Dom St. Stephan in Passau
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Dom St. Stephan in Passau (Symbolbild)

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Sexueller Übergriff? Priester von Aufgaben entbunden

Der Passauer Bischof hat einen Pfarrvikar aus dem Landkreis Passau von seinen Aufgaben entbunden. Der Geistliche soll sich 2005 an einem Jugendlichen vergangen haben. Das Bistum betont, dass es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme handle.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Bischof Stefan Oster hat einen Pfarrvikar aus dem südlichen Landkreis Passau von seinen Aufgaben entbunden. Der Grund: Der Geistliche soll sich 2005 im Bistum Augsburg an einem Jugendlichen vergriffen haben. Diese Mitteilung wurde am Wochenende in den Gottesdiensten der betroffenen Pfarrgemeinden verlesen, bestätigt das Bistum auf Anfrage.

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Vorgaben der Interventionsordnung umgesetzt

Nun darf der Priester nicht mehr als Seelsorger arbeiten, er darf keine öffentlichen Gottesdienste und Sakramente mehr feiern. Das hat Bischof Oster entsprechend den Vorgaben aus der geltenden Interventionsordnung verfügt. Diese Ordnung ist ein Regelwerk, wie mit sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche umgegangen wird. Das Ziel: Missbrauch verhindern und Opfer schützen. Das Bistum betont, dass es sich bei dem aktuellen Fall um eine reine Vorsichtsmaßnahme handle.

Auch im Bistum Eichstätt wurden jüngst zwei ähnlich gelagerte Fälle bekannt: Zwei Geistliche dürfen sich demnach nicht mehr im Kreis Neumarkt in der Oberpfalz aufhalten. Ein Ordensmann soll übergriffig gewesen sein, ein Priester soll ein Kind missbraucht haben. Auch hier spricht das Bistum von "Vorsichtsmaßnahmen".

Priester seit 2017 im Kreis Passau

Nach Information des Bistums Passau ist die Augsburger Staatsanwaltschaft über den Vorfall aus dem Jahr 2005 in Kenntnis gesetzt. Die Nachricht über den mutmaßlichen Übergriff habe das Bistum Passau erst vergangene Woche erreicht. Der Priester war seit 2017 im Landkreis Passau eingesetzt.

Studie im Bistum Passau

Noch bis 2025 läuft eine großangelegte Studie der Universität Passau im Auftrag des Bistums mit dem Titel "Sexueller Missbrauch von minderjährigen Schutzbefohlenen durch katholische Kleriker im Bistum Passau 1945-2020". Aus den Ergebnissen sollen Konsequenzen für die zukünftige Präventionsarbeit gezogen werden.

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