Gemeinderat Erligheim Bauauflagen für „Hinter dem Dorf“ beschlossen

Von Yannik Schuster
Vor allem leer stehende Flächen sollen bebaut werden. Zuvor muss aber an der Hofener Straße, wo auf dem Eckgrundstück (hier mit Maibaum) schon ein Haus und Parkplätze geplant sind, eine archäologische Untersuchung stattfinden. Foto: /Martin Kalb

Damit steht die Grundlage für eine Bebauung der Hofener Straße im Rahmen der Sanierung des Areals Grüner Baum/Große Scheune.

Der Erligheimer Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 21. September den Satzungsbeschluss der Bebauungsplanänderung für das Gebiet „Hinter dem Dorf“ gefasst. Einerseits soll dieser eine Bebauung leer stehender Grundstücke im Geltungsbereich zwischen der Hofener und Bönnigheimer Straße ermöglichen, andererseits werden damit Grundstücke im Norden, im Bereich der Ensbachstraße, in den Bebauungsplan aufgenommen, um eine möglichst einheitliche Bebauung zu gewährleisten.

Schonend mit Flächenverbrauch umgehen

So gehe man als Maßnahme der Innenentwicklung schonend mit neuem Flächenverbrauch um und ermögliche eine zeitgemäße und nachhaltige Bebauung. Für die Wohnbebauung sieht der Bebauungsplan Firsthöhen von zehn Metern, und Traufhöhen von sieben Metern vor. Erlaubt sind demnach Satteldächer zwischen 30 und 45 Grad. Der gewerbliche Bestand im Geltungsbereich, der unter anderem eine Tankstelle umfasst, soll geschützt werden. Entsprechend der bestehenden Gebietsausweisungen wird das Plangebiet im Norden als allgemeines Wohngebiet, im Westen als Mischgebiet und zentral als Dorfgebiet ausgewiesen.

Dringlichkeit hatte die Änderung des Bebauungsplans vor allem wegen eines Bauvorhabens der Gemeinde im Bereich der Hofener Straße. Im Rahmen der Sanierung des Areals Grüner Baum/Große Scheune soll hier eine Tiefgarage und Wohnbebauung, sowie Parkplätze für die Gastronomie entstehen. Andreas Tiefau vom Ludwigsburger Planungsbüro KMB präsentierte in der Sitzung die eingegangenen Stellungnahmen zur geplanten Änderung. So verwies das Regierungspräsidium Stuttgart darauf, dass sich Teile des Geltungsbereichs im archäologischen Kulturdenkmal befinden.

Teile sind archäologisches Kulturdenkmal

Für die Bebauungsplanänderung sei dies nicht weiter relevant, erst wenn es um die Baugenehmigung für den Neubau an der Hofener Straße geht, werde dies wichtig. Auf Anregung des Landratsamts habe man zudem ungeeignete Bäume aus der Pflanzliste entfernt.

Die Bebauungsplanänderung wurde bei einer Gegenstimme von Stefanie Sauer (EB) verabschiedet. Wie Bürgermeister Rainer Schäuffele berichtete, werden im Baufeld der Hofener Straße definitiv archäologische Untersuchungen stattfinden. Die Firma Jako Baudenkmalpflege, der Bauträger, habe hierfür ein Angebot in Höhe von 30 000 Euro erhalten. Auch im Bereich des Innenhofs des Areals sollen Grabungen durchgeführt werden. Ein erstes Angebot in Höhe von 26 000 Euro liege der Gemeinde vor.

Ministerin Nicole Razavi soll eingeladen werden

Wie Hauptamtsleiterin Julia Wolf berichtete, hätte sich der Vertreter des Denkmalamtes bei einem Brandschutztermin sehr angetan vom Erligheimer Jahrhundertprojekt gezeigt. Schäuffele kündigte erneut an, die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi (CDU) nach Erligheim einzuladen.

 
 
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