Verkehr
Endlich! Nächstes Jahr sollen die Pläne für den Zubringer Bachgraben vorliegen

Die neue Erschliessung ins Allschwiler Hightech-Industriegebiet Bachgraben wird quer durch Basel führen. Jetzt ist klar, dass ein konkretes Bauprojekt 2024 vorliegen soll – endlich, denn der Zubringer hat massiv Verspätung.

Andreas Schwald
Drucken
Luftbild über den Bachgraben und Basel-West aus dem Jahr 2022: Unter diesem Gebiet plant der Kanton Baselland den Zubringer Bachgraben. Der Tunnel würde unter der Stadt hindurch bis zur Nordtangente und damit auch zum Rheintunnel führen.

Luftbild über den Bachgraben und Basel-West aus dem Jahr 2022: Unter diesem Gebiet plant der Kanton Baselland den Zubringer Bachgraben. Der Tunnel würde unter der Stadt hindurch bis zur Nordtangente und damit auch zum Rheintunnel führen.

Archivbild: zvg

Der Zubringer Bachgraben (Zuba) ist für beide Basel ein Megaprojekt. Denn hinter dem für viele noch sperrigen und abstrakten Namen verbirgt sich die gesamte Erschliessung des Allschwiler Boom-Gebietes Bachgraben, die quer durch Basel-Stadt und teils auch über französisches Territorium führen wird. Gebaut wird der Zuba allerdings von Baselland.

Das Projekt hat deshalb nicht nur einen enormen Umfang, sondern ist auch reichlich kompliziert – so kompliziert, dass es seit Jahren Verspätung hat. Selbst der Baselbieter Baudirektor Isaac Reber (Grüne) sagte in einem Interview mit der bz kürzlich, dass der Zuba schon vor zehn Jahren hätte gebaut werden sollen.

Realisierung wohl erst rund um das Jahr 2030

Jetzt ist klar, wann es mit dem Projekt weitergeht. Bis 2024 soll das Bauprojekt vorliegen und dann in die Vernehmlassungs- und Baubewilligungsverfahren gehen. Dies schreibt die Baselbieter Regierung in einer Antwort auf die Interpellation von FDP-Landrätin Christine Frey.

Schliesslich soll dann 2026 eine komplette Landratsvorlage zur Finanzierung der Ausführungsphase vorliegen. Insgesamt werden also nochmals mindestens rund vier Jahre verstreichen, bis die ersten Bagger auffahren können. Es dürfte somit – wie beim Rheintunnel – auch beim Zuba mit einem Bau auf die 2030er-Jahre hin zu rechnen sein.

Reber: Zuba wird Basel-West massiv entlasten

Die beiden Baudirektoren Isaac Reber (Grüne, Baselland) und Esther Keller (GLP, Basel-Stadt) betonten Ende Oktober im Interview mit der bz, wie wichtig der Zuba für die Region sei.

Die beiden Baudirektoren Isaac Reber (Grüne, Baselland) und Esther Keller (GLP, Basel-Stadt) betonten Ende Oktober im Interview mit der bz, wie wichtig der Zuba für die Region sei.

Bild: Kenneth Nars

Vorausgesetzt, es läuft alles rund. Denn Widerstand wurde bereits in Aussicht gestellt. Kurz nach dem Interview der bz mit den zwei Baudirektoren beider Basel, Isaac Reber und Esther Keller (GLP), übten die Basler Grünen erneut harsche Kritik an der Planung, da neben Velo-, ÖV- und Fussgängererschliessungen eine Autostrasse geplant ist.

Während Isaac Reber herausstrich, dass es sich beim Zuba auch um eine massive Verkehrsentlastung für das gesamte Gebiet Basel-West handle, betonte Keller regelmässig, dass sämtliche Verkehrsträger gemäss der Basler Gesetzgebung berücksichtigt würden. Der Zuba müsse und solle ein Gewinn «für ganz Basel» werden, so Keller.

Bund verlangte Nachbesserung beim Projektbeschrieb

Zuletzt hing das Projekt beim Bund, der sich via Aggloprogramm an der Finanzierung beteiligen soll. Der Bund allerdings verlangte nach mehr Details im Projektbeschrieb, da die operative Verzahnung aller beteiligten Körperschaften noch zu wenig deutlich aufgezeigt worden sei.

Dies war auch einer der Kritikpunkte Freys in ihrer Interpellation. Vor allem die Baselbieter FDP macht seit geraumer Zeit Druck, um den Bau des Zubringers voranzutreiben. Dies ist offenbar aber auch im Sinne des Baudirektors, der stets betont, dass er für die Allschwiler Hightech-Industriemeile eine würdige Erschliessung will.