Ministerin Lambrecht stoppt umstrittene Beförderung von Büroleiter

Der Büroleiter und SPD-Politiker Julian Zado sollte nach einem halben Jahr im Job eine erhebliche Gehaltserhöhung bekommen – weit über der gängigen Bezahlung.

Julian Zado, stellvertretender Landeschef der Berliner SPD und Büroleiter im Bundesverteidigungsministerium (Archivbild)
Julian Zado, stellvertretender Landeschef der Berliner SPD und Büroleiter im Bundesverteidigungsministerium (Archivbild)Imago

10.600 Euro für einen Büroleiter im Verteidigungsministerium? Der Büroleiter von Staatssekretärin Margaretha Sudhof sollte nach Recherchen des Nachrichtenportals Business Insider ab Mitte Juni mit einer B6-Besoldung bezahlt werden – ungewöhnlich viel für einen Büroleiter. Das fand offenbar auch die Ressortchefin, Ministerin Christine Lambrecht (SPD). Sie soll eingeschritten sein und die Gehaltserhöhung gestoppt haben.

Der Büroleiter ist in Berlin kein Unbekannter: Es handelt sich um Julian Zado, den Mitinitiator des gescheiterten Mietendeckels und stellvertretenden Landeschef der Berliner SPD. Auch ist er als Kritiker des Kurses von Franziska Giffey und Raed Saleh an der Berliner SPD-Spitze bekannt und war mit lauter Stimme für die Fortsetzung der Koalition mit Grünen und Linkspartei in Berlin eingetreten.

Ministerin Lambrecht soll die Reißleine gezogen haben

Zado wäre um ein Haar wohl der bestverdienende Büroleiter auf Staatssekretärsebene der gesamten Bundesregierung geworden: Wie Business Insider berichtet, sei sonst die Besoldungsstufe A15/16 für Büroleiter üblich, also zwischen 6000 und 6500 Euro – und damit etwa sechs Gehaltsstufen unter dem, was Zado bekommen sollte.

Auf Anfrage hieß es nun, „dass es nicht geplant ist, die Funktion einer Büroleitung auf die Ebene B6 anzuheben“, berichtet das Nachrichtenportal. Demnach soll Verteidigungsministerin Lambrecht der Vorgang vorgelegt worden sein. Sie habe die Reißleine gezogen, berichtet Business Insider.