Demo in Berlin: So frech vermummen sich die RAF-Sympathisanten

Corona-Angst oder Angst vor der Strafverfolgung? Auffallend viele Demonstranten tragen Mundschutz

Corona-Angst oder Angst vor der Strafverfolgung? Auffallend viele Demonstranten tragen Mundschutz

Foto: DAVIDS/Christina Kratsch
Von: Til Biermann

Berlin – „Freiheit entsteht als kämpfende Bewegung“, steht auf einem Banner, das Pro-RAF-Demonstranten am Samstagabend auf dem Kreuzberger Mariannenplatz hochhalten. Ein Aufruf zu Gewalt. Die Gesichter der meisten dahinter sind nicht zu erkennen.

Eigentlich gilt bei Demonstrationen ein Vermummungsverbot, aber Linksradikale nutzen die Tatsache, dass seit Corona Mundschutze Alltag geworden sind. Andere haben sich Ski-Schals oder Palästinenser-Tücher über das Gesicht gezogen, dazu Mützen tief in die Stirn.

Ein Banner bei der Pro-RAF-Demonstration

Ein Banner bei der Pro-RAF-Demonstration

Foto: DAVIDS/Christina Kratsch

Von der Polizei heißt es: „Es wurden Vermummungen festgestellt. Aber Strafanzeigen wurden deshalb nicht gestellt.“

Nach einer BILD-Anfrage zu ähnlichen Taktiken bei Palästina-Demos im Januar schrieb die Polizei, man könne kaum nachweisen, dass Teilnehmer die Mund- und Nasenschutze nicht aus Angst vor Viren tragen würden und die Gesicht-Schals nicht wegen der Kälte. Nur bei Sturmhauben würde man die Reißleine ziehen.

Dieser Mann trägt ein Palästinenser-Tuch über dem Mund. Weil ihm kalt ist?

Dieser Mann trägt ein Palästinenser-Tuch über dem Mund. Weil ihm kalt ist?

Foto: Til Biermann

Ob die „gewählte Aufmachung die Identitätsfeststellung verhindern kann und soll“, müsse in „Einzelfällen“ geprüft werden. Und das ist offenbar sehr schwierig.

Schirme und Bengalos

Als der Demonstranten-Pulk, in der Spitze 600 Menschen, von 480 Polizisten begleitet durch die Oranienstraße zieht, zünden einige Feuerwerkskörper, werfen sie auf Beamte. Polizisten mit Kameras versuchen die Täter zu filmen, aber die haben kurz zuvor schwarze Schirme aufgespannt. Es könnte ja regnen …

Die Polizei dazu: „Es wurden mehrere versuchte schwere Körperverletzungen angezeigt, da wird ermittelt.“

Als die Demo sich dann nach etwa einer Stunde in der Nähe des Görlitzer Parks blitzartig auflöst und von einem wegrennenden Demonstranten ein Bengalo gezündet wird, gibt es nach einer Jagdszene dann doch noch eine vorläufige Festnahme.

Ein Verdächtigter liegt hinter der Polizeikette am Boden

Ein Verdächtigter liegt hinter der Polizeikette am Boden

Foto: Til Biermann

Das Zünden der Feuerwerkskörper ist schließlich außerhalb des Jahreswechsels auch bei winterlichen Temperaturen strafbar.

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