Direkt zum Inhalt wechseln
LIVE Neue Nachricht im Liveticker
Ekel-Fund

Tourist schmuggelte Affenfleisch

Gleich mehrere Teile eines Affen fanden Zöllner am Flughafen Tegel im Gepäck eines Afrikaners
Gleich mehrere Teile eines Affen fanden Zöllner am Flughafen Tegel im Gepäck eines Afrikaners Foto: rh/nid

Zöllner auf dem Flughafen Tegel fanden im Gepäck eines Kongolesen die geräucherte Ekel-Fracht.

Bei diesem Anblick dreht sich jedem Europäer der Magen um: die verkohlten Hände eines Husarenaffen, notdürftig geräuchert und zum Essen bestimmt! Diese Ekel-Fracht hatte ein Tourist aus Afrika in seiner Reisetasche, als er auf dem Flughafen Tegel landete.

Der Kongolese (41) war bereits am vergangenen Donnerstag über Paris aus Brazzaville (Republik Kongo) eingeflogen. Als Zöllner in sein Gepäck sahen, entdeckten sie Gemüse – und eine verdächtige Plastiktüte. Darin Hände, Füße und Kopf des Tiers, das zuvor über einem offenen Feuer geräuchert worden sein muss. Die Beamten beschlagnahmten den Fund.

Detlef Szesny, Sprecher des zuständigen Hauptzollamts Potsdam: „Der Mann erklärte, dass er die Teile zur privaten Verwendung mitgebracht habe.“ Offenbar wollte er sie essen.

Tatsächlich ist das in Zentral- und Äquatorialafrika nicht ungewöhnlich. Auf den Marktplätzen von Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) bis Yaoundé (Kamerun) gehört Affenfleisch zum Angebot. Die Afrikaner nennen es Buschfleisch, es stammt von Kleinantilopen, Reptilien, Büffeln, Ratten – und eben auch Primaten.

In einigen Regionen gilt Affenfleisch, besonders bei wohlhabenden Städtern, immer noch als Delikatesse. Obwohl Wissenschaftler vermuten, dass sich das Aids-Virus schon vor rund 70 Jahren durch den Verzehr von Schimpansenfleisch auf den Menschen übertragen hat und mutiert sein könnte. Ähnliche Theorien gelten auch für den Ebola-Erreger.

Der Tourist muss jetzt mit einer Geldstrafe rechnen – wegen Verstoßes gegen das Washingtoner Artenschutzabkommen.

Affenfinger als Potenzmittel

Affenfleisch gilt in Afrika und Südostasien als Delikatesse – und Heilmittel. In Kamerun isst man Schimpansen, in Uganda Gorillas, im Kongo Stummeläffchen. Husarenaffen jagt man in ganz Zentralafrika, das Fleisch soll gegen Lepra helfen. Affenfinger gelten als Potenzmittel, gekocht oder geräuchert. Auf Bali glaubt man dagegen, Affenfleisch heile Asthma. (ohm)

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.