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Abschmecken

Abschmecken ist ganz einfach - mit den Tipps der Koch-Profis aus der BRIGITTE-Versuchsküche.
Abschmecken

Ganz ohne Salz wären unsere Speisen fad, denn Salz bringt Aromen zur Geltung. Wo Salz ist, gehört meist auch Pfeffer hin, er ist absolut vielseitig. Grob geschrotet macht er flaue Soßen oder Suppen raffinierter. Überraschend gut passt er auch zu süßen Sachen wie Desserts, Fruchtsalat oder Kompott. Aber zum Abschmecken gibt es noch viel mehr Möglichkeiten als Salz, Pfeffer und Streugewürze. Wir stellen Ihnen die wichtigsten Varianten vor.

Fein-sauer abschmecken

Für feine Säure und samtiges Mundgefühl sorgen Senf oder Senfpulver (z. B. Colman's Mustard). Vinaigrette, mit Senf gebunden, spart Öl. Beim Abschmecken von Suppen oder Soßen etwas Flüssigkeit abnehmen, mit mittelscharfem Senf verrühren und zurückgeben. So löst sich Senf gut auf. Süßer und körniger Senf plus frische Kräuter ist eine tolle Würze für Dressings, Salatsoßen und Dips. Senf nicht alt werden lassen, er verliert Aroma.

Süß, fruchtig, edel abschmecken

Ungewöhnlich, aber einen Versuch wert ist Abschmecken mit Konfitüre, Gelee oder Marmelade. So wie die Prise Zucker den Geschmack herzhafter Speisen abrundet, können auch süße Fruchtaufstriche jedem Gericht einen besonderen Kick verleihen. Am besten teelöffelweise beginnen und immer wieder zwischendurch probieren.

Besonders fein sind aromatisches Quittengelee, schwarzes Johannisbeergelee und bittere englische Orangenmarmelade. Für Marinade, asiatische Würzsoße und dunkle Bratensoße lohnt der Versuch mit Hagebutten- und Pflaumenmus. In Salatsoßen, Quarkcreme oder Joghurtsoße passt fast immer Lemon Jelly (von Chivers).

Wer's süß mag, dem schmeckt auch eine leichte Honignote, entweder mild (Akazien- und Lindenblütenhonig) oder intensiv (Kastanien-, Thymian- oder Waldhonig). Honig ist übrigens super in Kombination mit Chili.

Exotisch: Geraspelte (zart-)bittere Schokolade oder Espresso-Instant-Kaffee machen dunkle Soßen raffiniert.

Würzig-scharf abschmecken

Für Currys, Ragouts, Schmorgerichte und auch frische Joghurt-, Dickmilch- oder Sojacreme-Soßen und -Pasten kann man getrost auf fertige Gewürzsoßen aus dem Supermarktregal zurückgreifen: Mango-Chutney, Ajvar (mittelscharfe Paprikapaste aus Mazedonien), asiatische Chilisoße (scharf und süß), amerikanische Chilisoße (oft scharf und rauchig), deutsche Chilisoße (eher harmlos) oder die klassische, leicht pikante, fruchtige Cumberlandsoße.

Wesentlich schärfer wird's dann mit Tabasco und Meerrettich aus dem Glas. Die Steigerung: feurig-scharfes Harissa, eine marokkanische Paste aus Chilischoten, Knoblauch und Olivenöl.

Würzig-ölig abschmecken

Grünes und rotes Pesto sind da gut, allerdings kommen einige Fettkalorien zusammen. Genauso wie bei Tapenade (Olivenpaste) oder Erdnusscreme. Allrounder: Nicht zu verachten sind Tomatenmark und -ketchup, da kann ein Teelöffel schon viel bewirken.

Kalorienarm, aber super aromatisch: frisch geriebene Zitronen-, Limetten- und Orangenschale, in Bioqualität, versteht sich. Und wer den vollkommen runden Geschmack sucht, probiert es schlicht mit Sojasoße, der legitimen Nachfolgerin von Maggi.

Foto: Thomas Neckermann

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