Vom Ziehvater aus Nest gesperrt: Randale-Storch schnallt’s nicht
Lüneburg (Niedersachsen) – Ausgeklappert! Weil ein Weißstorch von seinem Nest aus immer wieder Autos beschädigt, wurde er jetzt von seinem Storchen-Ziehvater „ausgesperrt“.
Storchenbetreuer Hubert Horn hat auf das ehemalige Zuhause des Tieres in luftiger Höhe ein Mini-Ziegeldach gebaut, von dem das Material für den Nestbau immer wieder abrutscht. Vergeblich: Der Storch fliegt immer wieder das Nest an!
„Wir wollen das Nest blockieren, aber ich hatte gehofft, dass er schneller begreift“, sagt Horn. „Er hat einen Storchen-IQ von unter 100.“
▶︎ Horn hat die Hoffnung, dass der Storch zusammen mit seiner Partnerin für die Brut in die Nähe an die Elbe zieht, wo er schon einmal zu Hause war. Es handele sich bei den beiden wahrscheinlich um Westzieher, die in Spanien die Wintermonate verbrachten und vor kurzem zurückgekommen seien.
Der Weißstorch ist nach Angaben von Horn 13 Jahre alt und hackt vermehrt auf Silageballen ein und beschädigt Autos. Der Schaden an den Autos in den vergangenen Jahren ging in die Tausende, die Halter müssen sich selbst um die Regulierung kümmern. „Das ist ähnlich wie beim Marder“, sagt Horn.
Aber warum greifen Störche Autos an?
Ein Experte des Naturschutzbunds Deutschland: „Einige Störche sehen in ihrem Spiegelbild einen Gegner oder Konkurrenten. Dabei ist es egal, ob die Spiegelung von einem Spiegel, einer Glasscheibe oder vom Autoblech zurückgeworfen wird – sie greifen an. Das ist aber ganz selten der Fall. Dann gibt es leider keine andere Abhilfe als die Umsiedlung.“
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