Lautlos knacken die Gangster Wohnungstüren - mit Salpetersäure: Die ätzende Masche der Einbruchs-Mafia
Hamburg - Wie es aussieht, haben für manche Einbrecher Kuhfuß, Ziehfix und nachgemachte Schlüssel ausgedient. Denn auch in Hamburg haben sich Ganoven eine neue, im Wortsinn ätzende Masche zugelegt.
SALPETERSÄURE!
Der Neujahrstag, gegen 18.30 Uhr. Die Mieterin einer Wohnung am Wesselyring war ein paar Tage verreist und kommt nun nach Hause. Doch als sie aufschließen will, klappt das nicht.
Weil die 30-Jährige auch eine seltsame Flüssigkeit an der Tür feststellt, ruft sie die Polizei.
Zum Glück wissen die Beamten, dass es in Berlin seit zwei Wochen vermehrt eine neue Methode gibt, in Wohnungen einzudringen – entsprechend vorsichtig gehen sie vor.
Aus gutem Grund: Salpetersäure wird zur Düngemittel-, Farb- und Sprengstoffherstellung verwendet. Zudem wirkt die stark stechend riechende Chemikalie ätzend auf Haut, Schleimhäute und Atemwege.
Umgehend rufen die Beamten Spezialisten von der Feuerwehr. Die Einsatzkräfte mit Spezialhandschuhen brechen schließlich die Tür auf.
Die Polizisten stellen fest: Den Tätern ist es in diesem Fall offenbar nicht gelungen, ins Innere zu gelangen.
Salpetersäure ist für die Einbruchs-Mafia deshalb interessant, weil sie – ins Schloss injiziert – Metall auflösen und das Schloss zersetzen kann. Eine völlig geräuschlose Methode, in die Wohnung zu gelangen.
Kommen solche Taten in Hamburg häufiger vor?
Polizeisprecher Florian Abbenseth: „Es ist erst der zweite Fall dieser Art, der uns bekannt ist.“
Es wird nicht der letzte bleiben ...