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Spektakulärer Überfall auf A20

Geldtransporter überfallen – Spur führt zu den Remmos

Geldtransporter und ein Tatfahrzeug auf der A20 stehen in Flammen
Geldtransporter und ein Tatfahrzeug auf der A20 stehen in Flammen Foto: Felix Gadewolz

Von und

Es war einer der spektakulärsten Überfälle der letzten Jahre: Anfang März überfielen maskierte und schwer bewaffneten Täter einen Geldtransporter auf der A 20 in Mecklenburg-Vorpommern. Sie erbeuteten Millionen!

Wie schon beim Juwelen-Raub im Grünen Gewölbe und der verschwundenen Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum führt die Spur nach B.Z.-Informationen zur Clan-Familie der Remmos.

Die Tat: Am 2. März um 6.28 Uhr keilten zwei Fahrzeuge den Geldtransporter in einer fingierten Baustelle ein. Es war dunkel, neblig. „Ich sah eine vermummte Person und da realisierte ich, dass es ein Überfall war“, sagt einer der Fahrer später aus. „Es knallte mehrfach. In diesem Moment bekam ich Todesangst.“

Der überfallene und dann in Brand gesteckte Transporter
Der überfallene und dann in Brand gesteckte Transporter Foto: Str/dpa

Die Räuber schossen mit Sturmgewehren auf den Geldtransporter. Mit speziellem Werkzeug öffneten sie den Wagen und raubten das Geld. „Die Täter machten rund 3,1 Millionen Euro Beute“, sagte eine Polizeisprecherin zu B.Z.

Dann zündeten sie den Geldtransporter an – obwohl die Fahrer noch im Auto saßen! Auch ein Tatfahrzeug setzten die Räuber in Brand und flüchteten mit dem zweiten Pkw.

Eine der verbrannten Tatwaffen. Es handelt sich um eine Kalaschnikow AK-47
Eine der verbrannten Tatwaffen. Es handelt sich um eine Kalaschnikow AK-47 Foto: Polizei

Die beiden Mitarbeiter konnten sich unverletzt aus dem Wagen befreien. Ein Mann ist aber aufgrund der Ereignisse noch immer arbeitsunfähig.

► Einer der mutmaßlichen Räuber konnte ermittelt werden. „Er sitzt wegen einer anderen Tat bereits in Haft“, sagte die Polizeisprecherin. Nach B.Z.-Informationen gehört der Mann zum Remmo-Clan.

Raub in Ferienwohnungen und Monteurzimmern geplant

Die Ermittler wissen inzwischen, dass sich die Bande vor und nach der Tat in Ferienwohnungen und Monteurzimmern in Niedersachsen oder Mecklenburg-Vorpommern versteckt hat. Für die Anmietung benutzten die Täter den geklauten Ausweis des Dänen Viktor P. und möglicherweise auch den des Italieners Luca L. Ihre Rechnungen bezahlten sie immer bar.

Der ausgebrannte Nissan Terrano auf der A 20. Im Hintergrund steht der stark beschädigte Geldtransporter
Der ausgebrannte Nissan Terrano auf der A 20. Im Hintergrund steht der stark beschädigte Geldtransporter Foto: Polizei

Wo genau sich die Quartiere befinden, weiß die Polizei allerdings noch nicht und fragt: „Wo wurde eine Unterkunft vom 2. bis zum 5. März 2023 angefragt oder vermietet, wobei die geklauten Identitäten benutzt worden sind?“

Zudem hoffen die Ermittler auf Zeugen aus dem Berliner Raum, die die Tat auf der A 20 beobachtet haben oder andere sachdienliche Hinweise geben können. Gibt es Autofahrer, die möglicherweise Aufnahmen mit einer Dashcam gemacht haben?

Hinweise unter der Telefonnummer: 0395 / 55822224 oder an die Onlinewache unter www.polizei.mvnet.de

Die dreisten Raubzüge der Clan-Familie

Immer wieder macht die Clan-Familie mit ihren dreisten Coups Schlagzeilen …

Oktober 2014: Vier Männer brechen in Mariendorf in eine Sparkassenfiliale ein, plündern 323 Schließfächer. Sie machen zehn Millionen Euro Beute. Als Drahtzieher wird Toufic Remmo zu acht Jahren Haft verurteilt. Die Beute wird nie aufgefunden.

März 2017: Mehrere Clan-Männer brechen ins Berliner Bode-Museum ein, stehlen die 100-Kilo-Goldmünze „Big Maple Leaf“, Wert 37,5 Millionen Euro. Das Goldstück taucht nie wieder auf.

Die „Big Maple Leaf“ war 100 Kilo schwer, ihr Goldwert belief sich auf 3,75 Millionen Euro
Die geraubte 100-Kilo-Goldmünze aus dem Bode-Museum Foto: Polizei

November 2019: Sechs Mitglieder der berüchtigten Großfamilie brechen ins Grüne Gewölbe im Residenzschloss in Dresden ein. Sie stehlen Schmuckstücke im Wert von 113 Millionen Euro, darunter die Epaulette mit einem der wertvollsten Diamanten (50 Karat) der Welt.

Februar 2021: Fünf als Müllmänner verkleidete Täter überfallen einen Geldtransporter vor der Volksbankfiliale am Kurfürstendamm, sacken 650.000 Euro ein. Einer wird später durch eine am Tatort gefundene DNA-Spur identifiziert.

Die ausgeraubte Vitrine im Juwelenzimmer des Historischen Grünen Gewölbes im Residenzschloss in Dresden
Die ausgeraubte Vitrine im Juwelenzimmer des Historischen Grünen Gewölbes im Residenzschloss in Dresden Foto: oki sab dna mow
Themen: Clans in Berlin Kriminalität Mecklenburg-Vorpommern Raubüberfall Remmo Überfall
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