Plastik lieber tragen statt ins Meer zu werfen: Cooler Style aus Müll

Die Sneakers „Deerupt Parley“ sind in Kooperation mit Adidas entstanden und kosten ca. 120 Euro

Neben Aufklärungs- und Kommunikationsarbeit setzt sich die Umweltschutzorganisation „Parley For The Oceans“ auch für Lifestyle-Projekte ein, um die Verschmutzung der Meere mit Plastik zu beenden. Die Sneakers „Deerupt Parley“ sind in Kooperation mit Adidas entstanden und kosten ca. 120 Euro

Foto: Adidas

Heute ist Tag der Weltmeere. Zeit, sich noch mal die dramatischen Bilder anzuschauen, die zeigen, was unsere Wegwerfgesellschaft mit unseren Ozeanen, Meeresbewohnern und Stränden anrichtet.

Erst vor wenigen Tagen forderte die EU-Kommission, Plastikartikel zu verbieten und durch umweltschonende Materialien zu ersetzen. Doch selbst wenn Plastikgeschirr & Co. auf dem Index landen sollten, bleiben immer noch Berge von Plastikmüll, die unsere Umwelt verschmutzen.

Meerestiere leiden besonders: Viele von ihnen verheddern sich in Geisternetzen, die durch die Meere treiben, und verenden qualvoll

Meerestiere leiden besonders: Viele von ihnen verheddern sich in Geisternetzen, die durch die Meere treiben, und verenden qualvoll

Foto: picture alliance/AP Photo

Aus aktuellem Anlass stellt BILD Projekte und Designer vor, die aus Plastikmüll aus den Ozeanen coole Lifestyle-Produkte herstellen.

Parley For The Oceans

Die Umweltschutzorganisation „Parley For The Oceans“ setzt sich mit Kooperationen dafür ein, dass nicht recycelbarer Plastikmüll eine neue und sinnvolle Verwendung findet.

Wir sind im Krieg mit den Weltmeeren. Wenn wir gewinnen, verlieren wir alles.

Die Kooperation mit dem Sportartikel-Hersteller „Adidas“ ist nur ein Beispiel dafür: Recyceltes Plastik aus den Ozeanen ist im Material der Sneakers eingearbeitet.

Im „UltraBOOST“ (ab ca. 100 Euro), der in Zusammenarbeit zwischen „Parley“ und „Adidas“ entstanden ist, stecken circa elf  Plastikflaschen, die nicht die Weltmeere verschmutzen können  

Im „UltraBOOST“ (ab ca. 100 Euro), der in Zusammenarbeit zwischen „Parley“ und „Adidas“ entstanden ist, stecken circa elf  Plastikflaschen, die nicht die Weltmeere verschmutzen können  

Foto: Adidas

Zusammen mit dem mexikanischen Bierbrauer „Corona“ rief Parley die Fundraising Plattform „Clean Waves“ ins Leben. Das erste gemeinsame Produkt ist eine Sonnenbrille, mit dessen Erlös 100 abgelegene Inseln bis 2020 vor Plastikmüll geschützt werden sollen.

Ecoalf

Kunststoff spielt in unserem Leben eine ganz wichtige Rolle. Das findet auch das spanische Fair-Fashion-Label Ecoalf. Heutzutage verwenden wir ca. 20-mal mehr Kunststoff als noch vor 50 Jahren.

Für die Mode von Ecoalf werden Plastikflaschen gesammelt und in mehreren Reinigungs- und Zermalmungsverfahren zu Kunststoffflocken verarbeitet, die über einen mechanischen Prozess in rohe Polyesterfasern versponnen werden. Dieser wiederaufbereitete Faden wird zur Herstellung von Stoffen, Seilen, Etiketten, Riemen usw. verwendet.

Sep Verboom: Gewinner des RecyclingDesignpreises

Den 8. RecyclingDesignpreis 2017/18 gewann erstmals ein Produkt, das aus recyceltem Plastik gefertigt wurde. Der belgische Designer Sep Verboom aus De Pinte überzeugte die Jury mit einem Teppich aus Meeresmüll. 

Der Teppich „ROPE rug“ besteht ausschließlich aus recycelten Seilen aus der Schifffahrt von den Philippinen

Der Teppich „ROPE rug“ besteht ausschließlich aus recycelten Seilen aus der Schifffahrt von den Philippinen

Foto: Aaron Lapeirre

Udo Holtkamp war viele Jahre lang im Vorstand des Vereins „Arbeitskreis Recycling e.V.“ und ist Jurymitglied des jährlich vergebenen und mit 2500 Euro dotierten RecyclingDesignpreises. 

„Der Preis zeigt, dass man mit wertvollen Ressourcen ästhetisch schöne, langlebige und nachhaltige Dinge produzieren kann“, sagt Holtkamp. Ihm ist jedoch auch klar, dass ein Preis allein nicht reicht, um auf den desaströsen Zustand der Meere und auf die schlimmen Auswirkungen unserer Wegwerfgesellschaft aufmerksam zu machen.

„Konventionelles Plastik wird aus Erdöl hergestellt“, erklärt Holtkamp. „Eine Plastiktüte besteht beispielsweise aus 40 Gramm Erdöl – eine endliche Ressource, weil nicht-erneuerbar.“

Eine einfache, dünne Plastiktüte wird im Durchschnitt nur 25 Minuten benutzt und braucht bis zu 400 Jahre, um zu verrotten. 

Was wünscht sich Holtkamp für die Zukunft? „Wir sollten in Zukunft weniger Plastik herstellen – auch Bioplastik ist da keine Alternative. Sich bereits in der Welt befindliches Plastik sollte möglichst lang und mehrfach genutzt werden.“

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