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So redest du mit Kindern, wenn du selbst keine hast

Mit Kindern reden
© Shutterstock
Für Eltern selbstverständlich, für alle anderen schnell eine unangenehme Situation: Wie unterhält man sich mit einem Kind, wenn man gar keine Erfahrung im Umgang mit ihnen hat?

Für Menschen, die sich schon bei normalen Smalltalk total unter Druck gesetzt fühlen, ist ein Gespräch mit Kindern eine echte Belastungsprobe. Platitüden wie "Du bist aber groß!" und "Magst du die Schule?" mochten wir meistens selbst als Kind nicht. Und überhaupt: Kapiert so ein kleines Kind überhaupt alles, was man ihm sagt?

Für alle, die sich in der Situation unwohl fühlen: Keine Panik! Wenn ihr diese fünf Punkte im Kopf behaltet, werdet ihr schnell merken: Kinder sind oft die viel interessanteren Gesprächspartner!

1. Nehmt Kinder ernst

Euer Gesprächspartner ist im Kindergarten? Dann müsst ihr trotzdem nicht plötzlich so sprechen, als ob ihr hauptberuflich im Kaspertheater arbeitet. Verstellte, hohe Stimmen und niedliche Verkleinerungen ("Du hast aber niedliche Schühchen an deinen Füßchen!") sind bei Kindern etwa so beliebt wie Mittagsschlaf und roher Brokkoli. Kinder sind - Überraschung! - auch nur Menschen, und keiner von uns mag von oben herab behandelt werden. Klar, wer wenig Umgang mit Kindern hat, denkt schnell, dass alle Fünfjährigen ähnlich ticken. Aber wart ihr früher eine Kopie eurer Altersgenossen? Seid ihr es heute? Nee, natürlich nicht. Also: Vergesst, wie ihr meint mit Kindern reden zu müssen, und lasst euch einfach auf euer Gegenüber ein.

2. Geht auf Augenhöhe

Wenn wir schon dabei sind, besser nicht von oben herab mit Kindern zu reden: Das könnt ihr ruhig wörtlich nehmen! Wenn es die Umstände erlauben, beugt euch runter oder kniet euch hin, so dass ihr euch beim Sprechen auch angucken könnt. Ist doch für beide Seiten gleich viel netter, oder?

3. Vergleiche sind erlaubt

Wenn wir schon auf Augenhöhe sind, könnt ihr da auch inhaltlich bleiben und einen Bezug zu euch herstellen. Als erwachsene Fremdkörper sind wir für Kinder schließlich ein bisschen unheimlich - die kennen uns ja auch nicht. Da kann es helfen, etwas aus eurem Leben preiszugeben. Also: Statt der Verhörfrage "Wie gefällt dir die Schule?" lieber sowas sagen wie "Du kommst gerade aus der Schule? Ich fand das als Kind immer jeden Tag am tollsten, endlich nach Hause zu kommen. Du auch?". Oder: "Tolles T-Shirt - sowas würde ich bei dem Wetter jetzt auch am liebsten tragen."

4. Keine Angst vor zu viel Informationen

Oft kann so eine Frage schon einen wahren Wasserfall an aufregenden Dingen aus dem Kinderleben nach sich ziehen. Versucht in dem Fall gar nicht erst, die Schleusen wieder zu schließen. Lehnt euch einfach zurück und schnallt euch an - ihr werdet staunen, wie schnell das Gespräch in einem Atemzug von einer komischen Katze in der Nachbarschaft über die Lieblings-Eissorte bis zu einer Lehrerin, die neulich nach dem Niesen nicht "Gesundheit" gesagt hat, springen kann. Versprochen: Ihr lernt in einer Minute mehr als in einer Stunde im Gespräch mit einem Erwachsenen.

5. Entspannt euch!

Bald stellt ihr fest: Mit einem Kind zu reden ist eigentlich auch nicht anders als mit anderen Leuten - nur oft etwas direkter. Dazu gehört auch, dass Kinder plötzlich zum Horror ihrer Eltern Fragen stellen wie "Warum bist du eigentlich so dick?". Das machen sie natürlich nicht, um euch zu beleidigen - sie sind nur neugierig und haben noch keine Sperren im Kopf, was man nicht fragen sollte. Daher: Seid nicht gekränkt. Fragt lieber direkt zurück ("Keine Ahnung, warum bist du so klein?") oder widersprecht einfach ("Keine Ahnung, ich finde mich gar nicht so dick"). Und freut euch über das schreckensbleiche Gesicht von Mama und Papa, die von der Situation, im Gegensatz zu euch, total überfordert sind!

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