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YB verliert in Lausanne Wegen zwei Spielern wird es nach dieser Niederlage noch enger

Aurèle Amenda allein im Trikot: Nach der Niederlage sucht der YB-Innenverteidiger Trost. Er leistet sich einen Fehler, der Konsequenzen hat.

Sekunden nach dem Schlusspfiff, oben auf der Tribüne des Stade de la Tuilière, da überreicht YB-Chefscout Stéphane Chapuisat das Funkgerät Steve von Bergen. Sofort verschwindet es in der Jackentasche des Sportchefs. Das Spiel ist aus, fürs Erste stellen die Chefs die Kommunikation mit ihren Angestellten unten auf dem Plastikrasen ein.

Aber der Gesprächsbedarf wird diesen Bernern für eine Weile nicht ausgehen: Sie haben gerade gegen Lausanne-Sport 0:2 verloren; gegen ein Team, das vom Barrage-Platz in diese Partie gestartet war; gegen ein Team, das seit sechseinhalb Jahren kein Spiel mehr gegen die Berner gewonnen hatte.

Der zweite Auftritt unter Interimstrainer Joël Magnin endet also so, wie sich das nicht viele gedacht hatten, eine Woche nachdem die Berner den Gegner mit fünf Treffern auf den Heimweg nach Basel geschickt hatten. Und das mit der genau gleichen Startformation wie jetzt in Lausanne.

Gelbe Karten, die nicht sein dürfen

Mittelfeldspieler Sandro Lauper sagt in Lausanne ins TV-Mikrofon: «Wir wollten auf dem Spiel gegen Basel aufbauen. Aber wir haben es uns wieder kaputtgemacht.» Und Trainer Magnin sagt: «Uns fehlte der unbedingte Wille, die Zweikämpfe zu gewinnen.» Er hätte auch sagen können: Es fehlte die Basis, es fehlte das Einfache. Das hatte schon der entlassene Trainer Raphael Wicky erkannt.

Was den Young Boys auch fehlt: Disziplin. Aurèle Amenda und Mohamed Ali Camara verkörpern dieses Manko am besten. Beide sehen in Lausanne die Gelbe Karte. Beide werden gesperrt fehlen, wenn YB nach der Nationalmannschaftspause am 1. April in Yverdon ranmuss. Beide kassieren die Gelbe Karte, weil sie emotional handeln, anstatt überlegt zurückzustehen. Camara stösst einen Gegenspieler weg, Amenda reklamiert beim Schiedsrichter. Ein Berufsfussballer muss es schaffen, solche Gelben Karten zu vermeiden. Gerade wenn sein Team den Weg aus einem Loch sucht.

Sekundenbruchteile vor diesem Moment stösst Mohamed Ali Camara seinen Gegenspieler Kaly Sène weg. Die Gelbe Karte sieht er dafür. In zwei Wochen fehlt der Innenverteidiger.

Damit werden in Yverdon Amenda, Camara und Loris Benito fehlen, der verletzt bis Ende der Saison ausfallen wird. Dazu kommt, dass Fabian Lustenberger mit einer Zerrung das Spiel in Lausanne verpasst. YB rechnet damit, dass der Captain gegen Yverdon wieder dabei sein kann. Er muss. Denn Lustenberger und der bisher fünf Minuten eingesetzte Anel Husic sind dann die einzigen Innenverteidiger in diesem Kader. Weil die Alternativen fehlen, sass in Lausanne zum ersten Mal der U-21-Innenverteidiger Sadin Crnovrsanin auf der Bank.

Ein einziger Schuss fliegt auf das Lausanner Tor

Die sechste Liga-Niederlage nimmt für die Berner nach einer halben Stunde ihren Anfang. Joël Monteiro will einen Ball aus dem eigenen Strafraum spedieren und trifft dabei Lausannes Topskorer Kaly Sène. Schiedsrichter Stefan Horisberger zeigt auf den Penaltypunkt. Monteiro reklamiert, klar. Die Entscheidung bleibt, klar. Dann erzielt Sène seinen zehnten Saisontreffer, Lausanne führt 1:0.

Die Lausanner haben vor der Saisonrekordkulisse mit gut 11’000 Menschen über das ganze Spiel gesehen mehr Offensivszenen als YB, obwohl die Berner 50 Prozent mehr Ballbesitz haben. Vier Minuten nach dem 1:0 unterbricht Lewin Blum einen Konter. Er muss ihn unterbrechen, sonst sind die Lausanner durch. Der 18-jährige Leihspieler Simone Pafundi tritt den Freistoss und hebt den Ball aus rund 30 Metern ins Zentrum. Dort entwischt Noë Dussenne seinem Bewacher Lauper und erzielt das 2:0.

Und die Berner? In der Anfangsphase schiesst Meschack Elia daneben, etwas später verfehlen sowohl Darian Males als auch Cheikh Niasse das Tor. Und kurz vor der Pause pariert Lausannes Goalie Karlo Letica einen Zufallskopfball von Camara. Es ist der einzige Abschluss der Berner, der in der ganzen Partie auf das Lausanner Tor fliegt. In der zweiten Halbzeit kommt von YB noch weniger als im ersten Durchgang.

Und so kommt die beste Nachricht an diesem Sonntag aus Luzern. Der dortige Fussballclub gleicht in der 54. Minute gegen Servette aus. Damit bleibt YB wenigstens an der Tabellenspitze, mit gleich vielen Punkten wie die Genfer. YB lebt in dieser Tabellensituation von der Tordifferenz – alimentiert von der Offensivpotenz, die gerade mal wieder abhandengekommen ist.