Wolfspeed und SVolt: Vorzeige-Objekte im Saarland lassen auf sich warten

Im Februar 2023 kam selbst Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) – hier v.li. mit Holger Klein (CEO ZF), MP Anke Rehlinger (SPD) und Gregg Lowe (CEO Wolfspeed) – nach Ensdorf, um die geplante Wolfspeed-Ansiedlung zu feiern

Im Februar 2023 kam selbst Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) – hier v.li. mit Holger Klein (CEO ZF), MP Anke Rehlinger (SPD) und Gregg Lowe (CEO Wolfspeed) – nach Ensdorf, um die geplante Wolfspeed-Ansiedlung zu feiern

Foto: Harald Tittel/dpa
Von: RALPH STANGER

Saarbrücken (Saarland) – Es geht um Jobs und zwei Vorzeige-Objekte, mit denen die SPD-Landesregierung gern punkten würde – auch, weil im Juni im Saarland Kommunalwahlen anstehen. Doch weder mit der SVolt-Batteriefabrik noch bei der Ansiedlung des Chip-Herstellers Wolfspeed läuft's offenbar reibungslos.

So könnte sich der Bau der neuen Chipfabrik auf dem Gelände des ehemaligen Kohle-Kraftwerks in Ensdorf im Saarland weiter verzögern. Das schreibt zumindest die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ). Der amerikanische Halbleiterhersteller Wolfspeed wolle mehr Staatshilfe.

Für die Chipfabrik, die in Zusammenarbeit mit ZF bis zu 1000 Arbeitsplätze bringen soll, hat der Bund bereits 360 Millionen Euro zugesagt, das Saarland weitere 155 Millionen Euro. Doch das amerikanische Unternehmen möchte laut Medien-Berichten noch mehr Geld, und zwar Hilfen aus dem „European Chips Act“ der EU. Sollte das scheitern, so schreibt die FAZ, könnte das Projekt im Saarland sogar kippen.

Das saarländische Wirtschaftsministerium würde nochmals eine Schippe auf die zugesagten Subventionen drauflegen. Doch aus dem Umfeld von Wolfspeed will die Zeitung erfahren haben: „Ohne Gesamtpaket kein Spatenstich.“

In Ensdorf hätten die Bauarbeiten für die Wolfspeed-Fabrik in diesem Sommer beginnen sollen. Jetzt soll es aber 2025 werden.

So soll die Batteriefabrik bei Überherrn einmal aussehen. Die dunkelgrauen Flächen zeigen die ursprünglich geplanten Gebäude-Höhen

So soll die Batteriefabrik bei Überherrn einmal aussehen. Die dunkelgrauen Flächen zeigen die ursprünglich geplanten Gebäude-Höhen

Foto: SVOLT/Drees&Sommer

Das saarländische Wirtschaftsministerium weist indes zurück, dass es Probleme gebe. Gegenüber dem „SR“ erklärte es, bei den von der „FAZ“ genannten EU-Hilfen handele es sich um ein „zweites Projekt am Standort Ensdorf“. Dafür hätten Land und Bund schon vorab ihre Unterstützung zugesagt.

Unabhängig davon ist die geplante SVolt-Batteriefabrik auf der grünen Wiese bei Überherrn bisher nicht in trockenen Tüchern. Zwar hat der dortige Gemeinderat mittlerweile dem Bebauungsplan abgesegnet, damit auf dem Linslerfeld ein Industriegebiet realisiert werden kann. Bisher fehlen aber noch die Pläne, was der chinesische Batterie-Hersteller im Detail plant. Auch darüber müsste der Gemeinderat dann abstimmen.

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