Messerattacke in Coburg: Bewährungsstrafe für Mittäter
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Messerattacke in Coburg: Bewährungsstrafe für Mittäter

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Messerattacke in Coburg: Bewährungsstrafe für Mittäter

Das Landgericht Coburg hat einen 34 Jahre alten Mann zu zwei Jahren Haft auf Bewährung wegen Mittäterschaft verurteilt. Er hatte zwei Männer beauftragt, einem Bekannten eine "Abreibung" zu verpassen, weil dieser mit seiner Ex-Frau befreundet war.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Im Prozess um eine Messerattacke in Coburg im vergangenen Jahr ist vor dem Landgericht Coburg ein 34-jähriger Mann heute zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren wegen Mittäterschaft verurteilt worden. Die Strafe wurde auf Bewährung ausgesetzt. Angeklagt war der Mann wegen versuchten Mordes. Die Staatsanwaltschaft hat die Anklage heute allerdings in gefährliche Körperverletzung in Tatmehrheit mit Bedrohung abgeändert.

"Gewaltsame Abreibung" wegen Freundschaft mit Ex-Frau

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 34-Jährige zwei Männer, darunter seinen im Ausland untergetauchten Neffen, beauftragt hatte, einem Bekannten eine "gewaltsame Abreibung" zu verpassen. Der Grund dafür sei die Eifersucht des 34-Jährigen gewesen, da sich das Opfer und die Ex-Frau des Mannes gut verstanden und befreundet waren. Mitte Mai des vergangenen Jahres waren zwei Maskierte in die Wohnung des Opfers gekommen und hatten den Mann mit Schlägen und Tritten und mit Messerstichen schwer verletzt. Das Opfer schwebte kurzeitig in Lebensgefahr.

Auftraggeber der "Abreibung" als Mittäter verurteilt

Der Ansicht des Gerichts zufolge sei der 34-Jährige als Mittäter zu bestrafen. Er hatte die beiden Täter mit seinem Auto vor die Wohnung gefahren und im Anschluss unweit des Tatorts mit seinem Wagen auf sie gewartet. Nach der Attacke war er mit den beiden Männern, dem im Ausland untergetauchten Neffen und einem bislang Unbekannten, nach Mannheim gefahren.

In der Urteilsbegründung hieß es, dass Gericht könne nicht nachweisen, dass der Verurteilte davon Kenntnis hatte, dass die beiden Täter bei der Attacke ein Messer eingesetzt hatten. Er selbst gab heute an, erst auf der Fahrt nach Mannheim von seinem Neffen darüber in Kenntnis gesetzt worden zu sein. Wenige Tage später war er nach Coburg zurückgekommen und hatte das Opfer im Krankenhaus besucht. Dort hatte er es mit dem Tode bedroht, im Anschluss daran wurde er festgenommen.

Verurteilter muss 120 Stunden Sozialarbeit leisten

Der Einlassung des Verurteilten, dass die beiden Männer aus Mannheim nach Coburg gereist seien, um ihm bei einem Umzug zu helfen und mit dem Bekannten lediglich ein klärendes Gespräch führen wollten, schenkte das Gericht keinen Glauben. Dagegen sprächen die objektiven Tatumstände und das Interesse des Verurteilten an der Tat.

Das Gericht blieb mit dem Urteil unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten gefordert hatte. Die Verteidigung des 34-Jährigen hatte auf Freispruch plädiert. Zur Bewährungsstrafe kommen 120 Sozialstunden dazu, die der Mann ableisten muss. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Ein Mann mit gepixeltem Gesicht sitzt auf der Anklagebank neben seinem Anwalt.
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Das Landgericht Coburg hat einen 34 Jahren alten Mann zu zwei Jahren Haft auf Bewährung wegen Mittäterschaft verurteilt.

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