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Benefiz für Ukraine im Schiller-Theater

Ilja Richter: „Wir wollen der Ohnmacht nicht anheimfallen“

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Die Ohnmacht, eigentlich nichts tun zu können, hat ihn dazu bewegt, doch etwas zu machen. Ilja Richter (69) hat für die Kudamm-Komödie im Schiller Theater eine Charity-Gala zugunsten der ukrainischen Flüchtlinge organisiert.

Unter dem Titel „Schillern für die Ukraine“ werden prominente Künstler wie Brigitte Grothum, Gayle Tufts, Klaus Hoffmann, Walter Plathe, Dominic Raacke, Katja Weitzenböck sowie Adriana Altaras spielen, singen und lesen. Ilja Richter selbst führt durch den Benefiz-Abend und singt zwei Lieder aus seinem aktuellen Programm „Meine Lieblingslieder“.

„Humor kommt von der Seele. Witz ist reine Kopfarbeit. Wir sind Bühnenarbeiter und setzen unser ganzes Handwerkszeug ein: Sprechen, Singen, Musik, Literatur und Journalismus“, erklärt der Berliner Allroundkünstler und fügt hinzu: „Wir wollen der Ohnmacht nicht anheimfallen und erst recht nicht gegen die Wölfe flüstern.“

Dass wir es uns zu gemütlich gemacht hatten in der Annahme, Krieg sei keine Option mehr in Europa, will er so nicht hinnehmen. „Wir haben immerhin das Undenkbare – Krieg in Europa – durch die sogenannten Balkankriege – bestens verdrängt.“

Richter hat die Demonstrationen der Hippie-Generation miterlebt. „War die Protestbewegung gegen den Vietnamkrieg doch sehr stark von der damaligen Studentenbewegung geprägt, kann man, was den nun wütenden Krieg gegen die Ukraine angeht, von einem breiten Volksprotest sprechen. Weltweit. Aber eben auch in Deutschland“, sagt Richter. Und er ergänzt: „Das ist anders als damals – und das ist gut so! Und auch die Hilfsbereitschaft in unserem Land, von der Spende bis zum Domizil, zeigt Wachheit und Herzenswärme.“

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An der Kudamm-Komödie im Schiller-Theater ziert eine Friedenstaube in den Ukraine-Farben den Vorhang (Foto: Michael Petersohn)

In solchen Zeiten eine Gala zu veranstalten, ist eine Gratwanderung. „Aber gerade jetzt möchte sich jeder wärmen und das geht mit Humor sehr gut“, meint er überzeugt. Sein Programm verspricht alles: „Keine Betroffenheits-Dramaturgie“, winkt er ab. Der Vater eines 20-jährigen Sohnes mag auch keine Superlative wie „Held“ oder „Legende“.

Nur bei einer Frau fällt selbst ihm derzeit kein anderer Begriff als „Heldin“ ein: bei der russischen TV-Journalistin Marina Owsjannikowa (43). Richter: „Bei ihrem Mut fehlen mir fast die Worte.“

Gala für die Ukraine am 28. März, 19 Uhr, Bismarckstr. 110, 28 Euro. Der Liederabend mit Ilja Richter am 9. 4., 15.30 Uhr, 28 Euro, ☎ 88 59 11 88, Informationen und Karten

Themen: Komödie am Kurfürstendamm Schiller-Theater Ukraine-Krieg
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