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Steuern Meldet Ebay Kleinanzeigen uns jetzt beim Finanzamt?

Gewinne, die man auf Plattformen wie Ebay Kleinanzeigen macht, muss man versteuern
Gewinne, die man auf Plattformen wie Ebay Kleinanzeigen macht, muss man versteuern
© picture alliance/dpa | Silas Stein
Online-Plattformen wie Ebay Kleinanzeigen, Vinted oder Momox müssen seit diesem Jahr die Verkäufe von Nutzerinnen und Nutzern an Behörden melden, damit die ihre Gewinne auch tatsächlich versteuern

Ebay, Etsy, Vinted oder Momox – künftig beäugen die Finanzbehörden Verkäufe sehr viel genauer, die über solche Online-Plattformen abgewickelt werden. Für Nutzerinnen und Nutzer bedeutet das, dass sie am besten Buch über ihre Transaktionen führen sollten, denn die Plattformbetreiber melden ihre Verkäufe unter bestimmten Voraussetzungen künftig automatisch an die Behörden. Capital klärt die wichtigsten Fragen zu den neuen Regeln:

Welches neue Gesetz regelt nun Ebay-Kleinanzeigen-Verkäufe?

Am 10. November 2022 verabschiedete der Bundestag eine neue Meldepflicht für Betreiber von Verkaufsplattformen im Internet. Der bekannteste Anbieter ist Ebay Kleinanzeigen, der zum norwegischen Konzern Adevinta gehört. Das Gesetz gilt jedoch ausnahmslos für alle Plattformen – also zum Beispiel auch für Vinted, Etsy oder dem früheren Ebay Kleinanzeigen-Eigentümer Ebay. Mit dem sogenannten Plattformen-Steuertransparenzgesetz (PStTG) setzt Deutschland eine EU-Richtlinie um, die besagt, dass auch private Verkäufe besteuert werden müssen.

Wann wird man vom Plattformbetreiber gemeldet?

Die Plattformbetreiber müssen ab sofort Dienstleistungs- und Veräußerungsgeschäfte ihrer Nutzerinnen und Nutzer an das Bundeszentralamt für Steuern melden – egal ob von professionellen Verkäufern oder Privatpersonen. Das Bundeszentralamt leitet diese Daten dann an die zuständige Länderfinanzbehörde weiter, die sie per automatisiertem Verfahren an das jeweilige Finanzamt übermittelt.

Wann kriegt das Finanzamt keine Meldung?

Für Nutzerinnen und Nutzer gilt eine Freigrenze von 30 Verkäufen pro Plattform und Jahr, die Einnahmen daraus dürfen maximal 2000 Euro betragen – dann werden sie nicht gemeldet. Wer mehr als 30 Verkaufsabschlüsse macht und die Grenze von 2000 Euro im Jahr überschreitet, den muss der Plattformbetreiber melden.

Ob das Finanzamt die gemeldeten Daten von Kleinstverkäufern mit deren Steuererklärung vergleichen wird, ist allerdings fraglich. Die Behörden haben zunächst Vielverkäufer im Blick.

Wie muss ich Verkäufe steuerlich angeben?

Schon bisher müssen Steuerpflichtige zusätzliche Gewinne in der Einkommensteuererklärung angeben, sofern es mehr als 600 Euro sind. Bei dem Betrag handelt es sich um eine sogenannte Freigrenze. Das bedeutet, dass bis zu diesem Betrag alles steuerfrei ist. Liegt die Steuerpflichtige Person darüber – und sei es auch nur um ein paar Euro – muss sie den kompletten Gewinn versteuern. Angaben dazu müssen Steuerpflichtige in der Anlage G „Einkünfte aus Gewerbebetrieb“ machen. Wer im großen Stil verkauft, muss unter Umständen auch Umsatz- oder sogar Gewerbesteuer abführen.

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