Vater todkrank, Mutter schwanger: „Ich möchte die Geburt meines Sohnes noch miterleben“

Freddy Kärcher (33) und seine Ehefrau Milena Maliszewski  (34) zeigen das Ultraschall-Foto ihres ersten gemeinsamen Babys

Freddy Kärcher (33) und seine Ehefrau Milena Maliszewski (34) zeigen das Ultraschall-Foto ihres ersten gemeinsamen Babys

Foto: Reinhard Roskaritz
Von: Janine Wollbrett und Reinhard Roskaritz (Fotos)

Bruchsal (Baden-Württemberg) – Ein neues Leben und der Tod liegen bei diesem Ehepaar nah beieinander.

Freddy Kärcher (33) aus Bruchsal-Untergrombach (Baden-Württemberg) erhielt vor einem Jahr eine niederschmetternde Diagnose. Ärzte teilten ihm mit, dass er einen tödlichen Hirntumor (Glioblastom) hat. Zehn Monate später erfuhr seine Ehefrau Milena Maliszewski (34), dass sie schwanger ist. Jetzt erwartet das Paar sein erstes gemeinsames Kind und ist trotz allem sehr zuversichtlich.

Freddy Kärcher nach seiner Not-Operation am Gehirn in der Klinik

Freddy Kärcher nach seiner Not-Operation am Gehirn in der Klinik

Foto: Reinhard Roskaritz

Im Februar 2023 fingen die Probleme der kleinen Familie an. „Ich machte gerade meine Ausbildung zum Techniker“, erzählt der 33-Jährige. „Da ging es mit den ersten Symptomen los. Kopfschmerzen, Übelkeit, am Ende konnte ich kaum noch sprechen und sehen.“

Der tödliche Tumor sitzt mitten im Hirn

Zwei Not-Operationen retteten sein Leben. Doch der Tumor sitzt mitten im Gehirn, ist daher nicht weiter operabel. „Erst gaben mir die Ärzte nur noch sechs Monate, doch die sind vorbei. Laut Statistik haben Patienten wie ich eine Lebenserwartung von maximal zwei Jahren“, sagt der werdende Vater gefasst.

Die Röntgen-Aufnahme des inoperablen Tumors im Gehirn des Vaters

Die Röntgen-Aufnahme des inoperablen Tumors im Gehirn des Vaters

Foto: Reinhard Roskaritz

Er absolvierte trotz Chemo und Bestrahlung erfolgreich seine Techniker-Prüfungen und schaffte den Abschluss. Seine Frau: „Aber er baute in dieser Zeit auch schwer ab, musste sich täglich übergeben, hatte große Gedächtnisschwierigkeiten und brauchte viel Unterstützung im Alltag.“

Milena kam mit Blutungen in eine Klinik

Milena Maliszewski hatte Anfang 2023 einen Job als Sozialarbeiterin begonnen. Als ihr Mann die schlimme Diagnose bekam, wurde sie in der Probezeit gekündigt. Seitdem kümmerte sie sich um ihren neunjährigen Sohn aus einer früheren Beziehung und ihren Mann. Die Mutter zu BILD: „Ich kam Ende 2023 in die Klinik, da man innere Blutungen bei mir vermutete. Doch es stellte sich heraus, dass ich ungeplant schwanger war. Das war erst ein Schock. Ich bekam sogar Depressionen.“

Das Ultraschallbild zeigt das Baby des Ehepaares. Es wird ein Junge

Das Ultraschallbild zeigt das Baby des Ehepaares. Es wird ein Junge

Foto: Reinhard Roskaritz

Inzwischen freut sich die Familie aber über die Schwangerschaft und hat auch – so gut es geht – die tödliche Erkrankung des Vaters angenommen. Das Paar tapfer: „Das Schicksal hat uns hart getroffen, doch wir freuen uns über jeden gemeinsamen Tag.“

Die finanzielle Situation ist angespannt

Das Geld der Familie reicht nicht. Das Ehepaar: „Wir leben derzeit von rund 1200 Euro, davon zahlen wir 800 Euro Miete. Hinzu kommen die Kosten von rund 300 Euro für Fahrten in die 400 Kilometer entfernte Klinik. Inzwischen sind wir in einer echten Notlage.“

Milena Maliszewski hat deshalb einen Spendenaufruf auf der Internetplattform „GoFundMe“ ins Leben gerufen. Inzwischen sind schon mehr 10 000 Euro zusammengekommen. Die Eltern, die in einer kleinen Zweizimmerwohnung leben, sind dafür sehr dankbar: „Wir hoffen, dass wir weitere Hilfe bekommen, damit uns die Existenzängste etwas genommen werden und wir in eine größere Wohnung umziehen können.“

Der größte Wunsch der Familie ist aber, dass Freddy die Geburt seines Sohnes, der im August zur Welt kommen soll, noch miterleben darf!

Vater Freddy streichelt über den noch kaum sichtbaren Babybauch seiner Frau Milena

Vater Freddy streichelt über den noch kaum sichtbaren Babybauch seiner Frau Milena

Foto: Reinhard Roskaritz
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