Zahlreiche Jecken säumten die Straßen von Heimersheim – größter Umzug im Ahrtal

Kamelleregen beim Heimersheimer Umzug

03.03.2014 - 12:02

Heimersheim. Ein bisschen kühl war’s zwar, doch die meisten wussten sich mit Schunkeln, Tanzen und Singen auf Temperatur zu halten. Stolz waren die jüngsten Jecken über ihre Tüten voll Bobons, Schokolade und Gummibärchen, denn mit Kamelle wird beim Heimersheimer Karnevalsumzug bekanntlich nie gegeizt. Fast 50 Fußgruppen, Musikkapellen und Festwagen schlängelten sich wieder durch den Ort. Zahlreiche Häuser waren mit bunten Luftballons und Luftschlagen geschmückt. Doch plötzlich kam der vermeintliche Stimmungskiller: Es regnete kurzzeitig wie aus Eimern. Lange hielten die dunklen Regenwolken dicht – doch kurz vor Ende des Heimersheimer Karnevalszuges war alles Zittern vergebens. Die rot-weißen Fünkchen setzten ihre Regenhaube auf, der Elferrat die dunklen Jacken und die zahlreichen Fußgruppen: sie feierten einfach weiter. Von Petrus’ Launen wollte sich beim Sessionshöhepunkt der Närrischen Landskroner niemand die Karnevalslaune vermiesen lassen.


Strüßje und Kamelle


Wandernde Herzen, Schornsteinfeger oder flotte Matrosinnen waren in den Straßen von Heimersheim unterwegs – und wurden von ungezählten Jecken frenetisch empfangen. Bevor die Abkühlung von oben störte, regnete es Strüßje und Kamelle im ganzen Dorf. Und ebenso danach. Die Heimersheimer sind hart im Nehmen. Im närrischen Epizentrum auf dem Marktplatz machten nicht nur die Nierendorfer Westerngirls im Mauskostüm oder die gut gelaunten Japanerinnen aus Ehlingen ein freundliches „Jeseech“, sondern auch die Heimersheimer Tollitäten, das Kinderprinzenpaar Nadia I. und Tobias I. sowie Prinz Werner I. mit Adjutant Dieter Schaefer und den Prinzentöchtern Caroline und Marie Christin grüßten hoch oben von ihrem Wagen. Manfred Kolling und Herbert Möhren stellten in gekonnter Manier sämtliche Zugteilnehmer vor, worunter sich auch manche Exoten gemischt hatten:


Liebesbekenntnis und Rentnerrevolte


Die Elferratsfrauen aus Heimersheim hatten sich mächtig in Schale geschmissen und legten ein Liebesbekenntnis zu ihrem Heimatort ab: „Bollywood von Indien bis an die Ahr, die Elferratsfrauen finden Heimesche Karneval wunderbar.“ Die Ahrtaler Gartenfreunde bliesen indes zur „Rentnerrevolte“, und der Stammtisch Südseite feierte als Babys verkleidet im Laufrad ihr 25-jähriges Jubiläum. Die Jungs und Mädchen vom Gerhardshof Löhndorf zelebrierten auf ihrem Wagen ein echt bayerisches Oktoberfest – Dirndl, Lederhosen und Bier inklusive. Einen Seitenhieb zur Debatte um die geplante Ortsumgehung von Lohrsdorf genehmigte sich der örtliche Stammtisch Sinziger-Straße, und postulierte provokativ: „Schmetterlinge hin oder her, die Umgehung muss her.“ Die Heimersheimer Kellerkinder waren indes in großer Gruppe und mit Freunden aus dem niedersächsischen Uelzen im Taka-Tuka-Land unterwegs. Eine Augenweide waren die Kostüme der Gimmiger Backeslämpchen, die nicht nur „ihren“ Prinzen Werner I. grüßten, sondern als lebende Frösche mit Teich und Seerose eine Top-Figur machten. Egal ob als Tannenbäume, eiserne Putzfrauen, als schwarze Narrenschar oder wie in diesem Jahr als Legosteine – der Greener Freundeskreis um Andrea Dernbach ist ein fester Bestandteil des Heimersheimer Karnevalszuges, war krankheitsbedingt dieses Mal jedoch in kleinerer Besetzung unterwegs. Ebenso viel Tradition wie der Umzug selbst hat auch das anschließende große Aufräumen in den Straßen des Ortes. Zehn städtische Bedienstete waren wieder unermüdlich im Einsatz. Auch das gehört zum Karneval.

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