Time-to-Market verkürzen

Sie wollen sich schneller als ihr Wettbewerber am Markt positionieren? Sie müssen einen wichtigen Messetermin treffen? Oder vielleicht einfach in kurzer Zeit mehr Alternativen evaluieren, um die Kundenanforderungen bestmöglich zu treffen oder die Produktreife zu steigern? Dabei soll die Verkürzung der Entwicklungszeit nicht zu Lasten der Produktfunktionalität, der Produktreife oder der Produktkosten gehen. Mit einem effektiven Strategieprozess, einem klugen Portfoliomanagement und exzellenten Prozessen wird dieser vermeintliche Konflikt aufgelöst.

Stoßrichtungen

Für die Verkürzung der Time-to-Market gibt es drei Ansätze:

  1. Produktentstehungsprojekte langfristig vorbereiten.
  2. Produktentstehung optimieren.
  3. Bewusste Risiken für Qualität und Herstellkosten eingehen.

Produktentstehungsprojekte langfristig vorbereiten

Viele Unternehmen fokussieren ihre Optimierungsbemühungen stark auf den eigentlichen Produktentstehungsprozess. Nicht selten stellt ein Projektteam aber im Verlauf eines Projektes fest, dass Technologien, welche für das Produkt benötigt werden, nicht vorhanden oder reif sind. Wird ein solcher Handlungsbedarf augenscheinlich, ist es oft schon zu spät. Komplexere Technologien brauchen häufig länger in ihrer Entwicklung bis zur Einsatzreife als das konkrete Produkt selbst.

Die Time-to-Market als Zeitspanne von Projektbeginn bis Markteinführungstermin wird also schon viel früher, nämlich von einer fundierten und vorausschauenden strategischen Vorplanung bestimmt. Die Produktstrategie definiert das zukünftige Produktportfolio mit ersten Ideen zu den zu realisierenden Funktionen. Die Technologiestrategie bestimmt, mit welchen Technologiealternativen diese Funktionen realisiert werden sollen. Und die Plattform- und Modulstrategie zeigt Wege für Standardisierung, Wiederverwendung und Komplexitätsbeherrschung auf. Über ein leistungsfähiges Portfoliomanagement werden diese strategischen Planungen in konkrete Projekte überführt und in einer mittel- bis langfristig synchronisierten Roadmap von Vor-, Plattform- Modul- und Produktentstehungsprojekten im zeitlichen Zusammenhang dargestellt. Diese Roadmap wird dann in der Technologie- und Vorentwicklung und der Plattform- und Modulentwicklung umgesetzt. Dabei ist ein zuverlässiges Portfolio- und (Multi-) Projektmanagement notwendig, damit Projekte in der richtigen Sequenz gestartet und effizient durchgeführt werden. Kein Projekt muss auf ein anderes warten. In der Projektplanung ist auch vorzusehen, dass nicht alle Ressourcen zu 100 Prozent verplant werden, sondern etwa 20 Prozent der Kapazität für sicher kommende Änderungen freigehalten werden. In einem agilen Portfoliomanagement wird daher ein Work-In-Progress-Limit (WIP-Limit) gesetzt.

Damit stellen Sie sicher, dass zu Beginn eines Produktentstehungsprojektes neue Technologien weitestmöglich abgesichert sind und die wesentlichen Module der Produktarchitektur bereitstehen oder bereits eine hohe Entwicklungsreife haben. All das reduziert Risiken im Projekt, die zu unvorhersehbaren Verzögerungen führen können.

Den Produktentstehungsprozess optimieren

Die Vorteile einer kurzen Time-to-Market können Sie nur realisieren, wenn Sie ihren Produktentstehungsprozess in jeder Phase bis ins Detail beherrschen. Sie legen damit gleichzeitig einen Grundstein für ein effizientes Vorgehen. Prozesse müssen sauber, angemessen detailliert beschrieben und geschult sein. Auch müssen sie kontinuierlich verbessert werden. Die Verantwortung dafür muss geregelt sein. Außerdem muss die Organisation umfangreiches Wissen und hinreichende Erfahrung in der Anwendung der Prozesse haben, um das volle Potenzial auszuschöpfen. Konsequenzen aus Abkürzungen müssen transparent gemacht werden, Risiken daraus zuverlässig eingeschätzt sein. Eine adäquate Unterstützung der Prozesslandschaft durch eine vernetzende IT-Systemumgebung versteht sich von selbst.

Bei der Prozessgestaltung und ihrem Projektmanagement geht es vor allem darum, Verschwendung zu vermeiden und die stetige Veränderung von Anforderungen in Projekten als Normalität zu begreifen. Dazu ist die erforderliche Flexibilität in Prozessen vorzusehen und im Projektmanagement der Umgang mit Veränderungen im Sinne des besten Projektergebnisses aktiv zu gestalten. Ebenso zielt der Einsatz von State-of-the-Art Methoden und Entwicklungstechnologien wie künstliche Intelligenz, Simulation und Rapid Prototyping oder der Einsatz durchgängiger digitaler Formate und Werkzeuge auf eine beschleunigte Erreichung des Ziels oft bei deutlich besserer Effizienz.

Prozesse und Projektmanagement sind also hinsichtlich interdisziplinärer Zusammenarbeit (Simultaneous Engineering) klar beschriebenen Abnahmekriterien für Arbeitsergebnisse und schnelle Entscheidungsfindungen zu optimieren. Mehr dazu finden Sie unter Produktentstehungsprozess, Projektmanagement und Agile Transformation.

Soweit kurze Entwicklungszeiten unmittelbar in eine frühere Markteinführung umgesetzt werden kann, liegen die Vorteile von Frontloading klar auf der Hand.

Der Zeitgewinn führt in der Regel zu geringeren Kosten bei der Serieneinführung (Punkt A). Das Produkt erwirtschaftet früher Geld und erreicht somit schneller die Profitabilitätsschwelle (Punkt B). Über den gesamten Lebenszyklus des Produkts wird meist eine bessere Marktabdeckung mit kumuliert höherem Ergebnis für das Unternehmen erreicht (Punkt C).

Aber auch dann, wenn ein Unternehmen als Zulieferer eines anderen Unternehmens den Zeitpunkt des Markteintritts nicht unmittelbar beeinflussen kann, nutzt eine kurze Entwicklungszeit. Zum einen können Vorteile dadurch generiert werden, dass in der gegebenen Zeit mehr Konzeptalternativen bzw. Innovationen ausgearbeitet werden. Dies führt zu einer Kompetenzsteigerung aus Kundensicht und zur Festigung der Position als Lieferant. Daneben können die Zeitvorteile auch in eine Reduzierung der Produktkosten umgesetzt werden, da die Bindung benötigter Ressourcen geringer ist und deshalb im gleichen Zeitraum mehrere Projekte bearbeitet werden können.

Bewusste Risiken für Qualität und Herstellkosten eingehen

Nun kann es in Ihrem Unternehmen dennoch vorkommen, dass Sie Risiken für die Produktreife und Herstellkosten eingehen müssen. Sei es, dass die oben genannten Voraussetzungen noch nicht gegeben sind oder sie durch unvorhersehbare Ereignisse zu einer schnelleren Entwicklung gezwungen werden. In dem Fall werden Sie Prozessschritte oder ganze Phasen Ihres Produktentstehungsprozesses entfallen lassen. In dieser Situation hilft Ihnen ein gut beschriebener Produktentstehungsprozess dabei, Transparenz zu den damit verbundenen Risiken zu schaffen und diese dann bewusst eingehen zu können.

Fazit

Das alles zeigt, dass die Verkürzung der Time-to-Market kein Sprint, sondern eher ein Marathon ist. Die Identifikation und Umsetzung von Ansatzpunkten, die schnell zu Ergebnissen führen, ist nicht trivial. Unsere erfahrenen Berater von CO Improve unterstützen Sie dabei, möglichst effektiv an den unterschiedlichsten Stellhebeln zu arbeiten, um kurze Entwicklungszeiten sicherstellen.

Ihr Nutzen

  • Sie planen Technologie- und Produktentstehungsvorhaben langfristig und synchronisiert.
  • Sie liefern innovative Produkte mit hohem Wert für Ihre Kunden pünktlich zum geplanten Markteinführungstermin und früher als ihre Wettbewerber.
  • Sie führen ihre Projekte durch Frontloading mit geringerem Stress und Ressourceneinsatz durch.
  • Sie gehen wirtschaftlich kontrollierbare Risiken bewusst ein.
  • Sie agieren als eingespieltes Team in der Organisation.
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