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Victoria Eugenia von Spanien (†1969): Weil sie Bluterin war: Ihr Königsehemann wandte sich anderen Frauen zu

Victoria Eugenia von Spanien (†1969) Weil sie Bluterin war: Ihr Königsehemann wandte sich anderen Frauen zu
Victoria Eugenia von Spanien © Apic/Getty Images

Die Hochzeit des spanischen Königs Alfonso und der jungen Prinzessin Victoria Eugenia endete in einer Tragödie. Bei einem Attentat auf das Brautpaar starben 23 Menschen.

Nicht jede royale Hochzeit verläuft wie im Märchen. Diese bittere Erfahrung musste 1906 Victoria Eugenia von Spanien (†82) machen. Bei der Trauung der damals 18-jährigen Prinzessin, die liebevoll Ena genannt wurde, mit dem damaligen König Alfonso (†55), ereignete sich eine Tragödie, die sie zwar überlebte, aber viele andere Menschen in den Tod riss. Es sollte nicht das einzige Drama bleiben: Das außergewöhnliche Leben der jungen Prinzessin war von weiteren Schicksalsschlägen geprägt, wie auf der spanischen Webseite der "Vanity Fair" nachzulesen ist.

Victoria Eugenia von Spanien & König Alfonso: vom romantischen Briefwechsel zu einer misslichen Ehe

Victoria Eugenia, die Enkelin der britischen Königin Victoria (†81), galt als eine der schönsten Prinzessinnen Europas und sollte 1906 den ein Jahr älteren spanischen König Alfonso heiraten. Das junge Paar lernte sich bei einem Besuch Alfonsos im Buckingham Palace kennen und pflegte von da an einen regen Briefwechsel. Im Verlaufe dieser romantischen Briefbeziehung verliebten sich der junge König und die schöne Prinzessin und es kam zur Liebesheirat. Doch aus dieser sich so romantisch angebahnten Liebe entwickelte sich eine vom Schicksal gebeutelte Ehe.

Victoria Eugenias tragische Hochzeit in Madrid

Zur Zeit der Hochzeit von König Alfonso und Victoria Eugenia steckte Spanien in einer Staatskrise und es herrschte Tumult auf den Straßen. Viele Menschen im Baskenland und Katalonien forderten Autonomie für ihre Regionen. Keine leichte Zeit für die spanische Monarchie und ihren jungen König Alfonso. Auch am Tag seiner Hochzeit bekam er den Unmut seines Landes deutlich zu spüren. Der katalanische Anarchist Mateo Morral verübte am Hochzeitstag von Alfonso und Victoria Eugenia einen Anschlag auf das Brautpaar. Dabei tarnte Morral eine Bombe in einem Blumenstrauß und warf diesen auf die vorbeifahrende Hochzeitskutsche, wodurch er 23 Menschen in den Tod riss. König Alfonso und seine frisch angetraute Frau überlebten nur, weil der tödliche Blumenstrauß einige Sekunden zu früh explodierte.

Victoria Eugenia Spain
Victoria Eugenia von Spanien © Apic/Getty Images

Der Schleier der Prinzessin war blutdurchtränkt

Im dadurch ausgelösten Chaos war natürlich auf das Hochzeitskleid Victoria Eugenias keine Rücksicht zu nehmen. Es war von Julia de Herce unter aufwendiger Herstellung und mithilfe von 40 Helfern gefertigt worden. Dabei wurde unter anderem Spitze aus Victoria Eugenias Heimatland England verwendet. Auch der Schleier überstand die tragischen Ereignisse nicht unversehrt. Das schöne Stück war am Ende blutverschmiert und durchlöchert.

Die Tragödie bildete tragischerweise nur den Startpunkt einer unglücklich verlaufenden Ehe. Ein Jahr nach der Hochzeit kam das erste der sieben Kinder der beiden zur Welt, Prinz Alfons Pius. Der kleine Junge hatte die Bluter-Krankheit seiner Mutter geerbt, was König Alfonso seiner Gattin nie verzeihen konnte. Auch ihr Jüngster, Prinz Gonzalo, litt an der Erbkrankheit. Der enttäuschte Monarch flüchtete sich in viele außereheliche Beziehungen, aus denen ebenfalls mehrere Kinder hervorgingen.

Militärdiktatur in Spanien: König Alfonso und Victoria Eugenia von Spanien müssen ins Exil

Die Regentschaft König Alfonsos fiel in eine schwierige und von Krisen geprägte Zeit. Der Erste Weltkrieg wütete und auch Arbeiterbewegungen führten zu großen Unruhen im Spanien. Die spanische Militärdiktatur unter General Miguel Primo de Rivera bedeutete für den vom Schicksal gebeutelten König Alfonso die faktische Entmachtung und er stand fortan im Schatten des Generals. Im Jahr 1931 verschlechterte sich die Lage für die spanische Königsfamilie nochmals dramatisch: Die Republik wurde ausgerufen und die Königsfamilie musste ins Exil flüchten.

Vom eigenen Land verstoßen, reisten König Alfonso und Königin Victoria Eugenia mit ihren Kindern durch Europa. Dabei wurde die Reihe der Schicksalsschläge immer länger, zwei ihrer Kinder – die beiden, die die Krankheit der Mutter geerbt hatten – kamen ums Leben. Zuerst starb ihr jüngster Sohn, Prinz Gonzalo bei einem Unfall. Vier Jahre später verlor sie auch ihren Erstgeborenen, Prinz Alfons Pius. 

Victoria Eugenia von Spanien: göttliche Bestrafung wegen ihrer Hochzeit

Die Aneinanderreihung der tragischen Ereignisse ihres Lebens führte Victoria Eugenia laut der spanischen Zeitung "El Mundo" auf eine Art göttliche Bestrafung zurück. Sie sei ihr durch ihre Konvertierung zum Katholizismus auferlegt worden. Die Abkehr von ihrem anglikanischen Glauben und das Bekenntnis zum Katholizismus war Voraussetzung für ihre Hochzeit mit König Alfonso.

Doch trotz aller tragischer Vorfälle, die Enas Leben prägten, verlor die geborene Britin ihren englischen Humor nicht, wie der spanische Biograf Luis María Anson überlieferte: "Nur wenige Menschen lieben Spanien so sehr wie ich, obwohl sie mich mit einer Bombe empfangen und durch die Entthronung aus dem Land geworfen haben." Dieser Ausspruch Victoria Eugenias zeigt, zu welch starker und tapferer Königin sie reifte und welche Zuneigung sie ihrem Volk entgegenbrachte.

Als Urgroßmutter und Taufpatin des heutigen spanischen Königs Felipe (52) wäre Victoria Eugenia bestimmt stolz auf ihren Urenkel, der die schwierige Zeit für das spanische Königshaus ganz im Sinne seiner Urgroßmutter tapfer meistert.

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Vanessa
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