BLICK aktuell sprach mit der Stadt Lahnstein über den derzeitigen Zustand des Lahnsteiner Waldes

„Fichten haben dem Angriff des Borkenkäfers nur noch wenig entgegenzusetzen“

„Fichten haben dem Angriff des Borkenkäfers nur noch wenig entgegenzusetzen“

Durch die anhaltende Dürre - gerade geht der dritte Dürresommer in Folge zu Ende - haben die Fichten dem Angriff des Borkenkäfers nur noch wenig entgegenzusetzen.Foto: Pixabay

06.10.2020 - 13:46

Lahnstein. BLICK aktuell sprach mit der Stadt Lahnstein über den derzeitigen Zustand des Lahnsteiner Waldes.

BLICK aktuell: Wie ist der derzeitige Zustand des Lahnsteiner Waldes?

Stadt Lahnstein: Im Lahnsteiner Stadtwald hat sich der starke Befall von Fichtenwäldern durch den Borkenkäfer auch in diesem Jahr fortgesetzt. Durch die anhaltende Dürre - gerade geht der dritte Dürresommer in Folge zu Ende - haben die Fichten dem Angriff des Borkenkäfers nur noch wenig entgegenzusetzen. Besorgt betrachten die Forstleute auf die Entwicklung der Buche, die nunmehr auch deutliche Stresssymptome zeigt. Da die Böden infolge der ausbleibenden Niederschläge tiefgründig ausgetrocknet sind, kommen auch tiefwurzelnde Baumarten derzeit nicht mehr an Bodenwasser heran. Die Folge ist seit einigen Wochen gut zu beobachten: Die Laubwälder werfen ungewöhnlich früh ihre Blätter ab und schützen sich so vor einer drohenden Austrocknung.

Welche Maßnahmen werden derzeit zum Schutz/zur Regeneration des Waldes getroffen bzw. sind überhaupt Maßnahmen nötig?

Das Team des Forstrevieres Lahnstein arbeitet mit hohem Engagement an der Beseitigung der Schäden. Die Fichten müssen notgeerntet und schnellstmöglich vermarktet werden. Dies gelingt trotz der schwierigen Bedingungen am Holzmarkt - die Holzindustrie in ganz Mitteleuropa ist überversorgt - aktuell noch recht gut. Um das Holz einer Verwertung zuführen zu können, geht ein Teil in den Export nach Asien. Hierbei hilft die örtliche Infrastruktur, besonders die Nähe zu den Rheinhäfen.

Daneben kümmern sich die Forstleute auch um die Beseitigung von Dürreschäden entlang von Straßen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Obwohl die Aufräumarbeiten noch in vollem Gange sind, wurden die Planungen für eine Wiederbewaldung der Schadflächen bereits aufgenommen. Nach einer gründlichen Analyse der Flächen und Standortbedingungen wird festgelegt, wie eine Wiederbewaldung mit klimastabilen Baumarten aussehen kann. Dabei werden die Forstleute auf eine Mischstrategie setzen: Neben der natürlichen Verjüngung mit heimischen Baumarten wird eine Ergänzung der Baumartenpalette mit wärmeliebenden, bisher noch weniger in Erscheinung getretenen Baumarten vorgenommen. Das Wiederbewaldungsprogramm wird, das steht bereits jetzt fest, aufgrund des Flächenumfangs über mehrere Jahre angelegt werden.

Wie wird die Zukunft des Lahnsteiner Waldes eingeschätzt?

Die weitere Entwicklung hängt entscheidend von der Niederschlagsentwicklung der kommenden Jahre ab. Sollte es Jahre mit „normalen Regenfällen“ geben - hierzu gehören vor allem auch ausreichende Sommerniederschläge - können sich die Wälder, vor allem die Buchenwälder, vom hohen Stress der vergangenen drei Jahre erholen. Sicher ist, dass sich das Aussehen unserer Wälder verändern wird: Die Fichte wird sich wegen der bevorstehenden Klimaveränderungen zurückziehen, andere, in den hiesigen Wäldern bisher eher seltene Baumarten, wie z.B. die Esskastanie oder der Walnussbaum, werden mehr in Erscheinung treten.

Wie hoch beläuft sich der insgesamt entstandene Schaden?

Die Schadholzmenge beläuft sich zwischenzeitlich auf rund 62.000 Festmeter von 2018 bis September 2020. Durch den Kahlfraß der Borkenkäfer sind bereits Schadflächen im Wald von mehr als 200 ha entstanden. De Forsthaushalte sind in den beiden vergangenen Jahren um rund 300.000 Euro ins Defizit gerutscht. Auch für 2020 muss mindestens mit dieser Größenordnung gerechnet werden. Dies ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Kosten der Wiederaufforstung sind noch unabsehbar und werden die nächste Generation beschäftigen. Diese Mehraufwendungen werden in die Millionen gehen.

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