NRW-Innenminister Reul: „Wir müssen über Ausländerkriminalität reden“

Herbert Reul zu BILD: „Das Problem klar zu benennen ist der erste Schritt in die richtige Richtung“

Herbert Reul zu BILD: „Das Problem klar zu benennen ist der erste Schritt in die richtige Richtung“

Foto: Roberto Pfeil/dpa
Von: Frank Schneider

Düsseldorf – Diebstähle, Raub, Körperverletzungen und Sexualstraftaten. Im Jahr 2023 waren Nichtdeutsche bei fast allen Straftat-Delikten in NRW „deutlich überrepräsentiert“.

Das sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (71, CDU) BILD.

„Das heißt unweigerlich: Wir müssen über Ausländerkriminalität sprechen. Ich benenne lieber Dinge, wie sie sind, als dass ich sie aussitze. Das füttert die Falschen“, so Reul.

Das sind die Zahlen bei der Kriminalität

An diesem Busbahnhof in Oberhausen stach ein deutsch-türkischer Jugendlicher (15) auf zwei ukrainische Basketballer ein - beide starben

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Foto: Frank Schneider

Insgesamt wurden im Jahr 2023 in Nordrhein-Westfalen 484 642 Tatverdächtige ermittelt. 169 215 davon waren nichtdeutsche Tatverdächtige. Das ist ein Anteil von 34,9 Prozent. Der Anteil der Ausländer an der Bevölkerung in NRW liegt dagegen aber nur bei 15,6 Prozent (Stand 31.12.2022).

Besonders groß ist der Ausländer-Anteil bei Diebstahl: Taschendiebstahl (80,1 %), Ladendiebstahl (47,6 %), Wohnungseinbruchsdiebstahl (47,3 %). Auch Raubdelikte (45,7 %), Straftaten gegen das Leben (41,6 %), gefährliche und schwere Körperverletzung (40,3 %) und bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung mit Gewaltanwendung (37,1 %) rangieren weit oben.

Besonders bei syrischen Tatverdächtigen stieg die Zahl der Straftaten im letzten Jahr um 21,3 % auf 15.839. Syrer sind bei Raub-Delikten besonders häufig ermittelt worden. Die meisten nichtdeutschen Tatverdächtigen stammen allerdings aus der Türkei.

Der Minister sprach davon die Orte anzuschauen, an denen die Straftaten passieren

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Foto: Roberto Pfeil/dpa

Immer mehr Kinder unter Tatverdächtigen

Eine Zahl, die bei NRW-Innenminister Reul Besorgnis weckt, ist die Anzahl der Kinder (unter 14 Jahre) unter den nichtdeutschen Tatverdächtigen. Sie ist auf über 7000 gestiegen. Dazu kommen noch weitere 24 000 Jugendliche und Heranwachsende! 40,6 Prozent der nichtdeutschen Gewalttäter sind Kinder und Jugendliche! Jugendkriminalität wird zum Problem.

► „Zur Wahrheit gehört auch: Es kommen nicht immer die studierten, motivierten, gut ausgebildeten Leute zu uns, die wir gerne hätten“, sagt Innenminister Reul. „Es machen sich zum großen Teil Menschen auf den Weg, die fliehen oder die gehen, weil sie zu Hause nichts hält. Viele kommen mittellos zu uns. Oft sind das arme Menschen. Das kann man ganz unaufgeregt sagen.“

Reul: „Einfache, schnelle Lösung wird es nicht geben“

Doppel-Staatler (zwei Pässe) werden in Deutschland unter den deutschen Tatverdächtigen erfasst. Ebenso wird in den Kriminalstatistiken der Migrationshintergrund nicht berücksichtigt.

Innenminister Reul: „Wir dürfen nicht zulassen, dass Gewalt schleichend mehr Platz im öffentlichen Raum einnimmt. Eine einfache und schnelle Lösung wird es nicht geben. Aber das Problem klar zu benennen, ist der erste Schritt in die richtige Richtung.“

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