An der Wuhle geformt

Robert Andrichs Union-Rückkehr: Von Köpenick zum sechsfachen Titel-König!

Mit Bayer Leverkusen und dem DFB-Team greift der ehemalige Profi des 1. FC Union in diesem Jahr nach sechs Pokalen.

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Robert Andrich (29) kehrt mit Bayer Leverkusen zurück nach Köpenick und erinnert sich gern an seine Zeit beim 1. FC Union.
Robert Andrich (29) kehrt mit Bayer Leverkusen zurück nach Köpenick und erinnert sich gern an seine Zeit beim 1. FC Union.Contrast/imago

Von 2019 bis 2021 schnürte Robert Andrich (29) seine Fußballschuhe für den 1. FC Union. Eine Zeit, die den Potsdamer mächtig prägte und den Grundstein für seinen atemberaubenden Aufstieg in Leverkusen und beim DFB legte. Jetzt steht er mit Bayer vor einer emotionalen Union-Rückkehr (Sonnabend, ab 15.15 Uhr im KURIER-Liveticker). Robert Andrich: Von Köpenick zum sechsfachen Titel-König!

Kneifen muss sich Andrich nicht. Zu hart schuftete der Mittelfeldmann für seinen derzeitigen Höhenflug bei Bayer Leverkusen und beim DFB-Team. Andrich: „Wenn du zu einem großen Klub wechselst, ist die Konkurrenz schließlich auch größer. Dass ich mich da so schnell durchgesetzt habe, macht mich schon auch stolz.“

Mit Leverkusen könnte Andrich in diesem Jahr nicht nur endlich Bayers „Vizekusen-Fluch“ besiegen, sondern etwas Historisches schaffen. Denn Andrich und Co. winken sogar sechs Titel! 

Robert Andrich winken bis zu sechs Titel!

Die Meisterschale (13 Punkte Vorsprung auf den FC Bayern) und der DFB-Pokal (im Finale gegen Zweitligist Kaiserslautern) sind dem ewigen Zweiten kaum mehr zu nehmen. Zu „Triplekusen“ könnte Leverkusen sich krönen, wenn der Wahnsinnslauf der weiterhin in dieser Saison ungeschlagenen Werkself auch in der Europa League weitergeht (im Viertelfinale wartet West Ham United). Gelingt das, winken im Sommer mit dem Supercup der DFL und dem Supercup der Uefa (Champions-League-Sieger gegen Europa-League-Gewinner) noch zwei weitere Titel.

Ex-Union-Trainer Urs Fischer (58) formte Robert Andrich beim 1. FC Union zum Top-Spieler.
Ex-Union-Trainer Urs Fischer (58) formte Robert Andrich beim 1. FC Union zum Top-Spieler.Contrast/imago

Vorher will Andrich auch noch mit dem DFB bei der Heim-EM für Furore sorgen. 2024 könnte somit das Topjahr in Andrichs Karriere werden. Unter Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) spielte er sich bei der Nationalmannschaft in kürzester Zeit an der Seite von Rückkehrer Toni Kroos fest und gilt vor dem Turnier als gesetzt. Andrich staunt selbst über seine neue Rolle neben dem Real-Star: „Das wäre schon eine gute Nummer. Es ist schon großartig, wenn man mit Toni in einem Atemzug genannt wird.“

Urs Fischer formte Robert Andrich beim 1. FC Union

Zu verdanken hat Andrich seinen steilen Aufstieg auch dem 1. FC Union und Ex-Trainer Urs Fischer (58). Der Schweizer erkannte Andrichs Potenzial, holte ihn nach dem Bundesliga-Aufstieg vom damaligen Zweitligisten Heidenheim an die Wuhle. Zuvor war Andrich der Durchbruch weder in der Hertha-Akademie, wo er alle Jugendmannschaften durchlief, noch bei den Drittligisten Dresden und Wiesbaden gelungen. 

Fischer erkannte dagegen Andrichs Qualitäten als „Stabilisator“ und „aggressive Leader“ – also genau die Eigenschaften, die Bundestrainer Julian Nagelsmann an Andrich schätzt – und formte ihn in Köpenick zu einem Top-Spieler, der die berüchtigten eisernen Tugenden mit seiner Spielweise wie kaum ein anderer verkörperte. So sehr, dass manche Fans bei Andrichs robuster und ekliger Spielweise gefühlt allein beim Zusehen blaue Flecken bekamen. 

Robert Andrich denkt gerne an den 1. FC Union

Andrich trumpfte beim 1. FC Union so sehr auf, dass Leverkusen für ihn 2021, also mitten in der Corona-Krise, mehr als sechs Millionen Euro auf den Tisch legte und Andrich mit einem Fünfjahresvertrag ausstattete.

Dass er den Eisernen viel zu verdanken hat und seine Rückkehr – anders als bei Spielen gegen Hertha BSC – etwas Besonderes für ihn ist, daraus macht Andrich gar keinen Hehl: „Als ich dann zurück nach Berlin gekommen bin, hatte ich zwei wunderschöne Jahre bei Union – nicht nur sportlich, sondern auch zwischenmenschlich, mit einem sehr guten Verhältnis zu allen Menschen im Klub. Auch dass ich mit Union das erste Mal Bundesliga gespielt habe, verbindet natürlich.“