1. come-on.de
  2. Lennetal
  3. Werdohl

Überwachung von Weichen in Schweden: Lösung kommt aus dem MK

KommentareDrucken

Die Werdohler Vossloh AG hat ein System zur datenbasierten Überwachung von Eisenbahnweichen in Schweden entwickelt.
Die Werdohler Vossloh AG hat ein System zur datenbasierten Überwachung von Eisenbahnweichen in Schweden entwickelt. © Balk/dpa

Technische Störungen an Gleisen und Oberleitungen sorgen häufig für Probleme im Bahnverkehr. Der börsennotierte Werdohler Bahntechnikkonzern Vossloh hat eigenen Angaben zufolge jetzt wesentliche Fortschritte bei der datenbasierten Zustandsüberwachung von Weichen in Schweden erzielt. Das Unternehmen spricht von einem zukunftsweisenden Auftrag.

Werdohl – Der vor zwei Jahren von Trafikverket, dem schwedischen Zentralamt für Verkehrsinfrastruktur, erteilte Auftrag erstrecke sich über mehrere Jahre und umfasse insgesamt 1000 Weichen im schwedischen Schienennetz, teilte Vossloh mit. Ziel sei es, Ausfallzeiten aufgrund von Weichenstörungen zu vermeiden, die Effizienz der Instandhaltungsarbeiten zu steigern und damit die Verfügbarkeit des Fahrwegs Schiene deutlich zu erhöhen.

Die Lösung überwacht im Wesentlichen Weichenverschiebungen durch die Bewegung von Weichenschwellen in Kombination mit einer Geschwindigkeitsmessung sowie einem Algorithmus zur Zugerkennung.

Vossloh hat eigenen Angaben zufolge nun die Funktionalität der Sensoren, Gateways, Cloud-Anwendungen und Algorithmen erfolgreich nachweisen können, indem Daten aus mehr als 4000 Zugüberfahrten ausgewertet wurden, um die Zuverlässigkeit der Lösung und die Genauigkeit der Algorithmen unter realen Bedingungen zu testen.

„Dies ist ein wichtiger technologischer Meilenstein und wesentlicher Fortschritt, um Trafikverket zu ermöglichen, die Weichen permanent zu überwachen und unvorhergesehene Ausfälle zu vermeiden“, bewertete Vossloh seinen Erfolg in einer Pressemitteilung. „Diese großartige Leistung ist ein weiterer großer Schritt in Richtung vorausschauender Instandhaltung und maximaler Verfügbarkeit der Gleise, die eine wichtige Voraussetzung für die Verlagerung von mehr Verkehr auf die Schiene ist“, ließ sich Oliver Schuster, Vorstandsvorsitzender der Vossloh AG, zitieren. Die großen Fortschritte, die Vossloh in dem Projekt gemacht habe, basierten auf einem „einzigartigen Systemverständnis des gesamten Fahrwegs Schiene“ und der stetig wachsenden digitalen Kompetenz des Werdohler Unternehmens, sagte er weiter.

Pierre-Henri Bougeant, Leiter Digitalisierung der Vossloh AG, sprach von einer „enormen Leistung unseres Ingenieurteams“, die die umfassende Kompetenz des Unternehmens im Bereich der Bahntechnik belege. „Wir werden uns jetzt auf die Betriebsphase konzentrieren und unsere äußerst zuverlässige Lösung ausrollen. Parallel dazu werden wir daran arbeiten, die Anwendung kontinuierlich um neue Funktionen zu erweitern, um Trafikverket bestmöglich zu unterstützen“, kündigte Bougeant weiter an.

Die Entwicklungsphase des Projekts wurde gemeinsam mit der DB Systemtechnik GmbH, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn AG, und einer Reihe von Partnern, darunter das niederländische IT-Unternehmen Sensorfy, erfolgreich durchgeführt. Die Markteinführung der Lösung soll bereits im Januar 2023 beginnen.

Zum finanziellen Volumen des Auftrags machte Vossloh keine Angaben. Es handele sich um den größten Auftrag dieser Art, den Vossloh bisher erhalten habe, hatte aber ein Unternehmenssprecher bereits nach dem Vertragsabaschluss vor zwei Jahren mitgeteilt.

Auch interessant

Kommentare