Die Mühlenkreiskliniken (MKK) prüfen eine temporäre Schließung ihres Standortes in Rahden. So habe es am Montag der MKK-Verwaltungsrat beschlossen, berichtet die Neue Westfälische. Eine Entscheidung soll demnach im September in einer Sondersitzung fallen. Zudem soll am 23. August die mögliche zeitweise Schließung Rahdens auch Thema bei einem Gespräch im NRW-Gesundheitsministerium sein.
Werde für eine Schließung gestimmt, dann würde das Krankenhaus Rahden ab dem 1. Oktober für den Rest des Jahres geschlossen. Anschließend werde darüber beraten, ob das Haus wieder geöffnet oder ob es dauerhaft geschlossen werde, zitiert das Blatt Ali Dogan, Landrat des Kreises Minden-Lübbecke. Eine zeitweise Schließung Rahdens sei aus finanziellen Gründen erforderlich.
Zum ersten Mal nach zwölf Jahren erwarten die Mühlenkreiskliniken ein deutliches Minus im Jahresergebnis. Der entsprechende Wirtschaftsplan weise ein negatives Planergebnis von 26,1 Millionen Euro aus, teilt das Klinikum Ende April mit. Später korrigierte das Unternehmen diese Zahl: Das Defizit werde wohl doch kleiner ausfallen. Anhand der Berichte der ersten beiden Quartale geht der Vorstandsvorsitzende der MKK, Olaf Bornemeier, von einem Defizit von 24 Millionen Euro für 2023 aus.
Den Grund für die aktuelle Schieflage sieht der Vorstand im System der Krankenhausfinanzierung. Gleichzeitig seien alle Corona-Ausgleichszahlungen weggefallen sowie die Vorhaltevorgaben im Bereich Personal und Infrastruktur durch den Gesetzgeber massiv ausgeweitet worden. Auch die Patientenzahlen lägen etwa 15 Prozent unter der Vor-Coronazeit.