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Elfjährige spendet ihre Haare für krebskranke Kinder

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Tijana Lücke hat ihre Haare gespendet, um krebskranken Kindern eine Perücke aus Echthaar zu ermöglichen.
Tijana Lücke hat ihre Haare gespendet, um krebskranken Kindern eine Perücke aus Echthaar zu ermöglichen. © Lorencic, Sarah

Dieses Mädchen lässt ihren Zopf für den guten Zweck abschneiden.

Halver – Was kann man spenden, wenn man doch kaum etwas hat? Wie kann man krebskranken Kindern helfen? Tijana Lücke hat diese Frage beschäftigt. Die Elfjährige sah ein Video über ein krebskrankes Mädchen, das ihre Haare durch die Chemotherapie verlor und eine Perücke aus echtem Haar bekam. Die Geschichte des Mädchen hat sie so berührt, erzählt sie, dass sie ihre Haare auch für ein krankes Kind zur Verfügung stellen wollte.

Das konnte ihre Mutter Tanja Lücke erst einmal gar nicht glauben und hat auch nicht sofort reagiert, wie sie erzählt. „Aber Tijana blieb hartnäckig.“ Der Mutter wurde klar, ihre Tochter ist sich sicher. Ihre langen Haare sollen ab. Die Halveranerin machte sich schlau und fand in Halver die Möglichkeit im Friseursalon Hinze, Haare zu spenden. (» INFOKASTEN)

30 Zentimeter kommen ab

Dann ging es schnell. Auf einen Anruf folgte ein kurzfristiger Termin. Und am Mittwoch saß dann die elfjährige Tijana auf dem Frisierstuhl: Ihre langen braunen Haare sind zum Zopf geflochten und Friseur Jörn Hinze holt das Maßband. 25 Zentimeter müssen es für eine Spende sein, erklärt der Friseur. Dann geht es wieder schnell: Nach vier Scherenschnitten ist der Zopf an der markierten Stelle ab. Die nun deutlich kürzeren Haare fallen Tijana nach vorne ins Gesicht. „Es ist schon ein bisschen leichter“, sagt sie zum neuen Körpergefühl und lacht. Jetzt freut sie sich auf ihre neue Frisur mit noch schulterlangen Haaren – ihren langen Haaren trauert sie nicht nach. Jörn Hinze schneidet der Elfjährigen einen Longbob.

25 Zentimeter müssen es für eine Spende sein, Tijana lässt gleich 30 Zentimeter da.
25 Zentimeter müssen es für eine Spende sein, Tijana lässt gleich 30 Zentimeter da. © Lorencic, Sarah

Mit der neuen Frisur geht es am nächsten Tag wieder in die Primusschule. Von Tijanas Vorhaben wusste nur ihre beste Freundin. Und wie findet sie das? „Cool hab ich jetzt nicht rausgehört“, sagt Tijana und lacht. Ihre Freundin trägt aber selbst die Haare kürzer und jetzt haben die beiden eine Art Partnerlook. Die Mutter ist hingegen mächtig stolz und weiß, dass nicht jedes Mädchen ihre langen Haare spenden würde.

Gutes Gefühl

Haare sind Tijana nicht so wichtig. Viel wichtiger war ihr die gute Tat für Kinder, die vom Schicksal schon hart genug getroffen sind. Tijana sieht das positiv. Das Haarekämmen wird jetzt einfacher sein und die Föhnzeit drastisch verkürzt. „In zwei Jahren kommen wir wieder“, ruft Tanja Lücke zum Abschied. Dann werden Tijanas Haare ungefähr wieder ihre Länge haben, um sie spenden zu können. Und dann wird es auch wieder Zeit für eine neue Frisur.

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