Endress+Hauser zog jetzt die Bilanz des Jahres 2014: Die Firmengruppe steigerte den Umsatz, den Gewinn und baute die Anzahl der Mitarbeiter aus – ein unsicherer Faktor allerdings bleibt: Die Auswirkungen der Franken-Aufwertung kann das Unternehmen noch nicht absehen.
Matthias Altendorf, präsentierte nach seinem ersten Jahr als Chef der Endress+Hauser Gruppe auf der Bilanzmedienkonferenz Anfang Mai gute Zahlen. So hat Endress+Hauser nun innerhalb von acht Jahren den Umsatz verdoppelt. Ein weiterer überwundener Meilenstein: "Zum ersten Mal in der Geschichte haben wir mehr als die Hälfte des Umsatzes außerhalb von Europa generiert", so der CEO.
Die Schweizer Firmengruppe steigerte im vergangenen Jahr den Umsatz um 11 % auf 2,013 Mrd. Euro und erzielte nach Steuern ein Ergebnis von 192 Mio. Euro. Weltweit investierte das Unternehmen mehr als 126 Mio. Euro und zählte zum Jahresende 12.435 Beschäftigte. Vor allem auf dem amerikanischen Kontinent (17,7 % Umsatzwachstum) lief es gut, berichtete Chief Operating Officer Michael Ziesemer, etwa in den USA, für Endress+Hauser der zweitgrößte Markt. Doch auch Deutschland, der umsatzstärkste Markt, legte – wie Europa insgesamt (8 %) – ordentlich zu. Uneinheitlich war das Bild in Asien (11,7 %). In China, Absatzmarkt Nummer drei, verlangsamte sich das Wachstum; Südostasien entwickelte sich dynamisch. In Afrika und Nahost (10,4 %) machte sich in einzelnen Ländern die politische Instabilität bemerkbar.
Besonders gut entwickelte sich das Arbeitsgebiet Analyse. Zurückzuführen sei dies auf das zunehmende Bedürfnis, im laufenden Prozess Produkteigenschaften und -qualität zu bestimmen. Altendorf sieht die strategische Entscheidung bestätigt, die Kompetenz in der Prozessanalyse zu stärken und auf die Laboranalyse auszuweiten; dies insbesondere durch die Beteiligung an der Analytik Jena. Endress+Hauser hält inzwischen über 92 % an dem Laboranalyse-Spezialisten.
Analytik Jena erwarb den Bereich der Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma von der US-Firma Bruker und komplettierte so das Angebot in der Elementspurenanalyse. Zum Jahreswechsel gründete Endress+Hauser in Reinach die TrueDyne Sensors AG, die das Geschäft mit Durchfluss-Sensoren in Mikrosystemtechnik vorantreiben soll. Im Februar 2015 übernahm der Schweizer Sensorhersteller Innovative Sensor Technology IST AG – seit 2005 Teil der Endress+Hauser Gruppe – die auf Biosensorik spezialisierte Firma Jobst Technologies im deutschen Freiburg im Breisgau.