloster Neustift bei Ortenburg.
Raus in die erste Sonne und an die frische Luft. nach dem Essen, eine wohltuende Pause im Terminkalender. Denn als Generalpriorin der Gesamtkongregation trägt sie die Verantwortung für rund 120 Schwestern in insgesamt 5 Niederlassungen in Bayern, Österreich und Frankreich. Da ist
naturgemäß der Kalender voll. Termine, E-Mails, Besprechungen bestimmen den Tagesablauf. Und die Gartenarbeit werde zur reinsten Erholung:„Wenn ich raus komme in die Sonne, an die frische Luft, wenn ich das Gras und die Blumen sehe, Bewegung habe, da krieg‘ ich den Kopf frei und bekomme ganz andere Gedanken, das erdet mich wieder. Und ich fühle mich hier im Garten Gott näher. Auch von der Kraft und Energie, die in der Natur und in der
Sonne stecken, geht etwas in einen über. Wenn ich dann um halb drei wieder an den Computer gehe, fühle ich mich so entspannt. Denn das Werkeln im Garten ist für mich keine Arbeit, sondern Eintauchen in eine andere Wirklichkeit.“
Und so genießen die beiden Frauen gerade die wohltuenden Sonnenstrahlen, den Duft des nahenden Frühlings im Garten – trotz der vielen Arbeit, die jetzt hier ansteht. Ihr Blick schweift voll Freude über die ersten Gänseblümchen, die sprießen, über eine Ecke voller Schneeglöckchen und sonnengelber Winterlinge sowie die ersten fröhlich lilafarbenen Krokusse. Beim Brunnen mit den blauen Gartenstühlen gönnen sie sich eine kleine Pause und freuen sich an den Meisen und an einem Grünfink, der in einem der alten Apfelbäume von Ast zu Ast flattert und fröhlich zwitschert. Das Stichwort für Sr. Ruth: „Mir gefällt es, wenn die Vögel so schön pfeifen und die Kinder von unserem neuen benachbarten Naturkindergarten rüberkommen. Dann ist Leben hier im Garten, da rührt sich was! Und unwillkürlich denkt man dann, wie schön doch die Natur, die Schöpfung, ist, gerade jetzt im Frühling!“ Was aber passiert, wenn eine ganze Kindergartengruppe plötzlich den Garten der Stille unsicher macht? Über die Betriebsamkeit, die die Kleinen dann in den Klostergarten der Schwestern bringen, findet Sr. Ruth nur die wärmsten Worte: „Es ist so schön, am Morgen schon die Kinder lachen zu hören, wenn sie laut sind natürlich, Gott sei Dank, denn dann sind sie gesund! Die können beim Rondell spielen, sie dürfen bei uns in den Rasen steigen, herumtoben und laut sein. Das freut mich alle Tage, wenn die so richtig lebhaft sind!“ Generalpriorin Sr. Helene Binder empfindet genauso: „Der Garten ist ja auch ein Lebensraum. Das denk‘ ich mir oft, wenn junge Mütter mit ihren Kindern hereinkommen. Die Kinder können im Garten überall herumlaufen, weil nichts gefährlich ist, weil kein Verkehr ist, während die Mütter ein bisschen ratschen. Der Garten ist ein Raum zum Spielen und ein Treffpunkt.“ Von diesem schönen Umfeld profitieren nun seit letztem Jahr natürlich auch die Kleinen vom neuen Naturkindergarten, den die Benediktinerinnen gleich neben ihrem Klostergarten haben anlegen lassen, um zusätzliche Kindergartenplätze in der Gemeinde zu schaffen. „Das Prinzip des Naturkindergartens entspricht uns, weil die Kinder sich hauptsächlich im Freien aufhalten!“ betont die Generalpriorin. Bei einem Rundgang durch das Refugium der Buben und Mädchen stellt man fest: Hier ist fast alles Natur – vom Zaun bis zur Matschgrube. Einzig ein Tipi, ein Tinyhaus und ein kleiner Bauwagen dienen zum Aufenthalt drinnen und zum Aufwärmen. Übrigens sind im Garten der Stille Besucher auch jetzt immer erwünscht – jeder kann hier seine Runden drehen, auftanken, sich an der Natur erfreuen. Bei der Corona- Impfung war das Kloster durch die Vielzahl von alten Schwestern schon an der Reihe. „Da bin ich sehr froh und erleichtert. Das ist für mich auch ein Frühlingserwachen!“ lacht die Generalpriorin. „Gäste aus dem nahen Kurgebiet spazieren auch oft durch den Garten. Mit denen kommt man schnell ins Gespräch“, freut Sr. Helene Binder, denn in der Arbeitskleidung nehme man sie ja als Gartenschwester wahr und nicht als Priorin, schmunzelt sie. Hunde sind dagegen im Klostergarten nicht gern gesehen – genauer gesagt ihre Hinterlassenschaften: Der Hundekot, der oft zurückbleibe, vertrage sich nicht mit den spielenden Kindern und stelle auch eine Rutschgefahr für die Schwestern dar, sind sich Sr. Helene und Sr. Ruth einig.
Weiter geht der Rundgang: Zum Folienhaus, wo Sr. Ruth Gemüse anbaut für das Kloster, für die Verpflegung von Kindergarten, Grundschule und Realschule und für die Gäste der „Geistlichen Zelle“. 170 Leute werden an Spitzentagen von hier aus mit Gemüse versorgt. Jetzt wachsen schon üppig die Salatköpfe und später werden auch Radieschen, Tomaten und Gurken, Paprika, Gelbe Rüben und so weiter geerntet.
Wir gehen weiter zum Blumengarten, wo schon erste Krokusse ihre Farbenpracht entfalten und die Katzen sich wohlig in der Sonne räkeln. Mit Hilfe des grünen Daumens von Sr. Ruth und vieler Arbeitsstunden wachsen hier immer neben einer Vielzahl von Beeren so viele Blumen, dass es leicht für den Kirchenschmuck reicht und auch die Mitschwestern sich so viele Blumen holen können wie sie wollen. Pfingstrosen nennt die Generalpriorin als ihre Lieblingsblumen, während Sr. Ruth Dahlien und Gladiolen favorisiert. Zusätzlich zu den Küchenkräutern wächst hier Tee heran wie Pfefferminz, Melisse oder Kamille. Etwas weiter kommen wir zu den Kräuterbeeten, dem „Revier“ von Sr. Benedikta, die hier Hildegard-Kräuter anpflanzt, also Kräuter, die Hildegard von Bingen beschrieben hat. Zur Zeit spitzen schon Rainfarn und Schafgarbe heraus, später wachsen zum Beispiel auch Petersilie, Bertram, Mutterkraut oder Liebstöckl. Wir betrachten noch die Lieblingsplätze der beiden Schwestern. „Wenn ich mich nach dem Ausgrasen kurz niedersetze, dann habe ich einen Platz neben den Kräuterbeeten, von wo ich den Garten überblicken kann“, gibt Sr. Helene Auskunft. „Mir gefällt das unglaublich, dass sich alles, was beim Anlegen des Gartens 2009 neu dazugekommen ist, dem Alten anpasst. So fügen sich die Wege oder die neue Steinmauer in die Landschaft hinein. Der Brunnen hätte in der Mitte des Gartens sein sollen, fand aber einen anderen Platz, damit der alte Kirschbaum stehen bleiben konnte.“ Sr. Ruth hingegen hat ihren Lieblingsplatz in einer ruhigen Leseecke mit Bänken gefunden: „Hier kann ich meine religiösen Bücher oder Gartenbücher lesen. Da hab ich meine heilige Ruhe!“ Auch Gäste der „Geistlichen Zelle“ im Kloster oder Schülerinnen der angrenzenden Mädchenrealschule hätten hier schon oft ein ruhiges Plätzchen gefunden. Auf den Geschmack gekommen? Die Benediktinerinnen der Anbetung in Neustift freuen sich über jeden Besucher, der im Garten der Stille auf Entdeckungsreise geht und dort seinen eigenen Lieblingsplatz sucht und findet.
Gehen Sie hier im Klostergarten auf Entdeckungsreise!
In unserem Kindergarten Sr. Martin wurden auch während des Lockdowns die Türen nicht ganz geschlossen. So studierten die kleinen Besucher der Notbetreuung das Theaterstück "Der gutmütige Schneemann" ein um den Schwestern und einigen Mitarbeitern während der langen Pandemie eine Freude zu bereiten. Corona-Konform konnten die Zuschauerinnen vor der Eingangstüre gespannt mitverfolgen, wie der Schneemann den Wald- und Wiesenbewohnern aus so mancher Not heraushalf und sogar seine Nase an an hungrige Hasen verschenkte. Doch zum Schluss wurde er mit einer neuen und frischen Karottennase für seine Gutmütigkeit belohnt.
Das Publikum bedankte sich bei den Akteuren und Akteurinnen mit einem langen Applaus und wir dürfen auf weitere Aktionen im anbrechenden Frühling gespannt sein.
Mit einem bundesweiten "Thesenanschlag 2.0" an Dom- und Kirchentüren am letzten Sonntag will die Reformbewegung "Maria 2.0" auf Missstände in der katholischen Kirche hinweisen und ihre Forderungen besonders auch nach einer geschlechtergerechten Kirche untermauern.
Die Schweizer Benediktinerin Silja Walter (+2011) brachte diese Notwendigkeit schon vor vielen Jahren in einem Theaterstück poetisch zum Ausdruck. Sie erfindet ein Gespräch zwischen dem hl. Benedikt und seiner Schwester Scholastika über den Prolog (das Vorwort) zur Benediktus-Regel, zu dem die hl. Scholastika bemerkt, dass dieser Prolog heutzutage jungen Frauen, die in ein Kloster eintreten, schwer zu vermitteln ist.
Aus dem noch unveröffentlichten Nachlass von Silja Walter (Benediktinerin im Kloster Fahr, + 2011) Gespräch zwischen Benedikt und Scholastika im Meierhof von Monte Casino gegen Abend Scholastika: Ich muss dir gestehen, Bruder, meine jungen Frauen des Noviziats in deine Regel einzuführen, ist nicht leicht.
Benedikt: Liegt es an den jungen Frauen, oder an der Regel, dass du Schwierigkeiten hast im Noviziat?
Scholastika: Ich sage dir, es geht um etwas, das du offensichtlich nicht bedacht hast, als du deine Regel schriebst.
Benedikt: Worum geht es denn?
Scholastika: Um Mann und Frau, um ihr je eigenes Gottesbild.
Benedikt: Gott ist nicht Mann, nicht Frau. Die Regel kennt, das weißt du, keinen anderen Gott, als den Gott der Offenbarung.
Scholastika: Und den der Tradition der Väter. Und eben da, mein Bruder liegt, wie soll ich sagen, glüht für uns der Funke unterm Aschenhaufen. — Männer hörten Gottes Stimme, Ruf und Wort im Alten Bund, schrieben es in ihre Pergamente, wie es Männer hören, wie es Männer schreiben. Und die Frauen?
Männer hörten Jesu Stimme, Ruf und Wort im Evangelium schrieben es in ihre Pergamente wie es Männer hörten, wie es Männer schrieben. Und die Frauen?
Benedikt: Ich bin erstaunt, Scholastika, ich kenne dich nicht mehr. Soll ich dir eine zweite Regel, nur für Frauen, schreiben? Das wirst du nicht von mir verlangen.
Scholastika: Um alles in der Welt, geliebter Bruder, alles, nein, nur das nicht! (sie lächelt)
Benedikt: Dann denkst du wohl daran, die heilige Regel nach deinem und nach deiner jungen Frauen Maß und Facon zu verändern. Bei Gott, das wäre unheilvoll, das müsste ich dir streng verbieten!
Scholastika legt ihrem Bruder das neue Vorwort der Regula hin. Scholastika: Verzeih, mein Bruder, zürne nicht, wir haben hier bereits damit begonnen. Lies, bewahre Gleichmut. Und dann wollen wir darüber sprechen.
Benedikt erhebt sich. Es ist dunkel geworden. Er blickt durchs Fenster nach dem Himmel. Den Sternen nach geht es gegen Mitternacht. Benedikt: Dafür ist keine Zeit mehr, Schwester. Ich muss gehen. Lass mich dich segnen. Gott bewahre dir den wahren Glauben, erhalte dich in Demut und Gehorsam und lasse dich und deine jungen Frauen den Weg der Regel, wie er vorliegt, unbeirrbar bis ans Ende gehen, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes ...
Scholastika kniet nicht nieder. Sagt nicht Amen. Fleht: Scholastika: Bleib da mein Bruder, heute Nacht. Es ist von größter Dringlichkeit, was wir uns mitzuteilen haben. Bleib da, mein Bruder, geh noch nicht nach Hause. Setz dich, nur eine Viertelstunde noch und höre: Wir haben Gottes Ruf in innigem Gebet aus dem Prolog der Regel, deiner Regula, erlauscht, den Ruf der Liebe, Benedikt, der Turteltaube in der Nacht. -
Benedikt: Verzeih mir, Schwester, es ist Zeit —
Scholastika: Und so beginnt der Text: Komm, meine Tochter, meine Freundin, meine Taube, hör mir zu.
Benedikt: Taube, Taube ... Hält die Nonne, hältst du dich und deine Frauen denn — sei mir nicht bös — euch eigenmächtige Geschöpfe, für eine solche sanft, scheue Kreatur? Was ihr zu tun versucht, hat nichts von Taubenart an sich.
Scholastika: Taube sein, ich sag dir offen, Benedikt, Taube sein im dunklen Eichenwald, bedarf des Mutes eines Falken. Du gehst?
Benedikt: Ich sehe keine Möglichkeit, die schönen Stunden unseres Zusammenseins bis in den Morgen zu verlängern. Knie nieder, meine Schwester, dass ich dich segne.
Scholastika betet. Ein Gewitter bricht los. Benedikt: Gott möge dir verzeihen, Schwester! Was hast du getan?
Scholastika: Ich habe dich gebeten, doch du wolltest nicht. Da bat ich meinen Herrn, und er erhörte mich. So geh doch jetzt, heim, in dein Kloster, Bruder, wenn du kannst!
Benedikt setzt sich. Benedikt: Lies, meine Schwester, lies mir den Prolog der Regel, wie du ihn hörst, und deine Töchter.
Scholastika: Es bleibt dein Wort, doch, ist es Gott, der spricht. Der Gott des Neuen Testamentes, wie ihn seine Kinder, seine Töchter, ja, wie Frauen ihn erfahren, der Gott der Väter, der Gemahl des Volkes Israel, wie er in Jesus nach Johannes als ein Mensch, als Freund, als Geliebter uns umwirbt und an sich zieht.
Benedikt: Ich höre zu.
Scholastika liest ihm ihre neue Fassung des Prologs vor. (Musik. Langsam löscht das Licht über der Szene. Wand wird vorgeschoben.) Sprecherin: Der Morgen kam. Sankt Benedikt verließ den Meierhof, die Laube des Zusammenseins mit seiner Schwester. In seinem Geist das Vorwort seiner Regel, das er auf Frauenart von ihr gehört, das mit ihm ging und das er wohl drei Tage lang erwog und in sich trug. Ein Liebeslied, wie es Jesaja sang im Namen Jahwes, Israels Gemahl, wie es im Hohen Lied gar innig angefangen, von Christus her zum Menschen hin gedeutet wird. O, Zärtlichkeit des großen Gottes, Frauen offenbart: Zuwendung, Heil, geschenkt, niemals als Lohn für Strengheit, für Aszese, Leistung je verdient — Sankt Benedikt erkannte Gottes Walten zeichenhaft in diesem nächtlichen Gespräch mit ihr, Scholastika — nur, Taube, Taube, nein, das war sie nicht, kühn, wie ein Falke eher — aber wie?
Da schimmert ja ein Flügelpaar, blitzt auf, wie Schnee — steigt in die Sonnenscheibe überm Ozean — O, Seligkeit — das ist die Seele seiner Schwester! Scholastika ist heimgegangen! Und er, ihr Bruder darf von seiner Zelle aus im Sonnenlicht des Geistes ihren Heimgang schauen — in der Gestalt der Taube aus dem Hohelied —!
Gott hat vor seinen Augen unzweifelhaft durch sie besiegelt, was sie und ihre Töchter im Prolog der Sancta Regula erkannten und erhorchten — den Ruf an seine auserwählten Kinder:
„Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, meine Taube und komm! Der Winter ist vorüber!“
(Gefunden in: Martin Werlen, „Heute im Blick. Provokationen für eine Kirche, die mit den Menschen geht.“ Freiburg 2015, S. 145 - 149)
Der äußere Verzicht soll mich auch im Inneren öffnen. Er soll mich offen machen für meine Mitmenschen, er soll mich offen machen für Gott. Die Offenheit zu den Mitmenschen zeigt sich im Teilen und aufeinander Zugehen
Es bedeutet, dass ich mein Herz öffne für die Menschen um mich herum. Ich kann mit ihnen teilen, nicht nur Materielles, auch Zeit, Zuwendung und Freundlichkeit.
Es bedeutet nicht nur, dass ich mein Herz anderen schenke, ich darf mich auch ein Herz schenken lassen, denn:
"Ich gebe euch ein neues Herz und gebe einen neuen Geist in euer Inneres. Ich beseitige das Herz von Stein aus eurem Fleisch und gebe euch ein Herz von Fleisch. "
Ezechiel 36:26
Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Fastenzeit 2021!
Bild: P. Albert Altenähr OSB
Herr, setze dem Überfluss Grenzen,
und lasse Grenzen überflüssig werden.
Lasse die Leute kein falsches Geld machen,
aber auch das Geld keine falschen Leute.
Nimm manchen Ehefrauen das letzte Wort,
und erinnere die Ehemänner an ihr erstes.
Schenke unseren Freunden mehr Wahrheit
und der Wahrheit mehr Freunde.
Bessere solche Beamten und Geschäftsleute,
die wohl tätig
aber nicht wohltätig sind.
Gib den Regierenden ein gutes Deutsch
und den Deutschen eine gute Regierung.
Herr, sorge dafür,
dass wir alle in den Himmel kommen
aber bitte nicht sofort.
Neujahrsgebet des Pfarrers Herrmann Kappen
von St. Lamberti, Münster, aus dem Jahre 1883
Foto:Stefan Heerdegen/pixelio.de
Wir Schwestern vom Kloster Neustift wünschen allen Besuchern
unserer Homepage
Gottes Schutz und Segen
im Jahr 2021!
In der Adventszeit 2020 wurden zusätzlich zur sonst üblichen Advents- und Weihnachtsdekoration die verschiedensten Krippen, die im Kloster zu finden sind, ausgestellt. Die Schwestern liesen sich davon inspirieren und nach und nach fand man immer mehr Krippen, Hl. Familien, Engel, Fatschnkindlein und allerlei weihnachtliche Dekorationen und Installationen im ganzen Haus. Priorin Helene Binder hat alle fotografiert und eine Präsentation daraus zusammengestellt. Unsere "interne" Krippenausstellung kann man auf Youtube besuchen:
Advent und Weihnachten 2020 im Kloster NeustiftAlle gezeigten Fotos wurden in Kirche und Kapellen des Hauses, Klausur, Pfortenbereich, Geistliche Zelle oder Columba-Neef-Realschule aufgenommen.
„Noch einmal ein Weihnachtsfest,
Immer kleiner wird der Rest,
Aber nehm‘ ich so die Summe,
Alles Grade, alles Krumme,
Alles Falsche, alles Rechte,
Alles Gute, alles Schlechte –
Rechnet sich aus allem Braus
Doch ein richtig Leben raus.
Und dies können ist das Beste
Wohl bei diesem Weihnachtsfeste.“ (Theodor Fontane)
Wir, die Schwestern des Klosters Neustift,
wünschen Ihnen allen
ein von Gott gesegnetes Fest der Menschwerdung!
Möge es Ihnen viele Momente großer und kleiner Freuden bringen!
Normalerweise würden wir an dieser Stelle die Gottesdienstzeiten für die Weihnachtstage 2020 bekanntgeben.
Leider bringt es die aktuelle Situation mit sich, dass wir auch an Weihnachten keine öffentlichen Gottesdienste feiern können.
Wir bedauern dies sehr und schließen alle, die uns verbunden sind, weiter in unsere Gebete mit ein.
Aufgrund der Corona-Pandemie muss unsere Geistliche Zelle bis voraussichtlich zum 11. April geschlossen bleiben. Außerdem können wir weder Gruppen noch Einzelgäste bewirten.
Hoffen und beten wir, dass sich diese traurige Situation bis nach Ostern bessert!
Danke für Ihr Verständnis und Ihr Mitbeten!
Die Rekollektiotage des jahres 2021 sind bereits festgelegt. Sie stehen den Schwestern in ganz besonderer Weise für Einkehr, Stille und persönliches Gebet zur Verfügung.
Januar Sonntag, 03.01.2021
Februar Freitag, 07.02.2021
März Sonntag, 07.03.2021
April Karfreitag, 02.04.2021
Mai Sonntag, 02.05.2021
Juni Sonntag, 06.06.2021
Juli Sonntag, 04.07.2021
August Sonntag, 01.08.2021
September Sonntag, 05.09.2021
Oktober Sonntag, 03.10.2021
November Dienstag, 02.11.2021
Dezember Sonntag, 05.12.2021
An diesen Tagen empfangen wir keine Gäste.
Wir bitten um Ihr Verständnis.
Anders als sonst, heißt es jetzt überall,
aber
in einer Zeit der Stille
auf das Wesentliche besinnen,
in Vorfreude
in Staunen
dem Fest der Menschwerdung entgegengehen
das dürfen wir auch dieses Jahr!
Wir wünschen Ihnen allen einen gesegneten und besinnlichen
Advent !
Am 21. November traf sich der Generalrat der Kongregation erstmals zu einer Videokonferenz, um wichtige Fragestellungen der Kongregation zu beraten.
Am Vormittag ging es um bedeutsame Ereignisse und Probleme in den einzelnen Provinzen.
Am Nachmittag gab es ein Madagaskar-Meeting, an dem, zusätzlich zum Generalrat, unser Madagaskar-Erkundungstrupp (Sr. Mirjam, Sr. Raphaeliah und Sr. Fabienne) teilnahm. Der Generalrat ließ sich informieren, u.a. über die Fragen: Wie ist die Corona-Situation in Madagaskar? Wie sind die Reisemöglichkeiten? Welche nächsten Schritte für die Gründung in Madagaskar sind zurzeit möglich?
Nach längeren Beratungen kam man zu dem Ergebnis, dass die geplante dreimonatige Erkundungsreise, die ja wegen des Lockdowns im März ausfallen musste, im Ablauf so beibehalten wird, wie sie ausgearbeitet war. Sobald die Pandemie-Situation es zulässt, fliegen die drei Schwestern nach Madagaskar.
Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr dürfen sich die Benediktinerinnen der Anbetung über eine neue Oblatin freuen. Am 1. November, dem Hochfest Allerheiligen, legte Frau Sylvia Schießl aus Passau das Oblationsversprechen ab. Aufgrund der aktuellen Situation konnte dies nur im kleinsten Kreis geschehen. Frau Schießl, die den Oblatinnennamen Richardis gewählt hat, ließ sich vor wenigen Jahren taufen und trug auch bei der Oblation ihr Taufkleid.
Wir danken Oblatin Richardis für ihre Verbundenheit und wünschen ihr auf ihrem weiteren Lebens- und Berufungsweg Gottes Segen.
Seit Sonntag, 27. September haben die Benediktinerinnen der Anbetung im Kloster Neustift eine weitere Oblatin.
Frau Swantje Knopf legte während der feierlichen Vesper vor Priorin Sr. M. Helene Binder und den anwesenden Schwestern das Oblationsversprechen ab. Damit ist sie nun, gemeinsam mit Oblatin Teresa und Oblatin Franziska, ein Teil unserer klösterlichen Familie und stellt ihr Leben noch intensiver in den Dienst Gottes, lebt in der Welt, das heißt in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld, nach der benediktinischen Ordens- und Lebensregel und trägt auch die benediktinische Spiritualität in die Welt hinaus.
Frau Knopf hat sich als Patronin die französische Mystikerin und Schriftstellerin Madeleine Delbrel (1904-1964) gewählt und trägt deren Vornamen nun als Oblatinnennamen.
Obl. Franziska begrüßte Obl. Madeleine in einer mitreißenden und bewegenden Ansprache und hieß sie in der "Task force Kloster Neustift" herzlich willkommen.
Auch die Schwestern des Klosters Neustift freuen sich sehr über die neue Oblatin und wünschen Ihr für Ihr weiteres Wirken und Beten in der Welt und unserer Ordensgemeinschaft Gottes Segen.
In der Geistlichen Zelle können seit geraumer Zeit wieder Veranstaltungen mit beschränkter Teilnehmerzahl stattfinden, Verpflegung ist leider noch nicht möglich.
Bis zum 31.12..2020 sind jedoch keine Übernachtungen in der Geistlichen Zelle möglich, weder für Gruppen noch für Einzelgäste. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Weitere Auskünfte erhalten Sie gerne unter:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Fast jedes Jahr besuchen die Neupriester der Diözese Passau das Kloster St. Scholastika um den Primizsegen zu spenden, so auch der kürzlich geweihte Priester Florian Schwarz. Den Neustifter Schwestern bereitete er damit eine sehr große Freude.
Seit langem besteht eine enge Verbindung zwischen dem Kloster St. Scholastika und dem Priesterseminar in Passau. Eine ganz besondere Beziehung zu den Neustifter Schwestern hat der Neupriester Florian Schwarz. Als Fürstenzeller besuchte er den Kindergarten St. Maria, der damals, als Teil der Heimvolksschule St. Maria, unter der Trägerschaft der Benediktinerinnen der Anbetung stand und von Sr. Makrina geleitet wurde. Auch später noch war er regelmäßig zu Gast in der Heimvolksschule und spielte z.B. bei den Sonntagsgottesdiensten dort öfter Orgel. Umso größer war die Freude der Schwestern, als er am 23. Juli in der Klosterkirche den Abendgottesdienst zelebrierte und den Primizsegen spendete.
Im Anschluss daran nahm sich Herr Schwarz noch viel Zeit für die persönliche Begegnung und das Gespräch mit den einzelnen Schwestern und überbrachte Grüße von Neupriester Matthias Zellner, der an diesem Tag leider verhindert war.
Lange musste die Tür geschlossen bleiben. Die Corona-Pandemie hat auch den Alltag der Benediktinerinnen kräftig durcheinandergewirbelt und es war leider auch nicht möglich, die Werkstatt der Neustifter Klosterkeramik zu besuchen. Nun kann langsam wieder etwas Normalität einkehren und somit kann auch die Neustifter Klosterkeramik ihre Produkte wieder direkt verkaufen.
Neben Keramikengeln, Heiligenfiguren und Kreuzen in verschiedenen Größen gibt es auch Profanes aller Art. Alle Arbeiten sind von Hand gemachte Unikate. Gerne werden auch Aufträge angenommen und z.B. auch Figuren von weniger bekannten Heiligen angefertigt.
Wir müssen selbstverständlich weiterhin auf den Infektionsschutz achten. Da die Werkstatt relativ klein ist, kann nur jeweils eine Person eintreten. Auch bitten wir Sie, eine Mund-Nasen-Maske zu tragen.
Der Verkauf ist von Montag bis Freitag, von 14:00 bis 16:30 geöffnet.
Am 02.06.20 wurde die Naturgruppe des Kindergartens St. Martin, die Wurzelkinder, eröffnet.
In dem sehr phantasievoll angelegten Garten spielen Kinder selbstvergessen im Sand. Das ist in einem Kindergarten nichts Ungewöhnliches und doch merkt man sofort, da ist etwas anders. Es ist kein rechteckiger Sandkasten, in dem die Kinder eifrig graben, bauen und „kochen“, sondern ein von Baumstämmen abgegrenztes, mit Sand gefülltes Oval, in dem auch ein bisschen Gras wachsen darf. Man findet darin auch nicht das klassische Sandkastenspielzeug, keinen Bagger, keine Schaufel, keine Sandkuchenförmchen. Die wenigen Gegenstände die man entdeckt sind Alltagsgegenstände wie z.B. Kochtöpfe, Suppenlöffel, eine kleine Gießkanne und so weiter. Auch Spielgeräte, wie man sie in gängigen Kindergärten findet, sucht man hier vergebens. Keine Rutschbahn und kein Klettergerüst, vor allem kein glattgeschmirgeltes Holz sind zu sehen. Gelegenheiten zum Klettern gibt es trotzdem genügend, auch Tunnel zum Durchkriechen, Hügel, die viele Bewegungsanreize bieten und einiges mehr. Das verwendete Holz wirkt, als wäre es gerade erst im Wald geschlagen worden, mit Rinde, und man meint, man könne sogar noch den harzigen Duft riechen. Die Kinderhände werden zum Greifen und Tasten angeregt, die Sinne werden gefordert und trainiert und dies alles durch Material, das so naturbelassen, wie möglich ist. Spielzeug im eigentlichen Sinn ist, wie man hier sehen kann, nicht erforderlich. Im Gegenteil, je weniger sie zur Verfügung haben, desto kreativer werden Kinder. Das Material aus der Natur oder Gegenstände aus ihrem Alltag reichen, denn es gibt eigentlich nichts, womit ein Kind nicht spielen könnte. Unterstützt wird dies noch dadurch, dass die Kinder nahezu bei jedem Wetter draußen sind und das Kindergartenleben bis auf wenige Ausnahmen im Freien stattfindet. Sie erleben zum Beispiel, dass man auch mit Wasser in Pfützen Spaß haben kann oder wie wunderbar die Luft nach einem Regenschauer riecht. Wenn es dann doch einmal nötig ist ins Innere zu gehen, bieten ein großes Tipi und ein liebevoll gestalteter hölzerner Zirkuswagen die perfekte Ergänzung zur Außenanlage. Hier wurde ein wahres Paradies geschaffen und wenn man die Kinder beobachtet merkt man, dass sie es zu schätzen wissen.
Da der Bedarf an Kindergartenplätzen in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen ist, war eine Erweiterung des Kindergartens der Benediktinerinnen der Anbetung, Neustift unumgänglich. Schon in den Jahren zuvor konnten die Kinder von den sogenannten Waldtagen profitieren, an denen das Kindergartengeschehen in den nahegelegenen Wald verlegt wurde. Das war wohl auch die Basis für die Idee der Naturgruppe, die in Ausstattung und Konzept eng mit der mittlerweile vielerorts bewährten Wald- und Naturpädagogik verwoben ist. Die frühere Kindergartenleiterin, Sr. Lidwina Spichtinger, die jetzt in der Ordensleitung tätig ist, unterstützte die Umsetzung dieser Idee gerne. Dank ihr und der Offenheit und dem Engagement von Kindergartenleiterin Martina Göth und ihrem Team können die Wurzelkinder jetzt Tag für Tag die Natur entdecken und daraus lernen.
Die Gaben des Heiligen Geistes
mögen Feuer zur Erde bringen,
sodass die Gegenwart Gottes
in neuem Licht gesehen werden kann,
an neuen Orten, auf neuen Wegen.
Mögen unsere eigenen Herzen entflammt werden,
sodass kein Hindernis, wie groß es auch sein mag,
sich der Botschaft Gottes darin in den Weg stellen kann.
Mögen wir von ganzem Herzen dem Wort Gottes trauen,
um es mutig auszusprechen,
um ihm gläubig zu folgen,
um es in anderen zur Flamme zu entfachen.
Möge Jesus,
der Frauen mit seinem Heiligen Geist erfüllte,
die Welt und die Kirche mit neuem Respekt beschenken
für die Kraft und die Gegenwart des Geistes.
(Sr. Joan Chittister, OSB)
Wir wünschen Ihnen allen ein gesegnetes, frohes und froh machendes Pfingstfest!
Bild: Grafik von P. Albert Altenähr OSB
Batik von Maria Godde und Fr. Matthias Lindges OSB
Wir bitten Sie zu beachten, dass der Gästebereich des Klosters St. Scholastika weiterhin geschlossen bleibt. Auch öffentliche Gottesdienste sind bei uns derzeit nicht möglich.
Bis zum 31. 08.2020 können in unserer Geistlichen Zelle keine Kurse oder Veranstaltungen stattfinden. Ebenso kann keine Übernachtungsmöglichkeit angeboten werden, weder für Gruppen noch für Einzelgäste.
Sollten Sie bereits gebucht haben, entstehen selbstverständlich keine Stornokosten für Sie.
Da wir den gebotenen räumlichen Abstand und Vorgaben zur Hygiene nur einhalten können, wenn keine Besucher in unserer Klosterkirche sind, können wir leider nach wie vor nicht zur Mitfeier unserer Gottesdienste einladen.
Wir danken für Ihr Verständnis.
Auch wenn dieses Jahr vieles anders war, die Freude und Dankbarkeit war nicht geringer, als am 21. 05.20, dem Hochfest Christi Himmelfahrt acht Schwestern der Benediktinerinnen der Anbetung im Kloster St. Scholastika in Neustift ihr Ordensjubiläum feierten.
Auf 70 Professjahre blickte Sr. M. Aurelia Starnecker zurück. Sr. M. Seraphine Bauhuber, Sr.M. Adelina Hafner und Sr. M. Hildegund Maier dankten für 65 und Sr.M. Irmtraut Froschauer für 60 Professjahre. Vor 50 Jahren legten Sr. M. Maria Scholler und Sr. M. Salesia Vinojčić die erste Profess ab. Priorin Sr. M. Helene Binder gehörte heuer ebenfalls zu den Jubilarinnen. Sie legte vor 25 Jahren ihre Gelübde ab.
Den Festgottesdienst zelebrierte Altabt P. Dr. Christian Schütz. Konzelebranten oder Gäste konnten leider nicht daran nicht teilnehmen. „Dass der Tag nun ein etwas anderes Gesicht hat, sollte nicht traurig machen“, so ermutigte V. Abt die Schwestern. So war es denn auch ein echter Freudentag, an dessen Anfang der feierliche Gottesdienst stand.
Die Zahl der Professjahre ist beeindruckend. Dennoch wäre das nicht alles, sondern eher so etwas wie eine Außenseite eines Jubiläums, gab Abt Christian in seiner Predigt zu bedenken. „Entscheidender ist das, was sich hinter dem Kleid der Jahre verbirgt, an Einsatz, Leben, Liebe, Treue, Frucht und Herzensreichtum.“ So Abt Christian, und weiter: „Jubiläen haben mit der Bilanz des Guten zu tun. Wenn wir uns darauf einlassen, dann macht uns unsere Jubiläumsfeier von selber nachdenklich, lässt uns tiefer blicken und andere Schätze entdecken.“ Anhand eines Gedichtes gab er den Schwestern die Botschaft mit auf den Weg, die da heißt: Du bist wertvoll! Unter anderem heißt es darin: „Er (Gott) formt dich vom Kieselstein zum Diamant, du bist für ihn wertvoll, er hält deine Hand.“
Einen feierlichen und stimmungsvollen musikalischen Rahmen bekam der Gottesdienst durch den Choralgesang der Schola des Klosters und verschiedene instrumentale Darbietungen.
Auf dem Foto von links nach rechts: Sr. Maria, Sr. M. Seraphine, Sr.M. Aurelia, Sr.M. Salesia, Sr. M. Hildegund, Sr. M. Irmtraut, Priorin Sr. Helene
Nicht im Bild: Sr. M. Adelina
In diesem Jahr feiern acht Schwestern der Benediktinerinnen der Anbetung ein rundes oder halbrundes Professjubiläum feiern.
Aufgrund der aktuellen Situation kann der Festgottesdienst mit Professerneuerung leider nicht öffentlich zelebriert werden. Wir bedauern dies sehr und bitten um Ihr Verständnis.
Und dies sind unsere Jubilarinnen im Jahr 2020:
70 Professjahre: Sr. M. Aurelia Starnecker
65 Professjahre: Sr. M. Seraphine Bauhuber
Sr. M. Adelina Hafner
Sr. Hildegund Maier
60 Professjahre: Sr. M. Irmtraud Froschauer
50 Professjahre: Sr. Maria Scholler
Sr. M. Salesia Vinojcic
25 Professjahre: Priorin Sr. M. Helene Binder
Gerade jetzt, da das Abstand halten eine der wichtigsten und wirkungsvollsten Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus ist, ist es wohltuend zu wissen, dass jemand an einen denkt und Gutes wünscht. Auch die Kindergartenleiterin, Frau Göth, und die Erzieherinnen möchten ein Zeichen ihrer Verbundenheit mit den Kindern und ihren Eltern setzen. So wurde vor ein paar Tagen vor unserem Kindergarten St. Martin eine Wunschsteinebank aufgestellt. Dort kann man einen Stein mit einem Wunsch ablegen. Wenn man mag, darf man sich auch einen mitnehmen.
Inzwischen sind dort so viele schön bemalte und verzierte Steine abgelegt worden, dass eine zweite Bank hinzugekommen ist.
Die Bänke sind frei zugänglich und auch ehemalige Kindergartenkinder mit deren Eltern und alle, die sich und anderen etwas Gutes wünschen dürfen das mit einem Stein zum Ausruck bringen.
Am meisten genannt wird der Wunsch nach Gesundheit. Und auch wir Schwestern wünschen Ihnen allen von ganzem Herzen:
Ostermorgen:
Helle,
die die Nacht vertreibt,
Glaube,
der die Hoffnung nährt,
Hoffnung,
die an Wunder glaubt,
Liebe,
die die Mauern sprengt,
Leben,
das den Tod besiegt.
von Gisela Baltes
Foto: Dieter Schütz/pixelio.de
Auch wenn momentan nichts so ist, wie es war, folgt doch jedem Karfreitag ein Ostersonntag.
So wünschen wir Ihnen allen
ein frohes und gesegnetes Osterfest.
Möge sie die Freude und die Hoffnung des auferstandenen Christus begleiten und tragen!
Als Bildungseinrichtung wollen wir einen verantwortungsvollen Beitrag leisten, um die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen.
Daher werden in unserer "Geistlichen Zelle"
von
13. März bis einschließlich 19. April 2020
weder Eigen- noch Gastveranstaltungen stattfinden und auch keine Einzelgäste aufgenommen werden. Es fallen für Sie keine Stornokosten an. Bei Fragen und Unklarheiten können sie gerne bei uns nachfagen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Wir danken für Ihr Verständnis für diese Maßnahme zum Schutz der Gesellschaft und zum Schutz unserer Schwächsten und bitten um Ihr Gebet für unser Land und alle betroffenen Länder in dieser schweren Krise!
Am 23. Februar ist von 19:30 bis 20:30 wieder Anbetungsstunde in der Klosterkirche der Benediktinerinnen der Anbetung. Alle sind herzlich eingeladen gemeinsam vor dem ausgesetzen Allerheiligsten den Herrn in Liedern und Texten, aber auch in der Stille anzubeten und zu betrachten.
Erst war es eine Vision, dann ein Beschluss und nun nimmt sie mehr und mehr Gestalt an: die Neugründung in Madagaskar.
Es hat sich bereits im September 2018 ein Erkundungstrupp gefunden. Sr. Mirjam von der österreichischen Provinz, Sr. Raphaeliah und Sr. Fabienne von der französischen Provinz werden 23. März 2020 für drei Monate nach Madagaskar aufbrechen. Es sollen erste Kontakte geknüpft werden und Vernetzungen angebahnt werden. Außerdem sollen die örtlichen Verhältnisse und Möglichkeiten erkundet werden unter anderem auch, wo sich welches Apostolat ergeben könnte.
Die drei Mitglieder des Erkundungstrupps haben sich seit September 2018 immer wieder getroffen um sich zu einem Team zu formieren. Dabei haben sie bereits viel Planungsarbeit geleistet. Um sich noch besser kennenzulernen verbrachten sie nun drei Wochen miteinander in Gresten (Niederösterreich), in einem Ferienenhaus der österreichischen Ordensprovinz. Obwohl Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung und Wanderungen durch die schöne Landschaft unternommen wurden, war die Zeit in Gresten keineswegs ein reiner Urlaub. Den Schwestern war es wichtig, den Tagen sozusagen einen klösterlichen Rhytmus mit gemeinsamen Gebet und Eucharistie zu geben. Unterstützt von Sr. Raphaeliah und Sr. Fabienne, die beide gebürtige Madagassinen sind, konnte Sr. Mirjam einen Einblick in die Kultur und Lebensweise des Landes gewinnen und anfangen Malgasch, die Sprache Madagaskars, zu lernen. Die madagassischen Mitschwestern ihrerseits vertieften ihre Deutschkenntnisse.
Am 05. Februar besuchte Generalpriorin Sr. Helene Binder gemeinsam mit der Priorin der österreichischen Provinz, Sr. Magdalena Niescioruk und weiteren Mitschwestern den Erkundungstrupp in Gresten. Sie zeigte sich beeindruckt von den konkreten und durchdachten Planungen des Madagaskar-Aufenthaltes.
Fazit von Sr. Mirjam: "Mit Freude kann ich sagen, dass diese drei Wochen eine sehr wertvolle, spannende und vor allem konstruktive Zeit waren."
Sr. Raphaeliah und Sr. Fabienne beim Seniorenfasching der Gemeinde Gresten
Nach einem langen, arbeits- und gebetsreichen Leben ging unsere liebe Schwester M. Richardis (Susanne) Roitner OSB am 05. Februar um 23 Uhr heim zu Gott, dem barmherzigen Vater.
Als drittes von acht Kindern wurde Sr. Richardis am 10. Juli 1942 in Liessing bei Aunkirchen, Landkreis Passau, Ndb. geboren. Nach dem Besuch der Volksschule von 1949 bis 1956 lebte sie ein Jahr bei ihrer Firmpatin in Ruhpolding. Ab Januar 1957 besuchte sie bis Dezember 1957 im Jugendheim Vilshofen einen hauswirtschaftlichen Grundausbildungslehrgang, anschließend blieb sie eineinhalb Jahre als Hausmädchen bei den Schwestern im Heim. Dann arbeitete sie von Juli 1959 bis September 1961 als Hausgehilfin in der Benediktinerabtei Schweiklberg. Hier lernte sie unsere Schwestern, die dort tätig waren, kennen und es erwachte in ihr der Entschluss in unser Kloster einzutreten.
Am 27. September 1961 begann Sr. Richardis das Ordensleben in unserer Gemeinschaft und am 3. Mai 1966 schenkte sie sich in der Ewigen Profess vorbehaltslos Gott.
Den größten Teil ihres Klosterlebens war Sr. Richardis im Provinzhaus Neustift eingesetzt. Nur für die Zeit von 1980 bis 1982 wurde sie in unsere Heimvolksschule in Fürstenzell versetzt. Sie war immer mit Arbeiten im Haus und im Bügelzimmer betraut, sie sie mit großer Sorgfalt erledigte. Längere Zeit durfte sie in der Hostienbäckerei arbeiten, was ihr besondere Freude bereitete. Zuverlässig und bereitwillig besorgte sie dann jahrelang bis zuletzt die Zubereitung von Gemüse und Obst für die täglichen Mahlzeiten der Schwestern, Schülerinnen und Gäste.
Mit der gleichen Gewissenhaftigkeit, mit der sie arbeitete, nahm sie an der Eucharistiefeier, am Chorgebet und an der Anbetungsstunde teil. Hier fand sie Kraft und Freude für ihren Einsatz.
Da Sr. Richardis von Geburt an mit körperlichen Behinderunen belastet war, wurden im Laufe ihres Ordenslebens wiederholt Operationen und längere stationäre Behandlungen notwendig. Mit großer Geduld ertrug sie diese Beschwerden. Am 4. Februar musste sie erneut ins Krankenhaus Vilshofen eingewiesen werden, wo sie dann schließlich ihr Leben in die Hände Gottes zurückgab. ER schenke ihr nun die ewige Freude und Glückseligkeit!
Wir bitten um das Gebet für die liebe Verstorbene.
Das Requiem findet am Samstag, 8. Februar, um 14:30 in der Klosterkirche Neustift statt, anschließend ist die Beerdigung.
Seit dem 23. November 2019 werden im Sudhaus des Klosters Aldersbach insgesamt über 40 Krippen gezeigt.
"Geh' ma Kripperl schau'n", dem Aufruf von "Krippenvater" Helmut Rührl folgten wir Neustifter Schwestern und besuchten am 2. Januar 2020 die Austellung. Der Breitenberger Kreisheimatpfleger, Bürgermeister und Krippensammler hat für das Kulturreferat des Landkreises Passau einen Überblick über die Krippentradition Oberösterreichs, Bayerns, Böhmens und Italiens von ca 1800 bis in die Gegenwart zusammengestellt.
Die Vielfalt, die liebevolle Ausarbeitung, der Reichtum an Details und die ansprechenden und aussagekräftigen künstlerischen Darstellungen faszinierten die Schwestern. Zu sehen gibt es z.B. Figuren aus Holz, Wachs, Papier, oder Ton, Mühlenkrippen, Kastenkrippen, eine Wurzelkrippe, Fatschenkindl, sehr alte und ganz neue Krippen, kurz gesagt, eine unvorstellbare Fülle an Krippen und Einzelexponaten.
Ein Höhepunkt der Ausstellung war für uns eine Krippe in neapolitanischer Tradition, die von H.H. Pfarrer Alfred Binder, in dessen Privatbsitz sich diese befindet, erklärt wurde. Es bietet sich eine typische quirlige süditalienische Piazza mit regem Markttreiben und Leben dar. Das Weihnachtsgeschehen muss man erst suchen, es steht nicht im Mittelpunkt der Szenerie. Das Kommen Jesu findet fast ganz unauffällig, irgendwo im Alltag und ganz unbemerkt statt, erläuterte Pfr. Binder. Man findet sogar einen, der vom Geschehen total unberührt, in einer Ecke liegt und schläft, die Ankunft unseres Erlösers buchstäblich verschläft. Dieser "Schläfer" ist eine charakteristische Figur der neapolitanischen und sizilianischen Krippenkunst. Die Menschen, die dargestellt werden, sind nicht statisch, wie für ein Foto aufgestellt, sondern sie wirken wie in der Bewegung eingefangen. Auch sind sie nicht idealisiert dargestellt, im Gegenteil da ist das hübsche Mädchen genauso zu sehen, wie die zahnlose alte Frau, schöne und weniger schöne Menschen, reich gekleidete Edelleute, Handwerker mit schmutziger Arbeitsschürze oder zerlumpte Bettler. Hier zeigt sich das Leben, wie es ist und man erahnt, dass jeder, wirklich jeder, so wie er eben gerade ist, zu Jesus kommen kann und von ihm angenommen wird.
An dieser Stelle sei Herrn Pfarrer Binder nocheinmal ein herzliches Vergelt's Gott gesagt, dafür dass er sich Zeit genommen hat und wir seinen interessanten und beeindruckenden Ausführungen zuhören durften. Man spürte in jedem seiner Worte die Begeisterung für die Krippenkunst und deren Aussage.
Es hat sich wirklich gelohnt, das "Kripperl schaun" und unsere Erwartungen wurden übertroffen.
Die Ausstellung im Sudhaus des Klosters Aldersbach ist noch bis zum 12. Januar 2020 geöffnet.
Er, der Herr der Herrlichkeit,
kleidet sich in Niedrigkeit,
unser Heiland will er sein,
und von Sünde uns befrei'n
(Matthias Claudius)
Wir wünschen Ihnen frohe und besinnliche Weihnachtstag und Gottes Schutz und Segen für das Jahr 2020!
Wir Benediktinerinnen der Anbetung beten in diesen Tagen um neue geistliche Berufungen in der Kirche, der Diözese, in der Pfarrei und in unserer Gemeinschaft.
Wir laden alle Gläubigen zur stillen Anbetung vor dem Allerheiligsten in der Berufungsmonstranz ein.
Diese findet vom 05.12 bis 08.12.19 statt:
Donnerstag und Freitag von 8:00 bis 17:00 in der Chorkapelle (durch die Pfarrkirche Neustift vorne rechts durch die Glastüre)
Am Samstag und Sonntag von 9:30 bis 17:00 in unserer Klosterkirche
Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Advent 2019!
A - achtsam
D - dem
V - Verheißenen
E - engegensehen,
N - neuem
T - trauen!
Im großen Speisesaal der Columba-Neef-Realschule der Benediktinerinnen der Anbetung findet am 30. November von 13:00 bis ca 17:00 und nach dem Adventssingen in der Pfarrkirche ein Adventsbasar statt. Neben adventlichen und weihnachtlichen Bastel- und Keramikarbeiten werden Kaffee, Glühwein und Kuchen angeboten.
Der Eingang zum Basar ist gegenüber der Pfarrkirche.
Um 18:00 beginnt das Adventssingen in der Pfarrkirche, anschließend ist gemütliches Beisammensein auf dem Kirchvorplatz und nochmals Gelegenheit unseren Basar zu besuchen.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Am 23. November ist wieder Anbetungsstunde in der Klosterkirche der Benediktinerinnen der Anbetung. Alle sind dazu eingeladen, den Herrn im ausgesetzten Allerheiligsten durch Lieder und Texte, aber auch in der Stille zu betrachten und anzubeten.
Die Anbetungsstunde beginnt um 19:30 Uhr und endet voraussichtlich um 20:30.
Für das kommende Jahr sind bereits die Rekollektiotage festgelegt. Sie stehen in ganz besonderer Weise für Einkehr, persönliches Gebet und Stille. Daher bitten wir um Verständnis, dass wir an diesen Tagen keine Gäste empfangen.
Januar: Sonntag, 12.01.
Februar: Aschermittwoch, 26.02.
März: Sonntag, 15.03.
April: Karfreitag, 10.04.
Mai: Sonntag, 03.05.
Juni: Sonntag, 14.06.
Juli: Sonntag, 05.07.
August: Sonntag, 02.08.
September: Sonntag, 06.09.
Oktober: Samstag, 03.10.
November: Montag, 02.11. (Allerseelen)
Dezember: Sonntag, 06.12.
Änderungen sind möglich und werden frühzeitig bekannt gegeben.
Es ist zu einem festen Bestandteil im Jahreskreis im Klosters Neustift geworden: das Chorwochenende des Kirchenchores Pullenried (Lkr. Schwandorf). Angefangen hatte alles vor 17 Jahren, als der Chor Sr. Lidwina, die aus der Umgebung von Pullenried stammt, einen Besuch abstattete. Schon im Jahr darauf verbrachte er dann das erste von mittlerweile 16 Chorwochenenden hier.
So trafen die Mitglieder auch dieses Jahr wieder im Kloster Neustift ein, um unter der Leitung von Herrn Rudolf Teblitzky Bekanntes zu vertiefen und Neues einzuüben. Als Höhepunkt und Abschluss gestalteten die Sängerinnen und Sänger am 26. Oktober die Vesper mit und beeindruckten dabei durch ihr Können und ihr professionelles, aber auch harmonisches Zusammenwirken. Im Anschluss daran brachten sie den Schwestern zu deren Freude noch ein Ständchen.
Die Neustifter Schwestern hoffen, dass sie noch viele Jahre Gastgeberinnen für den Kirchenchor Pullenried sein dürfen.
Auch 74 Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges ringen Opfer des verbrecherischen Naziregimes um Anerkennung und Versöhnung. Sie wollen wahrgenommen werden, ihr Schicksal und ihr Leid soll nicht unbemerkt bleiben. Am 24. Juli wurde deshalb in Neustift eine Gedenkstele für eine Gruppe der unschuldigsten Opfer der NS-Gewaltherrschaft enthüllt, für gestohlene Kinder aus Slowenien.
Im April 1941 wurde der größte Teil des slowenischen Gebiets vom nationalsozialistischen Deutschland besetzt. Die ethnische Gruppe der Slowenen und deren Kultur sollte verschwinden. Etwa 65 000 Menschen wurden vertrieben, die verbliebenen sollten germanisiert werden. So wurde z.B. auch die slowenische Sprache verboten. Tausende Mitglieder von Widerstandsbewegungen bzw. Partisanen, aber auch slowenische Bürger die der Unterstützung des Widerstandes verdächtigt wurden, wurden in Konzentrationslager deportiert oder ohne Gerichtsverfahren hingerichtet. Sogar deren unbeteiligte Familienmitglieder wurden verhaftet und verschleppt.
Etwa 600 Kinder wurden dabei ihren Eltern entrissen und von ihren Angehörigen getrennt. Sie sind unter dem Namen
gestohlene Kinder bekannt. Im Sommer und Herbst 1942 brachte man sie in Lager, die über das ganze damalige Deutsche Reich verteilt waren. Dort wollte man sie zu Deutschen machen.
Eines dieser Lager war im Kloster Neustift. Die Schwestern mussten dafür Räume zur Verfügung stellen und beteiligten sich an der Versorgung der Mädchen und Buben. Sie blieben bis Juni 1944 in Neustift.
Das Leid der gestohlenen Kinder war mit dem Ende des Krieges und der Naziherrschaft nicht vorbei. Ein großer Teil ihrer Eltern und Angehörigen war in den Konzentrationslagern ermordet worden, die Kinder mussten nun eltern- und heimatlos ihr Leben meistern.
Zum Gedenken an das Schicksal dieser Kinder und als Mahnung wurde im Garten vor der Klosterkirche eine Gedenkstele aufgestellt und am 24. Juli feierlich enthüllt.
Priorin Sr. M. Helene Binder begrüßte H.H. Abt em. Christian Schütz, Herrn Stefan Lang den ersten Bürgermeister der Gemeinde Ortenburg sowie den zweiten Bürgermeister Herrn Ludwig Nothaft, den Künstler Herrn Christian Zeitler, die Schulleitung der Columba-Neef-Realschule mit Rektorin Frau Beatrix Kröninger und Konrektor Herrn Michael Trapp, einen Vertreter der Presse, die Schwestern vom Kloster Neustift und alle, die durch ihr Kommen ihre Betroffenheit und ihre Anteilnahme zum Ausdruck brachten.
Ganz besonders begrüßte sie Herrn Prof. Dr. Janez Zmavc, den Vorsitzenden des Vereins "Lagerinsassen - Gestohlene Kinder". Er hat durch seine Initiative maßgeblich dazu beigetragen, dass in den ehemaligen Lagern und nun auch in Neustift diese Gedenktafeln angebracht werden konnten. Mit ihm waren Frauen und Männer aus Slowenien angereist, die zu diesen gestohlenen Kindern gehörten.
Subpriorin Sr. M. Gabriele Kren betonte die Wichtigkeit der Gedenkstele. Die Erinnerung an das Schicksal der Kinder soll stets präsent bleiben.
Prof. Dr. Zmavc begrüßte die Anwesenden in Deutsch und in seiner slowenischen Muttersprache, der Sprache, die in den Lagern verboten war, von den Insassen aber trotzdem heimlich gepflegt wurde. In bewegenden Worten erinnerte er an die Gewalt der deutschen Besatzer, besonders gegen Partisanen und Widerstandskämpfer. Das Leid darf nicht in Vergessenheit geraten, so sein Resümee. Mit der Gedenktafel in Neustift wurde die sechste dieser Art enthüllt. Sie soll uns nicht nur erinnern, sondern auch mahnen, dem Unrecht entgegenzutreten. Prof. Dr. Zmavc dankte, dass die Errichtung der Stele in Neustift ermöglicht wurde und zitierte ein Gedicht des großen slowenischen Dichters France Preseren:
"Es leben alle Völker, die sehnend warten auf den Tag, dass unter dieser Sonne die Welt dem alten Streit entsag. Frei sei dann Jedermann, nicht Feind, nur Nachbar mehr fortan."
Die heutige Mädchenrealschule wurde zum Teil auf den Fundamenten des ehemaligen Lagers gebaut. Herr Trapp, Konrektor der Columba-Neef-Realschule und Lehrer für Geschichte spannte in einer kurzen Ansprache den Bogen zur Gegenwart, indem er sagte: "Mit der Stele ist nun etwas geschaffen worden, das nicht wegdiskutiert und nicht versteckt werden kann. Sie erinnert stetig und dauerhaft an die schrecklichen Verbrechen während des 2. Weltkrieges. Das ist auch gerade in der aktuellen Zeit wichtig, in der die Verbrechen der NS-Vergangenheit von vielen Populisten kleingeredet oder geleugnet werden. Gerade deshalb muss es Aufgabe von Schule sein, diese hetzerischen Lügen zu widerlegen und den Schülerinnen die wahre Bilanz der NS-Gewaltherrschaft nahe zu bringen." Des Weiteren beschrieb Herr Trapp, wie er das Schicksal der verschleppten Kinder im Geschichtsunterricht der 9. Klassen thematisiere.
Nach der Enthüllung der Stele durch Priorin Sr. Helene, sprach der Künstler Herr Christian Johannes Zeitler, der die Stele geschaffen hat. Sie ist, so Herr Zeitler, aus Granit gearbeitet, der aus einem Steinbruch in Flossenbürg stammt, der Teil eines Arbeitslagers des Naziregimes war. Viele Besonderheiten, vor allem aber der schräge Schnitt, der eine Verbeugung andeutet, sollen den Respekt vor den Opfern ausdrücken.
Altabt Dr. Christian Schütz erbat für die Gedenkstele Gottes Segen. Sichtlich bewegt bat er stellvertretend um Vergebung für die Gräueltaten, die an unschuldigen Menschen verübt wurden.
Es war ein ebenfalls sehr bewegender Moment, als zwei Frauen und ein Mann, die zu den Kindern des Lagers in Neustift gehörten, gemeinsam einen Kranz niederlegten.
Sr. Gabriele dankte zum Schluss allen, die gekommen waren, vor allem Herrn Prof. Dr. Zmavc und den Damen und Herren, die aus Slowenien angereist waren.
Hier wurde ein Zeichen der Versöhnung und der Verständigung gesetzt.
Herr Prof. Dr. Janez Zmavc bei seinen Ausführungen. Rechts neben ihm eine Dame, die als Kind in Neustift war.
Konrektor Michael Trapp
Priorin Sr. Helene Binder bei der Enthüllung der Stele
Der Künstler Christian Zeitler
Kranzniederlegung durch drei ehemalige Kinder des Lagers in Neustift
Altabt Dr. Christian Schütz beim Segnen der Stele
25 Mitglieder des Benediktusvereins waren dieses Jahr der Einladung zum Informations- und Einkehrtag in das Kloster St. Scholastika in Neustift gefolgt und wurden von Priorin Sr. Helene Binder zusammen mit Sr. Rita Düchting, der Leiterin des Vereinsbüros herzlich begrüßt.
Sr. Cyrilla Zimmer brachte den Anwesenden in ihrem Impulsreferat die Spiritualität der Benediktinerinnen der Anbetung näher. Der Stifter Alois Faller fühlte sich sehr zur eucharistischen Anbetung hingezogen und verbrachte viel Zeit im Gebet vor dem Tabernakel, so erläuterte Sr. Cyrilla in einem kurzen Abriss über die Geschichte der Kongregation. Er war bei der Gründung jedoch auch von dem Empfinden bewegt, dass sich die Eucharistische Anbetung in Werken der Nächstenliebe wie z.B. Erziehung und Ausbildung von Kindern fortsetzen müsse. So stellte er die neugegründete Ordensgemeinschaft auf die Säulen der eucharistischen Anbetung und caritativen Werke und bis heute ist diese davon geprägt. Einen sehr hohen Stellenwert hat dabei das fürbittende Gebet. Die Schwestern verweilen jeden Tag eine Stunde vor dem Allerheiligsten und nehmen dabei die Nöte der Welt, vor allem aber auch persönliche Anliegen die ihnen mitgeteilt werden in ihr Beten mit hinein. (Kontakte z.B. über die Web-Site oder brieflich oder telefonisch an das Vereinsbüro)
Im Anschluss an das Referat konnten sich die Zuhörerinnen und Zuhörer bei Kaffee und Kuchen austauschen, alte Bekanntschaften pflegen oder neue Kontakte knüpfen, bevor Priorin Sr. Helene über den aktuellen Stand und Ereignisse und Entwicklungen des vergangenen Jahres informierte. Besonderes Interesse fand dabei die geplante Neugründung in Madagaskar.
Sr. Helene war es ein Anliegen, den Verinsmitgliedern und Förderinnen und Föderern für ihre Hilfe und ihr Engagement zu danken. Besondere Anerkennung und ein großes Vergelt's Gott verdient dabei die zweite Vorsitzende des Vereins, Frau Marianne Bledl.
(Im Bild: Priorin Sr. Helene Binder im Gespräch mit Mitgliedern des Benediktusvereins, rechts im Bild Frau Bledl)
Kaum jemand kennt das kleine, westafrikanische Land Togo. Es taucht selten in den Medien auf und auch hierzulande weiß kaum jemand etwas darüber.
Die Columba-Neef-Realschule der Benediktinerinnen der Anbetung in Neustift jedoch, hat schon seit 1970 Kontakt zu Hilfsorganisationen in Togo. Es begann mit einem Brunnenbauprojekt. Dann wurden in zahlreichen Aktionen Sach- und Geldspenden gesammelt und sogar Patenschaften vermittelt. Togo und die Menschen dort wurden mit der Zeit ein Teil der Schulfamilie.
Vor wenigen Tagen kam nun die togolesische Ordensfrau Sr. M. Stella zu uns nach Neustift. Sie berichtete den Schülerinnen und Lehrkräften der Realschule von ihrer Arbeit, überbrachte Grüße und bedankte sich im Namen ihrer Ordensgemeinschaft, Mitarbeitern und vor allem den Kindern und Jugendlichen, denen sie ihr Leben und Wirken widmet. Besonders die ehemalige Rektorin der Columba-Neef-Realschule, Sr. Vestina, so betonte Sr. Stella, setzt sich bis heute unermüdlich für materielle Hilfe und die Vermittlung von Patenschaften ein.
In einer Gegend, mit besonders vielen Armen und einer extrem hohen Kindersterblichkeit errichtete die Ordensgemeinschaft von Sr. Stella ein Gesundheitszentrum mit Kinderkrankenhaus und zwei Waisenhäuser für von AIDS betroffene Kinder. Es wurde auch durch die Hilfe aus Neustift ermöglicht. 54 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden dort beschäftigt, von denen jedoch nur sechs durch staatliche Mittel finanziert werden. So ist Sr. Stella unter anderem ständig damit beschäftigt, Spenden zu sammeln, nicht nur für den Unterhalt der Kinder, sondern auch um Löhne bezahlen zu können. Ehrenamtliche Mitarbeiter leisten zudem noch wertvolle Hilfe. Auch wenn die HIV-Ansteckungsrate etwas gesunken ist, gehören HIV und das Vollbild von AIDS immer noch zu den großen und drängenden Problemen des Landes.
Sr. Stella erklärte sich auch bereit, den Schwestern in Neustift von den Kindern und Jugendlichen und ihrer Arbeit mit ihnen zu erzählen. Sr. Jeromine übersetzte dabei dankenswerterweise die Ausführungen vom Französischen ins Deutsche.
Durch viele Fotos und einen Film bekamen sie einen Eindruck davon, wie die jungen Menschen ihr Schicksal meistern und trotz Krankheit und Armut Freude an ihrem Leben haben. Sr. Stella stellte aber auch erschütternde Einzelschicksale vor. AIDS ist immer noch nicht heilbar. Viele AIDS-Kranke werden aus Angst vor Ansteckung von ihrer Familie verstoßen, auch Kinder. Es folgt meist, wenn sich niemand ihrer annimmt, ein langsames Sterben unter menschenunwürdigen Umständen. Gerade AIDS-Waisen, die sehr oft schon mit dieser grausamen Krankheit zur Welt kommen, sind diesem Schicksal hilflos ausgeliefert.
Sr. Stella, Ihre Mitschwestern und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bieten den Kindern und Jugendlichen neben medizinischer Hilfe ein menschenwürdiges und lebenswertes Leben, zu dem auch Bildung gehört. So werden sie auch nach ihrer Schulzeit betreut und begleitet und es werden ihnen Ausbildung oder sogar ein Studium ermöglicht.
Eine besondere Freude wurde einer neustifter Schwester bereitet, deren leibliche Schwester zwei togolesische Patenkinder hat. Sr. Stella konnte über die sehr positive Entwicklung der beiden berichten und brachte eine wunderschöne handgeschnitzte Figur mit, die eines dieser Patenkinder angefertigt hat.
Die Schwestern in Neustift und die Schulfamilie der Columba-Neef-Realschule danken Sr. Stella, die am 5. Juli wieder in ihre Heimat zurückfliegt, für diese informativen Tage und die tiefbewegenden Vorträge. Sie haben eine liebenswerte und gleichzeitig beeindruckende Persönlichkeit kennenlernen dürfen und hoffen, dass auch weiterhin für ihre wichtige und wertvolle Arbeit für die Menschen in Togo gespendet wird.
Im Bild: Sr. Stella, rechts mit Sr. Jeromine als Übersetzerin
Du heiliges Feuer
brenn in unseren Herzen.
Du heiliges Wasser
fließ in unsere Beziehungen.
Du heiliger Geist
beflügle unsere Gedanken.
Du heiliger Fürsprecher
sprich in unserem Innern.
Du heilige Taube
flieg durch unsere Welt.
Du heilige Liebe
begeistere alle Menschen
(von Anton Rotzetter)
Wir wünschen Ihnen frohe und begeisternde Pfingsstage!
Am 30. Mai 2019, dem Hochfest Christi Himmelfahrt, feierten sechs unserer Mitschwestern Professjubiläum.
Sr. M. Edwina Winkler, Sr. M. Julitta Pötzl und Sr M. Valentine Ackermann legten vor 70 Jahren, Sr. M. Annuntiata Bodner, Sr. M. Judith Haas vor 65 Jahren und Sr. M. Lidwina Spichtinger vor 50 Jahren die ersten zeitlichen Gelübde ab.
Altabt Christian Schütz, der gemeinsam mit P. Willhelm Wilholt SM den Festgottesdienst zelebrierte, sagte, dass zu Christi Himmelfahrt Jubiläum feiern, mit den Augen des Glaubens zu IHM hinaufschauen, staunen und anbeten bedeute.
In Anlehnung an den Vatertag, der am selben Tag gefeiert wird, würdigte er die Jubilarinnen, die sich und ihr Leben als Geschenk an an Gott, den Vater darbringen würden.
Die Schola des Klosters Neustift gab dem Gottesdienst einen ebenso feierlichen wie stimmungsvollen musikalischen Rahmen.
Auch im Mutterhaus der Wiener Provinz feierten an diesem Tag zwei Mitschwestern Professjubiläum. So blickt Sr. Mechthild auf 65 und Sr. M. Paula auf 60 Professjahre zurück und wurden auch in Neustift in die Gebete und Fürbitten mit eingeschlossen.
Priorin Sr. M. Helene Binder dankte den Schwestern dafür, dass sie durch ihr langes Ordensleben Zeugnis geben. Dies sei nur aus der Liebe Gottes und durch das Gebet möglich, so Sr. Helene.
Aus Nah und Fern waren Angehörige, Freunde und Bekannte der Jubilarinnen gekommen und nach dem Gottesdienst blieb noch Zeit und Raum zum Feiern und Beisammensein.
Im Bild v.l.n.r. stehend: Sr. Lidwina, Sr. Judith, Priorin Sr. Helene,
sitzend: Sr. Annuntiata, Sr. Julitta, Sr. Edwina, Sr. Valentine
Am Hochfest Christi Himmelfahrt, dem 30. Mai dürfen die Benediktinerinnen der Anbetung mit sechs ihrer Mitschwestern Jubiläum feiern.
Auf 70 Professjahre blicken zurück:
Sr. M. Edwina Winkler
Sr. M. Julitta Pötzl
Sr. M. Valentine Ackermann
Für 65 Professjahre danken:
Sr. M. Annuntiata Bodner
Sr. M. Judith Haas
50 Professjahre feiert:
Sr. M. Lidwina Spichtinger
Der Festgottesdienst mit Abt em. Christian Schütz und Konzelebranten findet am 30. Mai um 10:00 in der Klosterkirche St. Pius statt.
Alle sind hierzu herzlich eingeladen!
Vom 23. - 25. 05. wird ein neues europäisches Parlament gewählt. Der Ausgang wird angesichts nationalistischer und populistischer Strömungen in der EU mit Spannung aber auch mit Sorge erwartet.
Am 23. Mai laden die Benediktinerinnen der Anbetung wieder zur monatlichen Anbetungsstunde von 19:30 - 20:30 ein. Auch hier wird die Europawahl ein Anliegen sein.
Legen wir die Zukunft Europas in Gottes Hände und bitten wir die Patroninnen und Patrone Europas um ihre Fürsprache.
Gebet für Europa
Vater der Menschheit,
Herr der Geschichte!
Sieh auf diesen Kontinent,
dem du die Philosophen, die Gesetzgeber und die Weisen gesandt hast,
Vorläufer des Glaubens an deinen Sohn, der gestorben und wieder auferstanden ist.
Sieh auf diese Völker, denen das Evangelium verkündet wurde,
durch Petrus und durch Paulus,
durch die Propheten, durch die Mönche und die Heiligen.
Sieh auf diese Regionen,
getränkt von dem Blut der Märtyrer,
berührt durch die Stimme der Reformatoren.
Sieh auf diese Völker, durch vielerlei Bande miteinander verbunden,
und getrennt durch Hass und den Krieg.
Gib, dass wir uns einsetzen
für ein Europa des Geistes,
das nicht nur auf wirtschaftlichen Verträgen gegründet ist,
sondern auch auf menschlichen und ewigen Werten:
Ein Europa, fähig zur Versöhnung,
zwischen Völkern und Kirchen,
bereit um den Fremden aufzunehmen,
respektvoll gegenüber jedweder Würde.
Gib, dass wir voll Vertrauen unsere Aufgabe annehmen,
jenes Bündnis zwischen den Völkern zu unterstützen und zu fördern,
durch das allen Kontinenten zuteil werden soll
die Gerechtigkeit und das Brot,
die Freiheit und der Friede
Amen
Am Sonntag, 19.05.2019 um 9:00 Uhr dürfen wir uns wieder auf ein besonderes Choralerlebnis freuen.
Seit 2008 treffen sich Choralbegeisterte aus ganz Deutschland und weiten Teilen Europas regelmäßig zum Intensivkurs Gregorianik der, wie bereits in den letzten Jahren, wieder in den Räumen der Geistlichen Zelle im Kloster St. Scholastika unter der bewährten und sehr kompetenten Leitung von Prof. Johannes Berchmans Göschl abgehalten wird.
Prof. Göschl studierte von 1964 bis 1968 katholische Theologie am Päpstlichen Athenaeum Sant' Anselmo in Rom und von 1968 bis 1974 Kirchenmusik am Pontificio Instituto de Musica Sacra. 1976 promovierte er dort mit einer Arbeit über Gregorianische Semiologie.
In St. Ottilien war er von 1978 bis 1994 Kantor und von 1983 bis zu seiner Emeritierung 2006 Professor für Gregorianik an der Musikhochschule München. Außerdem war er lange Jahre Mitglied im Vorstand und von 1999 bis 2015 Präsident der Internationalen Gesellschaft für Studien des Gregorianischen Chorals (AISCGre)
Zum Abschluss des Kurses und gleichsam als Höhepunkt gestalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die 5. Messe der Osterzeit. Wir laden herzlich zu Mitfeier ein.
Ein großes Schild prangt jetzt neben dem etwas versteckt gelegenen Eingang der Neustifter Klosterkeramik. Dort werden handgearbeitete Engel, Heiligenfiguren, Kreuze aber auch Profanes angeboten. Wer sich in der Werkstatt einmal umsehen möchte, kann sie von Montag bis Freitag von 14:00 bis 16:30 besuchen. Die Schwestern an der Pforte weisen gerne den Weg dorthin. Auch außerhalb dieser Zeiten ist auf Anfrage ein Besuch möglich; Kontakt bitte über
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Momentan findet man dort z.B. diese Kreuze
oder diese Lichtträger
Gerne werden auch Auftragsarbeiten ausgeführt. Auf diese Weise entstand z.B. diese Figur, die die hl. Anna darstellt.
Sicher im Garten
freut sich im Frieden
die ganze Kirche im Schatten des lieblichen Weinstocks.
Auferstanden
öffnest du den Deinen den verschlossenen Garten
des blühenden Paradieses
Herr, König der Könige!
Ostersequenz, 11. Jahrhundert
Wir wünschen Ihnen frohe und frohmachende Ostertage!
Mögen die Freude und Zuversicht des auferstandenen Christus
auch über die Feiertage hinaus Ihr Leben erhellen!
Das sind die Gottesdienstzeiten in der Klosterkirche an den Kar- und Ostertagen 2019:
Gründonnerstag, 18.04: 17:00 Uhr Gottesdienst
Karfreitag, 19.04: 15:00Uhr Karfreitagsliturgie
Ostersonntag, 21.04: 05:00 Auferstehungsfeier
09:00 Festgottesdienst
Am Ostermontag, 22.04. feiern wir den Gottesdienst mit der Pfarrgemeinde Neustift in deren Pfarrkirche mit.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Einen ganz besonderen Platz zum Brüten und Aufziehen ihrer Jungen hat sich eine Amsel im Klausurgarten des Klosters Neustift ausgesucht. Da Amseln nicht zu den Höhlenbrütern gehören, hat sie kurzerhand ihr Nest auf einen Nistkasten draufgebaut. Eventuell ist auch das Häuschen bewohnt, das läßt sich aber momentan nicht feststellen.
Mittlerweile hat das Amselweibchen in seiner Penthauswohnung zu brüten begonnen. Wir sind gespannt, wann wir den Nachwuchs zu sehen bekommen.
Inzwischen sind die drei Jungen geschlüpft, wachsen und gedeihen und die Schwestern haben ihre Freude daran.
Aschermittwoch
Leben durchkreuzt
Innehalten
sich besinnen
neu orientieren
was trägt
was wirklich zählt
was dem Leben dient
was mich Gott näher bringt
durch Kreuzungen herausgefordert
neue Wege gehen
das Ziel vor Augen
auf Ostern hin
von Kathrina Karg, Pastoralreferentin
Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Fastenzeit!
Schenke mir eine gute Verdauung, Herr und auch etwas zum Verdauen.
Schenke mir Gesundheit des Leibes, mit dem nötigen Sinn dafür, ihn möglichst gut zu erhalten.
Schenke mir eine heilige Seele, Herr,
die das im Auge behält, was gut ist und rein,
damit sie im Anblick der Sünde nicht erschrecke,
sondern das Mittel finde, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.
Schenke mir eine Seele, der die Langeweile nicht fremd ist,
die kein Murren kennt und kein Seufzen und Klagen,
und lass nicht zu,
dass ich mir allzuviel Sorgen mache um dieses sich breit machende Etwas,
dass sich "Ich" nennt.
Herr, schenke mir Sinn für Humor,
gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen,
damit ich ein wenig Glück kenne im Leben
und anderen davon mittleile.
hl. Thomas Morus (1478-1535)
Wir wünschen Ihnen fröhliche und unbeschwerte Faschingstage und einen gute Humor, der darüber hinausgeht!
Sr. M. Philippa Strauch legte am 10. Februar 2019 die ersten zeitlichen Gelübde ab.
Der 10. Februar, das Hochfest der hl. Scholastika ist seit jeher ein besonderer Tag für benediktinische Ordensgemeinschaften, ganz besonders für die Benediktinerinnen der Anbetung. Die Schwester des hl. Benedikt ist die Patronin des Klosters St. Scholastika in Neustift. Welcher Tag wäre also passender, um sich in der Profess enger an Gott und die Ordensgemeinschaft zu binden?
In Sr. Philippa reifte vor längerer Zeit der Wunsch, Gott in einer Ordensgemeinschaft zu suchen. So schloss sie sich den Benediktinerinnen der Anbetung an und ging nun, nachdem sie in Postulat und Noviziat eine Zeit des gegenseitigen Kennenlernens und Prüfens durchlaufen hatte, den nächsten, konkreteren Schritt.
Familie, Freunde und Kollegen waren gekommen umd mitzuerleben, wie Sie im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes, den Abt em. Christian Schütz gemeinsam mit P. M. Stephan Neulinger OCist und Pfarrvikar Christian Fröschl zelebrierte, vor Priorin Sr. M. Helene Binder und der Schwesterngemeinschaft und allen Anwesenden für zwei Jahre Gehorsam, klösterlichen Lebenswandel und Beständigkeit gelobte. Ein besonderes Geschenk machte ihr der Kirchenchor Vilshofen dem sie mehr als dreißig Jahre lang angehörte. Die Sängerinnen und Sänger gaben dem Gottesdienst in einer meisterhaften Darbietung einen festlichen Rahmen.
Abt Christian befragte die Professin und diese bekundete ihre Bereitschaft, nach der Regel des hl. Benedikt zu leben. Über das Gelöbnis stellte sie, gemäß der Bestimmungen Benedikts, eine handgeschriebene Urkunde aus, unterzeichnete diese vor aller Augen und legte sie auf den Altar. Weiter heißt es in der Regel: "alsdann stimme der Novize sogleich selbst den Vers an: "Nimm mich auf, o Herr, nach deiner Verheißung und ich werde leben, und lass meine Hoffnung nicht zuschanden werden." (aus Psalm 119) Das wird noch heute, rund 1500 Jahre später, so gemacht. Auch Sr. Philippa sang mit ausgebreiteten Armen: Suscipe me domine, secundum eloquim tuum, et vivam, et non confundas me ab expectatione mea, wie der Vers in Latein lautet. Es folgte die Segnung und Überreichung des schwarzen Schleiers, des Brustkreuzes der Benediktinerinnen der Anbetung, der Regel Benedikts und des Professkranzes. Ein Segensgebet schloss die Ablegung der Gelübde ab.
Die Neustifter Schwestern freuen sich sehr, die neue Profess-Schwester in ihrer Gemeinschaft begrüßen zu dürfen und wünschen ihr für ihren weiteren Lebens- und Berufungsweg Gottes Segen in Fülle.
Befragung durch Abt Christian
Unterzeichnung der Professurkunde
Sr. Philippa singt das Suscipe
Überreichung der Insignien
Die Mitschwestern sind sichtlich erfreut.
erste Gratulantinnen
und der jüngste Gratulant.
"Lebendige Pfarrgemeinden sind voller Frauen, sie tragen die Gemeinde." Mit dieser Feststellung begann Frau Anneliese Hecht, Diplomtheologin und Referentin für Bibelpastoral beim kath. Bibelwerk in Stuttgart, ihren Vortrag. Rund zwanzig Interessierte waren am 1. Februar 2019 zu einem Studientag des Frauenreferates der Diözese ins Kloster Neustift gekommen, wo sie die Vorsitzende, Frau Hildegard Weileder-Wurm herzlich willkommen hieß.
In ihren sehr lebendigen und ansprechenden Ausführungen brachte Frau Herzog den Zuhörerinnen und dem Zuhörer Frauen aus der Bibel näher, die von Anfang an maßgeblich am Wachsen und Werden der christlichen Gemeinden beteiligt waren. Jesus selbst war es, der sehr wertschätzend mit und über Frauen sprach und Ihnen Ansehen gab. Sie gehörten, wie z.B. Martha und Maria aus Bethanien, immer zum Jüngerkreis Jesu dazu, folgten ihm schließlich bis unters Kreuz und leisteten auch später unter anderem als Verkünderinnen wertvolle Dienste. Dabei nahm besonders Maria von Magdala, als Zeugin der Auferstehung und Apostolin der Apostel, eine herausragende Rolle ein.
In der Urkirche, die noch durch die Gleichberechtigung von Mann und Frau geprägt war, wirkten starke Christinnen auch in Leitungsfunktionen in der Gemeinde mit und waren sehr geschätzt. Gerade der Apostel und Missionar Paulus, der vielen zu Unrecht als Frauenfeind gilt, baute auf die Mitarbeit der Frauen und betonte deren Gleichrangikeit gegenüber den Männern, wie z.B. "Es gibt nicht mehr Junden, nicht Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus." (Galather 3, 28) So konnte Frau Herzog auch wissenschaftlich fundiert darlegen, dass es sich bei verschiedenen vermeintlich frauenfeindlichen Aussagen in den Paulusbriefen um nachträgliche Einschübe handelt, die nicht von Paulus selber stammen.
Diese und viele weitere Erkenntnisse und Informationen aus dem großen Wissensschatz von Frau Herzog konnten die Teilnehmerinnen mit nach Hause nehmen und sich von starken Frauen in der Bibel ermutigen lassen.
Fünf Ordensschwestern vom Orden der Benediktinerinnen der Abetung zogen von Passau-Neustift ins Mutterhaus nach Ortenburg. Am 8. Januar kamen sie nocheinmal zu einer bewegenden Abschiedsfeier ins Seniorenzentrum St. Benedikt.
Aus der Pressemitteilung von Hausleiter Tobias Achatz:
Priorin Helene Binder von Kloster Neustift bei Ortenburg war eigens nach Passau angereist, um an der festlichen Abschiedsfeier im kleinen Kreis teilzunehmen. Fünf der acht Ordensschwestern, die bisher noch im AZURIT Seniorenzentrum St. Benedikt gelebt haben, ziehen jetzt um ins Mutterhaus.
Jahrzehntelang war das ehemalige Haus Waldesruh das Zuhause von Schwester Angelika (82), Schwester Judith (79), Schwester Aurelia (90), Schwester Valentine (93) und Schwester Marcella (84), die früher die Pflegeeinrichtung einmal 15 Jahre lang geleitet hat. Hausleiter Tobias Achatz, der das heutige Seniorenzentrum St. Benedikt seit Mai 2015 leitet, kann sich noch heute daran erfreuen, wie er seinerzeit mit offenen Armen von Schwester Marcella empfangen wurde. "Die Anwesenheit der Ordensschwestern war eine so wertvolle Bereicherung für unser Haus. Die ehrenamtliche Unterstützung bei der Betreuung der Bewohner und bei der Gestaltung der Gottesdienste wird uns fehlen", so Tobias Achatz.
Den feierlichen Abschiedsgottesdienst zelebrierte Pfarrer Georg Duschl, der sich erfreulicherweise bereit erklärt hat, die Gottesdienste in der Kapelle des AZURIT Seniorenzentrums zukünftig zu übernehmen.
Priorin Helene Binder, die nicht nur Priorin von Kloster Neustift ist, sondern auch Generalpriorin der Kongregation der Benediktinerinnen der Anbetung, liess in ihrer Ansprache die Geschichte des Hauses anhand der Lebensläufe der fünf Schwestern zum Leben erwachen. Schwester Marcella, die 1950 als 16-jährige in den Orden eintrat und seit dem jahr 1952 im Wald von Passau-Neustift lebt, hat hier wohl die meisten Veränderungen miterlebt. Für keine der Schwestern ist es nach so langer Zeit ein leichter Abschied und Hausleiter Achatz bedauert den Weggang mit den Worten: "Für uns ist es sehr schade, dass die Schwestern gehen, aber wir haben die Entscheidung zu respektieren und mit zu tragen. Für uns und die Bewohnerinnen und Bewohner waren die Ordensschwestern ein wahrer Segen. Jeden Tag fand in der Kapelle eine heilige Messe statt und jeden Tag besuchten die Schwestern die Senioren und trugen durch gute Worte und Taten zu deren Lebensfreude bei!"
Versüsst wurde der Abschied ein wenig durch das Vier-Gänge-menü, das vom hauseigenen Cateringteam serviert wurde und die herzlichen Worte von Priorin Helene Binder. "Zum Schluss bleibt der Dank. Ein großes Vergelt's Gott, allen, die mit den Schwestern zusammen gearbeitet, gebetet, geweint und gelacht haben. Ihnen, Herr Achatz, Frau Riedel und allen Mitarbeiterinnen vor Ort danken wir für den stets vertrauensvollen, fairen und herzlichen Umgang miteinander.
Sie waren immer gut zu den Schwestern. Vergelt's Gott dafür!"
(Text und Bild: Tobias Achatz)
Im Bild v.l.n.r.: Sr. Valentine, Sr. Judith, Sr. Aurelia, Priorin Helene Binder, Pfarrer Georg Duschl, Sr. Marcella, Hausleiter Tobias Achatz, Sr. Angelika
Der Retter ist da!
"Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr!" (Lukas, Kapitel 2, Vers 11)
Soviel Macht steckt in diesem kleinen, zarten und hilfsbedürftigen Kind. Gott schickt seinen Sohn, um mich zu retten.
Jesus der Retter ist da!
Begreife ich, dass dieses Kind mich retten kann, sage ich JA zu seinem Heilsplan?
Gott schenkt mir die Freiheit.
(von Mirjam Nikoleiski)
Wir wünschen allen frohe und gesegnete Weihnachtstage!
Montag, 24. Dezember, Heiliger Abend
15:30 Uhr Vesper
21:00 Uhr Matutin und Christmette
Dienstag, 25. Dezember, Hochfest der Geburt des Herrn
9:00 Festgottesdienst
17:00 Vesper
Mittwoch, 26. Dezember, Fest des Hl. Stephanus
8:00 Gottesdienst
Sonntag, 30. Dezember
8:00 Gottesdienst
Montag, 31. Dezember, Silvester
23:00 Anbetung/Vigil
Dienstag, 1. Januar 2019, Neujahr
9:00 Festgottesdienst
Wir wünschen Ihnen Freude
über die Ankunft Gottes in unserer Zeit
und Zuversicht und Gottes Segen
für das kommende Jahr 2019
Zur Information über die momentanen Entwicklungen an unserer Heimvolksschule St. Maria in Fürstenzell haben die Benediktinerinnen der Anbetung einen Brief an alle Eltern der betroffenen Kinder und Jugendlichen veröffentlicht.
Für alle Interessierten dieser Brief hier im Wortlaut:
Kloster Neustift, 14.12.2018
An alle Eltern unserer Einrichtungen
Zukünftige Kooperation mit der Stiftung SLW Altötting
Sehr geehrte Eltern unserer Schülerinnen und Schüler,
sehr geehrte Eltern der Kinder im Kindergarten,
mit diesem Schreiben wende ich mich an Sie, um Sie über wichtige Neuerungen in unseren Einrichtungen St. Maria zu informieren: Zum 31. August 2018 haben wir, die Bayerische Provinz der Benediktinerinnen der Anbetung einen Kooperationsvertrag mit der Stiftung Seraphisches Liebeswerk Altötting (SLW) geschlossen und wollen zukünftig unter Einbezug der Hilfestellung durch das SLW die Geschicke unserer Heimvolksschule mit den Hort- und OGS-Gruppen sowie der angeschlossenen Kindertagesstätte lenken.
Sie werden sich jetzt fragen, warum wir als Ordensgemeinschaft in unserer Verantwortung als Träger nicht allein die anstehenden und notwendigen Weichenstellungen in die Hand nehmen?
Seit über 60 Jahren führen wir als Benediktinerinnen die Heimvolksschule mit angeschlossenem Internat, und haben sowohl die Tagesbetreuung für Schul- als auch für Kindergarten- und Krippenkinder im Laufe der Zeit eröffnet. In den letzten Jahren ist es jedoch für uns immer schwieriger geworden, die für St. Maria notwendige Hausleitung aus unserer Ordensgemeinschaft zu stellen, um die bedürfnis- und bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Einrichtung zu gewährleisten. Veränderte Rahmenbedingungen, von der Regierung von Niederbayern geforderte konzeptionelle Veränderungen sowie der zunehmende Bedarf an sozialpädagogischen Angeboten in der Region Passau verlangen von uns neue Wege, um die Einrichtung auch aus wirtschaftlicher Sicht zukunftssicher führen zu können. Die nicht vermeidbare Schließung unseres Internats wegen zu geringer Nachfrage, sowie das Ausscheiden von Sr. Oberin Magdalena Stöhr und pädagogischer Leitung Tanja Danner sind deutliche Zeichen für unser Provinzkapitel, den Herausforderungen, die für St. Maria im Raum stehen, proaktiv zu begegnen. Darum wurde in der Ordensgemeinschaft beschlossen, Unterstützung bei einem starken und erfahrenen Schul- und Jugendhilfeträger zu suchen.
Mit der Stiftung SLW Altötting haben wir einen Kooperationspartner gefunden, der aus unserer Sicht sehr gut zu uns passt. Die Stiftung SLW mit Sitz in Altötting ist ein fachlich höchst anerkannter Träger von Schulen, Kindertagesstätten und Jugendhilfeangeboten mit rund 750 Mitarbeitern/-innen in Bayern. Gegründet 1889 von Kapuzinerpater Cyprian Fröhlich, ist die Stiftung SLW den Kapuzinern als Sozialwerk angeschlossen und eng an den Caritasverband angebunden. In der gemeinnützigen Stiftung werden an sieben Standorten von Traunstein im Süden bis Herzogenaurach bei Nürnberg in Norden rund 1.600 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene betreut, ganzheitlich gefördert und gebildet.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden nach dem gleichen Tarifwerk (AVR der Caritas) wie bei uns eingestellt und entlohnt, ebenso basieren alle pädagogischen Konzepte auf dem christlichen Wertekatalog und stellen den jungen Menschen und seine Familie in den Mittelpunkt der professionellen pädagogischen Arbeit.
Für unsere rund 100 Beschäftigten sowie für Sie als Eltern und Ihre Kinder ändert sich durch diese neue Partnerschaft im Alltag unserer Schule, unserer Nachmittagsbetreuung und unserer Kindertagesstätte nichts. Sie werden auch weiterhin unser Haus als eine lebendige Schul- und Einrichtungsgemeinschaft erleben mit hoch engagierten Fachkräften, die sich zum Wohle Ihrer Kinder einsetzen. Gegenseite Wertschätzung, Rücksichtnahme und ein tragendes Miteinander als Ausdruck unserer gelebten Christlichkeit werden auch zukünftig den Geist unseres Hauses bestimmen.
Für das in uns gesetzte Vertrauen möchte ich mich ganz herzlich bei Ihnen als Elternschaft und bei unseren Elternbeiräten bedanken. Ebenso möchte ich meine große Anerkennung all unseren hoch motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Schulleiterin Bettina Mischko, Einrichtungsleiterin Bettina Zauner und Kindergartenleiterin Brigitte Krompass an der Spitze aussprechen.
Auf Grundlage der gemeinsamen Philosophie hat sich unser Provinzkapitel als oberstes Leitungs- und Entscheidungsgremium innerhalb der Bayerischen Provinz also entschlossen, die langjährige Erfahrungen aus der Stiftung SLW im nächsten Jahr als Beratungsleistung zu nutzen mit dem Ziel, die Trägerschaft zu 2020 der Stiftung SLW zu übergeben, wenn beiderseits Einvernehmen besteht oder aber den Kooperationsvertrag um ein weiteres Jahr zu verlängern.
Ihnen und uns allen wünsche ich das notwendige Vertrauen und den Glauben, dass wir die Herausforderungen als große Familie meistern werden!
Über die weitere Entwicklung der Kooperation werde ich Sie auf dem Laufenden halten.
Herzlichst
Sr. Helene Binder OSB
Provinzpriorin der Bayerischen Provinz
der Benediktinerinnen der Anbetung
Am 7. Dezember 2018 um 22:20 durfte unsere liebe
Schwester M. Lydia (Therese) Rachl OSB
nach langem Krankenlager heimgehen zu Gott, dem sie ein Leben lang treu und in Freude gedient hat.
Sr. Lydia wurde am 8. März 1923 als erstes von sieben Kindern in einer Landwirtsfamiele in Unterschnatterbach, Kreis Pfappenhofen an der Ilm, Erzdiözese München-Freising, geboren. Ihre Mutter starb an Herzschlag, als sie 14 Jahre alt war. Dann musste sie den Haushalt übernehmen und für ihre Geschwister die Mutter ersetzen; der Vater hat nicht mehr geheiratet.
Nach dem Besuch der Volks- und Fortbildungsschule von 1929 bis 1939 in Scheyern arbeitete sie im elternlichen Betrieb. Pater Hugo von Scheyern erkannte und förderte in Sr. Lydia den Ordensberuf. 1947/48 besuchte Sr. Lydia den Winterkurs in unserer Haushaltungsschule in Neustift. Hier verspürte sie den Ruf zum Ordensleben, und zwar in unsere Gemeinschaft. Sie trat am 3. Nov. 1948 bei uns ein. Am 2. Juni 1949 erhielt sie das Ordenskleid, legte am 6. Juni 1950 die zeitliche Profess und am 6. Juni 1956 die Ewige Profess ab.
Gleich nach der ersten Profess wurde Sr. Lydia 1950 ins Bischöfliche Knabenseminar St. Max in Passau versetzt. Wie sie sich nach dem frühen Tod ihrer Mutter fürsorglich um ihre jüngeren Geschwister kümmerte, so war sie jetzt aufopferungsvoll für die kleinen Seminaristen da. Sie sollten sich wohl fühlen und es sollte ihnen gut gehen fern von daheim. Sie liebte ihre Buben und scheute keine Mühe, ihnen den Aufenthalt und das Lernen zu erleichtern. Sr. Lydia erzählte gerne über diese Arbeit und betete viel um Priesterberufe.
Als dann das Seminar in Passau geschlossen wurde, kam Sr. Lydia ins Bischöfliche Knabenseminar nach Burghausen. Von 1971 bis 1980 war sie dort auch als Oberin tätig. Gerne setzte sie auch hier ihre Kräfte voll für die jungen Menschen ein, dass sie ihren Weg im Leben finden konnten und begleitete sie mit ihrem Gebet. In Treue blieben sie ihr über Jahre verbunden.
Ab Sept. 1990 war Sr. Lydia im St. Beda-Haus in Schweiklberg im Einstaz und betreute die Gäste im Speisesaal. In der Benediktinerabtei Schweiklberg fühlte sie sich sehr glücklich. Im Schatten des Klosters Scheyern aufgewachsen, hatte sie dort den benediktinischen Geist erfahren und war davon geprägt. Alljährlich freute sie sich auf ihren Heimaturlaub, um in ihr geliebtes Kloster Scheyern zurückzukommen und den Kreuzsegen zu empfangen.
Am 14. März 2003 kehrte Sr. Lydia ins Mutterhaus Neustift zurück und hlaf hier, solange es ihre Kräfte zuließen, in Näherei und Wäscherei. Die letzten Jahre verbrachte sie in unserer Krankenabteilung, wo sie mit größter Geduld die Beschwerden des Alters ertrug. Selbstlos, zufrieden udn hilfsbereit diente sie mit Freude und Liebe Gott und den Menschen. Ihr Leben war von tiefer Frömmigkeit geprägt, die ihr vor allem in den Tagen ihrer Krankheit Trost und Kraft gab.
Neustift, 8. Dezember 20018
Priorin und Konvent
der Benediktinerinnen der Anbetung
Das Requiem findet am Dienstag, 11. Dezember, um 14:00 Uhr in der Klosterkirche Neustift statt, anschließend ist die Beerdigung.
Am 3. Dezember verwandelte sich die Turnhalle der Columba-Neef-Realschule, der Benediktinerinnen der Anbetung, für ein ein paar Stunden in das antike Myra, wo der heilige Nikolaus vor etwa 1700 Jahren lebte und wirkte.
Der Kindergarten St. Martin in Neustift, dessen Träger ebenfalls die Benediktinerinnen der Anbetung sind, war für die diesjährige Kooperationsveranstaltung mit der Grundschule Neustift verantwortlich. Die Musikgruppe Shalom aus Passau führte aus diesem Anlass das Kindermusical "St. Nikolaus" auf. Shalom verarbeitet schon seit vielen Jahren unter anderem biblische und religöse Geschichten zu Singspielen, bei denen die kleinen und großen Zuschauer mitmachen können. So brachten sie z.B. auf diese Weise schon die Geschichte von "Noah unterm Regenbogen" oder "Joseph und seine Brüder" vor allem Kindern näher.
Das Datum brachte es mit sich, dass dieses Mal das Kindermusical "St. Nikolaus" von Martin Göth (Musik) und Helmut Degenhard (Texte) aufgeführt wurde, das durch seine eingängigen, aber auch mitreißenden Melodien und die tiefgehenden und zugleich kindgerechten Texte beeindruckte. Martin Göth, der auch der musikalische Leiter der Gruppe ist, moderierte und schickte gleich zu Beginn erst mal den Osterhasen, der zu früh aus dem Winterschlaf aufgewacht war, weg.
Auch der Weihnachtsmann (mit amerikanischem Akzent) hatte bei ihm keine Chance. Er hat mit dem Heiligen, der Bischof, ein großer Wohltäter und Menschenfreund war nicht das Geringste zu tun. Im weiteren Verlauf der Geschichte wurde dann verdeutlicht,
wie der heilige Nikolaus die Nächstenliebe wahrhaft lebte und für Menschen in Not da war. Die Akteure erzählten bekannte Geschichten und Legenden, die dies unterstreichen, wie z.B. das Kornwunder.
Den Kindern sah man ihre Begeisterung an, als sie nicht nur zusahen und zuhörten, sondern auch aktiv daran teilnahmen. So steuerten sie z.B. als wackere Seeleute mit ihrem Kapitän Memo das Schiff durch das aufgewühlte Meer, das blaugekleidete Kinder mit Tüchern symbolisierten oder begleiteten als zauberhafte Engel den Nikolaus. Mit der gleichen Intensität sangen sie Lieder mit, die im Vorfeld schon eingeübt worden waren.
So kam es dann auch, dass alle viel mehr als nur das kleine, süße Geschenk, das der Nikolaus am Schluss noch verteilte, mit nach Hause nahmen.
Ganz im Sinne des heiligen Wohltäters und Menschenfreundes wollten aber auch die Elternbeiräte des Kindergartens und der Grundschule ein Zeichen setzen. Sie verkauften Glühwein, Kinderpunsch und vorweihnachtliche Leckereien. Der Erlös kam dem Ronald McDonald Kinderhaus in Passau zugute, wo schwerkranke Kinder und deren Eltern auf vielfältige Weise Unterstützt werden.
Wir wünschen Ihnen einen besinnlichen und segensreichen Advent!
Machen wir ihn zu einer wirklich "staden Zeit" und öffnen wir Jesus unsere Tür, damit er wahrhaft bei uns ankommen kann!
Ihre Benediktinerinnen der Anbetung
Auch in einer gut funktionierenden Gemeinschaft gibt es Störungen und Konflikte. Was kann man tun, damit diese erst gar nicht entstehen? Wenn es dann doch einmal dazu kommt, wie kann man gut damit umgehen? Wie kann man Konflikte so lösen, dass alle zufrieden sind und dass sich niemand als Verlierer fühlt? Diese und weitere Fragen bearbeiteten die Schwestern des Klosters Neustift gemeinsam mit der Kommunikationstrainerin und psychologischen Beraterin, Frau Christina Samereier. Im Rahmen eines Workshops, der sich über zwei Abende erstreckte zeigte sie am 14. und am 28. November Wege zu einem harmonischen Miteinander auf.
Begleitet von Frau Samereier betrachteten die Schwestern die Situation in ihrer Gemeinschaft. Wo ist das Miteinander harmonisch? Wo gibt es Störungen der Harmonie und was sind die Bedürfnisse der Einzelnen und der Gemeinschaft. Diesen Fragen gingen sie nach und konnten dabei feststellen, dass es bei ihnen bereits vieles an Positivem und Ressourcen gibt. Natürlich sind da aber auch, wie in jeder Gemeinschaft, Disharmonien, die es zu bearbeiten gilt.
Die Teilnehmerinnen bekamen von Frau Samereier wertvolle Anregungen für einen achtsamen Umgang miteinander und erabeiteten gemeinsam mit ihr Strategien für ein gutes und harmonisches Miteinander. Besonders interesant war dabei eine niederlagelose Methode für Konfliktgespräche, die die Referentin der Gemeinschaft vorstellte.
An dieser Stelle sei Frau Samereier ein herzliches Vergelt's Gott gesagt für die fachlich sehr kompetente, methodisch abwechslungsreiche und beeindruckende und auch einfühlsame Bearbeitung dieser schwierigen Thematik. Die Schwestern konnten für sich sehr viel daraus mitnehmen, nicht nur die Schokolade aus der Nikolaussocke.
In der Regel Benedikts heißt es, dass Gäste im Kloster nie fehlen sollen. (RB 53.16) Das beherzigen auch die Benediktinerinnen der Anbetung. Ganz besonders freuen sie sich immer über musikalische Gäste. So kommt z.B. der Kichenchor Pullenried (Landkreis Schwandorf) immer wieder zu einem Chorwochenende in die Geistliche Zelle. Auch war vor kurzem der Chor der madagassischen Gemeine in München "Fiangoana Malagasy Munich" bei zu Gast und bereicherte den Sonntagsgottesdienst mit Liedern und einem Tanz. Das Tanzen hat in Madagaskar eine lange Tradition. Im Gottesdienst ist es nicht nur Ausdruck von Lebensfreude, sondern untermalt auch in ganz besonderer Weise das Lob und die Ehre Gottes.
Ein musikalisches Geschenk anderer Art machte der Gospelchor Ebenhausen bei Schäftlarn den Benediktinerinnen der Anbetung. Nachdem er in Neustift ein Chorwochenende verbrachte und in meisterhafter Weise den Gottesdienst mitgestaltete, bekamen die Schwestern als musikalischen Abschiedsgruß noch ein Ständchen.
„Leidenschaftlich leben in Gemeinschaft“. Zu diesem Thema haben sich 34 Generaloberinnen aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz vom 18. bis 22. Oktober 2018 in Innsbruck getroffen. Auch die Generaloberin unserer Kongregation Sr. Helene Binder war dabei.
Aus der Diskussion der "Osnabrücker Thesen" formulierten die Oberinnen gemeinsam folgende Presserklärung:
(Text im Wortlaut):
Katholische Ordensfrauen fordern mehr Mitbestimmung für Frauen in der Kirche
„Leidenschaftlich leben in Gemeinschaft“. Zu diesem Thema haben sich 34 Generaloberinnen aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz vom 18. bis 22. Oktober 2018 in Innsbruck getroffen.
Generaloberinnen sind geistliche Leiterinnen und verantwortlich für die Geschäftsführung in ihren Gemeinschaften und deren Werke. Als solche stellen sie sich mehrheitlich hinter die Forderungen der „Osnabrücker Thesen“. Diese wurden beim Ökumenischen Frauenämterkongress im Dezember 2017 verabschiedet. Darin geht es um die Zulassung von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern und Diensten als Zeichen der Ökumene und Schritte auf dem Weg zur sichtbaren Einheit der Kirchen.
Darüber hinaus sprechen sich die Generaloberinnen dafür aus, dass aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse theologischer und anderer Disziplinen vom kirchlichen Lehramt anerkannt und bei Lehrentscheidungen berücksichtigt werden.
In Zukunft sind mehr Frauen bei Bischofssynoden, selbstverständlich mit Stimmrecht, einzubeziehen. Nur so können sie mitentscheiden.
Frauen in Leitungspositionen der katholischen Kirche können ihre Autorität, ihre Kompetenzen und ihren Einfluss geltend machen. Den Anteil qualifizierter Frauen signifikant zu erhöhen, würde zur Vielfalt und Bereicherung auf allen Ebenen beitragen.
Es braucht eine neue Kultur des Dialogs, der Partizipation und der Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche. Die vielfach geäußerten Absichten sind in die Tat umzusetzen.
In Geschichte und Gegenwart der Ordensgemeinschaften gibt es viele Beispiele, wie Männer und Frauen im geschwisterlichen Miteinander segensreich für die Menschen gewirkt haben und wirken.
Strukturen, die jegliche Form von Missbrauch in der katholischen Kirche begünstigen, müssen beseitigt werden. Die Generaloberinnen erklären sich bereit, ihren Beitrag dazu zu leisten. Im eigenen Umgang mit Macht erfahren sie es als positiv, dass sie von ihren Mitgliedern gewählt werden, ihren Gemeinschaften Rechenschaft schulden und ihre Amtszeit begrenzt ist.
Die deutschsprachigen Generaloberinnen sind ein Teil der Internationalen Vereinigung der Generaloberinnen (UISG). Die weltweite Organisation umfasst 2.000 Vertreterinnen apostolisch-tätiger Kongregationen mit mehr als 900.000 Mitgliedern. Alle drei Jahre trifft sich die Generalversammlung in Rom, dazwischen finden regionale Versammlungen statt. Auf Initiative der UISG im Mai 2016 hatte Papst Franziskus eine Kommission eingerichtet, die sich mit der historischen Aufarbeitung des Frauendiakonates befasst.
Ansprechpartnerin für Fragen zu dieser Pressemitteilung ist Sr. Dr. Katharina Ganz, Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen,
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Tel. 0049 (0)931-4601-102.
Einen ganz besonderen Gast durften die Benediktinerinnen in Neustift begrüßen: Bischof Tesfaselassi Medhin aus Äthiopien.
Anlässlich des diesjährigen Sonntages der Weltmission, den die katholische Kirche Weltweit am 28. Oktober feiert, sind momentan Partner von missio München aus Äthiopien in den Gemeinden unterwegs. Sie berichten dort z.B. in Schulen über ihre Arbeit und die Situation der Christen in ihrem Heimatland. Daher besucht Bischof Tesfaselassi Medhin die Diözesen Passau und Regensburg und hat dabei seine Unterkunft im Kloster Neustift.
Nachdem er bereits den Schülerinnen der Columba-Neef-Realschule der Benediktinerinnen in Neustift sein Heimatland und das Leben der Menschen dort in Wort und Bild nahegebracht hatte, fand er auch in den Schwestern interessierte Zuhörerinnen.
Die Kirche in Äthiopien ist eine der ältesten der Christenheit. Auch heute noch bekennen sich rund 60% der Einwohner zum christlichen Glauben. Die meisten davon gehören der Äthiopisch orthodoxen Konfession an, viele sind in protestantischen Freikirchen und nur etwa ein Prozent sind Katholiken. Die zweitstärkste Religion in Äthiopien ist der Islam. Das Zusammenleben und Wirken funktioniert zum größten Teil recht gut. Überraschenderweise besuchen z.B. sehr viele muslimische Schüler katholische Schulen.
Obwohl es in den letzten Jahren einen Aufschwung in Äthiopien gab, kämpft das Land immer noch gegen viele Probleme an. Es gibt z.B. immer noch eine zu kleine Mittelschicht und die Schere zwischen arm und reich klafft noch zu weit auseinander. Die Kirchen sind sehr engagiert auf dem Bildungssektor, so dass sich vieles im Hinblick auf Alphabetisierung getan hat. Auch im Gesundheitswesen gibt es noch viel zu tun.
Bischof Medhin betonte die tragende Funktion der Ordensleute, zum einen durch ihren Einsatz für die Menschen, zum anderen aber auch durch ihr Gebet. So erklärte er, dass er bei aller fruchtbringenden Arbeit von Organisationen wie missio sehr stark auf das Beten setze. Auch an die Neustifter Schwestern trug er den Wunsch heran, für ihn und die Menschen in seiner Heimat zu beten, was diese gerne tun werden.
Der diesjährige Konventausflug der Benediktinerinnen der Anbetung in Neustift führte, passend zum Jubiläumsjahr, auf die Spuren des Hl Bruder Konrad.
Die Schwestern besuchten einige der wichtigsten Stätten der Kindheit und Jugend des Hl. Bruder Konrad von Parzham, wie den Venushof in Weng, wo der Heilige am 22.12.1818 als Johannes Birndorfer geboren wurde.
Heute ist der beeindruckende Vierseithof, in dem sozusagen alles begann, eine vielbesuchte Wallfahrts- und Gedenkstätte. Besonders berührend ist die Atmosphäre im Geburtszimmers oder in der Kammer des späteren Heiligen. Man erfährt auch beim Besuch einer interessanten Ausstellung und beim Anschauen eines Filmes viel über den Werdegang des Rottaler Bauernsohnes und Hoferben zum Kapuziner und Klosterpförtner in Altötting und schließlich Heiligen, der für viele ein Vorbild des gelebten Glaubens ist.
Kapellen und Andachtsräume laden zum stillen oder gemeinsamen Gebet ein. Auch die Schwestern trafen sich dort zu einer Andacht.
Herr Dunkel, der gemeinsam mit seiner Frau die Wallfahrtsstätte betreut, konnte viel darüber erzählen, wie Bruder Konrad auch heute noch die Menschen anspricht und bewegt, wie sie auch heute seiner Fürbitte vertrauen können.
In der Ausstellung werden unter anderem die originalen Gefäße und Geräte der Taufe des kleinen Birndorfer Johannes, später Bruder Konrad, gezeigt.
Im Anschluss daran besuchten die Schwestern die Wallfahrtskirche St. Wolfgang, wo er nur wenige Stunden nach seiner Geburt getauft wurde und gedachten dort in einer kurzen Betrachtung ihrer eigenen Taufe.
Weiter ging es zur Pfarrkirchte in Weng, so sich das geistliche und sakramentale Leben der Familie Birndorfer in der Pfarrei abspielte. Dort besuchte der junge Venus Hansl, wie er genannt wurde, täglich den Gottesdienst und war dort sehr oft im Gebet versunken zu sehen.
In der beeindruckenden "grünen" Kirche betrachteten die Schwestern auch ihr eigenes Leben in ihrer Heimatpfarrei.
Gleich neben der Pfarrkirche ist übrigens auch die Schule, die der spätere Heilige besuchte.
Dann war erst einmal Zeit für ein ausgiebiges und ausgezeichnetes Mittagessen im Landgasthof Winbeck in Holzham. Die Wirtin ist ehemalige Schülerin unserer Realschule.
Wie man sieht, waren die Schwestern sehr zufrieden mit der guten Küche und freundlichen Bewirtung.
Die Reise ging weiter nach Aigen am Inn. Dort ist die Wallfahrtskirchte St. Leonhard, wohin Bruder Konrad vor seinem Eintritt in den Kapuzinerorden oft als Pilger unterwegs war.
In Aigen am Inn lebte und wirkte auch der Benefiziat Dullinger, der Beichtvater des späteren Kapuzinermönches war und ihn wohl auch zum Eintritt in den Orden ermutigte.
In der Wallfahrtskirche beteten die Schwestern einen gemeinsamen Rosenkranz, bevor sie sich auf den Heimweg machten.
Alle waren sich einig, dass es ein schöner und sehr bereichernder Tag war. Neben dem Herrgott, der für herrliches Ausflugswetter sorgte, danken sie vor allem Priorin Sr. Helene Binder und Subpriorin Sr. Gabriele Kren, die den Ausflug organisierten und die meditativen Einheiten sehr ansprechend gestalteten.
Die Arbeitsgemeinschaft der Orden in der Diözese Passau (AGOP) wählte in diesem Jahr das Kloster der Benediktinerinnen der Anbetung in Neustift als Ort für den jährlich stattfindenden Studientag. Als Referent konnte P. Dr. Cornelius Bohl OFM, den Provinzialminister der deutschen Franziskanerprovinz, gewonnen werden.
Ordensleben - Lernort der Hoffnung? So lautete das Thema und P. Cornelius gab in zwei Vorträgen wertvolle Impulse dazu.
Gleich zu Beginn schilderte P. Cornelius die aus der Apostelgeschichte bekannte Situation eines Schiffes in Seenot. Der hl. Paulus, der mit diesem Schiff reiste, feierte in dieser hoffnungslos scheinenden Lage Eucharistie und schenkte damit Hoffnung. Hoffnung in der Krise? Hoffnung Angesichts der krisenhaften Situation der Kirche und damit verbunden der Orden?
Im weiteren Verlauf des Vortrages bearbeitete P. Cornelius Aspekte der Hoffnung, wie z.B. Was meint christliche Hoffnung - und was nicht? Es wurden Lernorte der Hoffnung im Ordensleben vorgestellt wie Glaube, Treue, Gebet, Gemeinschaft, Engagement und Compassio. Zum Ende des ersten Vortrages brachte er den Zuhörern den Kampf am Jabbok (1 Mose, 32) als Hoffnungsgeschichte näher.
Im Anschluss daran gab es die Gelegeheit sich in sogenannten Murmelgruppen über das Gehörte auszutauschen. P. Cornelius schlug dazu folgende Impulsfragen vor: Welche Worte und Bilder der Heiligen Schrift machen mir Hoffnung? Was sind für mich persönlich "Lernorte der Hoffnung"?
Während der großzügig bemessenen Mittagspause und zwischen den Einheiten blieb viel Zeit für persönliche Begegnungen und Gespräche.
Am Nachmittag wurde in einem zweiten Vortrag das Ordensleben als Lernort der Hoffnung für andere konkretisiert und in drei Leitsätzen zusammengefasst:
1. Wer Hoffnung hat, sagt manchmal Nein.
2. Wer Hoffnung hat, sagt Ja.
3. Hoffnung hat, wer aus einem Ja lebt.
Auch darüber konnte man sich in Gruppen austauschen.
Der Tag endete mit einer sehr bewegenden Gebetseinheit.
Die Vorsitzende der AGOP, Sr. Helene Wecker und Vorstandsmitglied P. Augustinus Weber OSB dankten P. Cornelius Bohl für seine inspirierenden Worte.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen sicher viel Hoffnung für sich und ihre einzelnen Ordensgemeinschaften mit nach Hause.
Vom 4. - 8. September 2018 tagte in Wien das alle drei Jahre stattfindende Generalkapitel der Benediktinerinnen der Anbetung.
Dabei wurden für die ganze Kongregation wichtige Themen bearbeitet und weitreichende Entscheidungen getroffen. Je fünf Kapitularinnen aus der Französischen und Österreichischen und neun aus der Bayrischen Provinz trafen sich zu den Beratungen.
Als besonderen Gast durften wir Frau Dr. Magdalena Holztrattner (Direktorin der Kath. Sozialakademie Österreichs in Wien) begrüßen. Sie gab uns an zwei Tagen wertvolle Impulse zum Nachdenken über unsere Spiritualität und deren Grundpfeiler: Anbetung, Chorgebet und Apostolat. Frau Dr. Holztrattner, die unter anderem Armutsforscherin ist, bearbeitete mit uns sehr anschaulich und tiefgehend die Armutsproblematik, auch im Hinblick auf die geplante Neugründung in Madagaskar. Wer sind die Armen heute und zu wem sind wir gesendet waren dabei zentrale Fragen.
Neben verschiedenen anderen Anliegen nahm das Thema Neugründung einen besonders großen Raum ein. Hier wurden richtungsweisende Entscheidungen getroffen und es bildete sich ein sogenannter Erkundungstrupp, bestehend aus zwei Madagassischen und zwei Europäischen Mitschwestern. Sie werden in naher Zukunft nach Madagaskar aufbrechen, um Land und Leute kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen, einen geeigneten Stützpunkt zu finden und ein mögliches Apostolat zu suchen.
Wir sagen auch Vergelt's Gott den Schwestern der Österreichischen Provinz für den herzlichen Empfang und die großartige Gastfreundschaft.
Frau Dr. Holztrattner veranschaulicht die ungerechte Verteilung der Güter in der Welt.
Alle Kapitularinnen im Garten der Benediktinerinnen der Anbetung in Wien
Maria,
wie vertraut ist mir Dein Name. Doch wofür steht er bei mir?
M - Mut. Ja, Du hattest viel Mut, denn als der Engel zu Dir kam und verkündete, dass Du den Sohn Gottes zur Welt bringen solltest, wusstest Du nicht, was wirklich auf Dich zukommen würde. Sicher hast Du geahnt, dass es für Dich nicht einfach werden würde, dass Du viel durchstehen müsstest. Trotzdem hast Du ja gesagt. Ich bewundere Deinen Mut und Dein Vertrauen. Wenn mich Ängste und Zweifel plagen erbitte Du für mich bei Gott etwas von Deinem Mut.
A - Anfang. Du stehst am Anfang einer neuen Zeit. Gott hat mit uns Menschen einen neuen Anfang gemacht, als er Seinen Sohn zu uns sandte. Er hat eine neue Geschichte mit uns geschrieben und dabei hast Du mitgewirkt. Gott macht auch mit uns immer wieder einen neuen Anfang. Er gebe uns, dass wir, so wie Du, bereit dazu sind.
R - Reinheit. Du hast mit reinem Herzen ja gesagt. Du hast Dich ganz auf den Willen Gottes eingelassen, ohne nach dem Warum zu fragen, ohne ein Vielleicht und ohne Wenn und Aber. Du hast nicht gefragt, was Du dafür bekommen würdest. Du hast nicht mit Gott verhandelt und versucht, möglichst viele Vorteile herauszuschlagen. Dein Vorbild ist es, das mich nach dieser Reinheit des Herzens streben läßt.
I - Innerlichkeit. Es sind nicht viele Worte, von Dir überliefert, Maria. Dass Du den Erlöser zur Welt gebracht hast, hast Du nicht an die große Glocke gehängt. Für alles, was Du für Jesus und damit auch für uns getan hast, hast Du Dich nicht öffentlich loben lassen. Aber in der Heiligen Schrift lese ich, dass Du alles in Deinem Herzen bewahrt hast. Alles, was Du mit Deinem Sohn erlebt und erfahren hast, hast Du in Deinem Innersten behalten und betrachtet. So trägst Du ihn auch heute noch in Deinem Herzen.
A - Aufbruch. Immer wieder hast Du den Aufbruch gewagt, wagen müssen: als Du zu Deiner Verwandten Elisabeth gingst, als Du mit Josef nach Bethlehem zogst, als Du nach Ägypten fliehen musstest. Bestimmt ist Dir Das nicht immer leicht gefallen. Wie oft musstest Du dabei Vertrautes und Liebgewonnenes zurücklassen. Ich glaube oft, alles zu wissen und zu kennen. Doch Du zeigst mir, dass auch ich immer wieder aufbrechen muss, um im Glauben wachsen zu lernen.
Verfasser unbekannt
Begegne Gott in der Anbetung und schenke IHM Dein Herz! Unter diesem Leitsatz stand der eucharistische Kongress, der am 1. September 2018 im Kloster Neustift stattfand. Rund 150 Interessierte waren gekommen, manche von ihnen sogar von weit her.
P. Bruno Rieder OSB aus der Benediktinerabtei Disentis in der Schweiz konnte als Hauptreferent gewonnen werden. In seinem interessanten Einführungsvortrag zeigte er ungewöhnliche, aber tiefgründende Perspektiven der Eucharistischen Anbetung anhand des Altarbildes der Abteikirche in Disentis auf. Der Vormittag wurde duch die gemeinsame Eucharistiefeier, in der die liebende Gegenwart Gottes greifbar wurde, ergänzt und vervollständigt.
Am Nachmittag hatten die Teilnehmer die Gelegenheit an Workshops teilzunehmen. Refenrenten aus den verschiedensten Bereichen von Kirche und Welt, darunter auch H.H. Domkapitular Auer, bearbeiteten ein breites Spektrum an Themen, die im engeren und weiteren Sinn die Facetten der eucharistischen Anbetung ausleuchteten.
Einen emotionalen Höhepunkt und Abschluss des Kongresses bildete der Abend der Barmherzigkeit. Gemeinsam wurde vor dem ausgesetzten Allerheiligsten in Worten und Gesang, aber auch in der Stille gebetet. Für viele war es eine sehr innige und berührende Begegnung mit Gott, vor allem auch, als P. Bruno mit dem Allerheiligsten den Einzelsegen spendete. Auch das Angebot zur Beichte wurde von vielen Teilnehmern angenommen.
Auch für die Schwestern war der Tag sehr bewegend und bereichernd. In der Rückschau fasste Priorin Sr. M. Helene Binder zusammen: "Wir haben ein Fest der Eucharistie gefeiert!"
Wir hoffen, dass es noch weitere geben wird.
Nach der Sommerpause werden in der Neustifter Klosterkeramik wieder Engel, Kreuze, Heiligenfiguren aber auch Profanes aus Ton hergestellt. Die Arbeiten sind alle einzeln modelliert und somit Unikate von hoher Qaulität.
Vorher segnete Abt em. Christian Schütz die Werkstatt und bat um Gottes Schutz und Hilfe für alle, die dort wirken oder sie besuchen. Geöffnet ist der Verkauf von Montag bis Freitag jeweils von 14:00 bis 16:30. Ein Besuch ist aber auch außerhalb dieser Zeiten auf Anfrage möglich. Ansprechpartnerin ist Sr. M. Magdalena Stöhr. Sie ist über die Klosterpforte oder per E-Mail:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichbar.
Vom 10. bis zum 18. August fand in Perlesreut nun schon zum fünften Mal seit 2005 ein Passionsspiel statt. An die 300 Mitwirkende vor, hinter und neben der Bühne stellten auf einer großen Freilichtbühne die letzten Stunden und die Auferstehung Jesu Christi dar. In diesem Jahr gab es zum ersten Mal Live-Musik unter Leitung von Klaus Wegerbauer, der auch die Gesamtspielleitung inne hatte. Unsere Priorin Sr. Helene Binder hat wieder sehr gern (wie schon 2014) die Schirmherrschaft übernommen. Und auch dieses Jahr war das Passionspiel wieder ein überwältigender Erfolg. Alle Vorstellungen waren ausverkauft, es wurden sogar noch zusätzliche Stuhlreihen eingerichtet.
Wegen des großen Erfolgs der Passionsspiele sahen sich die Mitwirkenden des Spiels in der Lage, ein soziales Projekt zu unterstützen. So überreichte der 1. Vorstand des Passionsspielvereins MdL Alexander Muthmann vor Beginn der letzten Vorstellung an Generalpriorin Sr. Helene einen Scheck von 2000 Euro für unsere Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Madagaskar. Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ dafür!
(von links nach rechts): MdL Alexander Muthmann, Maria von Magdala (Sandra Boxleitner), Maria (Edda Wirkert), Jesus (Erwin Kölbl), Judas (Markus Boxleitner) und Klaus Wegerbauer, der Gesamtleiter des Spiels bei der Überreichung der großzügigen Spende
Unter dem Motto „Upon a ground“ erfreute uns und viele Gäste in einer Sonntagsmatinee am 22. Juli das „Quartetto salterietto“ mit virtuoser Ensemblemusik aus Renaissance und Barock. Das Ensemble, dessen Name „Quartetto Salterietto“ sich vom italienischen Barockhackbrett „Salterio“ ableitet, besteht aus der Hutthurmerin Anna Pontz und ihren Studienkollegen Franziska Meier, Veronika Hofer und Franz Anton Peter. Sie studieren allesamt an der Hochschule für Musik in München das Konzertfach Hackbrett.
In unserem Konzert spielten sie auf Hackbrettern verschiedener Bauart und Größe u.a. Werke von Corelli, Purcell, Lully, Scarlatti und Vivaldi, die sie für Hackbrett arrangiert hatten. Mit den unterschiedlichen Formen des Salzburger Hackbretts nutzen sie den größtmöglichen Tonumfang ihres Instrumentes und präsentierten bekannte und unbekannte Werke in ungewöhnlichen und spannenden Klangfarben und Kombinationen. Der begeisterte Applaus der Zuhörer brachte es noch zu zwei Zugaben. Danach gab es in privaten Gesprächen Erklärungen zu den Instrumenten für die interessierten und teilweise sehr fachkundigen Zuhörer(-innen).
Ende Juli unternahmen wir mit den Angestellten unseres Klosters einen kleinen Betriebsausflug nach Parzham zum Geburtshaus des hl. Bruder Konrad. In diesem Jahr wird ja der 200. Geburtstag unseres Diözesanpatrons gefeiert. Durch einen informativen Film erfuhren wir viele Einzelheiten über sein Leben, wir besichtigten das Haus, in dem er geboren wurde und mit seiner Familie gelebt hat. Dann ließen wir den kurzweiligen Nachmittag ausklingen im Landgasthof Winbeck in Holzham, in dem wir hervorragend und sehr herzlich von unserer ehemaligen Schülerin Henrike Winbek bewirtet wurden.
Rund zwanzig Mitglieder folgten am Samstag, dem 28.07.18 der Einladung zum jährlichen Einkehr- und Informationsnachmittag. In ihrer Begrüßung dankte Priorin, Sr. M. Helene Binder den Vereinsmitgliedern für ihre Hilfe. Dabei fand sie besonders lobende Worte für den unermüdlichen Einsatz der zweiten Vorsitzenden, Frau Marianne Bledl. Sr. M. Dagmar Kreithmayr hielt ein Impulsreferat über unsere Ordensspiritualität am Beispiel des hl. Benedikt und seiner Schwester, der hl. Scholastika. "Wir Ordensleute sind nicht anders oder gar besser als andere Christen. Wir gehen nur einen anderen Weg," gab Sr. Dagmar unter anderem zu bedenken. Im Anschluß daran informierte die Priorin über die neuesten Entwicklungen im Kloster Neustift und der Kongregation der Benediktinerinnen der Anbetung. Sr. M. Edtih Kußmann hatte außerdem Gelegenheit, über das Oblatenwesen zu berichten. Schließlich war bei Kaffee und Kuchen noch Zeit für Fragen und den persönlichen Austausch.
Im Bild: Sr. M. Helene Binder wendet sich an Sr. M. Rita Düchting, die das Vereinsbüro leitet. Links daneben, Frau Bledl.
Kultus-Staatssekretärin Caroline Trautner, Kultusminister Bernd Sibler, Schulleiterin Beatrix Kröninger, die ehemalige Schulleiterin Sr. Vestina Kitzhofer, Priorin Sr. Helene Binder und MdL Walter Taubeneder bei einem kleinen Empfang im Bayerischen Landtag (v.l.). − Foto: Stefanie Starke
Neustift/München. Die älteste Schulleiterin Deutschlands (seit Februar im Ruhestand) trifft den noch jüngsten Kultusminister Deutschlands (seit März im Amt): Das ist keine alltägliche Begegnung. Möglich gemacht hat sie MdL Walter Taubeneder, der Sr. M. Vestina Kitzhofer von der Columba-Neef-Realschule in Neustift, ihre Nachfolgerin Beatrix Kröninger und die Priorin des Kloster der Benediktinerinnen Neustift und Vertreterin des Schulträgers, Sr. M. Helene Binder, nach München in den Bayerischen Landtag einlud.
"Dies soll auch ein Dank für die außerordentliche Arbeit von Sr. Vestina sein", sagte Taubeneder und dankte dem Staatsminister für Unterricht und Kultus für seine Zeit und den Austausch mit den Schulvertretern.
"Und Sie gehen jetzt wirklich in den Ruhestand?", hakte Sibler schmunzelnd nach und ging damit auf die ungewöhnlich lange Dienstzeit der Ordensschwester ein, die seit 1966 im Schuldienst war und davon mehr als 30 Jahre die Mädchenschule in Neustift geleitet hat. "Ich habe Englisch, Geschichte und anfangs noch Rechnungswesen unterrichtet", erzählte Sr. Vestina von den Anfängen.
Der Bayerische Kultusminister dankte der langjährigen Schulleiterin für ihre Leistungen: "Es ist beeindruckend, was Sie für die Schullandschaft gegeben haben", meinte Sibler. "Die Mädchen werden in Neustift gut ausgebildet, nicht nur mit Wissen und Können, sondern es werden auch Herz und Charakter gebildet und Werte vermittelt", ergänzte MdL Taubeneder.
Die Schulvertreterinnen haben den kurzen Austausch mit dem Minister auch genutzt, um auf die Herausforderungen im Rahmen der Digitalisierung für Schulen unter kirchlicher Trägerschaft einzugehen. Der Minister sagte erste Fördermaßnahmen zu, die frisch beschlossen worden sind: "Auch ihre Schule ist bei der 90-Prozent Förderung für das ‚Digitale Klassenzimmer‘ dabei", verkündete er im Rahmen des Empfangs. − va
Text: Artikel im Vilshofener Anzeiger vom 18.07.2018
Am Nachmittag des 30. Juni 2018 rief Gott nach einem langen, erfüllten Ordensleben unsere liebe
Schwester M. Ancilla (Anna) Wühr OSB
heim zur ewigen Anbetung.
Sr. Ancilla wurde am 19. April 1931 in Dumpf bei Viechtach (Ndb.), Diözese Regensburg, als drittes von elf Kindern einer Landwirtsfamilie geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Berufsschule übernahm sie die im Elternhaus anfallenden Arbeiten. Während der Teilnahme am Winterkurs 1949/50 unserer damaligen Haushaltungsschule reifte in ihr der Entschluss, in unsere Gemeinschaft einzutreten.
Am 1. Mai 1950 begann Sr. Ancilla das Postulat und erhielt am 19. April 1951 das Ordenskleid. Die zeitliche Profess legte sie am 1. Mai 1952 ab und am 3. Mai 1958 schenkte sie Gott durch die Ewige Profess ihr weiteres Leben.
Am 1. April 1955 kam Sr. Ancilla in unsere damalige Tbc-Kinderheilstätte in Passau-Neustift. In den Jahren 1953/55 erhielt sie eine Ausbildung zur Säuglings- und Kleinkinderschwester, die sie mit sehr gutem Erfolg abschloss. Ab April 1955 war sie dann wieder in unserer Tbc-Kinderheilstätte, Passau-Neustift und ab April 1968 in der Kinderstation des Städt. Krankenhauses, Augsburg eingesetzt. Im Okt. 1975 wurde ihr dort das Amt der Oberin anvertraut. Nach der Umgestaltung unserer Tbc-Kinderheilstätte in ein Altenheim besuchte Sr. Ancilla ab Juni 1978 eine Altenpflegeschule in München und nach einem Praktikum in Münster war sie vom 1. März 1979 bis 31. Dez. 1995 im Altenheim St. Johann in Passau tätig. Als unsere Schwestern Ende 1995 vom Altenheim St. Johann zurückgezogen wurden, übernahm sie ab Januar 1996 den Dienst an der Pforte des Priesterseminars
St. Stephan, Passau. Aus gesundheitlichen Gründen kam Sr. Ancilla im September 2008 in unser Alten- und Pflegeheim, Passau/Neustift. Bald darauf machten sich die ersten Anzeichen der
Demenzkrankheit bemerkbar, die sie in den folgenden Jahren fortschreitend in Besitz nahm und vollkommen pflegebedürftig machte.
Treu und gewissenhaft erfüllte Sr. Ancilla sowohl bei den Kleinkindern als auch später bei den Senioren die ihr anvertrauten Aufgaben. Möge Gott, der barmherzige Vater, ihr zum Lohn die ewige Freude schenken!
+ Sr. Alfreda und + Sr. Ancilla Wühr
Zum ersten Mal in diesem Sommer verlegten die Schwestern am 10. Juni das Mittagessen in den Klausurgarten und heizten den Grill an. Wie man sieht, hat es geschmeckt und die Laune war ebenso sonnig, wie das Wetter.
Dich Lebensspender.
Dich Feuerwerk des Guten.
Dich frischen Wind in unserer Welt.
Dich Befreier aus Borniertheit.
Dich Wirbel in trügerischer Ruhe.
Dich Mutmacher gegen Ängstlichkeit.
Dich Inspiration vom Himmel.
Dich Liebhaber der Vielfalt.
Dich Band der Einheit.
Dich Gott, aktuell unter uns.
Schenk dich bedingungslos.
Aus Leidenschaft für uns Menschen.
Aus Freude an Beziehung.
Aus Lust am Leben.
Aus Liebe.
Text: Maria-Anna Immerz
Am Hochfest Christi Himmelfahrt, am 10.05.2018 feierten drei unserer Mitschwestern ihr Ordensjubiläum. Sr. M. Angela Hafner und Sr. M. Vestina Kitzhofer blicken auf 60, Sr. M. Gertrud Heiß auf 40 Professjahre zurück. In einem festlichen Gottesdienst, bei dem zwei Priester aus der Heimatpfarrei von Sr. M. Vestina konzelebrierten, würdigte Abt em. Christian Schütz das Beten, Wirken und Arbeiten der Jubilarinnen als Himmelsarbeitsjahre. „Jubiläen sind Markierungspfosten auf dem Glaubensweg von denen aus man zurückblicken kann.“ So Altabt Christian Schütz. Schließlich traten die drei Schwestern vor den Altar, und erneuerten und bekräftigten ihre Ordensgelübde. Dies war für viele der Anwesenden ein sehr bewegender Moment.
Musikalisch stimmungsvoll und geradezu virtuos umrahmt wurde der Festgottesdienst von der Hammerschmid Musi aus Neustift. Gemeinsam mit den Jubilarinnen feierten, dankten viele Angehörige, Freunde und Bekannte und es wurde beim anschließenden Beisammensein wohl auch von ihnen die eine oder andere Rückschau gehalten.
"Ein Leben für die Schule - Sr. Vestina nimmt Abschied von der Columba-Neef-Realschule Neustift"
(Artikel von Werner Friedenberger auf der Internet-Seite des Bistums Passau)
Es war 1951, als die Schwestern des Benediktinerinnen-Klosters Neustift bei Ortenburg mit der Erlaubnis der Regierung von Niederbayern ihre Mittelschule für Mädchen gründen durften. Eine der Schülerinnen der frühen Jahre war Sr. Vestina selbst. Nun, 67 Jahre später, endet ihre Laufbahn an derselben Stelle. Aus der Mittelschule ist längst die Columba-Neef-Realschule geworden, vieles hat sich geändert. Dennoch ist bis heute zu spüren: Die rund 350 Mädchen, die hier zur Schule gehen, tun das gern.
Sr. Helene Binder, die Generalpriorin des Ordens, der Träger der Schule ist, sieht bei Sr. Vestina die Regeln der Ordensgemeinschaft aufs Beste erfüllt. „Sie war und ist eine gute Benediktinerin und deswegen war und ist sie noch so eine gute Schulleiterin.“ Das hörende Herz, der messerscharfe Verstand, der auch kleinste Zwischentöne wahrnimmt, nannte sie als erste Qualität Sr. Vestinas – den respektvollen Umgang mit ausnahmslos jedem als zweite, die es ihr erlaubte, die Schülerinnen nie über einen Kamm zu scheren. Und schließlich sei es das unerschütterliche Gottvertrauen, das aus Sr. Vestina strahlt.
"Ein Leben mit, in und für die Schule"
Große Dankbarkeit brachte auch Bernhard Aschenbrenner, Ministerialbeauftragter für die Realschulen in Niederbayern, zum Ausdruck. „Sie haben das Haus zu einer Perle der niederbayerischen Schullandschaft gemacht.“ Unter den Gästen waren nicht nur Landrat Franz Meyer und MdL Walter Taubeneder, sondern auch Bürgermeister der Nachbargemeinden, aus denen die Schülerinnen stammen. „Sr. Vestina steht wie keine andere für ein Leben mit, in und für die Schule“, so Meyer. 50 Jahre im Schuldienst, Tausende Mädchen, die durch ihre Schule gegangen sind, gehören laut dem Landrat zu ihren Verdiensten. Wichtiger noch sei aber: „Gelebter Glaube und das klare Bekenntnis zu unseren christlichen Werten sind zeitlos“ und dafür sei er Sr. Vestina sehr dankbar. „Ich bin überzeugt, die Frage, ob und mit welcher Begründung das Kreuz für alle sichtbar an der Wand hängt, würde sich für sie nicht stellen.“ „Sr. Vestina kommt dem Bild einer idealen Schulleiterin sehr, sehr nahe“, lobte MdL Walter Taubeneder die 78-Jährige. Lehrer müssen ein gutes Vorbild sein – „und wenn Sie das nicht sind, wer dann?“ Ganz spontan lud Taubeneder Sr. Vestina zu einem Besuch in den Bayerischen Landtag ein.
Liebe Worte – und über die erbetenen Spenden als Geschenk-Ersatz hinaus – kleine Aufmerksamkeiten gab es vom Elternbeirat und dem Förderverein. Die Schülermitverwaltung überbrachte stellvertretend für alle Schülerinnen deren gute, persönliche Wünsche.
Viel Zuspruch und gute Wünsche hatten die Rednerinnen und Redner auch für Beatrix Kröniger, die Nachfolgerin in der Schulleitung, die selbst schon seit 30 Jahren an der Columba-Neef-Realschule unterrichtet.
"Der Dank gebührt in erster Linie Gott"
Schließlich war es die Scheidende selbst, die das Wort ergriff. „Der Dank gebührt in erster Linie Gott“, begann Sr. Vestina. Die Ordensgemeinschaft habe wichtige Entscheidungen stets mitgetragen, das Kultusministerium ihre Arbeit immer unterstützt. Hilfe sei stets auch vom Bistum Passau, dem Katholischen Schulwerk, den umliegenden Gemeinden und Betrieben gekommen. Das Kollegium, die Eltern und die Schülerinnen selbst bedachte sie mit lieben Worten. „Ich habe meinem Leben stets Gott vertraut und bin nie enttäuscht worden“ und das wünsche sie auch ihrer Schule.
Die Vielzahl der Grußworte unterbrachen immer wieder Darbietungen der Schülerinnen – das Lied „Tief drin im Böhmerwald“, das Sr. Vestina Kitzhofer so gerne hört, der schwungvolle Auftritt des Wahlfachs Zirkus und ein Tanzauftritt bekamen viel Beifall. Der Akrobatik-Auftritt beeindruckte die Ehrengäste ebenso. Vor allem war es aber die herzliche Freundlichkeit, die aus jedem Mitglied der Schulfamilie strahlte – ganz sicher auch das Verdienst von Sr. Vestina.
Den Bericht des "Vilshofener Anzeigers" über die Feier und viele Fotos finden sie auf der Internet-Seiter der Columba-Neef-Realschule (
www.columba-neef-realschule.de)
Auferstehung
aus meinem Dunkel
in das Licht
deines gütigen Angesichts
aus meiner Angst
in den Mantel
deines liebenden Erbarmens
aus meiner Einsamkeit
in die Geborgenheit
deiner zärtlichen Umarmung
aus meinen Wunden
in den Herzschlag
deiner verströmenden Liebe
aus meinem Todesschatten
in die Verheißung
deiner lebensspendenden Fülle
(Ute Weiner)
Allen unseren Wohltätern, Angestellten, Freunden und Bekannten wünschen wir ein frohes gesegnetes Osterfest!
Nach einem langen, erfüllten Ordensleben ging unsere liebe
Schwester M. Alfreda (Rosa) Wühr OSB
am 27. Februar 2018, um 0:30 Uhr heim zu Gott, dem barmherzigen Vater.
Als zweites von elf Kindern, von denen drei im Kindesalter starben, kam Sr. Alfreda am 22. April 1930 in einer Landwirtsfamilie in Dumpf, Landkreis Viechtach Ndb, Diözese Regensburg zur Welt. Nach dem Besuch der Volks- und Berufsschule arbeitete sie in der Landwirtschaft der Eltern mit. Von November 1948 bis Ostern 1949 nahm sie an einem Halbjahreskurs unserer Haushaltungsschule teil. Nachdem ihre jüngere Schwester Anna im Mai 1950 in unsere Gemeinschaft eingetreten war, reifte auch in ihr der Entschluss, am 1. Sept. 1952 in unser Kloster einzutreten. Am 1. Mai 1953 erhielt sie das Ordenskleid, am 1. Mai 1954 durfte sie die zeitliche Profess und am 2. Mai 1959 die Ewige Profess ablegen.
Das Tätigkeitsgebiet von Sr. Alfreda war während ihres ganzen Ordenslebens fast immer der Garten. Sie fühlte sich richtig mit der Natur verbunden. Von Kind auf abgehärtet, schaffte sie bei Sonne und Wind vom frühen Morgen bis zum späten Abend und dies mit Liebe und Freude. Sie scheute keine Mühe und Anstrengung und freute sich über das Gedeihen der Pflanzen und die Farbenpracht der Blumen. Chorgebet, hl. Messe und Anbetungsstunde bildeten die Kraftquellen, aus denen sie Segen und Kraft für den Alltag schöpfte. Gemütliche Stunden im Schwesternkreis oder gemeinsame Ausflüge waren für sie besondere Quellen der Freude. In ihrer freien Zeit bastelte sie mit Leidenschaft kunstvolle Strohsterne in verschiedenen Motiven und Größen, um damit andere zu erfreuen.
In den letzten Jahren nahm die körperliche und geistige Gebrechlichkeit ständig zu. Nach wiederholten Krankenhausaufenthalten kam sie am 23. April 2014 in das Alten- und Pflegeheim in Passau-Neustift, wo ihre Schwester M. Ancilla schon seit Sept. 2008 betreut wird. Von da an tauchte sie in Welten ein, in die wir keinen Zugang haben. Sie, die kein gesprächiger Mensch war, wurde jetzt noch stiller. Möge der Herr ihr nun durch die Freuden des Himmels den Lohn für ihren selbstlosen, mühevollen Einsatz für unsere Gemeinschaft schenken!
Mit ihrer leiblichen Schwester, Sr. M. Ancilla, bitten wir um das Gebet für die liebe Verstorbene.
Neustift, 27. Februar 2018
Priorin und Konvent der Benediktinerinnen der Anbetung
Das Requiem findet am Samstag, 3. März 2018, um 10:30 Uhr in der Klosterkirche Neustift statt,
um 13:00 Uhr ist die Bestattung auf dem Pfarrfriedhof (Beginn beim Leichenhaus).
11.12.2017
Der benediktinische Lebensstil wächst weltweit
4. Internationaler Kongress der Benediktineroblaten in Rom vom 4. – 10.11.2017
Insgesamt 22 Oblaten und Oblatinnen nahmen aus der deutschsprachigen Gruppe am Vierten Internationen Kongress der Benediktineroblaten in Rom teil. Das Motto „die Benediktinische Gemeinschaft in Bewegung“ begleitete die gut 200 Teilnehmer aus 36 Ländern während dieser Tage. Vertreten waren alle Gesellschaftsschichten und jede Altersgruppe. Was verwundern kann, ist die Tatsache, dass neben den katholischen Oblaten auch Oblaten anderer christlicher Konfessionen vertreten waren.
Das Besondere am Kongress war, dass dieser, ein gestaltetes Treffen von Teilnehmern für die Teil-nehmer war. Angefangen bei Chauffeurdiensten und Übersetzungsarbeiten bis zur Leitung von Lectio Divina und Workshopgruppen.
Die Tage wurden so gestaltet, dass vor- und nachmittags Präsentationen im Auditorium stattfanden und diese anschließend in sprachlich gemischten Arbeitsgruppen ausgefaltet wurden. Vorgestellt wurde unter anderem: „Wandel in der benediktinischen Landschaft“ und Auszüge aus der Enzyklika Laudato Si´. Die deutschsprachige Delegation, stellte die ungleiche Verteilung des Wohlstandes und den Klimawandel in Verbindung mit den ökologischen Ansätzen in der Benediktsregel heraus und lud zum Schluss die Teilnehmer ein, einen Beitrag zum Projekt "Wiederaufforstung in Tansania" zu geben.
Die Hauptredner, Abtprimas Dr. Gregory Polan und die Benediktinerin Joan Chittister stärkten den Oblaten und Oblatenrektoren den Rücken für ihr Wirken außer- und innerhalb des Klosters. Was damit gemeint war, machte Abtprimas Polan in seinem Einführungsvortrag klar: Klöster sollten ihre Oblaten als spirituelle Freunde sehen. Und diese wiederum sollten in ihrem Verwandten- und Bekanntenkreis von ihrer Verbindung zum Kloster und dem, was es bringe, erzählen, dass sie dort Stille, inneren Frieden, Entschleunigung, Sinn für ihr Leben und Nähe zu Gott finden.
Während des Kongresses wurde deutlich, dass das weltweite Oblatenleben sehr vielfältig und bunt ist. Die einen setzen sich in ihrem Umfeld stark caritativ und sozial ein, andere suchen mehr den inneren Weg zu Gott oder achten auf einen der Schöpfung bewahrenden Lebensstil. In jedem Fall ist es ein beständiges Hineinwachsen in ein Leben mit Christus, getragen durch die Spiritualität der Regel Benedikts und dem eigenen Gebet.
Eine Audienz mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz, sowie ein Nachmittag in Sant` Anselmo, bildeten einen weiteren Höhepunkt. Ebenso erfreulich war die spontane Ermutigung seitens des ehem. Abtprimas Notker Wolf, dem Sr. Edith Kußmann, Oblatenrektorin vom Kloster Neustift für seine Erstinitiative mit Geschenken dankte, der den Teilnehmern mit ans Herz gab: „Nun seid ihr aus den Kinderschuhen hinausgewachsen“ macht weiter mit den Kongressen und internationalen Zusammenkünften.
Diese Erfahrung, dass es allen Seiten gut tut, das Lernen in der Schule des Evangeliums ernst zu nehmen, kann für die Gemeinden hierzulande eine wichtige Ermutigung sein. Genau dies bezeichneten die Festredner in ihren Beiträgen als Auftrag der Benediktineroblaten. Und das alles auf dem Fundament einer lebendigen Beziehung zu Gott. Denn er hilft uns unseren Horizont für eine Lebenseinstellung zu öffnen, die von Hoffnung und Gemeinschaft geprägt ist, die inneren Frieden schenkt und zugleich Freunde und Freude. Das monastische Leben stirbt, wenn es sich nur um sich selbst dreht und es lebt durch Austausch, menschliche Gemeinschaft, Gebet und dem Nachspüren von Gottes Willen über alle Grenzen hinweg. Benediktinisch ausgedrückt: „Movement und Stabilitas” gehören eindeutig zusammen.
Sr. Edith Kußmann OSB
Benediktinerin der Anbetung, Kloster Neustift
Nachtischtorte mit Kongresslogo.
Abtprimas Gregory Polman mit einigen deutschen Teilnehmern.
Abtprimas Gregory Polman mit einigen deutschen Teilnehmern.
Abtprimas und Core Group
Gemeinsam unterwegs
Papstaudienz
Schwester Edith reicht als Dank Geschenke an den emer. Abtprimas Notker Wolf, der die Kongresse initiiert hat.
Vesper
7. Dezember
Heute Nacht so etwa um halb drei war großes Hundegebell draußen. Auch hier am „Centre spirituel“ haben sie einige Hunde, die das Haus bewachen und eventuelle Eindringlinge melden. Auch das Grand Seminaire in Antsirabe und die Schwestern in Mananjary halten sich Hunde zur Sicherung. Wenn das Gebell so gar nicht aufhören will, wie heute Nacht, kann man schon Angst bekommen. Aber irgendwie war dann wohl doch nichts größeres.
Heute an unserem vorletzten Tag in Antananarivo sollen wir die Stadt ein wenig kennenlernen. Mit P. Romain besuchen wir die Kathedrale von Antananarivo. Auf dem Weg dorthin fahren wir an zwei Moschee-Neubauten vorbei. P. Romain erzählt, dass die Moslems in Madagaskar sich vorgenommen haben, bis 2020 zweitausend neue Moscheen in Madagaskar zu errichten. Wie es aussieht, erreichen sie dieses Ziel bestimmt, sie haben viel „Zuwachs“ an neuen Gläubigen.
Die Christen hier in der Hauptstadt machen etwa nicht ganz 50% der Bevölkerung aus (Katholiken ca. 20%, Protestanten etwa 20 %, Anglikaner etwa 10 %). Alles andere sind Sekten, immer mehr Moslems und übrige.
Wir fahren an zwei riesigen neuen Büro-Towern vorbei. Die gehören einem Pakistani, dem fünft-reichsten Mann in Afrika, der hier in Tana großen Einfluss auf die Wirtschaft ausübt. Die Pakistani waren bisher noch bedeutsamer als die Chinesen, doch die holen auf.
Antananarivo ist sehr bergig und die Kathedrale liegt hoch oben auf einem Hügel. Auf einem Hügel daneben ist der Königspalast von Madagaskar und auf einem Hügel wiederum daneben ist der Palast des Präsidenten von Madagaskar.
Die Kathedrale ist relativ klein, sie wurde 1861 erbaut und ist der „Unbefleckten Empfängnis“ geweiht. Weil sie so klein ist, werden hier am Sonntag drei bis vier Messen gefeiert, bei denen die Gläubigen auch draußen sind und das Geschehen auf großen Videoleinwänden (public-viewing) mitverfolgen. Neben der Kathedrale ist die Residenz des Bischofs und das Priesterhaus. Hier können die Diözesanpriester (zurzeit 184) jederzeit übernachten, wenn sie in der Stadt sind. Auf der gegenüberliegenden Seite des Kathedralplatzes wird grad ein Priesterhaus-Neubau erstellt, weil der alte schon zu verfallen und zu klein ist.
Kathedrale in Antananarivo, Maria Unbefleckte Empfängnis
Auf dem Kathedralplatz befindet sich die Kapelle der seligen Victoire Rasoamanarivo (1848-1892), die von Papst Johannes-Paul II 1989 anlässlich seiner Pastoralreise in Madagaskar seliggesprochen wurde und die hier sehr verehrt wird. Es war die erste Seligsprechung eines madagassischen Menschen. In der Kapelle ist ihr Grab (Sarkophag), das Allerheiligste und viele Blumen und Votivtafeln. Es sind einige stille Beter(innen) da und wir setzen uns eine Weile dazu. Der Pére erzählt uns, dass Victoire hier in Tana gelebt hat. Als die ausländischen Ordensleute und Missionare aus dem Land vertrieben wurden, war sie es, die sich für die Weiterführung der Katechese, die Evangelisierung und die Stabilisierung des Glaubens etc. unter mancherlei Gefahren eingesetzt hat. Also eine Apostolin. Sie war verheiratet mit einem alkoholkranken Mann, hatte viel mitzumachen, war aber trotzdem stark im und aus dem Glauben und in der christlichen Gemeinde engagiert.
Sarkopharg der seligen Victoire
Wir fahren dann auf einen weiteren Hügel der Stadt, von dem aus man einen großartigen Überblick über Antananarivo hat.Hier oben sind die Einrichtungen der „Frères des Ecoles Chrétiennes“ (Brüder der christlichen Schulen), auch bekannt unter dem Namen „LaSalliens“. Der selige Missionar Raphael-Louis Rafiringa (1856 - 1919) war Mitglied dieser Gemeinschaft. Für seine leiblichen Überreste wurde ein Mausoleum bzw. Sanctuaire errichtet, das allerdings noch nicht ganz fertig ist. Es kommen viele Leute her, um ihn zu verehren und an seinem Grab zu beten. Es gibt in einem Raum auch eine Ausstellung über seine Seligsprechung, die im Jahr 2009 stattgefunden hat. Die „Frères des Ecoles Chrétiennes“ haben 15 Einrichtungen in Madagaskar (Schulen und Scholastikate) und hier auf diesem Hügel zurzeit 24 (!) Postulanten. Frère Vincent ist seit eineinhalb Jahren der Direktor des Sanctuaires von Louis Rafiringa. Er empfängt uns in seiner Wohnung, erzählt uns einiges, und führt uns dann übers Gelände. Da können wir auch den wunderbaren Ausblick über die Stadt genießen.
Dann haben wir noch etwas Zeit zum Ausruhen, zum Spazieren in dem wunderschönen Park unserer Unterkunft und zum Beten.
8. Dezember
Heute Vormittag empfangen wir Bernadette zum Gespräch, eine junge Frau, die interessiert ist, in unsere Kongregation einzutreten.
Ansonsten haben wir kein besonderes Programm mehr außer packen, beten und essen. Am späten Nachmittag bringt uns der gute P. Jean-Romain zum Flughafen.
Wir danken allen Menschen in Madagaskar für die herzliche Offenheit und Gastfreundschaft, die uns geschenkt wurde, für die schönen, geschwisterlichen Begegnungen. Wir waren nie allein gelassen; immer waren gute, freundliche Menschen, die sich herzlich um uns gekümmert haben. Trotz der Armut sind die Madagassen ein frohes Volk, die die „kleinen“ Freuden des Lebens voll ausschöpfen (in Tanz und Gesang, Feiern, froher Gemeinschaft etc.). Danke, dass wir oft teilhaben durften an dieser Lebensfreude!
Um 22:45 ist heute dann Abflug vom Flughafen Ivato aus nach Paris. Etwa um 8 Uhr morgens werden wir dort ankommen. M. Mirjam und Sr. Raphaeliah fahren mit dem TGV nach Dijon, ich werde auch gleich am Vormittag mit TGV und ICE nach München bzw. Vilshofen weiterfahren.
Das Haus, in dem wir wohnen
Wegweiser zum Flughafen
Familie von Sr. Marie-Paule
5. Dezember
Heute Morgen, gleichnach dem Frühstück sind wir mit P. Pascal aufgebrochen Richtung Antananarivo, wieder im Kleinwagen mit allem Gepäck, aber diesmal waren wir‘s schon gewohnt, ins Auto gepresst zu sein. Wir stellen uns auf etwa dreieinhalb Stunden Fahrt für die ca. 170 km ein. Die „Route National 7“ ist hier wesentlich besser, nur dann und wann kommen große und vor allem tiefe Löcher, die vom Fahrer großes Reaktionsvermögen erfordern. Die RN7 ist wohl deshalb in relativ gutem Zustand, weil der frühere Präsident Ravalomanana seine große Fabrik für Milchprodukte in Antsirabe hatte, und weil in Antsirabe auch die Brauerei THB ist. Diese Brauerei hat für ihr madagassisches Bier eine Goldprämierung auf Weltebene erhalten, und ich kann mit meinem bayeri-schen Sachverstand nur bestätigen: das Bier schmeckt wirklich gut (bei der Familie von Sr. Emmanueline gab es ein solches Bier). In allen Städten, großen und kleinen Ort-schaften in Madagaskar fallen einem die knallrot gestrichenen Häuser mit der Aufschrift THB auf; das sind Shops in denen dieses Bier zu haben ist.
Die Fabrik des früheren Präsidenten ist von der neuen Regierung geschlossen worden, und am ganzen Firmengelände entlang sieht man noch die Protestaufschriften gegen die Schließung. Es gingen dadurch ja viele Arbeitsplätze verloren.
Während der Fahrt reden wir wieder einiges über die Politik in Madagaskar. Seit 2009, seit der Ablösung Ravalomananas, geht es für die meisten Menschen im Land nur noch abwärts. Man sieht hier zwar viele Neubauten, woran man erkennen kann, dass es auch einige sehr Reiche gibt. P. Pascal erklärt uns, dass diese Reichen entweder Regierungsangehörige/Regierungssympatisanten oder durch gute Bezahlung ruhiggestellte Militärs sind, oder Ausländer, die in Madagaskar das große Geld machen. Wir fahren durch eine Ortschaft, in der es sehr viel Gold gibt. Angeblich soviel, dass man es sogar an den Schuhen hat als Staub, wenn man hier herumgeht. Doch sind es hier die Srilankenesen, die die Goldvorräte ausbeuten. Übrigens: auch in Mananjary gibt es große Goldvorkommen, doch die Bevölkerung hat rein garnichts davon, die ist weitgehend verarmt. Auch die großen Erdölvorkommen in Madagaskar, die Edelsteine (v.a. Saphire etc.) werden von der Regierung an ausländische Investoren übergeben (Chinesen, Pakistani, Türken), wobei sich die Minister immer auch selbst bereichern. Die denken leider nur an die eigene Tasche, nicht ans Volk. Madagaskar wird praktisch ausverkauft. Die Unabhängigkeitserklärung Madagaskars ist eine Farce. Madagaskar ist nicht unabhängig. Jetzt macht es sich abhängig von den ausländischen Investoren. Aber auch Frankreich, die frühere „Kolonialmacht“ ist nach wie vor sehr mächtig, ausbeuterisch und unterdrückend im Land präsent. Alle früheren französischen Kolonien in Afrika sind heute verarmte Länder, meint P. Pascal. Gestern sprachen wir über die Pest in Madagaskar als „politische“ Pest. Die Pest wird von der Regierung benutzt, um neue Posten im Gesundheitswesen zu schaffen, d.h. überall jetzt schnell regierungshörige Leute einzuschleusen und dann die „unangenehmen“ zu beseitigen. Das wegen der Pest erlassene Versammlungsverbot ist jetzt, ein Jahr vor der Präsidentschaftswahl sehr praktisch zur Verhinderung von Demonstrationen.
Etwa 20 km vor Antananarivo machen wir Halt in der Ortschaft Ambatolampy, zu deutsch „Kleinfreitag“. Hier ist ein Studienkollege von P. Pascal seit drei Jahren Pfarrer. In dieser Zeit hat er hier ein Anbetungszentrum geschaffen (Kapelle mit ewiger Anbetung) an der Pfarrkirche, daneben eine kleine Schule (Ecole primaire und College) und wiederum daneben ein Orphelinat (Waisenhaus). Zur Hauptstraße hinaus hat man auch ein Lebensmittelgeschäft eingerichtet. Er machte das alles zusammen mit seinen Pfarreiangehörigen. Die Pfarrei ist sozusagen Träger der Einrichtungen. Das Orphelinat hat eine Ordensfrau aufgebaut. Der leitende Verantwortliche des Gesamten ist der Pfarrer. Leider ist er heute auf dem Rekollektionstag für die Diözesanpriester. Wir sind beeindruckt, was hier in drei Jahren alles geschaffen worden ist und erkennen in dieser Unternehmung ein Modell bzw. Vorbild für uns. So etwa könnten wir auch als unser Engagement in Madagaskar vorstellen.
Anbetungszentrum der Pfarrei vor Antananarivo
Durch den Großstadtverkehr Antananarivos mit Stau brauchen wir noch über eine Stunde, um zu unserer neuen und letzten Unterkunft zu kommen. So kommen wir müde, hungrig und verschwitzt nach insg. sechs Stunden Fahrt am „Centre spirituel Maison St. Ignace“ an. Das Haus und die Zimmer sind sauber. Es gibt einen großen Park, der zum Spazierengehen einlädt. Zurzeit sind mehrere Gruppen da, die alle im Schweigen sind. Wunderbar. Das Abendessen wird im Schweigen bei Musik eingenommen. Hier im „centre spirituel“ lebt eine kleine Gemeinschaft von sechs Jesuiten, Père Jean-Romain ist ihr Superior. Er erzählt uns beim verspäteten Mittagessen, dass es in Antananarivo 350 Ordensgemeinschaften gibt, das sind rund 1300 Ordensleute. Vor allem sind hier viele Ausbildungsgemeinschaften und Noviziate.
6. Dezember
Heute ist für uns der „Tag der Familien“ in Tana. Wir treffen alle Familien der Schwestern, die aus der Stadt oder Diözese Antananarivo stammen.
Dazu fährt uns P. Jean-Romain zu den „Filles du Coeur de Marie“. „Er fährt“ ist gut gesagt – ab der Ausfahrt aus dem Centre bis hin zum Kloster der Filles du Coeur de Marie war Stau, und so brauchen wir für die etwa 2-3 km eine Stunde. Aber das ist normal in Tana. Die „Filles du Coeur de Marie“ führen hier gleich neben dem bischöflichen Ordinariat ein Pensionat für Studentinnen der Universität. Sie haben 80 Plätze, die voll belegt sind und viele Anwärterinnen auf der Warteliste. In diesem Haus bekommen wir ein gut eingerichtetes Sprechzimmer zur Verfügung gestellt.
Hier empfangen wir dann nacheinander die Familien von Sr. Nathanaella, von Sr. Julia und Sr. Fabienne. Nach diesen drei Familien sprechen wir mit zwei Frauen, die an einem Eintritt in unsere Kongregation interessiert sind: Charlotte und Clarisse. Mittagessen können wir in einem Nebenzimmer der Kantine des Pensionates, dann geht es weiter mit den Familien. Eltern, Schwester und Nichten/Neffen von Sr. Marie-Paule, dann Mutter, Schwestern und Neffen/Nichten von Sr. Marie-Pierre, dann Eltern, Schwester etc. von Sr. Noella, dann die Schwester, Nichte und Großnichte von Sr. Carmela. Der liebe Pater Romain holt uns am Abend ab und wir freuen uns auf etwas Ruhe.
Neubepflanzung der Reisfelder
Bushaltestelle mit Brauereiwerbung THB
Der Eingangsbereich des "Centre spirituel" in dem wir wohnen
7. Reisebericht Madagaskar 3. – 4. Dezember Ambositra und Antsirabe
Heute ist der erste Advent, aber hier in Madagaskar fehlen natürlich alle Zeichen, die wir so gewohnt sind: Adventskranz, Adventssingen, Lichter etc. Um sieben Uhr ist hier die Sonntagsmesse, die Laudes ist um sechs. Aber schon während der Laudes kommen die Leute, um für die Messe noch einen Platz zu bekommen. Die Kirche ist dann proppe-voll, zur Messe sind extra noch Bänke im Altarraum aufgestellt worden, doch der Platz reich nicht und die Leute stehen draussen am Kirchenportal an. Für die Messe ist ein Priester mit seinem Team verantwortlich, es gibt sowas wie einen Animator (Zeremonienmeister), mehrere Lektoren, etwa 20 Ministranten und Ministrantinnen im Alter von ca. 3 bis 15 Jahre. Die Gesänge werden hier leidenschaftlich gesungen, sozusagen aus vollem Herzen und voller Kehle. Es ist schon ein Erlebnis, hier einen Gottesdienst mitfeiern zu können. Für Madagaskar ist er relativ kurz; nur eineinhalb Stunden.
Nach dem Frühstück zeigt uns die Priorin Mère Jeanne die Reisfelder des Klosters (wenn ein normales Erntejahr ist und sie nicht viele Gäste haben, reicht der selbstangebaute Reis für die Schwestern) und die Farm. Da halten sie Hühner und einige Kühe. Sie haben einen riesigen Klausurgarten, den umrunden wir erst von außen, dann gehen wir hinein. Drinnen viele Obstbäume und auch ein Gemüsegarten, und dann sind da auch die Hasenställe: Etwa 15 Kästen, die übervoll sind mit junge Hasen (wenn man das überschlägt, sind es wohl bestimmt 200 Hasen – das ist Massentierhaltung auf madagassisch).
M. Jeanne erzählt uns, dass sie hier schon mal ein Wasserleitungssystem anlegen wollten. Es war nicht möglich, weil ihnen alles Material mehrfach gestohlen wurde. Auch der Reis wird bisweilen vom Feld gestohlen.
Wir schauen auch einige Teile der Klausur an. Den superschönen Kreuzgang und die Bibliothek. M. Jeanne erzählt, dass das Kloster etwa zur gleichen Zeit gebaut wurde, wie das Kloster in Vanves. Es ist dieselbe Art Architektur (mir gefällt sie sehr). Und die Architektin der beiden Klöster war eine Schwester der Klosters in Frankreich, eine echte Künstlerin. Deswegen sind die Räume fast perfekt auf die klösterlichen Bedürfnisse abgestimmt.
Am frühen Nachmittag treffen wir uns noch mit dem Konvent zu einem Austausch. Wir stellen uns vor: wer wir sind, warum wir hier sind etc. Dann verabschieden wir uns vom Konvent (wir bekommen auch noch den guten Käse, der hier im Kloster hergestellt wird als Abschiedsgeschenk).
Um 16:00 Uhr ist unser neuer Chauffeur angekündigt. Der, mit dem es zunächst vereinbart war, konnte nicht kommen, weil ein Mitarbeiter von ihm verunglückte. So hatte Sr. Raphaeliah in der Nacht einiges zu tun (vor allem zu telefonieren) um einen neuen Chaufeur zu organisieren. Es gelang ihr schließlich und pünktlich war der neue da, allerdings mit einem Kleinwagen. Nach dem ersten Schreck pressten wir zwei große Koffer in der Kofferraum das restliche Gepäck wurde dann auf der Rückbank und vor dem Vordersitz eingeschlichtet. Jetzt waren M. Mirjam und Sr. Rahaeliah so eingepresst, dass wir sie öfters fragen mussten, ob sich noch atmen können. Ich hatte wirklich Angst, dass das ganze nicht viel zu schwer ist, aber der Chauffeur, ein Priester aus Antsirabe, nahm es gelassen, und meinte, wenn er langsam fährt, dann geht das schon. Wir führen dann also die 93 km nach Antsirabe und kamen wirklich (mit viel Gebet) wohlbehalten am Großen Priesterseminar hier an. Hier sind 204 Seminaristen aus fünf Diözesen untergebrachte, die sich auf das Priestertum vorbereiten. Wir aßen zusammen mit den Ausbildungspriestern. Einige sind in Bellemagny gut bekannt, weil sie dort schon einmal oder öfters waren (P. Eric, P. Pascal etc.). So ist es hier ein recht nettes Wiedersehen.
Beim Bettgehen hatten wir nochmal eine große Aufregung. Die Türen schließen hier mit einem ganz speziellen Mechanismus: wenn man drinnen zusperrt, kann man zwar noch hinaus, aber von draussen kann man nicht mehr rein. Zuerst traf es Sr. Raphaeliah: beim Toilettengang (schon im Pyjama) zog sie ihre Zimmertüre zu, und jetzt – o Schreck – konnte sie nicht mehr rein. Telefon, Schlüssel etc. alles drin im Zimmer. Niemand war zu erreichen, alles schon finster im Haus. Wir versuchten inzwischen, Sr. Rapaheliah etwas beizustehen, dann passierte mir in der Aufregung dasselbe – auch ich war ausgesperrt aus meinem Zimmer – wie peinlich, auch im Schlafanzug. Wir bekamen von M. Mirjam ihre zwei Lamba hoany (große madagassische Tücher, die für alles zu gebrauchen sind), die sie geschenkt bekommen hatte, um uns etwas zu „verhüllen“. Zufällig kam P. Eric vorbei und holte Hilfe: die beiden Schwestern des Säkularinstitutes „servantes des sacerdotes“, die hier fürs Haus zuständig sind, kamen, aber sie erklärten uns, dass es hier weder einen Generalschlüssel noch einen Zweitschlüssel gibt. Entsetzen pur. Schließlich kamen drei Seminaristen und versuchten sich zunächst mit unzähligen Schüsseln eines Schlüsselbundes, ob nicht doch einer passt. Das war nicht der Fall. Dann gaben sie sich als Einbrecher: mit langen Messern und viel Geschick schafften sie es schließlich, die Türen aufzubekommen. Ewiges Vergelt’s Gott.
4. Dezember
Gleich am Morgen haben wir ein Gespräch mit Bischof Phillippe von Antsirabe. P. Pascal bringt uns hin. Nach dem Gespräch machen wir mit ihm eine Besichtigungstour durch Antsirabe. Antsirabe wird auch die „Stadt des Wassers“ genannt. Hier gibt es Thermalquellen und so besuchen wir erst das große Thermalbad (seit etwas fünf Jahren ist es nicht mehr in Privatbesitz, sondern in öffentlicher Hand und deshalb sehr heruntergekommen). Dann gibt es in der Nähe auch eine kleine Quelle mit Trinkwasser/Heilwasser und drumherum „Freizeitgelände“. Auch das ziemlich ungepflegt.
Anschließend fahren wir zu einem nahgelegenen See (etwa 5 km außerhalb der Stadt), er heißt „Lac Andraikaiba“. Ein wunderschön gelegener See, mit Verkaufsständen am Ufer. Heute ist es menschenleer hier. Aber an Ostern, sagt uns P. Pascal ist es hier total überlaufen. Bei der Rückfahrt bewundern wir P. Pascal, wie er bei diesen Straßenverhältnissen (riesige Wasserlöcher, Gräben von 50 cm tief quer über die Straße, Schlammansammlungen etc.) so ruhig und gut gelaunt bleiben kann.
Dann besuchen wir gerade noch vor dem Mittagessen eine große Marienwallfahrt hier in Antsirabe, nicht weit vom Grand Seminaire entfernt, das „Sanctuaire de Notre Dame de la Salette“. Eine relativ kleine Wallfahrtskirche, aber in einem kleinen Wäldchen dann ein großer Freiluftaltar, Marienfigur und viele Bänke usw. Bei der großen Hauptwallfahrt sind hier ungefähr fünfzigtausend Gläubige versammelt. Im Wald sind viele kleine „Hocker“ (Holzstämme) verteilt, die die Priester zum Beichthören benutzen.
Nach einem kurzen Mittagessen haben wir gleichen einen Termin bei Bischof Odon von Antananarivo. Er ist hier in Anstirabe in einem „Foyer de Charité“, um den Priestern seiner Diözese zu sein, die hier ihre Jahresxerzitien haben. Dieses „Foyer de Charité“ ist etwas außerhalb der Stadt, ein sehr schön kultiviertes Gelände, mit einigen Gebäuden, großer Gartenanlage mit super schöner Bepflanzung.
Nach dem Bischofsgespräch fahren wird zurück in die Stadt und besichtigen die Kathedrale. Dabei treffen wir auch Bischof Phillippe wieder, der auf einem Platz hinter der Kathedrale mit einigen Priestern Boule spielt. P. Pascal erzählt uns, dass der Bischof das oft macht zwecks Kommunikation und „Familiengefühl“ mit seinen Priestern.
Bei der Rückfahrt zum Grand Seminaire machen wir einen Halt bei den Klarissen, deren Kloster nur etwa 300 m vom Seminar entfernt ist. Wir sollen eigentlich nur kurz reinschauen, aber nach einer etwas längeren Wartezeit ist plötzlich fast der ganz Konvent versammelt, um uns zu begrüßen. Es sind so etwa 20 fast nur junge Schwestern, die sich herzlich freuen, dass wir vorbeischauen und uns vorstellen, bzw. uns gegenseitig kennenlernen. Ihre franziskanische Fröhlichkeit ist direkt ansteckend. Äbtissin Mirjam lässt uns nicht gehen, bevor wir einen kleinen Imbiss eingenommen haben: Joghurt, Kekse, Verveinetee.
Im Grand Seminaire zurück, macht uns P. Pascal noch eine Führung durch einige Unterrichtsräume und Kapellen und durch die Farm des Klosters. Hier werden Kühe, Schweine etc. gehalten. Die Tiere wie auch der Garten werden von den Seminaristen versorgt (da gibt es eine straffe Organisation). Jede Woche schlachten die Seminaristen eine Kuh (das lernen sie hier), die dann von den 204 Kandidaten und ihren Lehrern verspeist wird.
1. Dezember
Gestern abend haben uns die Schwestern von Mananjary noch mit einem schönen Abschiedsfest überrascht. Im Saal des Gästehauses haben sie für ein Festessen aufgedeckt. Das haben wir dann auch miteinander genossen und dann gesungen, erzählt und Dankesworte ausgetauscht. Sie haben uns auch beschenkt mit Gewürzen (Zimt…) und Weihnachtskarten.
Heute morgen um sieben (!) Uhr ist dann der Bischof (Bischof Alfredo) gekommen, um noch vor unserer Abfahrt mit uns zu sprechen. Wir haben zusammen mit den drei Priorinnen der Benediktinerinnen von Vanves dann ein etwa einstündiges Gespräch mit ihm gehabt.
Dann sind wir losgefahren, wieder die ganze kurvige Straße zurück nach Fianarantsoa. Da haben wir dann bei der Familie von Thierry zu Mittag gegessen, das war alles sehr fein (sein Haus, die Verwandten und das Essen). Für die Weiterfahrt nach Ambositra bekamen wir dann einen neuen Chaffeur: der Ehemann von der Schwester Thierrys. Der hat uns dann über die wieder sehr kurvige und bisweilen mit großen Löchern gespickten Straße sicher nach Ambositra gebracht. Zwischendurch hatten wir mal einen großen Schreck, als das Auto plötzlich hinten zu rauchen (eine wirklich sehr große Rauchwolke) anfing. Nach einem kurzen Halt, bei dem der Chauffeur nicht feststellen konnte, woran das liegt, sind wir aber dann weitergefahren, und irgendwie hat es wieder von selbst aufgehört. Ich meine, das war sicher das Gebet der Schwestern! In einem Ort etwa 20 km vor Ambositra haben wir die Familie von Sr. Teresa besucht. Die Mutter war da (70 Jahre alt) und ihre Schwester mit ihren zwei Kindern. Wir bekamen Kekse und Getränke und haben uns nicht lange aufgehalten. Wir wollten keineswegs in die Dunkelheit kommen, weil gerade diese Strecke nachts sehr gefährlich ist.
Kurz vor sieben Uhr abends kamen wir dann hier in Ambositra im Kloster der Benediktinerinnen von St. Bathilde an. Da standen wir zunächst 10 min. vor dem Tor, und dann brachten sie nur die kleine Tür aber nicht das Tor für’s Auto auf. Und irgendwie waren sie etwas komisch. Das war kein herzlicher Empfang wie in Mananjary. Die zwei jungen Schwestern, die uns aufgemacht haben, haben irgendwie nicht mit uns gesprochen. Dann kamen drei ältere, die waren nett und herzlich. Das Abendessen stand schon parat, aber es war kein Wasser da und auch kein Brot. Wir mussten dann direkt nur lachen und fragten uns, wo wir da hingekommen sind… Aber: Augen zu und durch!
2. Dezember
Nach Laudes (6:00) und Messe (6:30), alles sehr schön und lebendig mehrstimmig in malgasch gesungen und nach einem europäischen Frühstück (mit Brot statt Reis), gehen wir zu Fuß zur Residenz des Bischofs, die nur etwa 500 m von hier entfernt ist.
Der Bischof ist sehr freundlich und uns zugetan. Er erkennt uns (bzw. M. Mirjam noch – er war ja auch schon mal in Bellemagny) und fragt gleich: „Was gibt es neues?“
Wir erzählen ihm von unserer Reise, dass wir einen Ort und einen Einsatz Für unsere Schwestern suchen. Er macht uns einen ganz konkreten Vorschlag: Er bräuchte ab 2018 Schwestern als Nachfolgerinnen einer italienischen Kongregation in dem Ort A….? Der Ort ist en brusse, etwa 200 km von Ambositra entfernt und die Straße ist äußerst schlecht. Die Schwestern haben dort ein Dispensaire und ein Waisenhaus geführt, in der öffentlichen Schule mit unterrichtet etc. Es sind zwei bei einem Autounfall ums Leben gekommen und nun sind sie nicht mehr genug und wollen dort aufhören.
Die Dispensaire von Ordensschwestern sind hier sehr wichtig, weil hier in praktisch allen Krankenhäusern (auch hier im großen Hospital von Ambositra) die Korruption herrscht, sodass man nur, wenn man Geld gibt , auch gut behandelt wird. Die Armen haben keine Chance auf eine angemessene Behandlung. Sie können sich nur die Dispensaire der Orden leisten, die billiger sind als die Hospitale.
Der Bischof braucht dringen Ordensleute für folgende Gebiete: - Dispensaire - Schule/Katechese - Pastoral - Waisenkinder
Anschließend zeigt er uns noch seine Hauskapelle und den Überblick über Ambositra, obwohl wirklich viele Leute draußen auf dem Gang auf ein Gespräch mit ihm warten, und dann machen wir noch Fotos mit ihm.
Heute hat sich der erste nicht so besonders gute Eindruck von diesem Kloster hier schon etwas relativiert. Das Mittagessen wie auch das Abendessen waren köstlich und mit Liebe zubereitet. Wir essen in einem Speiseraum für Gäste. Priorin Mère Jeanne ist ja noch nicht da, sie ist unterwegs von Mananjary nach Ambositra mit dem Taxi-Brusse. Das ist nachts um drei Uhr von Mananjary abgefahren und war um ca. 14:00 Uhr in Fianarantsoa.
Nachmittag war ausruhen angesagt. Wir waren alle drei so müde, dass wir alle mehrere Stunden geschlafen haben. Abends nach der Vesper hatten wir noch ein Gespräch mit der Priorin M. Jeanne.
Das Kloster der Benediktinerinnen von Vanves hier in Ambositra ist deren erste Gründung in Madagaskar, von da aus sind Mananjary und Joffre Ville gegründet worden. Hier sind zurzeit 30 Schwestern, eine Novizin und 4 Aspirantinnen. Die Schwestern haben strenge Klausur, ihr Apostolat ist der Gästeempfang. Sie haben ein großes Gästehaus. Früher gab es hier Malgaschkurse für europäische Missionare, doch die Schwester, die das konnte, ist gestorben und so hat das jetzt aufgehört. Es gab auch mal Ehevorbereitungskurse hier, doch die sind jetzt auch nicht mehr. Aber es kommen viele Gruppen und auch Einzelgäste, die dann auch am Gebet der Schwestern teilnehmen. Die Schwestern begleiten diese Kurse nicht, die haben immer ihre eigenen Referenten dabei.
Morgen ist 1. Advent und heute hatte ich schon richtig Heimweh. Hier ist kein Schnee und keine schöne lateinische Vesper zum ersten Advent (obwohl sie hier sehr schön singen). Und es gibt auch keinen Adventskranz und keine Lichter, (außer die Kerzen, wenn der Strom ausfällt). Hier ist quasi Hochsommer (so ca. 25 Grad, nicht ganz so heiß wie in Mananjary).
29. November
Es regnet hier sehr viel. Heute Nacht hat es oft richtig geschüttet. Allerdings ist es nicht kalt, wir sind wohl so etwa bei 25 Grad.
Gestern beim Abendessen ging plötzlich das Licht aus und wir saßen im Finstern – kein Strom mehr. Gott sei Dank stehen hier überall Kerzen parat, die dann sofort angezündet werden können. Auch das Wasser wurde in der Nacht abgesperrt, aber man kann es sich noch in Eimern aus dem Regenwassertrog holen.
Die Vesper gestern und die Laudes heute wurden in Malgasch gesungen, die Oration, Lesungen, Fürbitten und das Vater-unser sind französisch. Mittagshore und Non sind in Französisch. Was mir gut gefällt: die Oration ist hier gleich nach dem Invitatorium oder dem Hymnus, und ganz am Schluss des Offiziums steht das „Vater unser“ mit Gesten und der großen Doxologie (und eben keine Oration mehr und kein Segensgebet). Auch die Messe heute war alles Malgasch, außer eine Lesung, die Sr. Raphaeliah gehalten hat. Hier ist nur eine alte Frau als Gast bei der Messe. Es ist nicht so, dass, wie in Tulear oder Fianarantsoa, alles voll ist auch unter der Woche. Der Konvent hier kommt mir vor wie der Konvent von Bellemagny vor etwa 15 Jahren, als die ersten madagassischen Schwestern dazukamen: überaltert und nicht mehr in der Lage, das Kloster aus eigener Kraft (mit den eigenen Schwestern) zu erhalten.
Heute beim Frühstück erzählte uns M. Marie-Berthe, dass diese Gegend hier eine Zyklon-Gegend ist. Jedes Jahr (etwa Dezember bis März) hat man hier Zyklone, die die Früchte von den Bäumen reißen, die Häuser abdecken etc. deswegen bauen die Leute hier nur parterre. So braucht man nur das Dach, das weggerissen ist, erneuern, der Rest bleibt meistens stehen.
Auch ohne die Zyklone hat man hier Schwierigkeiten mit Überschwemmungen. Wenn es im Hochplateau viel regnet, fließt alles über die Flüsse ab hierher an die Ostküste. Die Reisfelder des Klosters z.B. sind etwa dreimal im Jahr überschwemmt und man beginnt wieder von vorne mit anpflanzen etc. So ist man hier (nicht nur die Schwestern, sondern auch die Bevölkerung) insgesamt „decouragé“, also entmutigt, weil auch die klimatischen Umstände sehr schwierig sind.
Letztes Jahr (2016) war hier eine Trockenheit, es hat drei Monate lang nicht geregnet. So sind dem Kloster die Litschis, die Orangen, der Reis, etc. kurz gesagt die ganze Ernte vertrocknet. Das ist ganz außergewöhnlich, und man meint, es ist eine Folge des Klimawandels, und befürchtet, dass das jetzt womöglich noch öfter kommt.
Am Vormittag besuchen wir das Kolleg der Jesuiten, das nur etwa 200m von hier entfernt ist. P. Andry, der am Morgen auch die Messe mit uns Schwestern gefeiert hat, führt uns durch die Schule und durchs Gelände. Hier werden 1075 Schülerinnen und Schüler unterrichtet bis hin zum Bac, es ist auch eine ecole maternelle (= Kindergarten mit Krippe) dabei. Man hat hier jeweils drei Klassen pro Jahrgang, die Mindestschülerzahl ist 33, maximal sind 45 Schülerinnen und Schüler in einer Klasse.
In einer Klasse mit älteren Schülern (ich schätz etwa 10. Klasse) stellen wir uns vor und kommen kurz mit ihnen ins Gespräch. Alle sind sehr aufgeschlossen und interessiert, wer wir sind und was wir hier wollen. Sie grüßen uns dann auch in Deutsch und in Englisch.
P. Andry sagt, dass dies die beste Schule in Mananjary ist, und dass deshalb auch die Reichen ihre Kinder hierher schicken. Man muss Schuldgeld bezahlen. Für die etwa 100 Kinder, die zu arm sind, gibt es Wohltäter, die die Kosten übernehmen. Die sechs Jesuitenpatres sind seit 2004 hier. Sie haben die Schule von den Patres der „Doctrine chretienne“ übernommen. Sie sind gerade dabei, sich ein Konventgebäude zu bauen für bis zu 12 Patres bzw. Brüder. Zurzeit wohnen sie noch in Klassenräumen der Schule.
Anschließend besuchen wir etwa 2 km außerhalb von Mananjary eine Wallfahrtskirche für Jugendliche, daneben ist das Haus des Generalvikars, aber der ist zurzeit nicht da. Neben der Kirche ist eine Einrichtung der „Carmelites mineures de charité“, eine Schwesternkongregation, die in Madagaskar mehrere Häuser hat und deren Charisma die Sorge für behinderte Kinder ist. Hier im Haus leben 5, doch bald nur noch 4 Schwestern und 19 – 23 körperlich und geistig behinderte Kinder. Als wir ins Haus kommen ist die Leiterin der Gemeinschaft grade vor dem Allerheiligsten mit etwa vier Kindern bei der Anbetung (zwei im „Rollstuhl“ und eins auf einer Liege). Das Haus ist super sauber, ordentlich und relativ „teuer“ eingerichtet, bekommt wohl viele Spenden. Wir schauen uns die Zimmer der Kinder an (siehe Fotos). Wir bekommen, Kaffee, Tee und Kekse und unterhalten uns mit der Schwester. Das Noviziat der Kongregation ist in Tana, zurzeit haben sie sieben Novizinnen. Schon als Aspirantinnen müssen sie ein Praktikum bei den Behinderten machen, damit sie wissen, was auf sie zukommt. Im Noviziat ist die Ausbildung dann nur die Formation für das Ordensleben. Die Schwester erzählt uns, dass die Eltern ihre Kinder nicht zu ihnen bringen, sondern dass die Schwestern in die Häuser gehen und die behinderten Kinder suchen. Es gibt hier sehr viele Kinder mit „Wasserkopf“, hier in der Einrichtung sind drei.
Beim Mittagessen erzählt uns M. Jeanne, dass hier im Kloster auch der Diebstahl ein großes Problem ist. Immer wieder verschwinden alle Hühner mitsamt den Futtersäcken, auch die Batterien von der Photovoltaik wurden schon einmal gestohlen (wobei das Haus in Brand gesetzt wurde). Letztes Jahr zu Weihnachten wurden alle Hühner gestohlen und die zwei Truthähne, die man dafür gefüttert hat. Man hat hier zwar einen Gardian (einen Hausmeister/Wachmann), aber der hat „nichts bemerkt“. Oft stecken die Wachleute oder Hausmeister mit den Dieben unter einer Decke und teilen sich die Beute. Vor allem auch die Vanille wird gestohlen, aber nicht nur bei den Schwestern, sondern überall hier von den Feldern der Bauern. Mit Vanille lässt sich gutes Geld machen.
Übrigens bauen die Schwestern hier auch Kaffee an, den sie dann rösten. Das ist der Kaffee, den wir hier zu trinken bekommen („echter Kaffee“ sagen sie). Schmeckt irgendwie anders als bei uns, aber man gewöhnt sich dran. Auf jeden Fall hat er auch Koffein, und man muss aufpassen, dass er nicht zu stark ist. Bei den Madagassen trinken allerdings die wenigsten Kaffee, sie trinken Wasser pur, oder Milch oder Tee. Bei den Assomptionisten hatten wir immer das heiße Reiswasser vom Abkochen des Reises, das schmeckt recht gut.
Am Nachmittag haben wir ein zweistündiges Gespräch mit den drei Priorinnen der Benediktinerinnen von St. Bathilde (= Benediktinerinnen von Vanves) hier in Madagaskar: Sr. Jeanne (Priorin von Ambositra), Sr. Marie-Jeanne (Priorin von Joffre Ville) und Sr. Marie-Berthe (Priorin hier in Mananjary). Wir tragen unsere Gedanken zusammen und reflektieren gemeinsam, was es konkret bedeutet, falls unsere Kongregation hier in Mananjary gründen würde (evtl. Schwierigkeiten, Vorteile, etc.). Das erste, was sie uns sagen, ist, dass sie noch nicht mit dem Bischof über alles gesprochen haben und gar nicht genau wissen, was er dazu meint. Wir hoffen, dass wir ihn morgen (Donnerstag) noch treffen können. Er musste überraschend nach Reunion, kommt aber angeblich am Donnerstag wieder von Tana nach Mananjary.
Diesmal fällt der Strom schon bei der Vesper aus, aber hier in der Kirche haben die Schwestern ein Notstromaggregat, sodass sich gleich die Ersatzlichter einschalten und wir weiterbeten können.
Beim Abendessen haben wir ein langes Gespräch über die Sicherheit auf den Straßen hier in Madagaskar, insbesondere zwischen Fianarantsoa und Ambositra und insbesondere in der Nacht. Die Schwestern erzählen Gräuel-Geschichten von Banditenüberfällen auf Autos und Taxi-Brusse, bei denen auch die Polizei und die Chauffeure mit den Banditen kooperieren. Oft ist es „nur“ ausrauben und verprügeln, manchmal auch Mord…
30. November
Heute ist auch eine Schwester der benachbarten Kommunität der „Soeurs de St. Jean Delanoe“ bei der Messe. Wir haben anschl. Ein kurzes Gespräch mit ihr. Sie heißt Sr. Hélène und arbeitet im College der Jesuiten in der ecole maternelle (= Kindergarten). Sie sind insgesamt vier Schwestern in der Gemeinschaft. Eine versorgt den Bischof, die Evequerie ist ja nicht weit, eine arbeitet in der Stadt, um Geld zu verdienen, eine macht den Haushalt, und dann haben sie zurzeit eine Postulantin.
Eben hatte ich einen kurzen „Ratsch“ mit Sr. Benedicte, eine junge Schwester mit ewiger Profess aus Joffre Ville. Sie ist erst seit zwei Wochen hier zum aushelfen (für zwei Jahre). Mit ihr ist auch eine Schwester aus Ambositra gekommen (auch jung und mit ewiger Profess). Sr. Benedicte erzählt, dass sie 2013/2014 in Vanves war und richtet mir Grüße an Sr. Gisela Happ aus. Sie erzählt auch, dass die Benediktinerinnen von Vanves auf dem Generalkapitel beschlossen haben, sich gegenseitig zu unterstützen und Schwestern in andere Gemeinschaften zu schicken für zwei Jahre, deswegen ist sie jetzt hier. Sie hilft zurzeit in der Küche (Essen hier: sehr gut! Ein bisschen europäisch angehaucht).
Am Vormittag holt uns Père Jean-Yves Lhomme (ein Pater der „Mission etrangers de Paris“) ab, um uns sein Hospital zu zeigen. Etwa 5 km außerhalb von Mananjary baute er hier auf einem 10 Hektar großen Areal ein Krankenhaus nach europäischen Standards. Vor 10 Jahren hat er hier begonnen mit der Einebnung des Geländes (alles per Hand, Maschinen gibt es hier nicht) und er meint, Ende 2018 wird er hier fertig sein. Er erklärt uns ein wenig, was es heißt, hier am „Ende“ Madagaskars ein Hospital nach europäischen Standards einzurichten (für die Sterilisierung der Geräte, Räume etc., für die Klimatisation, für die Belüftung der Operationssäle etc.) Er hat viele Freunde und freiwillige Mitarbeiter, die immer wieder für bestimmte Zeiten aus Europa kommen, um mitzuhelfen. Zurzeit ist z.B. auch ein Fachmann für Kläranlagen da, weil eine biologische Kläranlage wie man sie in Frankreich hat, hier gebaut wird. Auch einen Elektriker von den „Electriciens sans frontieres“ treffen wir, der mit einheimischen Arbeitern weiter an den Stromleitungen arbeitet. Vor einiger Zeit haben diese „Electriciens sans frontieres“ alle Stromleitungen und Stromkanäle nach europäischen Standards hier eingerichtet. Wasser ist kein Problem: sie haben einen Brunnen gegraben, aus dem reichlich Wasser mit bester Qualität kommt. Der Père beschäftigt hier auch 45 einheimische Arbeiter, die z.B. heute per Hand mit Schaufeln die Grundfesten für ein Schwesternwohnhaus ausbuddeln. Er findet immer wieder Freunde und Wohltäter, die durch Sach- und Geldspenden und durch Mitarbeit helfen, dass das Projekt gedeiht. Natürlich könnte er gut eine Schwesterngemeinschaft hier brauchen, die am Hospital wohnen könnten, es gibt unwahrscheinlich viel zu tun. Das Hospital soll ausdrücklich ein Hospital für die Armen werden, und es muss das Essen gegessen werden, das hier gekocht wird (die Reichen dürfen ihr Essen nicht mitbringen…). Die Armen hier vom Land müssen ja z.B. erst in den Gebrauch von Dusche und Toiletten eingeführt werden. Es gibt nur ganz wenige Einzelzimmer, vor denen haben die Madagassen Angst, das meiste sind 6er und 4er-Zimmer. Soll eine chirurgische Abteilung mit 25 Betten, eine medizinische Abteilung mit 25 Betten und eine Geburtshilfe-Abteilung mit 25 Plätzen für Mütter und Kinder entstehen.
27. November
Um 8:30 haben wir dann Fiananrantsoa verlassen mit unserem Chauffeur Thierry, ein Matrose auf einem chinesischen Schiff, der Urlaub hat und uns die drei Tage hier herumfährt und dann auch nach Ambositra bringt. Auf einer gut geteerten Straße ohne Löcher, dafür aber unglaublich kurvig von Anfang bis Ende (und bei jeder Kurve muss gehupt werden!) haben wir für die etwa 200 km gute fünf Stunden gebraucht. Eine kurze Pause haben wir irgendwo in der Mitte der Strecke eingelegt bei den Schwestern von St. Paul de Chartre, hier war Sr. Raphaeliah schon einmal Aspirantin (1997). Die Landschaft wurde immer tropischer: immer mehr Bananenbäume, Palmen etc. wir sind auch durch ein Naturschutzgebiet gefahren, da war wirklich total tropische Vegetation…
Kurz vor 14:00 Uhr sind wir dann in Mananjary angekommen. Hier hat es gute 31 Grad, auf der Fahrt hatten wir zwischendurch 33 Grad!
Wir haben gleich die Non (französisch) mitgebetet, die hier um 14:00 beginnt, dann haben uns die Schwestern sehr herzlich begrüßt, auch die Provinzpriorin Sr. Jeanne aus Ambositra ist da (Sr. Jeanne) und die Priorin von Joffre Ville (Sr. Marie-Jeanne, sie hatte 27 Stunden Anreise mit dem Taxi-Bus). Dann gab es ein feines Mittagessen (mit den Früchten, die hier im Garten wachsen (Litschi, Bananen, Papaya) als Nachspeise, und mit dem Käse, den die Schwestern in Ambositra herstellen.
Wegen unserem Chauffeur Thierry essen wir nicht im Refektorium der Schwestern mit (da dürfen keine Männer rein), sondern wir essen im Speiseraum der Gäste gleich neben der Kirche.
Wir schlafen im Gästehaus der Schwestern. Hier haben wir fließendes Wasser, sogar warm (!), der Strom ist unsicher, aber zurzeit da. Über meinem Bett ist ein neues Moskito-Netz, das beruhigt mich sehr. Zwei Eidechsen (oder so was ähnliches schlafen im Luftschlitz meines Zimmers, aber hinter einem Mückengitter. Ich schaue einfach nicht hin…
28. November
Tagesordnung der Schwestern: 5:00 Laudes 6:00 Messe 7:00 Frühstück 11:40 Mittagshore 12:00 Mittagessen 14:00 None 18:00 Vesper 19:00 Abendessen 19:30 oder 20:15 Vigil 9:00 Schlafen
Zur Messe ist der Direktor des benachbarten Jesuiten-Kollegs da. Sie wird in malgasch zelebriert, die Lieder sind französisch.
Am Vormittag schauen wir mit Sr. Marie-Berthe, der Priorin hier, einiges von der Stadt Mananjary an. Erst die Gebäude des Bischofs, etwa nur 400 Meter von hier entfernt, mit Kapelle und großem Saal und auch mit dem Haus der Priester (wenn Priester aus der Diözese hier sind, wohnen sie da). Hier treffen wir auch (zufällig bzw. durch göttliche Fügung) den Direktor, der für die Schulen des Districts zuständig ist, er organsiert auch die Fortbildungen für die Lehrer. Und dann treffen wir den Missionar Jean-Yves de l’homme. Er ist Franzose, seit 31 Jahren hier in Mananjary und Vollblutmissionar der „Pères de Mission Etrangers“. Er baut hier seit 10 Jahren ein Hospital für die Armen (eben nicht für die Reichen), etwa ein Jahr wird es noch dauern, bis es fertig ist. Am Donnerstagvormittag wird er uns abholen, um es uns zu zeigen.
Dann schauen wir uns die Kathedrale an, dann eine kleine Buchhandlung daneben, und dann fahren wir ans Meer, das direkt an der Stadt ist. Heute ist niemand am Strand, weil es immer wieder regnet, dafür sind viele Einheimische da, die hier ihre Wäsche gewaschen und zum Trocknen auf den Strand ausgebreitet haben. Auch in Mananjary ist es mit dem Wasser und Elektrizität immer wieder schwierig. Die Wellen des Indischen Ozeans sind hier sehr hoch, sodass es gar nicht ungefährlich ist, hier ins Meer zu gehen. Einige Fischer haben sich aber doch mit ihren kleinen Kanus hinausgewagt.
Temperaturmäßig war der Vormittag relativ angenehm. Es hat zwar immer wieder geregnet, sodass die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist, aber die Sonne ist kaum durchgekommen, sodass wir etwa bei 26 Grad sind. Der relativ starke Wind ist auch sehr angenehm, weil er kühlt.
Am Nachmittag hatten wir eine Konferenz mit dem Konvent (und den Priorinnen der anderen madagassischen Klöster der Benediktinerinnen von St. Bathilde). Wir stellen uns und unsere Kongregation vor (Gründung, Charisma, unsere Reise, etc.) Die Schwestern stellen viele Fragen und es ist insgesamt eine recht schöne Begegnung. Der Konvent hier in Mananjary hat 11 Mitglieder, bestimmt fünf sind alt und gebrechlich. Unter den elf ist auch ein Mitglied des Konvents von Ambositra und ein Mitglied des Konvents von Joffre Ville. Sie haben eine zeitliche Professe. Jetzt ist mir schon klar, dass der Konvent praktisch vor der Auflösung steht. Heute beim Mittagessen ist im Gespräch herausgekommen, dass die madagassischen Priorate dieses Jahr Kanonische Visitation hatten (auch mit P. Marc Helfer und M. Madeleine Caseau), und dass auch deren Visitation nicht abgeschlossen ist, sondern bis 2019 offen ist (wie bei uns).
25. November
Heute Morgen kommt überraschend die Schwester von Sr. Marie-Claire mit ihren zwei Töchtern zu uns ans Kloster. Die Schwester und eine ihrer Töchter wohnen auf dem Land und haben jetzt um 9:00 Uhr schon zwei Stunden Weg hinter sich. Die andere Tochter (Nichte von Sr. Marie-Claire) wohnt und arbeitet hier in der Stadt in einem Geschäft. Die Tochter, die noch auf dem Land lebt, steht kurz vor dem Bac und möchte später einmal im Magistrat (= Verwaltung) arbeiten.
Dann bringt uns P. Bosco zu einem berühmten Aussichtspunkt über der Stadt, von dem aus man ganz Fianarantsoa überblicken kann. Wir sehen z.B. auch das Fußballstadion, die großen Schulen und Sporthallen von hier ober sehr gut.
Um 11:00 Uhr sind wir bei der Familie von Sr. Emmanueline zum Essen eingeladen. Er ganze „Clan“ ist da (der Onkel als Familienoberhaupt, die Mutter, die Tante, die Cousine mit Mann und einige Nichten, und natürlich ihre Schwester, mit der wir ja schon ein Gespräch hatten). Sie haben uns ein großartiges Festmahl zelebriert, mit Aperitif und einem reichlichsten Mahl auf einem prächtig gedeckten Tisch. Anschließend wurde natürlich noch getanzt, wie es wohl in Madagaskar üblich ist.
Etwa um Viertel nach drei waren wir wieder „zuhause“ und sozusagen „bratfertig“. Jetzt war Pause angesagt bis zur Vesper.
Bei der Anbetung ist uns in der Kirche durch die offenen Fenster wieder ganz deutlich der Brandgeruch in die Nase gestiegen. Überall hier in der Stadt brennen ja die Feuer: zum Essen kochen, zum Abfall verbrennen, zum Gras roden. Und den ganzen Tag riecht es hier nach Rauch, wenn nicht die Autoabgase noch stärker stinken. Es fahren hier viele alte Lastwagen und Autos, die noch keinen Katalysator haben. Und die Leute atmen die verpestete Luft permanent ein. Das kann nicht gesund sein.
Sonntag, 26. November
Heute war hier bei den Assomptionisten die Sonntagsmesse um 7:00 Uhr. Hier ist es ganz anders als bei uns: man muss früh da sein, um noch einen Platz zu bekommen, viele sind dann gestanden auch noch vor der Tür. Bei den umliegenden Gemeinschaften ist es ebenso. Die Gottesdienste beginnen zu verschiedenen Zeiten, so verteilen sich die Leute… Die Texte und Lieder des GoDi waren Malgasch, die Leute singen inbrünstig und laut alles auswendig, heute mit flotter Klavier- und Trommelbe-gleitung, es ist wirklich mitreißend. Hier sind ja wenige alte Leute, die meisten sind junge Erwachsene, Jugendliche und Kinder.
Die Patres und die Studenten sind heute alle ausgeflogen aufs Land um dort Gottesdienste und Katechesen zu halten. So sind wir beim Frühstück nur eine Handvoll. Wir haben ein interessantes Gespräch über die politische Situation in Madagaskar. Die Regierung regiert hier totalitär wie in einer Diktatur. Die Medien und die ganze Informationspolitik werden manipuliert, wer nicht mitmacht auf der Linie des Präsidenten wird eliminiert (verschwindet irgendwie). Der Präsident ist ein evangelischer Christ, der Ministerpräsident ein Moslem, der sehr viel Einfluss hat und den muslimischen Glauben und die muslimischen Unternehmen sehr unterstützt. Die Regierung drückt auch das Niveau der Schulbildung; es sollen zwar alle zur Schule gehen, aber keine höheren Qualifikationen erreichen („ein dummes Volk lässt sich leichter führen bzw. manipulieren“). Die Intelligenz, die es sich leisten kann, geht ins Ausland, um zu studieren: Das sind auch die Kinder der Politiker, die ja sehr reich sind u.a. auch durch ihre Kooperation mit den ausländischen Investoren. Und falls sie zurückkommen, wollen sie ihren Status wahren und ändern natürlich nichts am „System“. Es ist wirklich so, wie die Bischöfe geschrieben haben: Madagaskar ist ein Land, das ausgebeutet wird und das langsam sozusagen „verblutet“, wie die Bischöfe schrieben, wenn sich die Politik der Regierung nicht ändert. Es wird Land verkauft (an Chinesen, Türken, Pakistani), diese ausländischen Firmen bekommen Aufträge und dadurch Einfluss (die Chinesen bauen Wasserleitungen, Straßen, etc.). Auch von den Bodenschätzen (z.B. Edelsteine wie Saphire…) und den Erzeugnissen der Landwirtschaft (Vanille, Pfeffer, Früchte etc.) hat die einheimische madagassische Bevölkerung nichts. Sie haben nicht das Know-how, die Geräte und die Infrastruktur, um selbst damit Handel zu betreiben und zu Einnahmen zu kommen. Nächstes Jahr sind Präsidentschaftswahlen und schon jetzt ist hier alle Welt sehr gespannt darauf.
Am Nachmittag haben wir ein Gespräch mit Père Martin. Er ist hier der Superior der Assomptio-nisten, er hat in Rom studiert und dort auch im Kanonischen Recht den Doktor gemacht. Nach drei Jahren wird er an die Religiosenkongregation zurückkehren. Wir sprechen mit ihm darüber, was bei unserer Gründung wichtig ist. Er nennt uns drei Punkte: - das wichtigste ist die Spiritualität, dass sie gefestigt und tief ist - das zweite ist die Möglichkeit, Nachwuchs zu rekrutieren (ist sie vorhanden an dem Ort?) - das dritte ist die Effizienz der Mission (hat unser Einsatz, unsere Präsenz wirklich Chancen, Früchte zu tragen?)
Was das „Miteinander“ mit den Benediktinerinnen von Vanves betrifft, nennt er uns vier kirchenrechtlich mögliche Formen des Zusammenschlusses: - die Union: beide Kongregationen geben ihren Namen auf und geben sich einen gemeinsamen neuen - die Kongregation: hat eine gemeinsame Spiritualität, gemeinsame Konstitutionen, verschiedene Häuser - die Föderation: hat verschiedene Klöster mit Unterschieden in der Spiritualität (wie z.B. die Föderation der Benediktinischen Klöster etc.), verschiedene Konstitutionen - die Kollaboration: beide Partner behalten ihrer Identität, ihre Konstitutionen bei, einigen sich aber auf Zusammenarbeit vor Ort, auf bestimmte Projekte, etc.
Père Martin hat schon einige Kongregationen begleitet und beraten, bei Union und bei Trennung von einer Kongregation. Er bietet sich auch uns an, uns jederzeit zur Seite zu stehen, wenn wir Beratung brauchen. Das freut uns natürlich, und wir werden gern darauf zurückkommen.
Insgesamt sagt er uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es ist richtig, sich zuerst einmal umzusehen, die verschiedenen Möglichkeiten, Orte, Personen etc. anzuschauen ; sich dann eine Zeit der Reflexion zu nehmen, und dann eine klare Entscheidung zu treffen. Die Entscheidung kann auch „nein“ sein, wenn man erkennt: wir haben nicht die Ressourcen.
Gleich im Anschluss daran besuchen wir das interdiözesane „Grand Seminaire“, das gleich nebenan liegt. Es ist das Priesterseminar der neun südlichen Diözesen Madagaskars. (In Tulear ist das Propädeutikum und hier das Priesterseminar). Hier sind zurzeit 184 Studenten, die Ordensleute nicht mitgerechnet. Die meisten Studenten kommen aus den Diözesen Fianarantsoa und Ambositra (aus beiden Diözesen ca.60!). Père Desidere ist der neue Direktor (seit dieser Woche). Er zeigt uns die riesigen Häuser und alle ihre Einrichtungen. Er stammt aus der Diözese Tulear und kennt natürlich unsere Schwestern Sr. Raphaeliah, Sr. Agnes und Sr. Jeromine bestens.
Am 27. November geht unsere Reise weiter nach Manajary, um 8:00 Uhr geht's los und wir werden für die ca. 200 km auf einer superkurvigen Straße ca. 4. Stud. brauchen. Schickt uns die Schutzengel mit!
Herzliche Grüße an alle!
23. November 2017
Heute geht unsere Zeit hier in Tulear zuende. Um 6:15 werden wir mit dem gesamten Gepäck von P. Raphael, dem Ökonomen der Diözese abgeholt und zum Propädeutikum gefahren. Das Propädeutikum ist eine Einrichtung von 9 Diözesen (der südlicheren) zur einjährigen Vorbereitung auf das Theologie-Studium. Hier nehmen wir an der Messe teil und nach einer kleinen Führung durch den “Noch-Direktor“ Père Alphonse frühstücken wir dort. Hier gibt’s zum Frühstück: Reis, Gurkensalat, gebratenes Fleisch, Spiegeleier, richtigen Kaffee (keinen Nescafe), Brot.
Um 8:15 Uhr fahren wir los und es geht 560 km lang Richtung Fianarantsoa. Irgendwo in der Mitte der Strecke machen wir eine Pause bei einem Priester. Wir essen das Essen, das uns dankenswerterweise die Schwester von Sr. Raphaeliah noch um 4 Uhr morgens zubereitet hat, weil die Priester meinen, dass das Essen auf der Strecke doch für uns verunreinigt sein könnte.
Auf der Fahrt erleben wir vom Autofenster aus gigantische Landschaften: im Süden noch sehr trocken, dann wird es mit der Zeit immer grüner. Doch die rote Erde bleibt auch auf dem Hochplateau. Dann kommt das Salomongebirge mit bizarren Felsformationen. Dann irgendwann kommt der „Aufstieg“ auf das Hochplateau, da geht es dann so ca. zwei Stunden lang nur noch bergauf. Es kommt jetzt wieder ein gewaltiger Temperatur-Umschwung: in Tulear hatte es etwa 30 Grad, es war immer sonnig und trocken. Hier oben hat es ungefähr nur 18 Grad und es regnet immer wieder (so eine Art Sprühregen). Und hier sind auch schon die ersten Reisfelder und große Viehherden – die gehören den Chinesen, wie uns der Bischof heute sagte.
Um 18:30 kommen wir bei den Assomptionisten an, bei denen wir die nächsten drei Tage wohnen werden. Wir haben schöne Zimmer auf dem Gang der Studenten und wir essen mit den Patres und Studenten. Es ist das Haus für ihre Studenten und es liegt in einem Viertel, in dem ein Kloster neben dem anderen ist. Gleich gegenüber ist das Priesterseminar, daneben die Filles de Charite, darunter die Lazaristen etc. …
24. November
Wir sind bei der Laudes der Assomptionisten, die sie auf Französisch beten und singen, aus dem selben Buch wie in Bellemagny. Die Messe wird an drei Tagen in der Woche in Französisch gelesen, auch heute, ansonsten in Malgasch, die Gesänge sind Malgasch, toll begleitet von Klavier, Trommel, Gitarre (je nachdem, wer da ist).
Wir frühstücken mit den Patres und Studenten: für uns gibt es auch Brot und Honig und hier auch Butter, die Madagassen essen Reis mit Fleisch und Gurken.
Schon früh am morgen kommt eine Schwester von Sr. Emmanueline zu uns. Sie arbeitet hier in Fianarantsoa seit 15 Jahren in der Blinden-Schule einer Ordensgemeinschaft mit blinden Kindern bis zu 10 Jahren. Sie kommt schon so früh, weil sie zur Arbeit muss und lädt uns für den nächsten Tag zum Mittagessen ein.
Am Vormittag fahren wir mit Pater Bosco, der als Begleiter für uns abgestellt ist, zum Kloster Marombe, das etwa 1 km von hier entfernt ist. Es ist das einzige Trappistenkloster hier in Madagaskar. Es wirkt wunderbar gepflegt und aufgeräumt. Sie haben eine sehr schöne Kirche mit u.a. einem sehr schönen Chorgestühl. Es gibt ein Gästehaus mit 30 Zimmern und drei Schlafsälen (übrigens ein extra Gästehaus für die Familien der Brüder). Im Kloster leben 34 Mönche und sie haben drei Novizen und vier Postulanten. Heute sind fast alle auf den Reisfeldern bei der Ernte, aber der Prior und zwei andere Patres sprechen mit uns. Zum Kloster gehört auch eine große Zahl von Rindern und Stieren. Es ist entstanden an dem Ort, wo einmal bei einem Krieg, als man zuerst die Stiere aufeinander los jagte, diese Stiere sich nicht bekämpften, sondern sich „umarmten“, und daraufhin haben auch die verfeindeten Menschen Frieden geschlossen. Deshalb sind jetzt noch neben dem Kirchturm zwei Stierköpfe zu sehen. Im Klosterladen gibt es Wein aus eigener Produktion, Paramente (Stolen), etc.
Die Mönche kennen unsere Schwestern Emmanueline, Sr. Marie-Claire, Sr. Agnes gut.
Nach einer langen Siesta haben wir einen Gesprächstermin beim Bischof Fulgence. P. Bosco bringt uns hin, wir brauchen für den Weg quer durch die Stadt etwa eine halbe Stunde. Die Straßen sind übervoll mit Menschen, besonders auch Kinder. Alles geht zu Fuß, weil es ja keine Metro, keinen Bus gibt, und die allermeisten kein Auto haben. Alle Einkäufe und alles was notwendig ist wird von den Frauen auf dem Kopf transportiert oder von Männern und Kinder auf eigenartigen kleinen vierrädrigen hölzernen Schubkarren, die übervoll bepackt sind mit allem möglichen (Holz, Wasserkanister, Futtergras, Stühle, Mehlsäcke etc.). Wir sind heute mind. an 40 bis 50 solcher Transportwagen vorbeigefahren. Fianarantsoa ist eine sehr bergige Stadt, es geht ständig steil bergauf und bergab. Und bergauf ist das Schieben besonders schwer, da sind sie meist zu zweit oder dritt, um es zu schaffen.
Das Gespräch mit dem Bischof ist gut verlaufen. Er hat uns unter anderem viel über die madagassische Politik, die Kirche, die Sekten und Moslems, die pastorale Entwicklung und die Ordensleute erzählt.
19. November
Nach etwa 9000 km Flug mit der Air Madagascar landen wir um 4:08 in Antananarivo. Europäische Zeit 2:05 nachts, Madagaskar ist uns zwei Stunden voraus. Es hat hier angenehme 18 Grad, jetzt ist die Frage: wohin mit den Anoraks und Westen… Ein Neffe von Sr. Raphaeliah holt uns ab und wir können uns bei Ihm ausruhen und Mittagessen bis zum Weiterflug am Nachmittag nach Tulear. Hier werden wir von der Großfamilie Sr. Raphaeliahs herzlich empfangen und wir bekommen im Haus ihrer Schwester auch gleich einen kleinen Willkommensimbiss, mit Gesang und Tanz etc.
Wir beziehen dann unsere Zimmer im Gästehaus des Erzbischof Fulgence. Die Zimmer sind einfach, aber relativ sauber, es gibt auch Strom, aber leider kein bzw. äussert wenig Wasser. Wir holen es uns von der Leitung auf dem Hof. Msgr. Fulgence meint, es kommt dann meistens in der Nacht. Der Bischof lädt uns zum Abendessen (sehr freundlich) und dann gehen wir zu Bett und versuchen, bei etwa 30 Grad Celsius einzuschlafen. Die Umstellung vom Winter in Europa auf Hochsommer ist nicht ganz einfach, jetzt ist schwitzen statt frieren angesagt.
20. November
Wir haben am Vormittag ein langes Gespräch mit dem Erzbischof Fulgence Rabeony, anschließend mit seinem Generalvikar Père Alphonse. Wir essen mit dem Bischof zu Mittag (mit Entree, etc…).
Am Nachmittag machen wir eine Besuchstour zu den wichtigsten klösterlichen Gemeinschaften und Einrichtungen hier in Tulear:
Soeurs de St. Paul de Chartre: Wir besuchen und besichtigen ihre Schule „Notre Dame de Nazareth“, hier werden über 1400 Schülerinnen und Schüler unterrichtet (ganztags!), von 2 1/2 Jahren an bis zum Bac, - der Schwesternkonvent hier an der Schule hat 9 Schwestern und sie haben 80 Angestellte. Sie können die gesamte Einrichtung vom Schulgeld finanzieren. Die Schwestern haben in Tulear nochmal eine so große Schule.
Soeurs de St.e Therese d’Avene: Eine Schule, dort hat unsere Sr. Theresa einige Jahre als Lehrerin gearbeitet. Dann besuchen wir ein zweites Kloster dieser Kongregation, in dem sie sich um unterernährte Kinder kümmern (Provinzoberin Sr. Genevieve…), und das Noviziatshaus dieser Kongregation, zurzeit „nur“ sieben Novizinnen.
Zum krönenden Abschluss besuchten wir den Karmel, der direkt neben einem Assomptionistenkloster ist. Das war wirklich ein Erlebnis. Wir hatten mit dem ganzen Konvent (ca. 22 Schwestern) hinter dem Gitter einen sehr lebendigen und frohen Austausch.
21. November
Vormittags treffen wir die Familien unserer Mitschwestern. Zuerst die Schwester von Sr. Julia, die hier in Tulear lebt, mit ihrer Tochter und deren Baby. Dann die Familie von Sr. Jeromine, ihre drei Schwestern, die alle drei Lehrerinnen sind hier in Tulear und ihren Onkel. Dann eine Verwandte von Sr. Marie-Pierre. Dann kommt eine junge madagassische Frau namens Mariette (25), die interessiert ist, bei uns einzutreten.
Mittagessen ist heute bei der Familie von Sr. Raphaeliah. Der ganze Clan ist da! Das ist ein wirkliches Festmahl mit allen Schikanen, Tanz und Gesang etc.
Gleich im Anschluss daran geht unsere Tour zu den Ordensgemeinschaften in Tulear weiter (zwei Schwestern von den „Soeurs de St. Therese d’Avene“ chauffieren uns):
Erst zu den „Orantes de Assomption“. Sie führen ein „Geistliches Zentrum“ für Einkehrzeiten etc. und haben auch die Anbetung. Aber es läuft nicht so gut mit den Gästen, es sind zu wenige. Und sie haben kaum Nachwuchs hier (eine Novizin). Das Noviziat haben sie im Kongo.
Dann geht es zu den „Frères de la transfiguration“. Eine neue Männergemeinschaft, gegründet 2004, die sich um geistig behinderte Männer annehmen. Der Bischof hat ihre Gründung sehr unterstützt, weil es Tulear nur Einrichtungen für körperlich behinderte Menschen gibt. Die neue Gemeinschaft hat zurzeit 6 Mitglieder, einen Novizen und einen Postulanten. Und elf zu betreuende Männer.
Anschließend fahren wir zu den Ursulinen, die ein College mit ca. 400 Schülerinnen und Schülern führen. Sehr beeindruckend organisiert, aber wir sind etwas unter Zeitdruck und schauen nichts mehr von der Einrichtung an, weil wir bie den Schwestern von St. Paul de Chartre angemeldet sind. Wir besuchen also das Provinzhaus der Schwestern von St. Paul de Chartre. Viele Schwestern hier kennen unsere Schwestern (Sr. Carmela, Sr. Jeromine, Sr. Raphaeliah, die alle bei den Schwestern zur Schule gegangen sind. Es war ein sehr schöner Austausch. Als wir zuhause ankamen kam ein Geschenk der Provinzoberin nach. Sie hat uns eine ca. 70 cm große geschnitze Marienfigur geschickt (die Maria von Madagaskar).
Im August 2015 hat das Generalkapitel unserer Kongregation eine Neugründung in Madagaskar beschlossen. Madagaskar ist die viertgrößte Insel der Welt (so groß wie Deutschland und England zusammen), und 18 junge Frauen, die dort geboren sind, sind in den letzten 20 Jahren bei uns eingetreten, die meisten in unser Kloster in Bellemagny in der Französischen Provinz.
Jetzt werden die Vorbereitungen für die Neugründung auf der „Grande Isle“, der „Großen Insel“ immer konkreter. Vom 17. November bis zum 9. Dezember bereisen Generalpriorin Sr. Helene Binder, Priorin Mirjam Hofbrückl und Sr. Raphaeliah Maralina (eine gebürtige Madagassin) die Diözesen in Madagaskar, aus denen unsere Schwestern stammen. Es sind Gespräche mit den Bischöfen und Treffen mit den Familien unserer Mitschwestern geplant und es soll erkundet werden, welcher Ort für einen Klosteranfang günstig ist. Unter anderem werden auch zwei Klöster der Benediktinerinnen von St. Bathilde (Hauptsitz in Vanves/Paris) besucht, die uns angeboten haben, mit der Gründung an einem ihrer Klöster zu starten und eine Kooperation zu beginnen.
Nachrichten und Situationsberichte von der Reise finden Sie in einem Blog unter www.klosterneustift. wordpress.com unter dem Titel „Aufbruch nach Madagaskar“ – falls dort genügend Zeit und ein Internetzugang zur Verfügung ist…
Am Sonntag, 15. Oktober, um 9:20 Uhr, folgte unsere liebe
Schwester M. Gisela (Manda) Mandić OSB
der Einladung des Herrn zum ewigen Hochzeitsmahl.
Sr. Gisela kam am 31. Mai 1941 als drittes von elf Kindern in einer Landwirtsfamilie in Bašćina, Kotor Varos, Diözese Banja Luka (Bosnien) zur Welt. Nach Beendigung ihrer Volksschulzeit half sie daheim bei den anfallenden Arbeiten mit, bis Gottes Ruf zum Ordensleben an sie erging. Am 5. Mai 1967 kam sie zu uns nach Neustift und lernte zunächst einige Monate die deutsche Sprache kennen. Ab 11. Nov.1967 nahm sie als Aspirantin, ab 4. Dezember 1968 als Postulantin am klösterlichen Leben teil und am 2. Nov. 1969 erhielt sie das Ordenskleid. Am 8. Dez. 1970 durfte sie die zeitliche Profess ablegen und am 5. Mai 1976 schenkte sie sich in der Ewigen Profess endgültig Gott dem Herrn.
Vom Beginn ihres Ordenslebens an war Sr. Gisela in der Klosterküche eingesetzt. Sie arbeitete mit Freude und Geschick und bald wurde aus ihr eine tüchtige Köchin. Zuverlässig und gewissenhaft verrichtete sie den anstrengenden Dienst in der Küche. Es war keine Kleinigkeit, tagein, tagaus am heißen Herd zu stehen und das Essen für den Konvent, die vielen Schülerinnen und Gäste zu bereiten. Selbstverständlich, mit Energie und Humor, bewältigte sie diese Arbeit. Die Kraft und Freude zu dieser treuen Pflichterfüllung holte sie sich in der hl. Messe und der anschließenden Anbetungsstunde.
Hinter ihrem frohen Lachen und ihrer mütterlichen Anteilnahme an den Leiden anderer verbarg Sr. Gisela ihre eigenen Beschwerden. Besonders die letzten zwei Jahre waren angefüllt mit Leiden, Krankenhausaufenthalten und Operationen. Wie schwer es ihr fiel, die liebgewonnene Arbeit an andere abzugeben und untätig zu sein, weiß Gott allein. Gestern Vormittag, während des Besuches von nahen Verwandten, trat unbemerkt Bruder Tod an ihr Krankenbett und führte sie heim zur ewigen Hochzeitsfeier. Möge Gott ihren mühevollen Dienst mit der ewigen Freude vergelten!
Wir bitten um das Gebet für die liebe Verstorbene.
Requiem und Beisetzung finden am Samstag, 21. Oktober 2017, um 10:00 Uhr in der Klosterkirche statt.
Geistliches Wachstum und Fürbitte"
Rund 150 Gläubige beten gemeinsam mit Bischof Stefan Oster SDB im Kloster Neustift bei Ortenburg für das Bistum Passau - Das Motto: "Geistliches Wachstum und Fürbitte".
Zufall oder von Gott gewollt? Den Tag für den zweiten großen Gebetstag des Bistums Passau hätte man wohl kaum passender wählen können. Denn am Samstag, den 7. Oktober feiern die Katholiken das Rosenkranzfest. Dass er bei diesem zweiten Gebetstag "Stadt Land Fluss" im Kloster Neustift bei Ortenburg eine zentrale Rolle spielt, ist also nicht verwunderlich. Der Rosenkranz ist DAS Symbol für Gebet. Miteinander gebetet und sich intensiv damit beschäftigt haben sich mehr als 150 Gläubige, gemeinsam mit Bischof Stefan Oster.
Neue Oberin für den Schwesternkonvent in Fürstenzell Während einer feierlichen Vesper wurde Sr. M. Engelberta Krenn am 4. August 2017 von Provinzpriorin Sr. Helene Binder in ihr neues Amt als Oberin der Schwesterngemeinschaft in Fürstenzell eingeführt. Sr. Engelberta war viele Jahrzehnte lang sehr geschätzte Religionslehrerin und charismatische Erzieherin an der Heimvolksschule St. Maria, sozusagen eine „Institution“ in Fürstenzell.
Sie ist nun als Oberin Nachfolgerin von Sr. Magdalena Stöhr, die zum 31. Juli 2017 ihre Leitungsfunktion als Oberin der kleinen Gemeinschaft von 9 Schwestern wie auch als Internatsleiterin und Trägervertreterin an der Heimvolksschule auf eigenen Wunsch aufgegeben hat. „Mit großer Wertschätzung für ihren anstrengenden und beharrlichen Einsatz in der Organisation der HVS“ dankte ihr der Schulleiter Franz Kellner. Sr. Magdalena kehrt in das Provinzmutterhaus Neustift zurück, um sich dort neuen Aufgaben und Herausforderungen zu stellen.
Bei der feierlichen Amtseinführung von Sr. Engelberta Krenn sprach Provinzpriorin Sr. Helene Binder, ausgehend von einer Lesung aus dem Römerbrief, über die Herausforderung, die es darstellt, ein wirklich gelingendes Gemeinschaftsleben aufzubauen. Es ist eine geistliche Aufgabe, eine Sache der Spiritualität, sich für das Entstehen einer guten Gemeinschaft herzugeben.
Aber wenn Christus die Mitte ist, wenn er in jeder Schwester lebt und wenn sein Geist die Schwestern miteinander verbindet, wird die kleine Gemeinschaft auf einem guten Weg weitergehen.
Gestärkt durch viele fürbittende Gebete und guten Zuspruch tritt die neue Oberin Sr. Engelberta nun mutig ihren Dienst an, im Vertrauen auf den Segen Gottes und den Heiligen Geist als ständigen Begleiter und Vermittler im Alltag.
Bei einem kleinen Sektempfang im Anschluss feierten die Schwestern dann in munterer Runde den Neuanfang mit fröhlichen Gesprächen und Liedern.
Am Christi Himmelfahrtstag, 25. Mai 2017, konnte unsere Gemeinschaft ein wunderschönes Fest feiern. Vier Schwestern legten vor 65 Jahren, drei Schwestern vor 60 Jahren und zwei Schwestern vor 50 Jahren die Profess ab.
Unsere Jubilarinnen von links stehend:
Sr. Marcella Becker, Sr. Priscilla Kroiß, Sr. Klara Engl, Sr. Notburga Schadl, Sr. Valeria Achatz, Priorin Sr. Helene Binder
sitzend von links: Sr. Amata Kellermann, Sr. Verekunda Eder
65 Jahren abgelegt haben:
Sr. M. Ancilla Wühr
Sr. M. Marcella Becker
Sr. M.´Elfriede Graf
Sr. M. Priscilla Kroiß
vor 60 Jahren:
Sr. M. Verekunda Eder
Sr. M. Valeria Achatz
Sr. M. Notburga Schadl
vor 50 Jahren:
Sr. M. Klara Engl
Sr. M. Amata Kellermann
Nach einem langen Leidensweg rief Gott unsere liebe Schwester M. Ingrid (Maria) Schrottenbaum OSB in der Nacht zum 1. Mai heim in den ewigen Frieden. Sr. Ingrid wurde am 30. August 1938 als erstes von vier Kindern in der Familie eines Sägearbeiters in Werenain bei Freyung (Diözese Passau) geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Berufsschule war sie ab September 1953 in einem Passauer Haushalt und ab 1. November 1954 im Knabenseminar
St. Valentin in Passau beschäftigt. Dort lernte sie unsere Schwestern kennen und es erwachte in ihr der Wunsch, ihr künftiges Leben in den Dienst Gottes und der Menschen zu stellen. Am 1. August 1956 begann Sr. Ingrid das Postulat in unserer Gemeinschaft und am 3. Mai 1957 erhielt sie das Ordenskleid. Nach dem Noviziatsjahr legte sie am 3. Mai 1958 die zeitliche Profess ab und am 3. Mai 1961 schenkte sie in der Ewigen Profess ihr Leben endgültig Gott dem Herrn. In den ersten Jahren war Sr. Ingrid im Priorat Neustift in der Küche und im Haus tätig. Am 15. Mai 1962 wurde sie an das Priesterseminar St. Stephan in Passau versetzt, indem damals 90 Alumnen, die gesamte Hausleitung, 10 Schwestern und Gäste zu versorgen waren. Hier konnte Sie ihre hauswirtschaftlichen Fähigkeiten in der Küche entfalten. Mit großer Energie und mit Freude erfüllte sie ihre Aufgaben. Ganz selbstverständlich sorgte sie für das leibliche Wohl aller im Haus und der vielen Gäste, die sich bei verschiedenen großen und kleinen Festlichkeiten im Priesterseminar einfanden. Die Arbeit in der Küche war sehr anstrengend, herausfordernd und verlangte ein großes Organisationstalent, das Sr. Ingrid besaß. Diesen vollen Einsatz leistete sie Tag um Tag trotz angeschlagener Gesundheit. Kraft schöpfte sie für diesen aufreibenden Dienst aus dem Gebet und der Eucharistiefeier gemäß ihrem Leitvers aus dem 2. Hochgebet der Messe: "Ich danke dir, dass du mich berufen hast vor dir zu stehen und dir zu dienen." Sr. Ingrid war eine einsatzfreudige, willensstarke und pflichtbewusste Schwester. Deshalb vertrauten ihr die Oberen am 3. Oktober 1992 das Amt der Oberin im Seminar St. Stephan an, das sie bis zur Aufhebung des Seminars im Sommer 2008 inne hatte. Der Abschied vom Seminar fiel ihr nicht leicht. Zunächst kam sie zu unseren Schwestern nach Fürstenzell. Aus gesundheitlichen Gründen wechselte sie am 10. März 2009 in unser Altenheim Waldesruh in Passau-Neustift. Diese letzten Jahre waren geprägt von der Krankheit Parkinson unter der sie sehr zu leiden hatte. Wir bitten um das Gebet für die liebe Verstorbene. Neustift, 1. Mai 2017 Priorin und Konvent der Benediktinerinnen der Anbetung Das Requiem findet am Donnerstag, 4. Mai 2017 um 14:30 Uhr in der Klosterkirche Neustift statt, anschließend ist die Beerdigung.
In der Nacht zum 24. März durfte unsere liebe
Schwester M. Maximiliana (Magdalena) Pangratz OSB
heimgehen zum himmlischen Vater.Als drittes von fünf Kindern wurde Sr. Maximiliana am 9. November 1928 in Steiningloh nahe Amberg in der Oberpfalz, Diözese Regensburg in eine Landwirtsfamilie hineingeboren. Sie besuchte bis zum 14. Lebensjahr die Volksschule in Ursulapoppenricht und anschließend die dortige Berufsschule, die sie Ostern 1945 beendete. Dann arbeitete sie bis zum Herbst 1946 im heimischen Betrieb mit und besuchte schließlich von Oktober 1946 bis zum Frühjahr 1947 die Haushaltungsschule in Neustift.Bereits während ihres Schulbesuchs in Neustift reifte in ihr der Wunsch nach einer engeren Nachfolge Christi in unserer Ordensgemeinschaft. Ihre tiefe Frömmigkeit wurde ihr wohl schon in die Wiege gelegt, denn zu ihrer Verwandtschaft zählten mehrere Priester und Ordenschristen. Dennoch kehrte sie nach dem Abschluss des Winterkurses in Neustift erst einmal zu ihrer Familie zurück, um dann schließlich doch am 12. Mai 1948 in den Orden der Benediktinerinnen der Anbetung in Neustift einzutreten. Das Ordenskleid und den Ordensnamen erhielt sie am 24. November 1948, die erste Profess erfolgte am 28. November 1949 und am 28. November 1955 legte sie ihr Leben in der Ewigen Profess ganz in Gottes Hände. Sr. Maximiliana war zeitlebens ein arbeitsamer Mensch und so setzte sie sich mit ihrer ganzen Kraft und Persönlichkeit in verschiedenen Filialen unserer Ordensgemeinschaft in Haus, Garten und vor allem in der Küche ein.Vom 5. April 1950 bis zum 15. Mai 1962 arbeitete sie im Seminar St. Valentin in Passau und trat dann am 15. Mai ihren Dienst im Exerzitienhaus der Abtei Schweiklberg an. Dort blieb sie, bis sie am 26. Juli 1993 in die Heimvolksschule St. Maria nach Fürstenzell versetzt wurde. Auch dort leistete sie, trotz fortgeschrittenem Alter noch bis vor etwa einem Jahr ihren Dienst in der Küche. Ihre schwächer werdende Gesundheit machte einen längeren Klinikaufenthalt notwendig und von dort aus kam sie dann in das Mutterhaus Neustift, wo sie ihre letzten Lebenswochen verbrachte.Mit Sr. Maximiliana verlieren wir eine eifrige Beterin und einen liebenswerten und humorvollen Menschen. Sie war sehr vielseitig interessiert und belesen und konnte im Laufe Ihres Ordenslebens auch mehrere größere Pilgerfahrten machen. So durfte sie auch das Heilige Land besuchen, wovon sie besonders tief beeindruckt war. Als sehr geselliger Mensch bereicherte sie gerne das Gemeinschaftsleben mit ihren Erinnerungen und Erzählungen.Die Zeit in Schweiklberg hat Sr. Maximiliana sehr geprägt und sie war bis an ihr Lebensende innerlich sehr verbunden mit der Abtei und den Mönchen.Sr. Maximiliana zeigte immer eine tiefe Frömmigkeit und eine große und spürbare Liebe zur Hl. Eucharistie. Das Gebet und die Anbetung waren ihr ein Herzensanliegen und sie schöpfte große Kraft daraus. Wir sind dankbar, dass sie in unserer Mitte war und empfehlen sie nun der Liebe und der Gnade Gottes.Wir bitten um das Gebet für die liebe Verstorbene.Neustift, 24. März 2017Priorin und Konvent derBenediktinerinnen der AnbetungDas Requiem findet am Montag, 3. April 2017 um 14:30 Uhr in der PFARRKIRCHE Neustift statt, anschließend ist die Beerdigung.
Ein buntes Rahmenprogramm rundet die Feier zum Namenstag der Hl. Scholastika ab.
Anlässlich des Namenstages der Heiligen Scholastika, der Patronin unseres Kloster Neustift, wurden alle Schwestern von der Schulfamilie zu einer feierlichen Stunde in die Turnhalle eingeladen. Die Schwestern freuten sich über das bunte, unterhaltsame und familiär geprägte Fest. Anhand eines gespielten Interviews setzten sich die älteren Schülerinnen mit dem Leben und Wirken der Schwestern in Neustift und deren Entstehungsgeschichte auseinander. Zudem zeigte die 9. Klasse ihre Projektaufgabe.
Sie stellten unser Kloster vor, indem in Miniform bis ins Detail ausgestattete Klosterräume zu sehen waren. Weitere Highlights waren selbstkreierte Tänze, Sketche und Musikbeiträge. Mit einer Boomwhackersamba der 6. Klasse klang der Vormittag schwungvoll aus.
Geh in uns auf, du leuchtender Stern der Weihnacht,
damit das Dunkel in uns von deinem Licht überwunden und verwandelt wird.
Zieh uns an, du heller Stern der Weihnacht,
damit wir herausfinden aus den Gedanken, mit denen wir nur um uns selbst kreisen.
Geh uns voran, du schöner Stern der Weihnacht,
damit wir den nächsten Schritt mutig wagen auf dem langen Weg zur tieferen Versöhnung.
Spiel uns ein Lied, du lieblicher Stern der Weihnacht,
damit wir den Ton finden für die Melodie des Friedens unter uns Menschen auf dieser Erde.
Führ uns zum Kind, du klarer Stern der Weihnacht,
damit wir uns berühren lassen von seinem Geheimnis und darin all das finden, was uns heilt und tröstet.
Paul Weismantel
Mit den Gedanken dieses Gebetes wünschen wir all unseren Freunden und Bekannten ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest und ein gutes gesegnetes neues Jahr 2017!
Liebe Freunde und Besucher,
Die Weihnachtszeit lädt uns ein, beim Herrn und an der Krippe zu verweilen. Herzlich sind Sie eingeladen mit uns Schwestern die Gebets- und Gottesdienste mitzufeiern.
Gottesdienste an Weihnachten in der Klosterkirche
24.12. 2016 Heilig Abend
- 15:30 Uhr Abendgebet (Vesper)
- 21:00 Uhr Matutin und Christmette
25.12.2016 Hochfest der Geburt des Herrn - Weihnachten
- 9:00 Uhr Festgottesdienst
- 17:00 Uhr Abendgebet (Vesper)
26.12.2016 Fest des Hl. Stephanus - 2. Weihnachtstag
- 8:00 Uhr Eucharistiefeier
- 17:15 Uhr Abendgebet (Vesper)
Unsere wunderbare Weihnachtskrippe, die bekannte Tripi-Krippe, ist in diesem Jahr für Besucher vom 22.12.2016 bis einschließlich dem 08.01.2017 jeweils von 15:00-17:00 Uhr geöffnet. Gruppen- oder Einzelführungen durch Vater Abt Christian Schütz OSB können Sie an unserer Klosterpforte erfragen. Tel. Klosterpforte: 08542-9600 0.
Ortenburg - nach einem langen, erfüllten Ordensleben ging unsere liebe Schwester M. Celine Lechner unerwartet am Morgen des Christkönigssonntags, 20. November 2016, heim zu Gott unserem barmherzigen Vater.
Als erstes von drei Kindern erblickte Schwester Celine am 29. April 1926 in Fernhag bei Scheyern, Diözese München-Freising, das Licht der Welt.
Sie trat am 15. Oktober 1947 in unsere Gemeinschaft ein und erhielt am 31. Mai 1948 das Ordenskleid. Am 2. Juni 1949 durfte sie die zeitliche Profess ablegen und am 2. Juni 1955 schenkte sie ihr weiteres Leben in der Ewigen Profess Gott dem Herrn.
Schwester Celine konnte in ihrem Ordensleben in verschiedenen Arbeitsbereichen segensreich wirken:
bis 1950 Mutterhaus Neustift, Vereinsbüro
1950 - 1952 Ausbildung zur Kinderkrankenschwester in München-Schwabing
ab 1952 Kinderheilsstätte Neustift/Passau
1971 - 1978 Städt. Krankenhaus Augsburg ( Kinderstation )
ab 1979 Mutterhaus Neustift
Schwester Celine wünschte, dass kein ausführlicher Nachruf verfasst wird. Diesen Wunsch wollen wir ihr am Ende des Lebens erfüllen.
Wir danken Gott für ihr Lebenszeugnis als Ordensschwester und für ihr segensreiches Wirken in unserer Gemeinschaft und für die kranken Kinder.
Möge der Herr auch unsere Schwester Celine mit dem Wort empfangen haben, das er im Evangelium des heutigen Festtages dem rechten Schächer geantwortet hat:
"Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein!"Wir bitten um das Gebet für die liebe Verstorbene.
Das Requiem fand am Mittwoch, 23. November 2016 in der Klosterkirche statt; anschließend erfolgte die Beerdigung auf dem Klosterfriedhof.
Priorin der bayerischen Provinz und Generalpriorin der Kongregation von 1991 bis 2009 Ortenburg – Die Benediktinerinnen der Anbetung trauern um Mutter M. Siglinde Starnecker. Die Altpriorin der Benediktinerinnen der Anbetung in Neustift ist am Festtag Allerheiligen, am 1. November 2016, zu Gott heimgegangen.
Nach einem schmerzvollen Leidensweg gab sie im Alter von 82 Jahren ihr treues Ordensleben in Gottes barmherzige Hände zurück.
Mutter Siglinde kam am 23. Jan. 1935 zusammen mit Ihrem Zwillingsbruder Konrad in einer Landwirtsfamilie in Fürstberg bei Kastl (Obb.), Diözese Passau, zur Welt. Anschließend an die Volksschule besuchte sie unsere einjährige hauswirtschaftliche Berufsfachschule und unsere Mittelschule. Hier lernte sie unsere Gemeinschaft kennen und sie entschloss sich, wie ihre Schwester, Sr. Aurelia, die seit 1948 in unserem Kloster lebt, zum Eintritt in unsere Kongregation. Von ihren zwölf Geschwistern erwählte sich Gott auch noch zwei für den Priesterberuf.
Mutter Siglinde begann am 1. Sept. 1952 das Postulat und erhielt am 1. Mai 1953 das Ordenskleid. Sie durfte am 1. Mai 1954 die zeitliche und am 2. Mai 1959 die Ewige Profess ablegen. Aufgrund ihrer musikalischen Begabung erhielt sie von 1954 bis 1957 eine Ausbildung an der Kirchenmusikschule in Regensburg. Ab 1958 erteilte sie Musik- und Religionsunterricht an unserer Mädchenrealschule. Zusätzlich wurde ihr im April 1971 das Amt der Novizenmeisterin anvertraut. Das Provinzkapitel wählte sie am 11. Mai 1991 zur Priorin unserer bayerischen Provinz und das Generalkapitel am 28. Aug. 1991 zur Generalpriorin der Kongregation. Beide Ämter leitete sie nach zweimaliger Wiederwahl bis 21. März 2009.
Ein Herzensanliegen war ihr die Verherrlichung Gottes durch die würdige Feier der Gottesdienste, des Chorgebetes und der eucharistischen Anbetung. Selbstlos setzte sie sich ein für die Leitung der Kongregation, die oft mit mühevoller Arbeit und anstrengenden Reisen verbunden war. Wiederholt war sie schweren Herzens zur Aufgabe einer Niederlassung gezwungen, weil der fehlende
Ordensnachwuchs dies erforderte. Trotzdem verlor sie nie das Vertrauen auf Gottes Führung und Hilfe.
Weitblickend und zielstrebig nahm sie während ihrer Amtszeit mehrere größere Renovierungs- und Bauvorhaben in Angriff, wie: Aufstockung für Noviziatsräume, Umbau der leer stehenden Internatsräume der Schule in eine „Geistliche Zelle“, Neueröffnung und Neubau des Kindergartens, Umbau des Kapitelsaales in eine Chorkapelle, Renovierung und Neugestaltung der Klosterkirche und Anbau an das Schulgebäude mit Unterrichtsräumen und Pausenhalle. Auch in unserer Heimvolksschule in Fürstenzell und im Altenheim St. Benedikt in Passau-Neustift fanden größere Baumaßnahmen statt.
Im Juni 2007 musste sich Mutter Siglinde einer ersten schweren Krebsoperation unterziehen. Das war der Anfang ihres Leidensweges, den sie tapfer und klaglos aus Gottes Hand annahm. Weitere operative Eingriffe folgten in den nächsten Jahren, die ihr Linderung, aber keine Heilung brachten. Trotz ihrer sehr geschwächten Gesundheit nahm sie bis in die letzten Tage vom frühen Morgen bis zum Abend am Chorgebet und am klösterlichen Alltag teil. Bis zuletzt war sie täglich an der Schulpforte. Diesen Dienst versah sie sehr gerne, weil ihr der Kontakt mit den Schülerinnen und Lehrkräften viel Freude bereitete und sie nebenbei basteln konnte.
Am 28. Okt. erlitt sie nach der hl. Messe plötzlich eine massive Gehirnblutung; ärztliche Hilfe war nicht mehr möglich.
Wir verlieren in Mutter Siglinde das Vorbild eines treuen, selbstlosen Ordenslebens. In Freud und Leid erkannte und bejahte sie den Willen Gottes und seine liebende Führung. Ihr stilles, bescheidenes und liebevolles Wesen werden wir sehr vermissen. Möge Gott ihr die ewige Freude schenken!
Die Priorin und Schwestern der Benediktinerinnen von Neustift bitten alle, die sich unserem Kloster verbunden wissen, um das Gebet für unsere liebe verstorbene Mutter Siglinde.Unter großer Anteilnahme fand das Requiem am Samstag, 5. November, um 14.00 Uhr in der Klosterkirche statt; anschließend erfolgte die Beerdigung auf dem Klosterfriedhof.
Ein Lieblingsgebet von Mutter Siglinde war:O mein Gott, Dreifaltigkeit, die ich anbete: Hilf mir, mich ganz zu vergessen, um mich in Dir niederzulassen, regungslos und friedvoll, so als weilte meine Seele bereits in der Ewigkeit. Nichts soll meinen Frieden stören können, nichts soll mich aus Dir herausfallen lassen, o mein Unwandelbarer; vielmehr soll mich jede Minute weiter in die Tiefe Deines Geheimnisses hineinführen. Schenk Frieden meiner Seele, mach sie zu Deinem Himmel, zu Deiner geliebten Wohnung und dem Ort Deiner Ruhe. Gib, dass ich Dich dort nie allein lasse, sondern ganz da bin, ganz wach in meinem Glauben, ganz anbetend, ganz ausgeliefert an Dein schöpferisches Handeln.
(Gebet der hl. Elisabeth von der Dreifaltigkeit)
Es ist schön, den gemeinsamen Geist zu spüren, wenn der Kirchenchor der Pfarrei Oberviechtach-Pullenried, der Heimat unserer Sr. Lidwina, wieder einmal bei uns zu Gast ist.
Am Freitag, den 14. Oktober kam der Chor von Pullenried unter Leitung von Herrn Rudolf Teplitzky zu uns. Wie schon oft, bereicherten die Sängerinnen und Sänger am Samstag unsere Vesper in der Klosterkirche mit gekonnten Zwischengesängen. Mit dem abschließenden schlichten und doch so ergreifenden „Segne du Maria“, bereiteten sie uns viel Freude.
Vor der Heimfahrt versammelte sich nochmals der Schwesternkonvent rund um den bunt gemischten Chor und hörte ihnen aufmerksam zu. Mutter Priorin dankte ihnen für den Schwung, der auch unseren Geist himmelwärts zieht und der Chorleiter verriet den Schwestern, dass so ein Kloster die rechte Ambiente zum Proben neuer Lieder sei und die Stimmen und Stimmung dann besonders gut ist.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen und wünschten Ihnen viel Freude beim Gesang und Spiel.
{wsview src=[/images/aktuell/2016-10-30] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
(Regula Benedicti, Prolog 30)
Einkleidung bei den Benediktinerinnen der Anbetung Am 15. Oktober, dem Gedenktag der hl. Teresa von Avila, hat Ulrike Strauch einen weiteren Schritt ins Ordensleben getan. Seit fast einem Jahr lebt sie als Postulantin in unserem Kloster nach der benediktinischen Lebensweise mit und ließ sich nun voll Freude ins Noviziat aufnehmen.
Während der Mittagshore empfing Ulrike nach der Befragung von Mutter Priorin den Ordenshabit mit dem weißen Schleier. Anschließend gab Mutter Priorin den neuen Schwesternnamen, im Kreise der gespannten Mitschwestern bekannt: Sr. M. Philippa, wird sie ab heute heißen. Ulrike hatte sich den humorvollen hl. Phillip Neri als Namenspatron gewünscht und feiert jetzt am 26. Mai ihren Namenstag.
Sr. Philippa wird als Novizin in den nächsten zwei Jahren unser Leben in der Gemeinschaft teilen und sich intensiv mit ihrer persönlichen Berufung und der Berufung zur klösterlichen Gemeinschaft, auseinandersetzen. Unterstützt wird sie dabei von der Novizenmeisterin; es gilt, gemeinsam zu hören und zu schauen, was sie bewegt und was Gott für sie will.
Wir wünschen Sr. Philippa für unsere gemeinsame Zeit viel Weite, Freude und Ausdauer.
Wer aber im klösterlichen Leben und im Glauben fortschreitet, dem wird das Herz weit, und er läuft in unsagbarem Glück der Liebe den Weg der Gebote Gottes. (Regula Benedicti, Prolog 45-49)
{wsview src=[/images/aktuell/2016-10-26] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
„Auf den Spuren des hl. Martin“war das Bistum Rottenburg-Stuttgart Anfang Oktober in Ungarn unterwegs. Auf der Rückfahrt ihrer Wallfahrt feierten die begeisterten Pilger unter Leitung von Weihbischof Dr. Johannes Kreidler in unserer Klosterkirche ihren Abschlussgottesdienst.
Die 140 Pilger mit ihren 8 Priestern beteten und sangen voll Freude in unserer hellen Kirche und hörten aufmerksam der Predigt von Dr. Scharfenecker zu. Er legte ihnen ihren Diözesanpatron, Martin von Tours
nochmals ans Herz und gab ihnen sein Vorbild mit in den Alltag.
{wsview src=[/images/aktuell/2016-10-24] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Vor 200 Jahren wurde der Gründer der Benediktinerinnen der Anbetung Aloyse Faller im Elsass geboren. Aus diesem Anlass machten sich im August viele Angestellte, Mitarbeiter und Freunde des Klosters mit Priorin Helene Binder auf den Weg nach Frankreich. Schon bei der Hinreise, noch bevor der Bus das Mutterhaus der Kongregation in Bellemagny (Nähe Belfort) erreichte, besichtigte die Gruppe das Geburtshaus des Gründers in Barr und gönnte sich einen kleinen Rundgang in dem idyllischen Weinort.
In Bellemagny bereiteten die Schwestern den Gästen aus Deutschland einen herzlichen Empfang.
Auf dem Programm stand die Besichtigung des Mutterklosters der Benediktinerinnen der Anbetung einschließlich des Heimatmuseums mit fachkundigem Vortrag von Hr. Heidinger über Glaube und Aberglaube und religiöser Volkskunst im Elsass. Bei der anschließenden Führung durch das Seniorenheim bekamen die Gäste einen Einblick in den kürzlich erweiterten Demenzbereich.
Tags darauf folgte der Besuch des Trappistenklosters Ölenberg und des Instituts St. Joseph in Lutterbach, wo über hundert behinderte Erwachsene betreut werden. Derzeit wird das Institut, indem noch Schwestern von Bellemagny im Aufsichtsrat sind, auf 49 Plätze erweitert.
Besonders beeindruckend war das Unterlindenmuseum in Colmar, wo die interessierte Gruppe eine großartige Erklärung des Isenheimer Altars von Matthias Grünewald erhielt und anschließend die Stadt erkundigte. Danach ging es hinauf zum berühmten hl. Odilienberg mit seiner Weitsicht ins Rheintal und zum Schwarzwald. Der Tag endete mit der Weinprobe in Itterswiller in dem Domaine Leon Faller - einem Ur-Ur- Verwandten des Gründers. Hr. Faller zeigte uns Bayern seine Keller und Produktionsräume und wir kosteten seine Faller-Weine und ließen uns den selbstgebackenen elsässischen Gugelhupf schmecken.
Eine Überraschung war dann das abendliche Grillfest mit den madagassischen Schwestern. Ihre frohe und unbekümmerte Art lies keine Langeweile aufkommen und verband bald alle Gäste miteinander.
Mit der Weiterfahrt nach Dijon und Préville im Burgund lernten die Interessierten eine Stadtfiliale des Klosters kennen und besuchten zudem die bekannte Wiege des Zisterzienserordens in Cîteaux und die Stadt Beaune mit ihrem einstigen Krankenhaus „Hotel Dieu“, das noch vollständig erhalten ist.
Nach einer eindrucksvollen Gourmet-Stadtführung in Dijon besichtigte die Gruppe unser benediktinisches Stadtkloster und wurde vom kleinen Konvent mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Im ländlichen Préville, wo die Schwestern in einem renovierten Château ein Gästehaus führen, verwöhnten sie uns dann abends mit ihren internationalen Kochkünsten.
Am Ende der Fahrt waren sich die Gäste einig, jetzt wissen wir wo unsere Schwestern immer so gerne hinfahren, wir fühlen uns mit ihnen verbunden.
{wsview src=[/images/aktuell/2016-10-17] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Im Jubiläumsjahr des Gründers Aloyse Faller, der „Benediktinerinnen der Anbetung“ machten wir uns voller Erwartung mit neun Frauen und zwei Männer unter der Leitung und Führung von Sr. Edith Kußmann gemeinsam im August auf, um zu ihrem Mutterkloster in Bellemagny, auf langen Strecken des Jakobsweges im Elsass zu pilgern.
Diese siebentägigen, echt benediktinisch geprägten Wanderexerzitien führten uns durch die land-schaftlich reizvolle Gegend zwischen Colmar und Mulhouse. Lichte-schattige Wälder, Hochebenen, weite Weinberge, malerische Kapellen und kleine Dörfer wechselten sich auf unserem Pilgerweg unter dem Thema „bewegte Sehnsucht“ romantisch ab.
Herberge und zugleich intensive Einblicke in das klösterliche Leben gaben uns zuerst die Schwestern vom Hl. Joseph im bewaldeten St. Marc. Dann erlebten wir die quirligen Schwestern von der göttlichen Vorsehung in Issenheim, die uns prompt halfen, als sich bei einer Pilgerin die Schuhe auflösten. Die „große Stille“ der Trappistenabtei Oelenberg mit ihren monastischen Gesängen war erneut ein tiefes Erlebnis der Einkehr und bewegten Sehnsucht nach der Quelle des Lebens in uns. Zuletzt überraschte uns das Mutterhaus der Benediktinerinnen in Bellemagny mit ihren jungen Schwestern aus Madagaskar, die für uns sangen und tanzten.
Doch wir kamen auch zu uns, blieben im Jetzt stehen und erleben, wie oft Gott das eigene Leben lenkt, führt und berührt. Bewegte Eucharistiefeiern, viele spirituelle Impulse und geistige Übungen, singen und beten, bewusstes Wandern im Schweigen, all dies ermöglichte uns Sr. Edith um zu einer glaubhaften Gottesbegegnung, zu einem tieferen Wahrnehmen von sich selbst und allem um sich herum zu gelangen. So durfte in uns Altes vergehen und Neues Leben entstehen, unsere Beziehung zum Herrn wachsen, die aus der Sehnsucht nach mehr lebt und wächst.
Als eine aufeinander hörende und gereifte Gruppe kehrten wir reich beschenkt aus dem Elsass zurück.
Bericht einer Pilgerin
{wsview src=[/images/aktuell/2016-9-20] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Am Mittwochabend, den 03. August hat Bischof Stefan Oster den Absolventinnen der ersten Lobpreisleiterausbildung ihre Urkunden im Kloster Neustift verliehen.
Er ermutigte die neuen Leiter in den Pfarreien Neues zu Gründen - auch im Kleinen, "denn der Herr liebt die kleinen Anfänge", so Bischof Stefan.
Wir Schwestern freuen uns, dass die Vergabe der Urkunde bei uns im Kloster stattfand und wünschen allen Leitern, Gottes Segen für ihre zukünftigen Aufgaben und ihr Engagement und viel Freude dabei.
{wsview src=[/images/aktuell/2016-9-10] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Anfang August war „unser“ Bischof Stefan Oster bei uns zu Besuch im Kloster Neustift und hat mit uns Schwestern im Refektorium, das ist der Speisesaal der Schwestern, das Abendessen eingenommen.
Jede Schwester war einfach nur begeistert und hocherfreut. Hr. Bischof war wie ein echter Ordensbruder zu uns, fragte nach, erkundigte sich und gab uns auch stärkende Worte mit auf den Weg. Er sagte: „ Ich bin so dankbar für dieses Zeugnis der Ordensfrauen in unserem Bistum. Hier sind ein lebendiges, tiefes Gebet und das Apostolat (vor allem in den Schulen und in einem Pflegeheim) intensiv aufeinander verwiesen. Im Dasein vor Gott bezeugen die Schwestern in einem tiefen Sinn, dass "Gott alleine genügt" (Theresa v. Avila), und sie sorgen sich - genährt aus dieser Quelle - um den Dienst an den Menschen. Wie schön, dass diese Schwesterngemeinschaft auch in Zeiten wie heute, die für das Ordensleben nicht leicht sind, Nachwuchs hat. Ich bin überzeugt, dass ihre Treue im Gebet und die von den Schwestern darin bezeugte lebendige Gegenwart Christi die eigentliche Quelle für diese Fruchtbarkeit ist.“ Die Gemeinschaft wird von Generalpriorin Helene Binder mit viel Engagement geleitet und von Altabt Christian Schütz geistlich begleitet.
Resümee der Schwestern: „Für so einen Bischof beten wir gern und oft und viel, es war echt klasse“.
{wsview src=[/images/aktuell/2016-9-5] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
..., bald sind sie ausgebildet, die neuen Lobpreisleiter
Vom Freitag, 02. – Samstag 3. Juli traf sich die Gruppe der Lobpreisleiter, die ihren ersten Kurs zur Ausbildung im August beenden. In einem Ihrer letzten Module tagten sie mit den Referenten Hr. Robert Guder und Sr. Conrada Aigner erneut im Kloster der Benediktinerinnen der Anbetung unter dem Thema: Lobpreisen- Anbetung –Gruppenleiten.
Hier einen Ausschnitt: Was ist wohl der Unterschied zwischen Gott lobreisen und ihn anbeten?
Lobpreisen meint:
Gott, den Herrn für alle seine Großtaten, die er seinem Volk und uns geschenkt hat, zu loben und zu preisen und darüber zu jubeln.
Anbetung meint:
Hingabe: sich neigen, vor Jesus, vor dem Lamm Gottes, indem ich ihm mein Leben schenke und das jeden Tag neu, in meinem ganz banalen Alltag. Warum? Weil er so gut mit mir meint.
{wsview src=[/images/aktuell/2016-7-19] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Zum diesjährigen Einkehrtag des Benediktusvereins am 02. Juli kam eine bunte Scharr von treuen Mitgliedern und Interessierten. Neben den Schwestern, voran mit Sr. Rita, die den Verein mit viel Engagement und durch enorme Briefkontakte führt war auch die treue 2te. Vorsitzende Frau Bledl mit ihren Förderinnen anwesend. In froher Runde konnten die Mitglieder durch eine Powerpoint Präsentation vom Jubiläumstag des Gründers der Benediktinerinnen etwas erfahren. Beim anschließenden Kaffeetrinken hörten sie über weitere Ereignisse des Klosterlebens. Es war förmlich zu spüren, dass diese Menschen wohlwollend unsere Klosterfamilie unterstützen. Wie gut tun uns diese Seelen.
{wsview src=[/images/aktuell/2016-7-12] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Fünf unserer Schwestern kamen am Freitag, 1. Juli, in der Mariahilf-Woche in den Passauer Dom.
Um 10.00 Uhr feierten sie ihr Ordensjubiläum mit Bischof Dr. Stefan Oster SDB und vielen Priestern und Mitbetern das Pontifikalamt und gedachten ihrer eigenen Berufung.
Zu Beginn begrüßte Herr Bischof die Ordensjubilarinnen mit Namen, die vor 25, 40, 50, 60 oder 65 Jahren in eine geistliche Gemeinschaft eintraten, ihre ewige Profess ablegten und somit ihr Versprechen gegeben haben, ein Leben lang in einem Kloster zu dienen. Er dankte den Ordensjubilarinnen mit dem Wort: „Ich bin so dankbar für die Kostbarkeit unserer Lebensform in unserem Bistum. Ihr seid die lebendigen Mahnzeichen dafür, dass Gott alleine genügt, dass Gott alleine ein Leben in der Tiefe erfüllen kann.“
In seiner Predigt legte der Bischof, ausgehend von der Tageslesung aus, dass der Prophet Amos ein zorniger, ein unerbittlicher Kritiker seines Volkes ist,…
Die gesamte Predigt (PDF)
Nach dem feierlichen Gottesdienst waren die Jubilarinnen zum festlichen Mittagessen im Priesterseminar St. Stefan eingeladen. In froher Runde gab es viel zu erzählen. Der schöne Tag der Ordensjubilare endete um 13.30 Uhr mit einer Orgelmeditation mit geistlichem Input von Ordensreferent Domkapitular Josef Fischer.
{wsview src=[/images/aktuell/2016-7-5] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Heute Zeugin für Jesus Christus sein!
Ewige Profess von Sr. M. Anna im Kloster Neustift
Neustift (us)
Die Benediktinerinnen der Anbetung in Neustift bei Ortenburg konnten am 28. Mai voll Freude ein besonderes Fest feiern. Die Ewige Profess von Sr. Dr. Anna Schütz (46) aus Lübeck, die sich mit einem letzten feierlichen Gelübde lebenslang an die Gemeinschaft und an Jesus gebunden hat.
Sr. Anna hat die Benediktinerinnen in Neustift bei der Mitfeier der Karwoche im Kloster kennen gelernt. Wie sie selbst sagt: „Der Tabernakel wurde geöffnet. Da habe ich mich verliebt!“ Sie entschloss sich, in diesen Konvent einzutreten. Nach dem sechsmonatigen Postulat und dem zweijährigen Noviziat, legte sie ihre zeitlichen Gelübde auf vier Jahre ab.
Momentan arbeitet sie als Lehrerin für Deutsch und Englisch an der Columba-Neef-Realschule für Mädchen, die von den Schwestern geleitet wird.
Nach sechs langen Jahren der Vorbereitung war es nun so weit. Sr. Anna durfte in der Ewigen Profess für immer „Ja“ sagen.
Verwandte, Freunde und Bekannte hatten den weiten Weg aus dem hohen Norden nicht gescheut, um bei diesem besondern Ereignis dabei zu sein.
In einer feierlichen Eucharistiefeier mit festlicher Musik in der Klosterkirche, die Papst Pius X. geweiht ist, wurde Sr. Anna für immer in die klösterliche Gemeinschaft in Neustift aufgenommen. Altabt Dr. Christian Schütz (Schweiklberg) sowie Pfr. Karl Schultz (Hamburg) standen dem Gottesdienst vor.
Nach der Predigt begann die Zeremonie der Ewigen Profess.
Nachdem dem Heilig-Geist-Hymnus legte sich Sr. Anna zum Zeichen ihrer Ganzhingabe an Gott auf den Boden, während die Allerheiligen-Litanei gesungen wurde.
Die Neuprofessin hatte schon vorher eine „Professurkunde“ mit eigener Hand geschrieben. Diese las sie nun laut vor, unterzeichnete das Schriftstück und legte es auf den Altar.
Anschließend sang die Professin dreimal mit fester Stimme das „Suscipe me, Domine“ mit ausgebreiteten Händen und kniete sich beim zweiten Teil immer wieder auf den Marmorboden der Klosterkirche.
Mit diesem Gesang, der übersetzt lautet: „Nimm mich auf, o Herr, nach deiner Verheißung, dann werde ich leben und du wirst meine Hoffnung nicht enttäuschen.“, bestätigte sie noch einmal ihre Bereitschaft zu einem Leben nach der Regel des Heiligen Benedikt und ihre nun lebenslange Bindung an die Gemeinschaft der Benediktinerinnen der Anbetung von Neustift.
Darauf folgten die Riten, die in der Predigt erklärt worden waren. Sr. Anna empfing von Altabt Dr. Christian Schütz als erstes Professzeichen einen Goldring, den er gesegnet hatte. Dieser Ring sagt aus, dass sie nun für immer an Gott gebunden ist.
Als zweite Gabe an die Professin überreichte ihr Altabt Dr. Christian Schütz einen grünen Kranz mit weißen Myrtenblüten. Dieser Kranz symbolisiert Jungfräulichkeit und Ehelosigkeit.
Drittens erhielt sie eine brennende Kerze - es war ihre eigene Kommunionkerze. Das Licht dieser Kerze soll sie nun auch zu den Menschen tragen. Gleichzeitig ist die Kerze ein Symbol der Wachsamkeit. Diese Wachsamkeit leben die Schwestern besonders, indem sie an manchen Tagen die Nachtanbetung des Allerheiligsten pflegen.
Nach dem Gottesdienst konnten die Verwandten, Freunde, Bekannten und auch die Schwestern mit einem Glas Sekt auf ihre neue Mitschwester anstoßen.
Mit einem Festmahl sowie einer reichhaltigen Kaffeetafel war auch für das leibliche Wohl aller bestens gesorgt. Der festliche Tag endete mit der Vesper um 17.00 Uhr.
{wsview src=[/images/aktuell/2016-5-29] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Für Sr. Anna wird dieser Tag bestimmt unvergesslich bleiben. Nicht allein wegen der vielen, liebevoll verpackten Geschenke, die sie erhalten hat, darunter auch eine Ikone, die ihre Heimatpfarrei Herz-Jesu in Lübeck extra für sie in der Ukraine hat anfertigen lassen. Sie ist die erste Ikone der Lübecker Märtyrer, die es gibt. Die drei Kapläne Eduard Müller, Hermann Lange und Johannes Prassek sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink waren in der NS- Zeit ihrem Glauben treu geblieben und wurden dafür hingerichtet.
Das schönste Geschenk aber, das Sr. Anna an diesem Tag erhalten hat, kann man an ihren freudestrahlenden Augen sehen. Es ist ein Geschenk, das noch bleiben wird, wenn alle Blumen längst verwelkt sind. Denn dieses Geschenk ist unvergänglich. Sie gehört nun ganz Jesus.
Benediktinerinnen der Anbetung feiern den 200sten Geburtstag ihres Ordensgründers
Der Jubiläumstag am 8. Mai 2016 in Barr, im Unterelsass, wurde zu einem echten Höhepunkt der Benediktinerinnen der Anbetung. Genau vor 200 Jahren wurde hier in der idyllischen Kleinstadt an der Weinstraße ihr Stifter Aloyse Faller geboren. 30 Schwestern aus der Wiener, Neustifter und Französischen Provinz hatten sich mit weiteren Gästen, Nachkommen der Faller Familie und einer Pilgergruppe aufgemacht, um zu Ehren des Gründers zu feiern.
Viele fleißige Helfer, voran die engagierten Hausbewohner hatten den kleinen Innenhof verschönert, als sich um 9 Uhr die Geladenen mit einem dt./fr. Lobgesang einstimmten. Generalpriorin Sr. Helene Binder und Priorin Mirjam Hofbrückl begrüßten den Bürgermeister Gilbert Scholly, alle Ehrengäste, Freunde und Nachbarn. Dann kam der feierliche Moment. In der „1 Rue des Boulangers“, wurde eine Gedenktafel an der Vorderfront des Gründer Hauses zu Ehren Fallers enthüllt. Zwei der vier Trachtler verschönerten diesen denkwürdigen Augenblick mit einem deutsch-französischem Gedicht zur Geschichte der Ordensgründung und ihren Anfängen.
{wsview src=[/images/aktuell/2016-5-8-1] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Beim anschließenden Gottesdienst in der kath. Kirche St. Martin trugen Schwestern ein Bild ihres Stifters, mit Blumen und Kerzen zum Altar, zwei weitere folgten als Ministrantinnen. Diesem Wortgottesdienst mit Eucharistiefeier standen Pastor Christoph Zenses von der protestantischen Gemeinde, Generaloberer Frère Jean-Claude Anheim, Ordensreferent Père Marc Helfer und Vikar Klashörster vor. Es war beeindruckend, wie sich die Priester ihre Aufgaben aufteilten und ebenso bewegend, wie der protestantische Chor unter Leitung von Sophie Hansmann die Feier mit ihren frischen Gesängen verschönerte. Während der Gabenbereitung brachten die madagassischen Schwestern tanzend die Gaben von Brot und Wein zum Lobpreis des Herrn zum Altar. Für die Schwestern war es ergreifend, dass viele Gläubige mit ihnen über Rassen, Konfessionen und Nationen im Gebet vereint waren.
{wsview src=[/images/aktuell/2016-5-8-2] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Bevor es anschließend in ein urelsässisches Restaurant zum gemütlichen „Flammkuchen“ Essen ging, besuchten die Schwestern mit weiteren Gottesdienstbesuchern die protestantische Kirche in Barr. Hier wurde Aloyse, in der zu seiner Zeit genutzten Simultankirche St. Martin, getauft. Und es passte gut, dass gerade an diesem Ort das neu kreierte Lied auf den Gründer mit Schwung gesungen und in einem gemeinsamen Gebet zu ihm um eine gute Zukunft der Benediktinerinnen der Anbetung gebetet wurde.
{wsview src=[/images/aktuell/2016-5-8-4] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Und das alles nach 200 Jahren in der multikulturellen Kleinstadt Barr am Rande des Odilienberges im Jahr 2016. Deo Gratias, denn alle der aus sieben verschiedenen Ländern stammenden Schwestern kamen das erste Mal zu ihrem Gründer-Haus. Zur Zeit Fallers hatten seine Eltern hier eine große Gerberei, heute ist ein Lampengeschäft „Dorothee’M“ im Erdgeschoss zu finden. Das Gründergebäude hatte Sr. Edith aus Neustift vor 2 Jahren mittels einer alten Postkarte und wie es die Fügung wollte, beim „Gassi-Gehen“ eines Hausmitbesitzers mit seinem Hund, nach langem Suchen gefunden. Aus der ersten Begegnung mit dem Ehepaar Mirjam und Jean-Max Vitry-Lippert ist eine tiefe Freundschaft gewachsen. Herzlichen Dank den beiden für das rundherum gelungene Fest.
{wsview src=[/images/aktuell/2016-5-8-5] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Die Benediktinerinnen freuen sich schon auf zukünftige Begegnungen und auf das, was sich im Faller-Haus tut.
22. Mai 2016, Sr. Edith Kußmann
Benediktinerinnen der Anbetung feiern den 200sten Geburtstag ihres Ordensgründers
Ortenburg: Klostermauern werfen Fragen auf. Wer lebt dahinter und wie lebt man dort überhaupt?
Zum 200sten Geburtstag des Ordensgründers, Abbé Aloyse Faller, hatten die 41 Benediktinerinnen der Anbetung am Samstag zum “Tag des offenen Klosters“ nach Neustift eingeladen. Viele Gäste waren gekommen, darunter auch Altabt Christian Schütz (seit 2007 Spiritual des Klosters), die Orten-burger Markträte Richard Langmeyer und Ludwig Nothaft sowie zahlreiche Eltern und Ehemalige.
Ruhe ist der beherrschende erste Eindruck des Besuchers, wenn er die Klosterpforte passiert hat. Die Gemeinschaft hat sich aus dem hektischen Treiben des Alltags zurückgezogen, um zu sich selbst und zu Gott zu finden. Aus dieser Haltung, die mit Verzicht aber auch mit neu gewonnener Freiheit einhergeht, haben sie ein klares und geordnetes Lebenskonzept entwickelt, in dem die andauernde Anbetung, im Mittelpunkt steht. Daraus entwickeln sich Courage und Engagement. Das habe, so Priorin Helene Binder, auch der Ordensgründer Abbé Faller im Elsass vorgelebt.
Das segensreiche Engagement der Klosterschwestern in Neustift ist sichtbar, in der modernen Columba-Neef-Realschule für Mädchen, im Kindergarten und in ihrem Haus für geistliche Einkehr, der „Geistlichen Zelle“ mit seinen Angeboten. Mit ihrem Klostergarten, der auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich ist, haben sie für sich und für Besucher eine spirituelle Oase geschaffen.
{wsview src=[/images/aktuell/2016-4-23] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Der Respekt vor diesem Lebenskonzept wurde auch in der Projektpräsentation von Schülerinnen der 9. Klasse sichtbar, die im Team zum Jahresthema “Mit Gott die Welt bewegen“ an der Entstehungs- geschichte des Ordens und des Klosters Neustift gearbeitet hatten und dies nun vor den Gästen mit passendem Bildmaterial und in schülergerechten Dialogen vorführten.
Selina Eder; Saskia Haider; Andrea Reegirt und Kathrin Weber hatten in ihre Präsentation Interviews mit den Klosterschwestern eingebaut und einige wurden vor Ort befragt.
Schwester Cecilia, die aus Egglham stammt, ist 32 Jahre alt und hat den Beruf der Industriekauffrau erlernt. Sie hat sich schon als Jugendliche in der Kirchenmusik engagiert. „Irgendwann merkte ich“, so Schwester Cecilia, „dass da ja nicht nur Musik, sondern auch Botschaft transportiert wird“ und dabei strahlen ihre Augen.
Schwester Julitta wird im August 95 Jahre alt! Sie überrascht den Zuhörer durch ihr absolut präzises Gedächtnis. Ihre Bilanz klingt überzeugend: „Im Alter wird es immer deutlicher, dass jemand lenkt und uns führt, und das größte Glück ist der innere Friede.“
Jede Klosterschwester hat ihre Aufgabe und verrichtet Dienst an der Gemeinschaft. In einigen Bereichen sind inzwischen auch “weltliche“ Angestellte beschäftigt. Es sei ein Segen, dass sich diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so problemlos in den Klosterbetrieb eingefügt hätten. „Es ist egal, was wir arbeiten, wichtig ist allein, dass Gott durch uns verherrlicht werde“, sagt Schwester Edith bei der Klosterführung.
Priorin, Sr. Helene Binder betonte: „Schwestern lassen sich rufen und übernehmen Verantwortung“. Sie, die außer für Neustift auch noch für die Ordensgemeinschaften in Frankreich und Österreich verantwortlich ist, war sich völlig sicher, dass es die Benediktine-rinnen der Anbetung auch in Zukunft geben werde, nur die Aufgabenstellungen würden sich wohl den sich ändernden Notsituationen anpassen müssen.
-ke (Text verkürzt –K. Ed.) 20.04.16
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Am vergangenen Sonntag, dem Dreifaltigkeitssonntag durften sieben Benediktinerinnen der Anbetung viele Glückwünsche entgegennehmen. Die Jubilarinnen, die auf ihr 50, 60 und 65-jähriges Professjubiläum zurückschauten, feierten in der Klosterkirche mit Ihren Mitschwestern, Verwandten, und vielen Bekannten einen Tag des Dankes und der Freude. Das Professversprechen, bei Ihrer ersten Profess vor vielen Jahren abgelegt, durften nun die Jubilarinnen in einem feierlichen Gottesdienst erneuern.
{wsview src=[/images/aktuell/2016-5-22] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Die Jubilarinnen wurden beim Gottesdienst beim Namen genannt und dankten für Ihre vergangenen Professjahre. Diese sind:
Sr. M. Emerentiana Lang; 65 Professjahre
Sr. M. Claudia Kellermann; 60 Professjahre
Sr. M. Engelberta Krenn; 60 Professjahre
Sr. M. Cyrilla Zimmer; 60 Professjahre
Sr. M. Silvia Angerer; 60 Professjahre
Sr. M. Angelika Leitl; 60 Professjahre
Sr. M. Dagmar Kreitmayr; 50 Professjahre
Den Festgottesdienst, den die „Hammerschmid Musi“ aus Neustift, umrahmte, zelebrierte Spiritual Hr. Altabt Christian Schütz, sowie P. Eugen Lausmann SM. In seiner Ansprache verwies Vater Abt auf die Weisheit der Wüstenväter, mit der Frage: „was muss ich denn unbedingt, wissen, um Gott zu finden?“ Und die Antwort finden die Schwestern in ihrem eigenen Leben, im lebendigen Gott der ihr Leben durchkreuzen durfte und der sie mit seiner Gegenwart in den Höhen und Tiefen des Lebens reich beschenkt und herausgefordert hat.
Für die pflegebedürftige Jubilarin Sr. Emerentiana Lang, die im Altenheim ihren Festtag verbrachte, sowie für die Verstorbenen Jubilarinnen: Sr. Leokardia Regnat, Sr. Stilla Jäger und Sr. Hildegard Schönhofer, gedachten die Gottesdienstbesucher besonders im Fürbitten Gebet.
Wir wünschen allen Jubilarinnen, dass sie noch lange aus der Festtagsfreude zehren und im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes Trost und Kraft für ihren Alltag finden.
Exerzitienteilnehmer feiern erstmals gemeinsamen Abschlussgottesdienst mit Bischof Stefan Oster
(Passau/Neustift/Ortenburg pbp): Sechs Wochen sind vorbei. Sechs Wochen, in denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der „Exerzitien im Alltag“ sich jeden Tag 15 bis 30 Minuten Zeit genommen haben, um Gott im alltäglichen Leben zu suchen und zu finden. Unterstützt wurden die rund 300 Frauen und Männer aus dem Bistum Passau von Sr. Conrada Aigner, Referentin des Referates Exerzitien und Spiritualität als auch haupt- und ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleitern. „Exerzitien heißt Übungen. Übungen, die helfen, Gott im eigenen Leben zu entdecken. Sie sind ein fester Punkt, um Gott im Alltag zu entdecken, eine Hilfe, um mit Gott ins Gespräch zu kommen, einmal am Tag eine Wohltat für die Seele", erklärt Sr. Conrada Aigner. Das diesjährige Thema dazu lautete „Der kleine Weg im Alltag“ und damit haben die Verantwortlichen bewusst Menschen angesprochen, die kein großes Beratungsgespräch brauchen, sondern tägliche kleine Impulse und Zeiten des Innehaltens, die das Leben leichter machen, weil die Menschen Gott in ihrem Leben wieder intensiver spüren und sich dadurch begleitet wissen. „Die Exerzitien haben mich sehr bereichert. Die Gedanken von Madeleine Delbrêl haben mich sehr inspiriert und ich hoffe, dass das auch weiterhin anhält“, berichtet Anna, eine Teilnehmerin aus dem Pfarrverband Lalling.
Unterstützend bekamen die Teilnehmenden Impulse unter anderem aus Texten der katholischen Mystikerin Madeleine Delbrêl aus Frankreich und sie trafen sich wöchentlich mit den haupt- und ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleitern der Exerzitien im Alltag, um sich auszutauschen, gemeinsam zu üben und auf diese Weise „eine echte Beziehung zu Gott aufzubauen und zu pflegen. Das war das Ziel“, so Schwester Conrada Aigner.
Zum Abschluss der sechs Wochen feierte erstmals Bischof Dr. Stefan Oster SDB, zusammen mit Konzelebrant Altabt Dr. Christian Schütz OSB am Freitag, den 15. April in der Klosterkirche der Benediktinerinnen der Anbetung einen großen Abschlussgottesdienst mit den Teilnehmenden. „Wir brauchen immer wieder Orte, Räume, Ausdrucksformen, die uns helfen in den Glauben hineinzukommen, den Glauben zu vertiefen, den Glauben zu kommunizieren. Eine Umgebung, die uns hilft zu bleiben und zu wachsen“, so Bischof Stefan in seiner Predigt. In unserer Kultur sei das heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Immer häufiger müsse sich der Gläubige rechtfertigen, dass er glaubt und nicht umgekehrt. „Ich glaube, dass es heute in unserer Glaubensverkündigung ganz intensiv darum geht, dass wir einander helfen, in die Berührung mit Jesus zu finden. Nicht nur in Wörtern, aber in Erfahrungsräumen, im gemeinsamen Gebet, im gegenseitigen Zeugnis. Ich bin dankbar, dass ihr miteinander solche Wege geht und nach dem Herrn sucht und euch nach ihm ausstreckt. Erzählt euch immer wieder neu, wer für Euch der HERR ist. Er ist unser Leben.“
Mit einer anschließenden Agape endete eine intensive und bewusste Zeit, das eigene Verhältnis zu Gott in den Blick zu nehmen.
{wsview src=[/images/aktuell/exerzitien20164] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Spuren und Sehnsüchten folgen
Jubiläumsfest der Benediktinerinnen der Anbetung mit Wander-Exerzitien im Elsass
Neustift bei Ortenburg. Rucksack und Wanderschuhe kommen bald wieder zum Einsatz: Die Benediktinerinnen der Anbetung bieten wieder Wander-Exerzitien ins Elsass an. „Im Mittelpunkt steht nicht nur das Gehen, es ist auch ein innerliches Vorwärtskommen“, betont Sr. Edith Kußmann OSB, die die Wander-Exerzitien leitet.
Zu dieser Veranstaltung gibt es einen ganz besonderen Hintergrund: Die Benediktinerinnen feiern heuer den 200. Geburtstag ihres Gründers Pfarrer Alois Faller. Zum Programm des Jubiläumsjahres gehören auch diese Wander-Exerzitien vom 3. bis 9. Mai im Elsass, der Heimat des Ordensgründers. Bei Sr. Edith Kußmann OSB vom Kloster Neustift sind die Teilnehmer dabei in den besten Händen: Die 53-jährige Ordensfrau bietet seit Jahren Wander-Exerzitien an – zum Beispiel im Elsass und im Burgund. Den „Härtetest“ hat sie bestanden, als sie heuer im Februar im Elsass durch den nasskalten Schneeregen stapfte.
Sr. Edith gibt Auskunft: „Entlang der elsässischen Weinstraße und des Jakobsweges pilgern wir vom Wallfahrtsort Reinacker bis zum berühmten Odilienberg durch malerische Dörfer, abgelegene Pfade und weite Täler in die Stille der klösterlichen und einfachen Unterkünfte. Im Wechsel von schweigendem Unterwegs-Sein, monastischen Impulsen, Gebet und Austausch gehen wir unseren eigenen Spuren und Sehnsüchten nach.“
Höhepunkt der Wanderung ist die Teilnahme an der Jubiläumsfeier in der historischen Kleinstadt Barr, zu der Schwestern aus Wien, Neustift und Bellemagny mit dem Bus anreisen. Dabei wird am Faller-Haus eine Gedenktafel enthüllt. Hier wurde am 8. Mai 1816 der Gründer der Kongregation, Pfarrer Alois Faller, geboren, hier verbrachte er seine Jugendjahre. Seine Eltern hatten hier eine große Gerberei. Im gut 100 Kilometer entfernten Bellemagny legte er 35-jährig das Fundament für die Gründung der Kongregation der Schwestern der Ewigen Anbetung. Die ersten drei Kandidatinnen traten am 19. März 1851 ein – der Anfang für die jetzige Kongregation, die derzeit mit einer Postulantin und einer Novizin 116 Schwestern und rund 250 Angestellte zählt. Heute gibt es zwei Häuser in Frankreich, zwei in Österreich und zwei in Bayern. Generalpriorin für die Kongregation ist Sr. Helene Binder (Kloster Neustift).
Zum ersten Mal wird es heuer möglich sein, das alte elsässische Faller-Haus auch innen zu besichtigen, denn Sr. Edith Kußmann hat bei ihren Vorbereitungen für das Jubiläumsprogramm auch Kontakt zu der Mitbesitzerin dieses Hauses, Mirjam Vitry, geknüpft. Ein Höhepunkt des Festprogrammes am 8. Mai wird sicherlich der feierliche Gottesdienst in Deutsch und Französisch sein.
Einzelheiten zur Wanderung verrät Sr. Edith Kußmann OSB: „Mit dem Wallfahrtsort Reinacker betreten wir die erste Klosterpforte und pilgern entlang des Weges zu den historischen Dörfern und Klöstern Westhoffen, Bischenberg, Mont Saint-Odile, Andlau und Chatenois. Allein der Odilienberg ist beeindruckend: „Von der weltbekannten Wallfahrtsstätte der heiligen Odilia, dessen Klosteranlage einen burgähnlichen Charakter hat, hat man auch eine gigantische Aussicht ins Rheintal“, so Sr. Edith voller Vorfreude.
Der Tag beginnt und endet mit einer Gebetseinheit und wird von benediktinischen Impulsen unterbrochen. Das Motto lautet: „Gott im Unterwegs-Sein begegnen“. Dazu gehören Schweige- und Gesprächszeiten, Anbetung, Eucharistiefeier, bewegte Sehnsucht „auf Gott hin“. Die tägliche Strecke sei steigend von 9 bis 20 Kilometer auf sechs Tagesetappen verteilt, so Sr. Edith, ein Idealgewicht von 7 Kilogramm für den Rucksack empfehlenswert. Entscheidend sei auch die Fähigkeit, still werden zu können, betont Sr. Edith, Referentin für Kurse mit Schwerpunkt auf der benediktinischen Spiritualität und Geistliche Begleitung: „Gerade im Gehen kann man sein Leben nochmal neu betrachten. Es ist unglaublich, was sich da alles auftut. Gott schenkt Lösungen, die vor allem aus der Stille und dem gemeinsamen Gebet kommen!“
Für Rückfragen und Anmeldung zu den Wander-Exerzitien im Mai steht Sr. Edith Kußmann OSB vom Kloster St. Scholastika in Neustift zur Verfügung
Sr. Edith Kußmann OSB (Mitte) vom Kloster Neustift in ihrem Element: Dieses Foto zeigt die Ordensfrau bei Wander-Exerzitien im Elsass auf dem Weg zum bekannten Odilienberg (im Hintergrund). Dorthin führen auch die Exerzitien im Mai. Neben Sr. Edith steht Mirjam Vitry, Mitbesitzerin des Faller-Hauses, wo Alois Faller, der Ordensgründer der Benediktinerinnen der Anbetung, vor 200 Jahren geboren wurde. Foto: privat
Danke an alle Sponsoren, die uns diesen E-Auto-Flitzer ermöglicht haben!
Landratsamt Passau, Kagerer Erich, Reha Team Mais, Zimmerei Pletz, Niederbayrische Schotterwerke, Wiedemann GmbH, Tempton Personaldienstleistungen, WCL Werbear-tikel und Textilverdelung, Hans Maierhofer Bau und Möbelschreinerei, Dr. med. dent. Eva Maria Sänger, Butzenberger Stahl- und Metallbau, Josef Meier Jägerwirth, Dr. Brigitte Pfeiffer, Dr. med. Christine Baer, Schreinerei Köck und Brummer, Sprödhuber Erwin, Hellers Gastro GmbH, Verkehrsunternehmen Behr GmbH, Auxilium Aktienge-sellschaft, Apotheke am Bahnhof Vilshofen, Bernhard Kral Malerbetrieb GmbH, Fenster Tech Bauelemente GmbH, Schloss Apotheke Ortenburg, Malerbetrieb Rist Vilshofen, Aufzugsdienst Pfefferl GmbH, Fischer Kopiersysteme, Dieter Langmeyer Bäckerei und Cafe, Josef Scheuer Heizung und Sanitär, Kahlert Walter Raumausstattung, Logopädie & Cranio Sacrale Therapie Orthuber Barbara, Elektro Hofer Neustift, Friedrich Müller Land- und Gartentechnik, Sandner Anlagentechnik GmbH Heizung und Sanitär, Stadler Großhandelshaus Textil und Bekleidung, Schneemayer Bau GmbH, Missionsbenedikti-nerabtei Schweiklberg, Schalt und Regeltechnik Kosa, Max Keim Spenglerei Blitz-schutzbau, Schuhhaus Lätz, Polsterei Kastner, Stein Schwerte GmbH, Optik Thierfelder, Gebäudereinigung Paulus Rieger, Zimmerei Josef Fischer GmbH, Regina Schmidtmayer Garham, Zahnarztpraxis Dr. Josef Niederfeilner, Rollandenbau Gimpl GmbH, Spenglerei Friedl GmbH, Betonsägearbeiten und Kernbohrungen Vogl Gerhard, Gemeinschafts-praxis Geyer Franz Ortenburg, Gabriele Fonteyne, Heike Wenzl, Kunstschmieder Arbinger, Pumpentechnik und Elektro Pauli, Christine Miedaner, Schreinerei Innenaus-bau Stadler, Gemeinschaftspraxis Dr. Christoph Baitinger, Möbel Schuster Passau, Kuffner IT Networks, Elektroanlagen Johann Vogl GmbH, Glas Dersch GmbH, Brauerei Hacklberg, Gemeinschaftspraxis für Allgemeinmedizin Fr. Dr. med. Monika Brandt, Dobler Reisen, Hans Öttl Garten und Pflanzen, Goldschmiede Niederhofer, Schana Bernhard, WLS Bürotechnik GmbH, Estrich Ernst GmbH Ortenburg, Entsorgungsfachbe-trieb Pindel, Berger Bau GmbH, Digitaldruck Brunner, Baumgartner GmbH, Glaskunst-werkstätten Fritz, Schreinerei Josef Greiler - und viele andere Freunde und Bekannte!
Im kommenden Jahr werden es 200 Jahre, dass der Gründer der Benediktinerinnen geboren wurde.Aus diesem Anlass feierten die Benediktinerinnen am 21.11. -der Sterbetag des Gründers ist am 23.11.-einen feierlichen Eröffnungsgottesdienst. Der Eucharistiefeier stand Altabt Christian Schütz OSB vor und die musikalische Umrahmung wurde schwungvoll von der Lobpreisband "Fresh" unter Leitung von Robert Guder gestaltet.
Ein Jubiläum feiern heißt, sich der erhaltenen Gnaden zu erinnern und dies in Freude und Hoffnung zu bezeugen. Wir möchten diese Freude im kommenden Jahr mit allen teilen, die in Kontakt mit unserer Gemeinschaft stehen oder ihr Leben mit uns auf je verschiedene Art und Weise teilen.
Altabt Christian betonte in seiner Predigt:
Von ihrem Stifter haben die Benediktinerinnen der Anbetung das Charisma der Anbetung, der Liebe Christi übernommen, die sich vor allem in der Eucharistie fortwährend an uns verschenkt. Darin ist Gottes Geist als der eigentliche Stifter am Werk. Die Schwestern haben diese Gabe und Aufgabe nicht für sich, sondern für die Kirche und die Welt empfangen. An Orten, wo sie leben und tätig sind, halten sie die ihnen anvertraute Sendung stellvertretend für viele bis heute hoch. Dieses Zeugnis anbetender Liebe ist in einer Zeit, in der Liebe so
missverstanden gelebt und Gottes Bild oft verdunkelt wird aktueller und notwendiger denn je.
Die Predigt im Ganzen lesen Sie hier
{wsview src=[/images/aktuell/2015-12-08] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Unter dem Motto "work and pray" gibt Isabela Straßer einige Erlebnisse wieder, die sie zusammen mit anderen Jugendlichen vom 04. bis 06.11.15 bei uns erlebten.
Mit mir lernten sieben Ministrantinnen aus unterschiedlichen Pfarreien in vier Tagen unter dem Motto "work and pray", das Leben der Benediktinerinnen der Anbetung im Kloster Neustift kennen. Wir nahmen an den Gottesdiensten und festen Gebetszeiten teil, die am Anfang noch etwas verwirrend für uns waren; doch mit der Zeit spielte sich der Ablauf ein. Wir schnupperten und halfen in verschiedenen Aufgabenbereichen des Klosters, wie: Gartenarbeit, Basteln, Kindergarten und Küche und ministrierten natürlich in der großen Klosterkirche. Auf was wir uns jedoch am meisten freuten war die Fragestunde mit vier Benediktinerinnen und einer Kandidatin. Dabei wurden diese bis ins letzte Detail gelöchert, denn die Fragen gingen uns lebhaften Mädchen erst nach zwei Stunden aus. Von "Darf man sich als Schwester schminken?" bis "Wie kamen sie zu ihrem Schwesternnamen?" war alles mit dabei. Vielen wurde dabei klar, dass ein Leben im Kloster nichts für uns wäre, doch wir bewundern und schätzen die Schwestern für ihre Lebensentscheidung.
So gingen die Tage viel zu schnell rum und mit vielen schönen Erinnerungen an unsere „Klosterzeit“ fuhren wir Ministrantinnen und unsere Begleiterinnen reich beschenkt nach Hause zurück.
(verkürzter Text von der Schülerin Isabela Straßer, RS Neustift bei Ortenburg)
{wsview src=[/images/aktuell/2015-11-23] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Die Benediktinerinnen der Anbetung steuern als erstes Kloster deutschlandweit ein Elektroauto mit der Marke Renault.
Dank des Engagements der Firma Riedel & Kaiser und durch viele hochherzige, regionale Sponsoren, war es dann am Freitag, den 30.10.15 soweit: das Auto wurde feierlich der Oberin des Klosters, Priorin Helene Binder und den anwesenden Schwestern übergeben.
In der kleinen Feierstunde betonte die Priorin, dass es im Kloster schon länger Überlegungen gab, auf E-Mobilität umzusteigen. Dank der Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus und dem bald darauf folgenden Angebot der Firma Riedel & Kaiser wurde dann die Anschaffung eines E-Autos als Beitrag des Klosters zum Umwelt- und Klimaschutz in die Wege geleitet.
Der engagierte Geschäftsführer Karl-Heinz Kaiser von der Firma Mobil Marketing aus Deggendorf betonte zunächst, dass er gerne nach Neustift zu den Benediktinerinnen gekommen sei, denn es sei immer noch außergewöhnlich, dass in ein Fahrzeug, das zu einhundert Prozent elektrisch betrieben werde, investiert werde. Kaiser weiter zu dieser Anschaffung: „Sie zeigen damit der Bevölkerung, dass die Elektro-Mobilität möglich ist und setzen hier ein Beispiel, ein Zeichen“, betonte Kaiser, ehe er dann feierlich die Fahrzeugschlüssel an Priorin Sr. Helene Binder überreichte. Weiter freute er sich über die gute Zusammenarbeit mit Sr. Gabriele Kren, die den geschäftlichen Teil der Werbefinanzierung mit abgewickelt hatte. Er wünschte den Fahrerinnen allzeit eine gute, unfallfreie und erholsame Fahrt.
Ebenfalls trug das Landratsamt Passau als Geburtshelfer zu dieser E-Auto-Entscheidung wesentlich bei. Dessen Klimaschutzbeauftragter, Hr. Peter Ranzinger gratulierte den Benediktinerinnen zu diesem Schritt mit den Worten: „Sie haben ein tolles Zeichen gesetzt, das in unserer Gegend Beispiel macht“ und er spendierte spontan eine „Wall-Box“ für die perfekte Aufladung.
Schmunzelnd erklärten die Herren den Klosterschwestern dann anschließend: „Fahren sie aber nicht zu schnell, denn das Auto ist zwar steuerfrei, jedoch nicht frei von Strafzetteln“.
Ein weiterer Höhepunkt war dann die Fahrzeugsegnung durch Abt Christian Schütz. Zum einen hob er aus der Regel des hl. Benedikt die Bedeutung der Kostbarkeit und des sorgenden Umganges mit den uns anvertrauten Geräten und Gütern hervor und zum anderen, dass wir daran glauben dürfen, dass Gott uns beschütze und begleite auf all unseren Fahrten. Schließlich seien wir zudem Fahrer- und Fahrerinnen eines E-Autos mit dem Friedenskennzeichen PA IX 321E.
Doch letztlich ist in Gottes Segen alles gelegen.
Na dann, gute Fahrt!
{wsview src=[/images/aktuell/2015-11-22] width=[200] height=[160] thumb=[default] title=[(c) Benediktinerinnen der Anbetung - www.kloster-neustift.de]}
Ordentliche Vereinsversammlung am 26.09.2015 - der Benediktusverein des Klosters Neustift wählt mit Fr. Marianne Bledl ein neues Gremium.
In froher Stimmung dankte die Vorsitzende des Benediktusvereins e.V., Priorin Sr. Helene Binder den Teilnehmern der diesjährigen Vereinsversammlung für ihr Kommen. Auf dem Programm stand im Anschluss an den Rechenschaftsbericht, der von Sr. Rita Düchting, Leiterin des Vereins, verlesen wurde, die alle 6 Jahre wiederkehrende Wahl an. Die 1. Vorsitzende ist obligatorisch Sr. Helene Binder, als Priorin des Klosters Neustift. Als 2. Vorsitzende wurde, nachdem sich die ausscheidende Frau Englmüller nicht mehr zur Verfügung stellte, einstimmig Frau Marianne Bledl gewählt. Zur Schriftführerin wurde ebenfalls einstimmig die bisherige engagierte, Sr. Rita Düchting wieder gewählt. Priorin Helene informierte anschließend die Vereinsmitglieder über Aktivitäten und Ereignisse der vergangenen Monate im Konvent, wie die Renovierung der Schwesternzimmer, die Dachsanierung und die personelle Entwicklung, um nur einiges zu nennen. Und im Blick auf das neue Vereinsjahr rückte sie das bevorstehende 200jährige Jubiläumsjahr - der Gründer der Benediktinerinnen der Anbetung, Alois Faller, wurde vor 200 Jahren geboren - in den Fokus. Für das Jahr 2016 steht eine Info- und Bildungsfahrt für Schwestern und eine für Mitarbeiter ins Elsass an, ebenso verschiedenste Veranstaltungen innerhalb und außerhalb des Klosters. In diesem Kontext informierte Sr. Edith Kußmann über die geistliche Bildungsarbeit im Kloster Neustift. Angebote, die die Menschen anziehen sind: Einkehrtage, eine Reihe benediktinischer Nachmittage, die Pfingstwallfahrt, Abendreihen durch die Fastenzeit und besonders die beliebten Wanderexerzitien im Elsass auf dem Jakobusweg und heuer auch in Dijon. Ebenso prägten die monatlichen Anbetungs- oder Lobpreisabende das Jahr 2015.
All diese Erfahrungen ermutigen uns Schwestern, bei unserer Arbeit, sei es die Anliegen der Menschen durch unsere Gebete zu begleiten oder Ihnen Mut und Trost zuzusprechen oder für sie Angebote bereitzustellen, weiterzumachen.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den vielen Mitgliedern des Benediktusvereins und Freunden, die 2015 uns durch Ihre Mithilfe im Verein oder durch Spenden unterstützt haben oder unserer Einladung nach Neustift gefolgt sind.
Schade, dass sie geht, mehr als schade,Kinder, Kolleginnen und halb Neustift verabschiedeten sich von der scheidenden Kindergartenleiterin, Sr. M. Lidwina Spichtinger. Dazu kamen in einem feierlichen Dankgottesdienst, der von Pater Benedikt Schneider zelebriert und musikalisch von Martin Göth zusammen mit dem Personal und den Kindergartenkindern gestaltet wurde, Jung und Alt zusammen.
Sr. Lidwina hat 23 Jahre mit frohem Einsatz in unserem Kindergarten St. Martin gewirkt. Für ihren unermüdlichen, liebevollen Dienst bedankten sich unter anderem die Priorin des Kloster Neustifts Schwester M. Helene Binder, Caritasvertreterin Claudia Pagler, Bürgermeister Stefan Lang, Elternbeiratsvorsitzende Doris Bauer und die neue Leiterin des Kindergartens Martina Göth. Anschließend fand bei schönem Wetter ein gemütliches Beisammensein mit Sektempfang im Klostergarten statt.
In jedem Ende liegt ein Neubeginn – wir wünschen Sr. Lidwina viel Freude bei Ihren neuen Aufgaben im Kloster Neustift.
Vom 15. – 22.08.2015 unter dem Motto „frage nicht weiter,… geh“ - von Dagmar Schönhuber.
Bei herrlichem Sonnenschein, die Füße gewappnet mit guten Wanderschuhen, erlebten wir neben einer weiten Landschaft im Burgund, der selbstverständlichen Gastfreundschaft in den berühmten Klöstern: La Pierre-qui-Vire und bei den Mönchen in Cîteaux, besonders den Reichtum der Stille und Einkehr,… lesen Sie, wie eine Pilgerin berichtet:
Bei spirituellen Wanderexerzitien unter einfühlsamer Anleitung und Begleitung durch Sr. Edith Kußmann suchten und fanden wir den Weg in die Stille. Das war nicht einfach, doch Sr. Edith lieferte uns durch Impulse, wie zum Beispiel „Freiheit durch Glauben“ oder durch „Einblicke in das Leben, Wirken und die Spiritualität des heiligen Bernhard de Clairvaux“ immer wieder Gedankenanstöße, die uns halfen, zu uns zu kommen.
Unseren „Stützpunkt“ hatten wir in einem Schlösschen in Préville vor den Toren Dijons. Dieses Schlösschen ist eine Filiale des Klosters der Benediktinerinnen der Anbetung in Dijon. Die dortige Oberin Sr. Marie-Claire versorgte uns bestens. Ihre Herzlichkeit und Fröhlichkeit war Balsam für uns.
Natürlich bereicherten auch charmante, hilfsbereite Franzosen unsere Wanderexerzitien. …, hatte doch jeder Tag einen Höhepunkt.
Bei der Abbaye de la Pierre-qui-vire, die auf einem Berg erbaut ist, erlebten wir einen besonderen Wüstentag. Mit einer Wanderkarte ausgestattet, suchten wir uns den Weg durch Wald,- Heidekraut,- und Talgebiete selbst und erprobten dabei das eigene Vertrauen. Es war eine Übung, was die innere Einkehr in Einsamkeit mit uns macht, wie es mir ergeht, wenn ich Fremdland betrete und zugleich neben der wunderbaren Natur meine Eigenkräfte entdecke.
In der Abbaye Notre-Dame de Citeaux, die in einem Tal gelegen ist, konnten wir den monastischen Gesängen der Mönche bei den Stundengebeten und der feierlichen Messe lauschen. Dazu kam eine wundersame Stimmung, verursacht durch den Einfall der Sonnenstrahlen, vermischt mit Weihrauch… das war Mystik pur.
Dann gab es noch etwas Besonderes. In den Abteien nahmen wir, wie alle anderen Beter und Gäste auch, die Mahlzeiten in einem großen Speisesaal, in Schweigen ein. Sogar beim gemeinsamen Abspülen mit über 40 Leuten und wie mir bald merkten, in der gesamten Klosteranlage, wurde geschwiegen. Dadurch erlebten wir eine ungewohnte, jedoch durchaus wundervolle, beruhigende Atmosphäre.
Bei unserer kleinen, harmonischen Gruppe von 7 Exerzitienteilnehmerinnen war selbst die älteste mit Sr. Irmtraud vom Kloster Neustift, mit erstaunlicher, innerer und äußerer Ausdauer und Vitalität dabei.
Für uns war es eine innige Woche mit Schweigen, Beten und viel Zeit für sich selbst haben, vielleicht auch, um Meilensteine für den eigenen, weiteren Lebensweg zu setzen…,
- Zeit, Kraft zu schöpfen…,
- Zeit, über das Leben des hl. Bernhard von Clairvaux und über das eigene nachzudenken
- Zeit, um neues Gedankengut in unser Herz und in unsere Gebete fließen zu lassen
- Zeit, um zu lachen, Gemeinschaft zu erfahren und neue Menschen kennen zu lernen…, …,
frage nicht weiter…,geh!
Eine Erfahrung, die sich allemal - nicht nur in Glaubensschritten - lohnt.
{gallery}dijon2015{/gallery}
Nach der Wahl zur Generalpriorin wird Sr. Helene Binder vom Wahlvorsitzenden Père Marc Helfer gefragt, ob sie die Wahl annimmt
Vom 31. August bis zum 5. September tagte im Mutterhaus der Kongregation, in Bellemagny im Elsass (Frankreich) das alle drei Jahre stattfindende Generalkapitel unserer Kongregation.
Nach unseren Konstitutionen hat das Generalkapitel die Aufgabe „, das Erbgut des Institutes zu schützen und eine diesem entsprechende Erneuerung zu fördern, die Generaloberin zu wählen, bedeutende Angelegenheiten zu behandeln und Vorschriften zu erlassen, die für die ganze Kongregation verbindlich sind“.
Fünf Schwestern aus der Französischen Provinz, fünf aus Österreichischen Provinz und acht aus der Bayerischen Provinz (insgesamt 18 Delegierte und Abt Prof. Dr. Christian Schütz) trafen sich in Bellemagny, an dem Ort, an dem unser Stifter Père Aloyse Faller 1851 unsere Kongregation gegründet hat, zu Beratungen.
Am 2. September wurde unter dem Vorsitz des Ordensreferenten der Diözese Strasbourg, Père Marc Helfer, die Priorin der Bayerischen Provinz, Sr. M. Helene Binder (53), vom Kapitel für weitere sechs Jahre zur Generalpriorin der Kongregation wiedergewählt.
Einen Tag nahmen sich die Kapitularinnen Zeit, unser Kloster in Dijon und in Preville zu besuchen. Nach einem echt französischen Mittagessen in Dijon besichtigte man Preville, ein Chateau in der Nähe von Dijon, das im letzten Jahr renoviert und für die Aufnahme von Gästen und für Veranstaltungen von bis zu 300 Personen umgebaut wurde.
Die Wiedergewählte spricht das Glaubensbekenntnis
Unter dem Thema „Berufung – Aus Jesu Liebe leben“ trafen sich ca. 130 Ordensleute aus dem Bistum mit Bischof Stefan Oster zum Ordenstag im Provinzhaus der Schwestern vom Hl. Kreuz in Altötting. Auch zwölf Schwestern aus unserer Gemeinschaft waren dabei und erlebten einen beeindruckenden Tag mit vielen schönen Begegnungen.
Altötting platzte buchstäblich aus allen Nähten. Ordensreferent Domkapitular Josef Fischer, Schwester Helene Wecker und P. Alois Greller, die beiden Vorsitzenden der A.GOP Pass au (Arbeitsgemeinschaft der Orden im Bistum Passau) freuten sich riesig über die große Resonanz zum Ordenstag der Diözese Passau und sahen in diesem "Jahr der Orden" die Chance, dass die Orden von außen, wie auch die Aufgaben der Ordensleute in Kirche und Gesellschaft mehr wahrgenommen werden. Gleichzeitig sei es für die Ordensfrauen und -männer Notwendigkeit und Chance zu persönlicher Einkehr, ihre Liebe zu Jesus Christus und die Treue zu ihrer Berufung zu vertiefen.
Den "geistlichen Impuls zum Jahr der Orden" referierte Diözesanbischof Dr. Stefan Oster (als Salesianer Don Boscos mit dem Ordensleben bestens vertraut) zum Thema "Maria und das geweihte Leben - Impulse aus dem Johannes-Evangelium" und definierte das Ordensleben als Leben aus der neuen Identität, mit neuen Schwestern und Brüdern, aus Gott geboren (dies sei anders als "biologisehe Geburt") - aus der Eucharistie geboren, vom Kreuz her neu geboren. Nach dem Mittagessen bestand die Möglichkeit zur Teilnahme an Kirchenführungen in St. Konrad und in der St. Anna-Basilika.
Die diesjährige Tagung der Arbeitsgemeinschaft
der Benediktineroblaten vom 25.- 29.05.2015 in
St. Ottilien stand unter dem großen Thema:
„Gemeinsame Verantwortung“ - Brüder und Schwestern im Kloster und in der Welt.
Rund 60 Oblaten/-innen und Schwestern und Brüder der jeweiligen Abteien und Klöster hörten dem spannenden Impulsvortrag von P. Oliver Kaftan/Kornelimünster zu. Darin betonte er sowohl unseren Zeugnischarakter, als auch die Herzensweite und Beständigkeit, die uns verbindet. Denn, ob hinter Mauern oder vor den Mauen, wir alle können uns durch unsere Lebenserfahrungen in ganz unterschied-
lichen Lebensformen gegenseitig bereichern und zu einer weiteren Sicht auf die Welt über das Kloster hinaus beitragen.
In den anschließenden Gruppenarbeiten ergaben die eigenen Erfahrungen und Verortungen ein buntes Bild von benediktinischer Vielfalt wieder. Denn, wenn ich auf mein Leben, als Oblate/Oblatin oder Rektor/-in schaue, ist mir persönlich:
das Leuchtendste - das Schwierigste - das Wichtigste ,was?
Hand auf Herz, wohin laufe denn ich!
Nehmen wir mit, woran wir wachsen können am gemeinsamen Ziel,
Christus entgegen.
Danke für die schönen Tage.
Sr. Edith Kußmann; OSB Oblatenrektorin
Am 14.Mai, dem Fest Christi Himmelfahrt, feierten sieben unserer Mitschwestern das Jubiläum ihrer Erstprofess.
|
Sr. M. Stephana Schrattenberger, 65 Jahre
Sr. M. Elvira Margraf, 65 Jahre
Sr. M. Aurelia Starnecker, 65 Jahre
Sr. M. Lydia Rachl, 65 Jahre
Sr. M. Seraphine Bauhuber, 60 Jahre
Sr. M. Hildegund Maier, 60 Jahre
Sr. M. Adelina Hafner, 60 Jahre (im Seniorenheim St. Benedikt)
|
Den Gottesdienst in der Klosterkirche feierten mit Abt em. Dr. Christian Schütz OSB in Konzelebration BGR Josef Starnecker und BGR Pfr.i.R. Alois Graf. Der Männerchor von Unteriglbach, unter der Leitung von H. Diewald, machte mit der musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes den Schwestern und den mitfeiern-
den Angehörigen der Jubilarinnen eine besondere Freude. In seiner Predigt fragte Altabt Schütz, worin sich Jubiläen von Ordenschristen von sonst üblichen Jubiläumsfeiern unterscheiden. Die heutigen Jubilarinnen haben 65 und 60 Jahre ihres Lebens bewusst und ehrlich aus dem Glauben gelebt. Dieses Zeugnis der Treue im Gebet und im selbstlosen Dienst für die Mitmenschen erwartet Jesus von seinen Jüngern auch heute. Vor seinem Heimgang zum Vater hat Jesus die 11 Jünger ausgesandt, dass sie mit Eifer und Liebe und ohne Furcht vor Hindernissen, den wahren Glauben der ganzen Welt verkünden sollen. Das Zeugnis unserer Jubilarinnen brauche die Kirche und die Welt auch heute.
Anschließend waren alle Gäste zum Festmahl im Speisesaal der Schule eingeladen. Die feierliche Vesper zum Fest Christi Himmelfahrt beendete den Tag.
Vom Freitag, 01.05. bis Sonntag, 03.05.2015 verbrachte die Schola Gregoriana Germareskauuensis aus der Pfarrei St. Martin in Garmisch-Partenkirchen unter der Leitung von Josef Schwarzenböck ein Scholawochenende bei uns.
Höhepunkte dieser Tage waren das Konzert mit dem Titel „Maria, Patrona Bavariae“ am Samstag um 20:00 Uhr und der mit den Schwestern gemeinsam gestaltete Gottesdienst am Sonntag um 8:00 Uhr.
An den intensiven Proben, sowie an den Aufführungen nahmen auch Sr. Rita Düchting und Sr. Cäcilia Keim mit großer Freude und Begeisterung teil. Für die beiden Schwestern sind die Mitglieder der Garmischer Schola zum größten Teil „alte“ Bekannte durch die gemeinsame Teilnahme am „Intensivkurs Gregorianik“ in St. Ottilien viele Jahre hindurch. So war die Wiedersehensfreude besonders groß.
Das Konzertprogramm am Samstag bestand aus marianischen Messgesängen aus dem Repertoire des gregorianischen Chorals und aus der Lauretanischen Litanei, welche das Herzstück des Konzerts darstellte. Unsere Kirche war sehr gut besetzt und die Schola, sowie die Schwestern freuten sich sehr über das große Interesse der Bevölkerung.
Unsere Gäste gestalteten gemeinsam mit uns Schwestern den Sonntagsgottesdienst und verliehen diesem mit ihren schönen und kräftigen Stimmen und ihrem Gesang auf höchstem Niveau besonderen Glanz und große Feierlichkeit.
Am 11. April machten sich 28 Schwestern aus Neustift auf den Weg zu den Mitbrüdern nach Schweiklberg. Im Jahr der Orden wollten sie ein Zeichen der Verbundenheit setzen, gleichzeitig auch Abschied nehmen. Denn mit der Schließung des St. Beda-Hauses ging im April 2015 auch der Dienst der Benediktinerinnen der Anbetung für die Benediktinerabtei Schweiklberg zu Ende. Seit 95 Jahren sind die schwestern in der wirtschaftsführung des Exerzitienhauses beschäftigt. Mit Schwester Hildegund Meier, die seit 38 Jahren viele Dienste im Exerzitienhaus und im Kloster besorgte und Schwester Michaela Brummer, die seit 2003 mitarbeitete, verließen die letzten beiden Schwestern Schweiklberg. Zum Abschied feierten wir ein gemeinsames OSB-Fest. Wir begegneten uns in sehr geschwisterlicher Atmosphäre und der rege Austausch bei Kaffee und Kuchen tat allen gut.
Abt Rhabanus nutzte die Gelegenheit, im Namen aller Mönche den Neustifter Schwestern für ihren Einsatz auf dem Schweiklberg zu danken. Nach dem gemeinsamen Kaffeetrinken wurden wir durch die neuen Räumlichkeiten des Gästehauses St. Benedikt geführt, durch die Geistbrennerei und Teile der Klausur. Die Begegnung endete mit der gemeinsamen Vesper und mit einem Gruppenfoto. Miteinander durften wir erfüllte Stunden erleben, für die wir dankbar sind.
Impressionen zu den Benediktinischen Wanderexerzitien im Elsass vom 07.- 13. September 2014