Mehr CPU-Leistung

Übertakten – der einfache Weg zu mehr Power

01.11.2010

Automatisch, halbautomatisch oder manuell?

"crazy"-Einstellungen im BIOS-Setup: nach dem Neustart mit einer höheren Taktrate unterwegs
"crazy"-Einstellungen im BIOS-Setup: nach dem Neustart mit einer höheren Taktrate unterwegs

Viele Hauptplatinen bieten heutzutage automatisches oder halbautomatisches Übertakten an. Versuchen Sie, das vollautomatische Übertakten zu vermeiden. Wenn es aktiviert ist, lässt das BIOS zuerst ein paar Tests durchlaufen, bevor es die verschiedenen Taktraten für CPU und RAM automatisch auf einen Wert setzt, den das Programm als stabil erachtet. Aber eben diese Werte werden beim Start von Windows instabil; ebenso, wenn nab eine Anwendung längere Zeit aktiv benutzt.

Der halbautomatische Ansatz lässt zwischen diversen Voreinstellungen wählen und einen maximalen Wert für die Übertaktung festlegen. Beispiel: Intels Core i7 875K CPU mit entsicherter Taktrate auf dem Asus P7P55D-E Pro. Um damit zu beginnen, drücken Sie den Entfernen-Knopf während des Boot-Prozesses und betreten Sie BIOS. Einer der Reiter im Asus-Setup nennt sich Ai Tweaker, worüber Sie verschiedene Optimierungen am System vornehmen können.

Den ersten Wert, den Sie verändern können, ist CPU Level Up. Standard ist die Option "auto" mit drei weiteren Voreinstellungen, die allesamt mit dem Wort "crazy" beginnen. Der Name ist hier allerdings nicht Programm. Die ersten beiden Einstellungen sind so gar nicht "crazy", sondern lassen Sie die Taktrate nur um ein oder zwei Stufen erhöhen. Öffnen Sie also stattdessen den "Advanced"-Tab, wählen Sie dort "Intel SpeedStep Technology" und deaktivieren Sie die Funktion. Bedenken Sie, dass die Deaktivierung von SpeedStep auch die Energieverwaltung abschaltet – das Übertakten ist eben stets auch mit ein paar Nachteilen verbunden.

Sobald Sie erste Veränderungen an den ersten beiden crazy-Einstellungen in CPU Level Up vorgenommen haben, wird das System nach dem Neustart bereits mit der höheren Taktrate arbeiten. CPU Level Up zu benutzen birgt aber auch einige Risiken. Obwohl wir eine entsicherte CPU benutzen, kann es zum Beispiel passieren, dass BIOS den Multiplikator als gesichert einstuft. In dem Fall verändern Sie mit den ersten beiden crazy-Einstellungen nicht den Multiplikator – wie es gewünscht wäre – sondern die Basis-Taktrate, die innere Uhr der CPU. Mit einer Stufe aufwärts erhöhen Sie die BCLK also auf 160 MHz – und das wiederum führt zu Änderungen beim Speicher-Timing.

Auch wenn unsere CPU am Ende mit 3,52 GHz auch bei hoher Beanspruchung stabil lief, empfehlen wir doch, bei der 3,2-GHz-Einstellung zu bleiben. Das ist nicht nur einfach vorzunehmen, die BCLK hält sich dabei auch auf weniger aggressiven 146 MHz. Die Speichergeschwindigkeit hat sich nicht signifikant verändert – sie stieg von 1.066 MHz auf 1.170 MHz.

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