Dekontamination in Allentsteig
Gemeinsam trainieren, um ein großes Ziel zu erreichen - so kann man die vielen Aufgaben der ABC-Abwehrkompanie aus Korneuburg bezeichnen. Mit ihren vier Zügen (Dekontaminationszug, Spürzug, Rette- Bergezug sowie Wasseraufbereitungszug) nimmt die Kompanie an der Gefechtsübung der Theresianischen Militärakademie in Allentsteig teil.
ABC-Abwehrsoldaten auf der ganzen Welt im Einsatz
Die hochtechnisierten und professionellen Soldaten der ABC-Abwehrkompanie (ABC steht für atomare, biologische und chemische Bedrohungen) kam schon bei vielen Katastrophen und Unglücksfällen auf der ganzen Welt zum Einsatz. Stationiert sind diese Spezialisten des Bundesheeres in Hörsching, Graz und Korneuburg.
Ob bei nach dem Tsunami in Sri Lanka oder der großen Erdbebenkatastrophe in Pakistan - die Spezialisten der ABC-Abwehr waren immer eine der Ersten, um den Menschen vor Ort zu helfen. "Diese Kompaniezusammenziehung ist für uns sehr wichtig, um unser Fachwissen wieder aufzufrischen und uns fachlich auszutauschen", so der 44-jährige Kommandant des Dekontaminationszuges, Offiziersstellvertreter Michael Immerl aus Graz. Zuletzt war der "Deko-Zug", wie er im Fachjargon genannt wird, für sechs Monate im Kosovo im Einsatz.
Ausgebildet im Strahlenschutzzentrum Seibersdorf
Der Träger des goldenen Strahlenschutzleistungsabzeichens, das der erfahrene Unteroffizier im Strahlenschutzzentrum Seibersdorf erlangte, war selbst schon einige Male bei internationalen Einsätzen dabei. Vor allem mit dem militärischen Pendant der tschechischen Armme in Viskov wird intensiv zusammengearbeitet, um gemeinsam die nach wie vor gefährliche Arbeit der ABC-Abwehr bei militärischen und auch zivilen Einsätzen optimal zu koordinieren.
Geräte, Fahrzeuge, Waffen und Soldaten "entgiften"
Der Dekontaminationszug hat bei der Gefechtsübung den Auftrag, die mit ABC-Kampfstoffen in Kontakt gekommene Geräte, Fahrzeuge, Waffen und Soldaten zu "entgiften", also zu dekontaminieren. Dies erfolgt mittels Reinigung mit einer Speziallösung, durch Abbrausen der Soldaten in einer Spezialdusche oder durch "Abkochen" der kontaminierten Geräte mit 200 Grad heißem Wasserdampf.
Enthaarung als letzte Konsequenz
"Die Dekontaminationen können sich durchaus kompliziert und langwierig gestalten. Wenn die Geräte nach einigen Spezialduschen noch immer Verstrahlungen anzeigen, kann es auch vorkommen, dass alle Haare an verstrahlten Soldaten entfernt werden müssen", so Offiziersstellvertreter Immerl.