Pleite gegen B-Elf: Die Frust-Nacht von Berlin

Gündogan von Türken gnadenlos ausgepfiffen ++ Stimmung wie bei Auswärtsspiel

Wurde ständig

Wurde in Berlin im Spiel gegen die Türkei lautstark ausgepfiffen: Ilkay Gündogan (zw. v. r.)

Foto: WITTERS
Von: CHRISTIAN FALK, TOBIAS ALTSCHÄFFL, HEIKO NIEDDERER, YVONNE GABRIEL, YANNICK HÜBER und DENNIS BROSDA

Da wartet noch viel Arbeit bis zu unserem nächsten Sommermärchen!

208 Tage vor dem Start der Heim-EM im nächsten Jahr (14.6. bis 14.7.) kassiert Julian Nagelsmann (36) bei seinem Heim-Debüt als Bundestrainer im Berliner Olympiastadion die erste Pleite – 2:3 gegen die Türkei.

„Davon werden wir nicht besser“Nagelsmann-Ansage an die Fußball-Nation

Quelle: SID

Nach den zwei Partien zum Start auf der Amerika-Reise (3:1 gegen die USA, 2:2 gegen Mexiko) verliert Nagelsmann ausgerechnet an dem Ort, an den er in weniger als acht Monaten zurückkehren will. Im besten Fall steht er dann mit seiner DFB-Auswahl im EM-Finale im Berliner Olympiastadion.

Doch bis dahin ist noch einiges zu tun ...

Die erste dicke Überraschung gibt's bei der Aufstellung! Havertz startet als Linksverteidiger. Sonst ist der Arsenal-Star im offensiven Mittelfeld zu finden.

Nach BILD-Informationen wurde das schon in Spielformen im Training getestet.

Nagelsmann vor Anpfiff bei RTL: „Wir haben unterschiedliche Formationen, je nach Höhe des Gegners, wie er verteidigt. Kai wird nicht immer auf dieser Position sein. Das ist eine sehr gute Option. Er wird nicht immer als der klassische Linksverteidiger spielen, den man vielleicht kennt.“

Zunächst geht das gewagte Experiment auf!

5. Minute: Henrichs spielt einen perfekten Steilpass auf Sané, der in die Mitte quer legt. Dort muss Havertz nur einschieben – 1:0.

Nach dem Treffer skandieren die deutschen Fans „Auswärtssieg“. Denn im Stadion sind zahlreiche türkische Fans, die die deutsche Mannschaft bei jedem Ballkontakt auspfeifen.

Besonders schwer ist das für Ilkay Gündogan (33)!

In seinem 72. Länderspiel trifft der gebürtige Gelsenkirchener erstmals auf das Heimatland seiner Eltern. Noch immer ist der Barcelona-Star durch seine Familie dem Land eng verbunden, unterstützt Hilfsprojekte, wie nach der Erdbeben-Katastrophe.

Gündogan: „Meine Großeltern, Eltern und weitere Verwandte leben nach wie vor in der Türkei in Izmir, und ich habe auch viele Freunde dort. Ich versuche, jedes Jahr mindestens einmal in die Türkei zu reisen.“

In der 70. Minute Torheld Havertz dann im Pech!

Der Linksverteidiger wird aus kurzer Distanz am abgespreizten linken Arm getroffen. Nach VAR-Hinweis zeigt Schiedsrichter Bartosz Frankowski auf den Punkt – eine strittige Entscheidung. Sari ist es egal, er verwandelt zum 2:3-Endstand (71.).

Vor der Pause schon drehen die Türken das Spiel – weil die rechte Abwehrseite der deutschen Mannschaft um Henrichs und Sané nicht ganz auf der Höhe ist.

38. Minute: Bei einem langen Ball steht Henrichs zu hoch, Sané verliert Kadioglu aus den Augen. Der Linksverteidiger bedankt sich und jagt die Kugel zum Ausgleich ins kurze Eck – 1:1.

45. + 2 Minute: Henrichs rückt gegen Yazici ein, kommt aber nicht an den Ball. Im Rücken ist Yildiz frei und schweißt die Kugel mit Hilfe von Latte und Pfosten zur Führung rein – 2:1.

Nach der Pause das DFB-Team mit der prompten Antwort. Nach Ballgewinn am eigenen Sechszehner dribbelt Wirtz über den halben Platz nach vorne und legt links raus auf Füllkrug, der einen Haken schlägt und ins linke Eck trifft – 2:2 (49.).

Am Ende zu wenig, um die erste Pleite unter Nagelsmann zu verhindern ...

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