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Der profitabelste Autobauer der Welt kommt aus Baden-Württemberg

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Die deutsche Autoindustrie hat aktuell zu kämpfen. Der profitabelste Hersteller der Welt kommt allerdings weiterhin aus Baden-Württemberg.

Stuttgart - Baden-Württemberg ist die Wiege des Automobilbaus und hat mit Mercedes-Benz und Porsche gleich zwei Weltunternehmen, die ihren Hauptsitz in der Landeshauptstadt Stuttgart haben. Zudem betreibt auch Audi ein wichtiges Produktionswerk in Neckarsulm bei Heilbronn. Aktuell hat die deutsche Autoindustrie zwar zu kämpfen und droht laut Meinung einiger Experten im Zukunftsfeld E-Mobilität von den chinesischen Herstellern abgehängt zu werden, an der Profitabilität der deutschen Konzerne ändert das aber wenig.

Laut einer Analyse der Wirtschaftsprüfgesellschaft Ernst & Young (EY) konnten die größten Autokonzerne weltweit trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen im dritten Quartal 2023 deutlich zulegen. Der weltgrößte Autobauer Toyota profitierte beispielsweise vom schwachen Yen, was dem Konzern zu einem deutlichen Gewinnplus verhalf. Bei der Marge und damit bei der Profitabilität hat aber noch immer ein deutscher – konkreter ein schwäbischer – Autobauer die Nase vorn, nämlich Mercedes-Benz.

Produktion in der Factory 56 im Mercedes-Werk Sindelfingen.
Der profitabelste Autohersteller der Welt kommt mit Mercedes-Benz aus Baden-Württemberg, wie eine Analyse ergab. © Bernd Weißbrod/dpa

Mercedes-Benz vor Toyota und Dauerkonkurrent BMW mit höchster Gewinnmarge

Die Luxusstrategie von Mercedes-Chef Ola Källenius wird noch immer scharf kritisiert. Abzustreiten ist allerdings nicht, dass die Ausrichtung beim ältesten Autohersteller der Welt deutliche Früchte trägt. Mercedes-Benz gehörte bereits im vergangenen Jahr zu den drei profitabelsten Autobauern der Welt und erklimmt laut EY nun die Poleposition. Demnach liegt die Gewinnmarge des Stuttgarter Weltkonzerns bei 13 Prozent, gefolgt von Toyota mit 12,6 Prozent und dem Dauerkonkurrenten BMW mit 11,3 Prozent. EY hat laut einer Pressemitteilung die Finanzkennzahlen der 16 größten Autokonzerne der Welt für das dritte Quartal 2023 geprüft.

NameMercedes-Benz Group AG
Gründung17. November 1998 (Vorgängerunternehmen gehen bis ins Jahr 1883 zurück)
HauptsitzStuttgart, Baden-Württemberg
BrancheAutomobilindustrie, Finanzdienstleistungen
ProduktePremium-Automodelle, Vans, Finanzdienstleistungen
LeitungOla Källenius (Vorstandsvorsitzender)
Mitarbeiter171.382 (2022)
Umsatz150 Milliarden Euro (2022)

Trotz der guten Positionierung der zwei deutschen Konzerne Mercedes-Benz und BMW in Sachen Profitabilität, ist in der internationalen Branche nicht alles rosig. „Es läuft längst nicht mehr rund für die weltweite Autoindustrie“, sagte Constantin M. Gall, Leiter Mobility bei EY für die Region Europe West. „Das kommende Jahr wird deutlich herausfordernder. Denn die Einschläge kommen näher: Die Nachfrage nach Neuwagen schwächelt, der Hochlauf der Elektromobilität stockt und der Preisdruck nimmt zu.“ Zudem würden die Schwierigkeiten bei der Einführung neuer Modelle die Profitabilität belasten.

Luxus-Strategie von Mercedes-Benz trägt Früchte, doch die Lage spitzt sich zu

Mercedes-Benz hatte im Mai 2022 die erweiterte Luxus-Strategie vorgestellt und sich seitdem noch mehr auf die hochpreisigen Modelle der Marken Mercedes-Benz, Mercedes-AMG, Mercedes-EQ und die Derivate von Mercedes-Maybach fokussiert. „Ich bin davon überzeugt, dass die Luxus-Strategie für uns enorme Chancen und auch enormes Potenzial bietet“, hatte Strategiechefin Carolin Strauß im BW24-Interview erklärt. Die Auswertung von EY gibt dem Weltkonzern recht, aktuell haben aber auch die Schwaben einige Probleme und mussten bereits die Preise für die E-Auto-Flaggschiffe EQS und EQE in China senken.

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