Jeet Kune Do - Der Weg der abfangenden Faust von Bruce Lee

Jeet Kune Do ist die chinesische Hybridphilosophie der Kampfkünste, die von der Kampfkunstlegende Bruce Lee kreiert und beeinflusst wurde. Die Stile des Systems unterscheiden sich zwar je nach Ausbilder, aber sie haben denselben Schwerpunkt und Zweck. Jeet Kune Do ist so gemacht, dass eine Person mit minimalem Aufwand extreme Schnelligkeit in einem Kampf erzeugen kann und die grösste Wirkung erzielen kann.

Jeet Kune Do - Der Weg der abfangenden Faust von Bruce Lee
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Bedeutung des Namens: Jeet Kune Do ist chinesisch und bedeutet „Der Weg der abfangenden Faust"

Entstehungsdatum: 1967

Herkunftsland: USA

Kampfelemente: Viele Faustschläge und Fusstritte und einige Würfe

Verwendete Waffen: Keine



Entwicklung des Jeet Kune Do

Bruce Lee war innovativ und wollte eine Technik entwickeln, die die Grenzen der traditionellen Kampfkünste der damaligen Zeit wie Karate überschreitet. Im Jahr 1967 stellte er ein neues System vor, das realistischer war und sich auf die flüssigen Kampfbewegungen konzentrierte, die ein Kämpfer in verschiedenen Kampfsituationen einsetzen kann. Das System ermöglicht den Kämpfern mehr als einen Stil zu verwenden und viele andere zu übernehmen.

Er hat immer geglaubt, dass der einfache Weg des Kampfes der richtige Weg ist. Jeet Kune Do ist ein System, das ein Minimum an Aufwand und Energie erfordert, aber eine enorme Wirkung hat.

Jeet Kune Do umfasst Boxen, Wing Chun, Grappling und sogar einige Elemente des Fechtens. Jeet Kune Do konzentriert sich im Grunde genommen auf das, was in einem Kampf funktioniert und was nicht funktioniert.

 

Die Prinzipien und Techniken

Das Hauptprinzip des Systems ist als „abfangende Faust" bekannt und ermöglicht einem Kämpfer die Angriffe der Angreifer „abzufangen“ und sich mit Hilfe der Angriffsbewegungen zu verteidigen. Die Trainingssysteme konzentrieren sich ausserdem auf die Stärken und Schwächen der einzelnen Kämpfer. Trainer können auf diese Weise für jeden Kämpfer einen individuellen Kampfkunstplan erstellen.

Lassen Sie uns nun einen Blick auf die wichtigsten Prinzipien und Techniken werfen.

Sei wie Wasser

Das „Sei wie Wasser“ Prinzip ist wahrscheinlich das berühmteste Prinzip und weltweit sehr bekannt. Dieser philosophische und psychologische Ansatz konzentriert sich auf die Fähigkeit der Kämpfer in jeder gegebenen Situation richtig zu reagieren. Mit anderen Worten, eine Person muss ein hohes Bewusstsein haben und wissen, wann sie angreifen oder sich zurückziehen muss und wann sie sich schneller oder langsamer bewegen muss. Das Prinzip konzentriert sich ausserdem nicht nur auf den Kampf. Es wird auch Ihr Leben verbessern und Ihnen die Fähigkeit geben, sich an verschiedene Veränderungen anzupassen und passende Lösungen zu finden.

Bewegungsökonomie

Beim Jeet Kune Do dreht sich alles um den Umgang mit Zeit und Energie. Das Prinzip der Bewegungsökonomie besteht darin eine hohe Effizienz zu entwickeln, bei der die Schläge in kürzester Zeit das Ziel finden und treffen. Sie werden dennoch eine hohe Kraft erzeugen und maximalen Schaden verursachen. Eine Person muss ausserdem lernen keine Energie zu verschwenden und natürliche Bewegungen diszipliniert auszuführen. Im Jeet Kune Do ist ausserdem kein Platz für komplizierte Bewegungen. Ein Kämpfer muss einfache und direkte Bewegungen verwenden, ohne Energie für komplexe Bewegungen zu verschwenden.


Mit anderen Worten: Warum sollten Sie einen „Wheelkick“ verwenden, wenn ein einfacher Lowkick oder Front-Kick genauso gut ist?

Jeet Kune Do konzentriert sich auf Lowkicks

Apropos Lowkicks: Jeet Kune Do konzentriert sich eher auf niedrige als auf hohe Tritte. Die Schüler lernen wie im Wing Chun auf die Oberschenkel, die Bauchgegend und die Knie des Gegners zu zielen. Lee glaubte, dass es schwerer ist sich gegen Lowkicks zu verteidigen und dass sie auch Energie und Zeit sparen. Aber das ist keine strikte Regel. Es können auch Tritte oberhalb der Gürtellinie verwendet werden, wenn es die Gelegenheit dazu gibt.

Gleichzeitig abwehren und schlagen

Beim „gleichzeitigen Abwehren und Schlagen" geht es neben der Bewegungsökonomie darum Abwehr- und Angriffsbewegungen in einer Bewegung zu kombinieren. Eine Person minimiert auf diese Weise die Reaktionszeit und erhöht die Effektivität. Lee glaubte, dass das Blocken eine gute Methode ist, um den Angriff zu stoppen. Aber eine Abwehrbewegung leitet den Angriff um und setzt die Energie des Angreifers gegen ihn ein, indem ein Ungleichgewicht geschaffen wird. Ein Jeet-Kune-Do-Kämpfer verbraucht auf diese Weise viel weniger Energie und gibt dem Angreifer viel weniger Zeit zu reagieren und sich gegen die Gegenangriffe zu verteidigen. Dieses Konzept ist auch als „Abfangen von Angriffen" bekannt.

Kontrolle der Mittellinie

Bruce Lee hat während seiner Wing Chun-Tage wichtige Lektionen darüber gelernt, wie wichtig es ist die Mittellinie zu kontrollieren und die Angreifer zu zwingen von aussen nach innen zuzuschlagen. Man kontrolliert den Kampf und nutzt den Angreifer aus, indem die gegnerische Mittellinie kontrolliert und dominiert wird.

Das Kämpfen in drei Distanzen

Andere Kampfkünste spezialisieren sich laut Lee in der Regel auf ein oder zwei Distanzen. Er sah daher Verbesserungsmöglichkeiten durch die Schaffung von drei Distanzen (Lang, Mittel, und Nahdistanz) im Jeet Kune Do.

Kampfrealismus

Bruce Lee wollte nur Kampfkünste verwenden, die ihre Wirksamkeit im echten Kampf bewiesen haben. Er war der Meinung, dass ästhetische Techniken zwar schön aussehen, aber ihre Wirksamkeit sehr fragwürdig ist. Diese vorher festgelegten Bewegungen können darüber hinaus den Kämpfern ein falsches Gefühl von Kampfsicherheit geben. Alle Bewegungen im Jeet Kune Do sind also kampferprobt und können eine Person auf realistischere Szenarien vorbereiten.  


Kämpfen ohne zu kämpfen

Jeet Kune Do erlangte grosse Popularität als es in Bruce Lees berühmtem Film „Der Mann mit der Todeskralle“ erwähnt wurde. Auf die Frage „Was ist Ihr Stil?", antwortete Lee: „Man kann es die Kunst des Kampfes ohne zu kämpfen nennen".


Jeet Kune Do entwickelte sich auch in den Jahrzehnten nach dem Tod von Bruce Lee weiter. Wir werden aber leider wir nie wissen, wie weit die Technik gehen würde. Jeet Kune Do besteht weiter und ist auch heute noch relevant. Manche der populären MMA-Kämpfer wie George St. Pierre haben Jeet Kune Do gemeistert. GSP hat verschiedene Elemente der Technik verwendet, um seine Gegner abzulenken und die „Takedowns“ effizienter zu machen.

 

Kontext

Beim Jeet Kune Do wird viel geschlagen und es hat viele Ähnlichkeiten mit Wing Chun und Xing Yi Quan. Es gibt auch einige ähnliche Techniken wie beim Boxen oder Kickboxen.

Liste der Kampfsportarten

 

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