Heer
Luftlandebrigade 1

Ein Klassiker grüßt am Kasernentor

Ein Klassiker grüßt am Kasernentor

Datum:
Ort:
Saarlouis
Lesedauer:
2 MIN

Der leichte Transporthubschrauber Bell UH-1D war für sein markantes Fluggeräusch bekannt. Es gab ihm seine Spitznamen „Teppichklopfer“ oder auch „Huey“. Das Arbeitspferd der Lüfte leistete fast 50 Jahre den Soldatinnen und Soldaten der fliegenden Verbände treue Dienste, bevor er ausgemustert wurde. Jetzt steht ein Exemplar als Ausstellungsstück am Eingang der Graf-Werder-Kaserne in Saarlouis am Standort der Luftlandebrigade 1.

Ein Hubschrauber steht auf kreisrunden Fläche aus Kies auf einer Wiese.

Seit Januar präsentiert die Luftlandebrigade 1 an ihrem Standort in Saarlouis einen Hubschrauber vom Typ Bell UH-1D

Bundeswehr/Timo Stockart

Der leichte Transporthubschrauber Bell UH-1D war und ist ein prägendes Symbol der Bundeswehr, insbesondere für das Saarland. Viele kennen ihn am Himmel, wenn die Soldaten an den Standortübungsplätzen in Saarlouis, Lebach und Merzig den Lufttransport trainierten. Im vergangenen Jahr ist dieser Hubschraubertyp allerdings aus der Bundeswehr verabschiedet und durch den Transporthubschrauber H145 LUHLight Utility Helicopter ersetzt worden. Zum Andenken an gemeinsam erlebte Zeiten steht nun im Einfahrtsbereich der Graf-Werder-Kaserne in Saarlouis ein Ausstellungsstück dieses besonderen Luftfahrzeugs der Luftlandetruppen und erinnert an viele gemeinsame militärische Operationen mit den Heeresfliegern.

Während der Brigadesprungwoche kreiste die Maschine häufig über den Feldern von Wallerfangen-Düren und setzte dort die Fallschirmspringer ab. Pro Anflug konnten bis zu acht Springer mit der Bell UH-1D transportiert werden. Im Saarland war sie im Jahr 2016 das letzte Mal bei einer Ausbildung von Soldaten der Luftlandebrigade 1 eingesetzt.

Der Allrounder

Ein Hubschrauber schwebt in der Luft und Soldaten seilen sich mit ihren Diensthunden ab.

Arbeiten im Team. Diensthundeführer seilen sich zusammen mit ihren Diensthunden aus einer Bell UH-1D ab, wenn die Landung des Transporthubschraubers nicht möglich ist.

Bundeswehr/Carl Schulze

Seit 1967 beschaffte die Bundeswehr nach und nach 340 leichte Transporthubschrauber Bell UH-1D. Der über 1.400 PS starke Hubschrauber war vor allem seit seinem ersten Einsatz im Vietnamkrieg bekannt. Hier leistete die Bell ihren Dienst als Personal- und Materialtransporter, Verwundeten- und Krankentransporter und diente wegen ihrer optionalen Bewaffnung sogar als Hubschrauber mit Kampfauftrag zur Unterstützung der Bodentruppen aus der Luft. Mit zahlreichen Lizenznehmern wurden immerhin rund 16.000 Maschinen des Typs gebaut.

Bei der Bundeswehr wurde die Huey im Bereich SARSearch and Rescue eingesetzt, unter anderem zur Unfallrettung von Schwerverletzten, zur Rettung von Personen aus Bergnot, zum Löscheinsatz bei Waldbränden und Hochwassereinsätzen, aber auch zum Transport spezialisierter Einsatzkräfte im sogenannten Fastrope-Verfahren oder für den Sprungeinsatz. Beim Fastroping steigen die Soldaten ausgehend vom Hubschrauber an einem dicken Seil hinab, wenn der Hubschrauber nicht landen kann. Aufgrund der engen Verbundenheit zu diesem außergewöhnlichen Hubschrauber und wegen der vielen gemeinsamen Momente entschied sich die Luftlandebrigade 1 in Saarlouis, dieses Andenken durch einen besonderen Platz am Kaserneneingang für eine ausgemusterte Bell UH-1D zu wahren.

von Timo Stockart

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